Spanplattenstück in Fläche einkleben

[Erdhorn]

Hallo,

es ist vielleicht nicht ganz das richtige Forum dafür, aber da es um Holz im weitesten Sinne geht, frage ich hier doch mal.

Ich bohre für Installationsarbeiten einige Löcher mit einer 68er Lochsäge durch Gipskarton, der auf 13 mm Spanplatten verschraubt ist.
Die Löcher sollen anschließen wieder luftdicht und tragfähig verschlossen werden.

Die Lochsäge mit Hartmetallbestückung hat eine Schnittbreite von fast 3mm.

Gibt's eine einfache Möglichkeit, die ausgesägten Spanplattenteile wieder bündig und möglichst schnell in das Loch zu kleben?

Mir fällt dazu kein passender Kleber ein. Es müsste irgendwas sein, was pastös und spaltfüllend wäre.
Ich habe Kitt und Montagekleber aus der Kartusche probiert. Es geht damit einigermaßen, aber es dauert sehr lange und der Kleber ist nicht stabil genug, wenn später um ein halbes Loch versetzt ein neues Loch gebohrt wird.

 

[Fiamingu]

Sikaflex hält da bombig. Gut aushärten bzw.
trocknen lassen. Ist allerdings nicht gerade preiswert.

 

[WinfriedM]

Sags doch einfacher: Ich hab mich vermessen und jetzt ist da ein Loch, wo besser keins sein sollte

Heißt das, du suchst was Turboschnelles, um gleich weiterarbeiten zu können? Außenfläche ist Gipskarton? Und dahinter ein Hohlraum?

 

[uli2003]

Beko Allcon 10.

Grüße
Uli

 

[Erdhorn]

Sikaflex hält da bombig. Gut aushärten bzw.
trocknen lassen. Ist allerdings nicht gerade preiswert.

Welches Zeug von Sikaflex meinst du? Das ist ja eine Produktlinie, mit etlichen, teils sehr unterschiedlichen Produkten.


@Winfried
Ich habe mich nicht vermessen, ehrlich
Wir haben hier ein Holzständerhaus mit folgendem Wandaufbau:
Holzständer mit 80 mm Stärke, Fächer mit Mineralwolle ausgefüllt, PE-Dampfbremsfolie, 13mm Spanplatte, 12,5mm Gipskarton

Um noch nachträglich Leitungen legen zu können, muss ich mir ein paar Löcher für den Zugstab machen. Diese Löcher sollen später wieder verschlossen werden.
Turboschnell muss es nicht gehen, aber nach einer Stunde würde ich gerne weiterarbeiten können. Das geht mit Kitt und Montagekleber nicht, weil der bei den Schichtstärken viel zu lange braucht, bis er halbwegs hart ist.

Zweikomponentenkleber möchte ich nach Möglichkeit vermeiden, weil das meist recht teuer wird.


@Uli
Allcon 10 liest sich nicht schlecht.
Kannst du mir sagen, welche Konsistenz das Zeug im ausgehärteten Zustand hat?
Ist das flexibel, wie z.B. Fenstersilikon, oder eher hart, wie Holzleim, oder kommt sogar etwas nahezu Glashartes heraus, wie man es von Epoxy her kennt?
...
Ich sehe gerade, dass das mit R40 gekennzeichnet ist und nur an Leute ab 18 verkauft wird. Das würde ich mir vorher noch genauer ansehen.

Mit den Stichworten "Konstruktionskleber" und "PU", habe ich als Alternative auf die Schnelle Soudal Purocol Express gefunden.
Dazu finde ich keine Warnungen, aber leider auch keinen Hinweis, ob es für die von mir geplante Verklebung mit 3mm Spalt geeignet ist.
Kennt das hier jemand?

 

[Gast aus Belgien]

Warum machst Du es nicht einfach so wie man normalerweise eine Gipsplatte flickt?

Da Du ja den "Lochfüller" schon hast ist es ja sehr einfach:
Rigipswand reparieren - - wer´s drauf hat, der sollte sie flicken - geht leicht - mit unserer Schritt für Schritt Anleitung | Vom Handwerker für Heimwerker

 

[Fiamingu]

Sikaflex 11FC+.
Ich habe mich erst mal hinsetzen müssen als ich
den Preis sah. Hier gibt es das für 8€.

 

[Krummer Nagel]

Servus Erdhorn!

Na, ob Du da glücklich wirst, wenn Du den Spanplattenkreis bei 3mm umlaufender Nut mit Konstruktionskleber einleimen willst?
Gut der Kleber füllt schon den Spalt, aber dir sinkt der Kreis, den Du einleimen willst erstmal nach unten weg, bis er aufsitzt und oben hast Du dann einen Spalt von 6mm.
Und ob das dann noch hält, wenn nebendran nochmal durchgebohrt werden muss...

Ich würde zunächst das neue (richtige) Loch nebendran bohren. Dann, nachdem die "hinter-der-Wand-Arbeiten" verrichtet sind, ein Lattenstück herrichten und hinters (Doppel-)Loch einbauen. Wenn Du die Latten nicht durch die Rigipsplatten anschrauben willst, kannst Du ja auch von hinten mit Konstruktionskleber anleimen.
Dann kannst Du die Spanplattekreise mit ein bis zwei kleinen Spax auf die Latte festschrauben. Bei Bedarf kannst Du das ganze noch mit Silikon verfugen und anschließend die Rigipsplatte einbauen. Rigips immer etwas anfasen, dann geht das verfugen schöner!

Allerdings bleibt zu hoffen, dass Du die Dampfsperre bei der Aktion nicht verletzt hast. Falls doch muss diese unbedingt vor dem Verschließen wieder mit geeignetem Klebeband wieder repariert werden! Ansonsten droht ein Schimmelproblem...

 

[hemmi1953]

Sikaflex 11FC+.
Ich habe mich erst mal hinsetzen müssen als ich
den Preis sah. Hier gibt es das für 8€.

Wieso? Bei uns ist er doch auch nicht teurer.

Gruß Christof

 

[Fiamingu]

Wieso? Bei uns ist er doch auch nicht teurer.

Gruß Christof

Der Erste auf den ich gestossen bin möchte 12 €.
Finde ich schon heftig.

 

[uli2003]

Allcon 10 wird nicht steinhart, aber sehr fest. Schäumt auch nicht allzu sehr auf. Ausgehärtet ist er völlig unbedenklich, falls dich irgendwelche Ausdünstungen stören.
Die Festigkeit dürfte nachher ähnlich der Original-Spanplatte sein.

Wenn du die Kleberänder etwas anfeuchtest, ist er sehr schnell. Sika würde ich für so etwas nicht verwenden.

Grüße
Uli

 

[Tyler]

Als Strippenzieher würde ich hier entweder das Rigipsloch mit 68mm bohren und dann das Spanplattenloch mit einem kleineren Durchmesser durchbohren. Alternativ das Rigipsloch > 68 und das Spanloch dann mit 68mm.

Zum Verschließen der Öffnung die Rigipsscheibe zentrisch auf die Spanscheibe schrauben, den Rand der Spanscheibe mit Silikon satt einstreichen und die Kombi dann einsetzen. Zur Fixierung dann die Rigipsscheibe am verbliebenen Spanrand verschrauben, Dann den Spalt in der Rigipsplatte verspachteln.

 

[HolyHell]

Ich versteh´ nicht warum es denn ein 68iger Loch sein muß. Ich würd´ das so groß wie möglich machen (ich weiß grade nicht, welche Größen es von diesen Dosensenkern gibt). Hinterher beispachteln mußt Du das sowieso, aber bei einem größeren Loch kann man doch viel besser arbeiten.

 

[uli2003]

mit Silikon satt einstreichen

Mittel der Wahl!

Grüße
Uli

 

[WinfriedM]

@Thilo: Find ich eine super Idee...

 

[Erdhorn]

Als Strippenzieher würde ich hier entweder das Rigipsloch mit 68mm bohren und dann das Spanplattenloch mit einem kleineren Durchmesser durchbohren. Alternativ das Rigipsloch > 68 und das Spanloch dann mit 68mm.

Zum Verschließen der Öffnung die Rigipsscheibe zentrisch auf die Spanscheibe schrauben, den Rand der Spanscheibe mit Silikon satt einstreichen und die Kombi dann einsetzen. Zur Fixierung dann die Rigipsscheibe am verbliebenen Spanrand verschrauben, Dann den Spalt in der Rigipsplatte verspachteln.

Bevor ich hier auf die anderen Beiträge antworte, möchte ich mich Winfried anschließen: Gute Idee. Ich werde es damit probieren den GK mit einer größeren Lochsäge auszuschneiden und das dann wieder so einsetzen, wie du es beschrieben hast.

Einzig die Wahl von Silikon finde ich nicht so prickelnd. Aber deine Variante lässt sich ja auch mit anderem Kleber kombinieren.

 

[Erdhorn]

Warum machst Du es nicht einfach so wie man normalerweise eine Gipsplatte flickt?

Da Du ja den "Lochfüller" schon hast ist es ja sehr einfach:

Das habe ich mal probiert, ist bei 68mm Lochdurchmesser aber nicht so einfach. Die Latte(n), die ich hinter die Spanplatte schrauben müsste, müssten gut 90mm lang sein. Damit die Schrauben darin halten, sind vermutlich 10mm Stärke notwendig. Die Schrauben sollten dann auch genau die richtige Länge haben, damit sie nicht die Dampfbremsfolie beschädigen. Da die Dampfbremsfolie teilweise sehr stark gegen die Folie drückt, ist es nicht so einfach so ein Stück Latte in das Loch zu bekommen, ohne die Folie zu beschädigen. Besonders in der Nähe von Ständern hat man sehr wenig Spiel.
Außerdem befindet sich noch das eingezogene Kabel in der Nähe und sollte später möglichst störungsfrei zwischen Folie und Spanplatte gleiten können.

Also grundsätzlich geht es mit ein paar Latten hinter dem Loch, aber es ist aufwendig und kann sehr stören.

 

[Erdhorn]

Der Erste auf den ich gestossen bin möchte 12 €.
Finde ich schon heftig.

Das erste gefunden Angebot bei mir war 5,45. Für gutes Zeug fänd ich das jetzt nicht zu teuer.
Für meine Anwendung fänd ich es aber zu weich und zu langsam vernetzend -> Hautbildung erst nach 65 min. Diesbzgl. gefällt mir Ulis Giftpampe besser

 

[Erdhorn]

Servus Erdhorn!

Na, ob Du da glücklich wirst, wenn Du den Spanplattenkreis bei 3mm umlaufender Nut mit Konstruktionskleber einleimen willst?
Gut der Kleber füllt schon den Spalt, aber dir sinkt der Kreis, den Du einleimen willst erstmal nach unten weg, bis er aufsitzt und oben hast Du dann einen Spalt von 6mm.
Und ob das dann noch hält, wenn nebendran nochmal durchgebohrt werden muss...

Damit der Kern nicht absinkt, wollte ich pastösen Kleber verwenden. Das ist vermutlich auch die einzige Möglichkeit, einen so breiten Spalt auszufüllen.
Mit Tylers Methode kann dann auch nix mehr absinken.
Der Kleber sollte natürlich so stark sein, dass er hält, wenn man durch den eingeklebten Kern um eine halbe Lochbreite versetzt noch mal durchbohrt.
Dieser Montagekleber, den ich hier getestet habe, hat das in einem Fall nicht mitgemacht. Allerdings war die Lochsäge da auch schon nicht mehr scharf und es ist warm geworden.

Allerdings bleibt zu hoffen, dass Du die Dampfsperre bei der Aktion nicht verletzt hast. Falls doch muss diese unbedingt vor dem Verschließen wieder mit geeignetem Klebeband wieder repariert werden! Ansonsten droht ein Schimmelproblem...

Ja, das ist wirklich ein Problem, besonders bei Löchern in der Näher von Ständern.
Da die Löcher in den Installationszonen liegen und sich diese um die Tür- und Fensteröffnungen herum befinden, hat man meist sehr wenig Spiel mit der Folie.

Allerdings wird bei unserem Haus die Luftdichtigkeitsebene nicht durch die Folie, sondern durch die GK-Schicht hergestellt. Das entschärft das Dichtigkeitsproblem mit der Folie etwas. Ich möchte aus Vorsicht dennoch die Folie so wenig wie möglich beschädigen.

 

[Krummer Nagel]

...

Allerdings wird bei unserem Haus die Luftdichtigkeitsebene nicht durch die Folie, sondern durch die GK-Schicht hergestellt.
...

Das kann allerdings nicht sein! Die GK-Platten sollten ja hinterlüftet sein. Und eine Luftdichtigkeitsebene wird nur über die Folie hergestellt.

 

[Erdhorn]

Allcon 10 wird nicht steinhart, aber sehr fest. Schäumt auch nicht allzu sehr auf. Ausgehärtet ist er völlig unbedenklich, falls dich irgendwelche Ausdünstungen stören.
Die Festigkeit dürfte nachher ähnlich der Original-Spanplatte sein.

Wenn du die Kleberänder etwas anfeuchtest, ist er sehr schnell. Sika würde ich für so etwas nicht verwenden.

Ich habe versucht herauszufinden, wann dieses MDI gesundheitsbedenklich ist. Ich habe dazu keine belastbare Quelle gefunden.
Aber da man das Zeug ja schon länger verwendet und die Handwerker nicht der Reihe nach umkippen, gehe ich mal davon aus, dass es nicht so schlimm sein wird.

Also werde ich deinen Vorschlag mit dem Von Tyler kombinieren. Beko Allcon mit unterschiedlich groß ausgeschnittenen GK- und Spanplattenteilen.
Wobei mir gerade einfällt, dass ich auch gleich groß ausgeschnittene Teile bündig eingesetzt bekomme. Ich müsste dann lediglich temporär ein kleines Brettchen quer übers Loch schrauben.

Ich werd's mal probieren und berichten.

Danke an alle hier.

 

[Erdhorn]

Das kann allerdings nicht sein! Die GK-Platten sollten ja hinterlüftet sein. Und eine Luftdichtigkeitsebene wird nur über die Folie hergestellt.

Dass GK hinterlüftet sein soll, habe ich noch nicht gehört. Es ist nicht unüblich, dass Hohlwände komplett mit Mineralwolle vollgestopft werden. Bei uns wird der GK flächig auf Spanplatten geschraubt.


Dass der GK für die Luftdichtigkeit zuständig sein soll, wollte ich auch nicht glauben, aber z.B. hier kannst du es auf Seite 132 lesen.



BTW: An PU-Kleber zu kommen, ist gar nicht so einfach. Entweder haben die Läden in der Umgebung nix, oder sie rücken es nicht an privat raus. Online-Läden wollen einen Altersnachweis haben - umständlich.

Deswegen werde ich mir vielleicht Acrylkleber ansehen. Otto A265 könnte klappen. Das Zeug soll auch eher hart und nicht weich wie Fenstersilikon werden.

 

[Helmut60]

Ich bohre für Installationsarbeiten einige Löcher mit einer 68er Lochsäge durch Gipskarton, der auf 13 mm Spanplatten verschraubt ist.
Die Löcher sollen anschließen wieder luftdicht und tragfähig verschlossen werden.

Die Lochsäge mit Hartmetallbestückung hat eine Schnittbreite von fast 3mm.

Gibt's eine einfache Möglichkeit, die ausgesägten Spanplattenteile wieder bündig und möglichst schnell in das Loch zu kleben?.

Hallo Erdhorn

mach mittels OF eine Falz an das Loch.... schneid dir ein Stück Spanplatte mit dem äußeren Durchmesser der Falz aus... mach da umgekehert eine Fals dran.... Mit pastösem Holzleim rein kleben u. Schrauben. Das sollte tragfähig u. Luftdicht werden.

Oder.... das Loch in der Spanplatte.... nicht auch den Rigips !!.. mittels OF, kleine Tauchsäge... oder Hammer u. Stecheisen....... Quadratisch größer ausarbeiten.... ein passendes Stück zuschneiden... und ebenso mit pastösem Kleber / Leim.... auf den überstehden Rigips kleben.... oder entspr. Hinterlegt... schrauben.

Um Kältebrücken zu vermeiden sollten "beide DEckelvarianten " enspr. dem Loch im Rigips, hinten mit Rigips "belegt" werden.

Helmut

 

[uli2003]

Die Unbedenklichkeit ist nach dem Aushärten ganz sicher gegeben.

Wenn die Threads noch umfangreicher werden, solltest du vielleicht über die Erneuerung der kompletten Wandschale nachdenken. Ist irgendwann einfacher

Hab ich schon Löcher in Leichtbauwänden zugemacht - wenn ich da jedes Mal eine Doktorarbeit dazu schreiben würde, würde das nie was.

Grüße
Uli

 

[Gast aus Belgien]

Das habe ich mal probiert, ist bei 68mm Lochdurchmesser aber nicht so einfach. Die Latte(n), die ich hinter die Spanplatte schrauben müsste, müssten gut 90mm lang sein. Damit die Schrauben darin halten, sind vermutlich 10mm Stärke notwendig. Die Schrauben sollten dann auch genau die richtige Länge haben, damit sie nicht die Dampfbremsfolie beschädigen. Da die Dampfbremsfolie teilweise sehr stark gegen die Folie drückt, ist es nicht so einfach so ein Stück Latte in das Loch zu bekommen, ohne die Folie zu beschädigen. Besonders in der Nähe von Ständern hat man sehr wenig Spiel.
Außerdem befindet sich noch das eingezogene Kabel in der Nähe und sollte später möglichst störungsfrei zwischen Folie und Spanplatte gleiten können.

Also grundsätzlich geht es mit ein paar Latten hinter dem Loch, aber es ist aufwendig und kann sehr stören.

Ich gebe es auf, die Paralellität ist einfach zu gross und ich hatte mich mal wieder mitreissen lassen.

Wenn Du kein 10 mm Lättchen zwischen die Spanplatte und die Folie bekommst, wie willst Du dann Deine Kabel durchziehen?

Ich weiss jetzt ja nicht welche Kabel Du da ziehen willst, aber schon ein YMVK 3G2.5mm² (nötig für einen Steckdosenstromkreis) hat schon einen Aussendurchmesser von 11 mm, das ist schon mehr wie ein 10mm Lättchen, wobei jedoch 5mm für das Lätchen ja auch schon ausreichen würden.

Nee, bohr dann ruhig mal zwei zentrische Löcher ohne Zentrierbohrer und verschiedenen Durchmessern freihand ohne die dahinterliegende Folie zu beschädigen

Ich bin hier raus und auch aus Deinen zukünftigen Themen. Ein Frosch war mir genug.