Spezialwerkzeuge einfacher Möbelbau

cpr

ww-pappel
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Hallo Experten,

ein Neuling hier und "unbestellter Acker". Ist das eine gute Strategie:

Ich möchte eine Dachgeschosswohnung mit selbst gebauten Regalen einrichten, um dabei erste Erfahrungen zu sammeln, wie ich fünf bis zehn Jahren ein kleines Wochenendhaus selbst weitgehend innenausbauen könnte. Im Vordergrund steht die Funktion, ich lege wenig Wert auf "traditionelle" Techniken (sorry!), die Materialien sollen sich vorrangig einem Farbschema einfügen als "wertig" sein.
Beim Hausbau steht über die Nutzungsdauer die Minimierung des Zinseszinseffektes im Vordergrund: Die Gewerke "an der Innenhülle des Rohbaus" möglichst in Eigenleistung durchzuführen soll mir eine höhere Tilgung ermöglichen -- dann kann ich in x Jahren immer noch vom Profi renovieren lassen. Ich habe keinen Zeitdruck und bin mehr als lernwillig; investieren möchte ich lieber in einen Architekten und die "frühen Gewerke" als "in eine Markenküche und teure Badarmaturen".

Aus dem Metallbereich bin ich (als kaufmännischer Mitarbeiter) mit Grundzügen der Konstruktion vertraut: Stückliste und Arbeitsplan, in letzterem der Verweis auf Werkzeuge/Maschinen (und Mitarbeiter). Grundkenntnisse technischen Zeichnens in 2D und 3D sind vorhanden.
Dies soll jetzt auf den Holzbereich übertragen werden.

Ich bin bereit, in Schablonen und Lehren zu investieren.
Universal-Werkzeug wie Bohrmaschine besitze ich bzw habe Zugriff drauf (Winkel, Zwingen, Oberfräse usw). Momentan aber liegt mein Fokus auf den Spezial-Werkzeugen. Ausserdem kann ich einen kompletten Metallbau nutzen.
An die verwendeten Holzarten habe ich keine großen Ansprüche, weder jetzt noch im langfristigen Projekt. Zuschnitte würde ich vorrangig machen lassen wollen.

Ich wollte mich auf einige wenige möglichst leicht zu beherrschende Verbindungstechniken reduzieren und habe mir vom Autor Nutsch zwei Bände gekauft, über Innenausbau und über Möbel.

Um klein anzufangen: Als Arbeitsschritte für den Regalbau im Dachgeschoss habe ich zunächst grob identifiziert: Korpus bauen, Türen anschlagen, Rückwand einsetzen, Einlegeböden anbringen.

Aus Stücklistensicht brauche ich (nebem dem Holzzuschnitt) wohl vor allem Verbinder und Beschläge:
  • Maxi-/Minifix-Verbinder erschienen mir einfach. Sind das "Anfänger-Verbindungen" oder hab ich einfachere (aber universelle) übersehen?
  • Das System32 passt auch in mein Suchmuster: Standardisierung und Vielfalt. Charmant ist auch die Vorstellung, einzelne Teile wie bsw Türbänder später wiederverwenden zu können. :emoji_wink: Passt eine Bohrschablone für alle Hersteller?

Was die Spezialwerkzeuge angeht:
  • Ich habe die Häfele "Red Jig" Schablonen gefunden. Wäre das eine gute Investition? Einen Gebrauchtmarkt wird es vermutlich nicht geben? Eigene Schablonen zu bauen traue ich mir eher nicht zu, weil ich halt kein Branchenwissen habe.
  • Ist es realistisch, ein "Holzbearbeitungszentrum" suchen zu wollen, welches CAD-Dateien entgegennimmt und den Zuschnitt auch umleimt? Dann bräuchte ich über eine Menge Maschinen (und Platzbedarf) nicht nachzudenken.
  • Werden Bohrer und Fräser im Holzbereich auch "ganz normal" nachgeschärft, sprich machen das die üblichen Werkzeugschleifer?

Und ganz allgemein:
  • Wie ist in der Branche üblich, die Zuschnitt-Bestellungen zu übertragen? Auf Papier als Liste? (Im Metallbereich läuft ohne DXF-Datei gar nix, daher meine Frage.)
  • Macht man Gehrungsschnitte und Abschrägungen tendenziell selbst? Unter "Zuschnitt" stelle ich mir "Portal-Sägen" vor, die im rechten Winkel schneiden -- wie halt im Baumarkt zu sehen.

Ein paar Hinweise auf meine Fragen wären sehr freundlich -- hab extra ein Fragezeichen hinter geschrieben! :emoji_wink: Oder auf Hürden, die mir noch nicht bewußt sind.
Vielleicht kennt ja jemand hier auch "die Metaller" und weiß, wie die ticken, und kann mir die Holzbranche erläutern. Dass ich meine Toleranzen anpassen muss, das weiß ich schon! *g*
 

lesepirat

ww-robinie
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Bevor die Profis hier zuschlagen,mein Senf:
Ich seh deine Ersparnis nicht so recht, wenn du eh fast alles machen lassen würdest; was spricht gegen zB IKEa-Korpusse, die du anpasst? Zum Werkzeug fällt mir ein: denk an eine Lamellofräse. System32-Schablonen kann man selber bauen, ich fahre da bisher recht gut mit. Und die Plattensäge im Baumarkt: Genau ist anders.
Denk mal übers Anpassen nach....
meine 5ct dazu...
LG
 

MightyMarxMan

ww-esche
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Hallo erstmal,

Glückwunsch zum Hausbau. Aus deinen Äußerungen entnehme ich, dass du das erste Mal baust. Mit dem Sparen ist das so eine Sache. Zum Sparen durch selber machen braucht man auch Können, Zeit und Platz.
Wenn du doch schon Zeichnen kannst, kannst du die Zeichnung doch mal posten und wir können dir dann was über den Schwierigkeitsgrad und zu nutzende Maschinen sagen.

dann kann ich in x Jahren immer noch vom Profi renovieren lassen. Ich habe keinen Zeitdruck und bin mehr als lernwillig; investieren möchte ich lieber in einen Architekten und die "frühen Gewerke" als "in eine Markenküche und teure Badarmaturen".

Was sagt denn deine Frau oder Freundin dazu?

Gruß 3M
 

cpr

ww-pappel
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Ich werde erst am Wochenende wieder Zugriff auf den CAD-Rechner haben.
Wobei ich nach Durchsucht der Mutsch-Bücher manches anders konstruieren würde.

Deswegen meine Suche nach "meinem Konstruktionshandbuch": Nur wenn ich mich für Verbindungen entschieden habe, kann ich konstruieren! Die Hülle/Fläche ist keine Herausforderung, Maß nehmen muss "sitzen".

Einsparungen sehe ich, will aber keine "gerechte Stundensatz"-Diskussion anzetteln: Was ich angemessen finde für einen Handwerker, liegt so hoch, dass ich trotz höherer Einkaufspreise und obwohl er vermutlich drei Mal schneller ist als ich, einiges an Werkzeug finanzieren kann.
Die Stunden der Planung und Abstimmung zwischen Handwerker und Privatmann kommen noch dazu und sind ebenfalls erheblich.

Ich plane nur für mich. Ich will lernen, nicht besitzen. Hab nix gegen "langsam".
 

elchimore

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Hallo CPR, (nen Name wär ganz schön)
Ich werde erst am Wochenende wieder Zugriff auf den CAD-Rechner haben.
Wobei ich nach Durchsucht der Mutsch-Bücher manches anders konstruieren würde.

Deswegen meine Suche nach "meinem Konstruktionshandbuch": Nur wenn ich mich für Verbindungen entschieden habe, kann ich konstruieren! Die Hülle/Fläche ist keine Herausforderung, Maß nehmen muss "sitzen".
......

Tut mir Leid ich versteh dein 'Geschwafel' nicht wirklich!
Kannst du mir erklären was du meinst?
Das was ich verstanden habe, gibt für mich keinen Sinn tut mir leid.....
Kann dir auf der Suche nach was auch immer nicht helfen

Grüssle
Micha
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo,

so eine Vorstellung hab ich noch nicht gesehen, aber hat was.

"Holzverbindungen": Holzverbindungen, Albert Jackson, ISBN 9783838831008 | Buch versandkostenfrei online kaufen - Lehmanns.de

Zuschnitt machen lassen, vergiß es, man begibt sich in eine unangenehme Abhängigkeit, ist an Öffnungszeiten gebunden und hat keinen Einfluß auf die erzielbaren Ergebnisse.

Wertiges aussehen, völlige Abkehr von Spanplatten und Derivate, auch Lacke sind kritisch zu sehen.

Zeit, man sollte wissen auf was man sich einlässt, Werkraum einrichten und ausrüsten ist der Anfang, bis ich so rundherum die Arbeitsschritte um den Möbelbau selbst machen konnte wie ich mir das so gedacht habe vergingen 9 Jahre, aber auch nach knapp 22 Jahren finde ich noch zu verbessernde Details...

Geld, das ist der Grund warum man nicht eben mal eine Hobbytischlerei einrichtet "die nach oben offene Richterskala" beginnt für den Hobbyisten vllt. beim Neuwert eines Kleinwagens.
Gebrauchtmaschinen können günstiger sein.

Auf brauchbare Qualität achten, neue Tischkreissäge für 500€ gibt es zwar, taugt aber nichts.

Ansonsten braucht es den langen Atem und/oder sehr große Freude an der Holzbearbeitung und ab und zu den unbeirrbaren Willen es zu schaffen.

Gruß Dietrich
 

heiko-rech

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Hallo,

auch ich blicke nicht so ganz durch, versuche aber mal auf das zu antworten, was ich glaube zu verstehen.

Bei den Verbindungen solltest du unterscheiden zwischen Lösbar und fest verleimt. Für beides bietet sich eine Flachdübelfräse an. Für lösbare Verbindungen gibt es den Clamex S Verbinder, der sich sehr einfach verarbeiten lässt. Darüber hinaus gibt es Schiebeverbinder und natürlich die üblichen Flachdübel. In meinen Augen ein sehr gutes System für den Einsteiger.

Was den Zuschnitt angeht, solltest du dir einen Holzhandel suchen, keinen Baumarkt. Dort nimmst du ganze Platten ab und zahlst dann noch den Zuschnitt. Manch ein Holzhändler bietet auch das Bekanten der Platten mit 2mm ABS Kanten oder Starkfurnier an. Kostet natürlich wieder extra.

Du kommst aus der Metallbranche, also mach bitte nicht den Fehler und versuch auf hindertstel Millimeter zu bauen.

Was das System 32 angeht, braucht man das nicht zwingend. Wenn du es richtig nuten möchtest, musst du dich auch fast sklavisch dran halten. Ohne System 32 fällt der Bau von Möbeln oft leichter.

Gruß

Heiko
 

heiko-rech

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Hallo Dietrich,

nun entmutige mal nicht gleich einen Neuling.

Geld, das ist der Grund warum man nicht eben mal eine Hobbytischlerei einrichtet "die nach oben offene Richterskala" beginnt für den Hobbyisten vllt. beim Neuwert eines Kleinwagens.
Da übertreibst du aber ein wenig. Zumindest habe ich hier schon manch schöne Arbeit von Leuten gesehen, die mit viel weniger ihre Möbel realisiert haben.

Man braucht auch keine neun Jahre, auch das zeigen uns doch hier einige Forenteilnehmer sehr deutlich.

Gruß

Heiko
 

elchimore

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Hallo Dietrich,
dem kann ich soweit schon zustimmen. Aber wenn der TO doch nachher eh alles nochmal vom Profi machen lassen will, weil er jetzt erstmal Geld sparen möchte, macht das wohl weniger Sinn.... Von daher fand ich die Idee mit den IKEA Schränken garnicht mal soweit hergeholt. Vielleicht hab ichs auch einfach falsch verstanden.
Grüssle Micha
 

beppob

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Hallo Experten,

ein Neuling hier und "unbestellter Acker". Ist das eine gute Strategie:

Was die Spezialwerkzeuge angeht:

[*]Ist es realistisch, ein "Holzbearbeitungszentrum" suchen zu wollen, welches CAD-Dateien entgegennimmt und den Zuschnitt auch umleimt? Dann bräuchte ich über eine Menge Maschinen (und Platzbedarf) nicht nachzudenken.


grüß dich cpr,

deinen namen zu nennen wollte ich auch vorschlagen, ist jetzt aber schon gemacht worden :emoji_slight_smile:

das was du meinst gibt es schon, so in etwa jedenfalls. Homag Bearbeitungszentrum Homag Joker BAZ 41 (Gebrauchtmaschinen-Angebot)
schau dir mal den preis an, die Maschine ist 13 jahre alt. dazu kommen noch Absaugung und kleinmaschinen und handwerkzeug und zwingen und,und,und
aber meinst du nicht, du solltest mal anfangen wie wir alle und erst mal wissen wie ein Möbel gebaut wird und selber mal welche mit den üblichen mitteln bauen, bevor du dir eine cnc mit anleimfunktion in die Werkstatt stellst, die macht nur was du programierst und dazu mußt du wissen wie es gemacht wird - oder ???
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Auch wenn ich von den Ausführungen des TE eigentlich Nougatballen begreife, brennt hier bei mir die rote Trollalarmlampe ..... Besparungen um es dann vom Profi hinterher richtig machen lassen. Super, mein Eigenbau-Ferrari ist beinahe fertig und dann lass ich ihn nach Italien verschiffen dass die ihn dort dann nochmal neu aufbauen .....
 

Snekker

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Eine Bohrschablone für Lochreihen kannst du dir ganz leicht selbst herstellen. Kaufe einfach einen Streifen gelochte Hartfaserplatte die sind sogar System 32 tauglich da schraubst du dir auf der einen Seite eine Anschlagleiste ran und fertig ist die Schablone. Der Bohrer muss einen Durchmesser von 3,2mm bzw. 5mm haben
 

cpr

ww-pappel
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Vielen Dank schonmal soweit für die vielen Anregungen und Denkanstöße, ich werde alle durcharbeiten! :emoji_slight_smile:

BG,
Christian
 

Berni62

ww-eiche
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Hallo Heiko,

ich fürchte, da hast Du Dietrich nicht richtig gelesen. Er sprach von einer Hobbytischlerei und da ist seine Preisangabe schon korrekt.

"Da übertreibst du aber ein wenig. Zumindest habe ich hier schon manch schöne Arbeit von Leuten gesehen, die mit viel weniger ihre Möbel realisiert haben."

Hast Du Beispiele und was bedeutet viel weniger?

"Man braucht auch keine neun Jahre, auch das zeigen uns doch hier einige Forenteilnehmer sehr deutlich."

Dietrich sprach davon, dass ER neun Jahre benötigt hat. Das kann ich für MICH auch bestätigen und ich lerne immer noch dazu.

Ich kann nur jedem aus Versicherungsgründen raten, die Werte in der Werkstatt aufzulisten. Als ich das einmal für mich gemacht habe, war ich sehr erstaunt, obwohl ich schon mit einer ordentlichen Zahl gerechnet habe.

Alles in allem ist Dietrichs Aussage nüchtern und in meinen Augen realistisch. Was hilft es, um den Brei herumzureden. Schließlich ist das ein Lehrberuf und die Fähigkeiten lernt man nicht so im vorbeigehen.

Ich kenne genau einen Holzwerker, der sein erstes ansehnliches Möbelstück in ca. 2 Jahren stehen hatte. Der hatte aber in kürzester Zeit mehr Geld in die Werkstatt investiert als ich in 40 Jahren und über die Zeit brauchen wir nicht zu reden. Ach ja, handgezinkte Schubladen waren noch nicht dabei.

Natürlich darf man unterschiedliche Qualitätsansprüche haben, meine und Dietrichs Ansprüche kennst Du. Wir machen unser Leimholz selbst, Spanplatten mögen wir so wenig, wie diese komischen schrägverschraubten Verbindungen, die in meinen Augen nichts bei einem ordentlichen Möbel zu suchen haben (sonst kann ich auch bei dem Schweden kaufen).

Klar kann man auch mit Lamellos und Leimholz aus dem Baumarkt etwas bauen. Das hatte Dietrich sicherlich nicht gemeint, dafür braucht man aber auch keine Spezialwerkzeuge.

Grüße
Bernhard
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo Bernhard,
Hast Du Beispiele und was bedeutet viel weniger?

"Man braucht auch keine neun Jahre, auch das zeigen uns doch hier einige Forenteilnehmer sehr deutlich."
Zum Beispiel Marc Koch. Seine großen Maschinen hat er noch nicht lange und seine Arbeiten zum Beispiel aus 2010 sind schon nicht übel. Auch Michael Hild hat recht schnell seinen Weg gefunden. Ein schönes Beispiel ist auch Uwe Salzmann:
Uwe Salzmann - YouTube

Ich kann nur jedem aus Versicherungsgründen raten, die Werte in der Werkstatt aufzulisten. Als ich das einmal für mich gemacht habe, war ich sehr erstaunt, obwohl ich schon mit einer ordentlichen Zahl gerechnet habe.
Ja, es summiert sich. Ich habe das für meine Versicherung auch gemacht. Ich weiß aber auch nicht, welchen Kleinwagen Dietrich als Grundlage für seinen Vergleich nahm. Dacia oder Audi?
Alles in allem ist Dietrichs Aussage nüchtern und in meinen Augen realistisch. Was hilft es, um den Brei herumzureden. Schließlich ist das ein Lehrberuf und die Fähigkeiten lernt man nicht so im vorbeigehen.
Es gibt aber viele, die dieses hohe Niveau erst garnicht anstreben und mit einfachen, selbstgebauten Möbeln schon sehr zufrieden sind.
Natürlich darf man unterschiedliche Qualitätsansprüche haben, meine und Dietrichs Ansprüche kennst Du. Wir machen unser Leimholz selbst, Spanplatten mögen wir so wenig, wie diese komischen schrägverschraubten Verbindungen, die in meinen Augen nichts bei einem ordentlichen Möbel zu suchen haben (sonst kann ich auch bei dem Schweden kaufen).
Stimmt, ihr habt da eine ganz eigene Vorstellung, die aber nicht unbedingt auf die Allgemeinheit übertragbar sein muss. Aber generell alles was nicht zur eigenen Vorstellung passt zu verteufeln macht ja irgendwie auch keinen Sinn. Ich verarbeite viel fertiges Leimholz und nutze auch gerne Pocketholes und neuerdings Clamex Verbinder. Ich halte meine Möbel aber schon für besser, als solche vom Schweden.
Klar kann man auch mit Lamellos und Leimholz aus dem Baumarkt etwas bauen. Das hatte Dietrich sicherlich nicht gemeint,
Da bisher keiner so richtig durchblickt was Christian eigentlich will...

dafür braucht man aber auch keine Spezialwerkzeuge.

Doch, eine Lamellofräse:emoji_grin:

Diese Diskussion bringt so glaube ich nicht viel. Keiner weiß, was Christian will und unter dem Begriff "Hobbyschreinerei" stellt sich jeder nun einmal was anderes vor. So einige hier im Forum haben in ihrer Hobbywerkstatt ganz andere Kaliber von Maschinen stehen als ihr beiden. Sind das dann Hobbyschreinereien und ihr habt Bastelwerkstätten? Das kann man also so nicht definieren. Wie Helmut schon sagte: Wichtig ist was hinten rauskommt.

Und dass es denjenigen gefällt, denen es gefallen soll.

Gruß

Heiko
 

pedder

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Hallo CPR,

ich habe den Eindruck, Du gehst von vollständig falschen Voraussetzungen aus.
Ich verstehe Dich so: Du planst ein Möbel, erstellst eine Teileliste und schickst die dann zum Zulieferer, der Dir die Teile fertigt. Für Einzelkunden ist mit kein entsprechender Zulieferer bekannt. Im Metallbereich gibt es das, im Holzbereich werden auf der Ebene nur Platten gehandelt.

Der Lieferant, zu dem Du eine "Zuschnittliste" geben kannst, nennt sich je nach örtlichem Brauch Tischlerei oder Schreinerei. Ich empfehle Dir dringend, Dich vor der Anschaffung von Spezialwerkzeugen mit potentiellen Lieferanten in Verbindung zusetzen und Preise zu klären.

Du erhebst den Satz: Wer billig kauft, kauft zweimal zum Prinzip für Investitionen. Kaufmännisch sinnvoll ist das sicher nicht (schon gar nicht beim aktuellen Zinssatz). Aber das wird auch nicht funktionieren, mit selbst gebauten Möbeln. Die werden nämlich gar nicht erst billig. Billig sind die großen Möbelhersteller und -händler. (Kalkulier mal Ivar oder einen Px Korpus nach. Schon das Holz ist teurer, als das gefertigte Regal/Schrank.)

Selbst gebaut macht nur Sinn, wenn man etwas anders (besser) haben möchte, als Stangenwahre. Aber das wirt dann auch immer teuerer.

Liebe Grüße
Pedder
 

Snekker

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Tja, was ist wirklich notwendig in der Werkstatt, und was ist Luxus? Ich habe das für mich einmal heraus zu finden versucht. Ich bin auf eine Summe von ca.2500€ gekommen. Wobei ein kompletter Satz Hobel den größten Posten ausmachte. Außer einer Elektrischen Bohrmaschine und einer Oberfräse braucht man eigentlich keine Maschinen, wenn Zeit keine Rolle spielt. Ich muss allerdings zugeben das ich Abrichte, Dickenhobelmaschine und Formatkreissäge sowie Bandsäge durchaus zu schätzen weiß. Aber im Notfall geht es eben auch ohne.
 

Berni62

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Hallo Heiko,

mit "verteufeln" hast Du nicht mich gemeint, oder?

Deine Beispiele finde ich passend. Marc und Michael haben

a.) mit einer gut ausgestatteten Werkstatt angefangen (ich hatte jahrelang deutlich weniger) und
b.) sich stetig weiter entwickelt.
Nicht mehr und nicht weniger hat Dietrich ausgesagt und im Grunde folgen sie Dietrichs Weg, der lediglich ein paar Jahre früher gestartet hat.

Uwe Salzmann ist eine andere Geschichte, der macht ohne Kabel, was ich sehr gerne sehe......

Beste Grüße
Bernhard
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
mit "verteufeln" hast Du nicht mich gemeint, oder?
Natürlich nicht, das war lediglich sehr allgemein.

Was mich an Dietrichs Posting am meisten stört ist folgender Satz:
die nach oben offene Richterskala" beginnt für den Hobbyisten vllt. beim Neuwert eines Kleinwagens.
Gebrauchtmaschinen können günstiger sein.
Ich interpretiere das so, dass man als Anfänger schon richtig viel investieren muss. Das sehe ich persönlich eben nicht so. Mit einer Grundaustattung im Bereich von ca. 2000 Euro geht schon einiges. Handkreissäge, Oberfräse, Schleifmaschine, Sauger und eben der erste Kleinkram an Handwerkzeugen und Zubehör.

Da Dietrich aber auch so angefangen hat, kann es natürlich sein, dass ich diesen Satz falsch interpretiere.

Oder er geht von anderen Kleinwagen aus als ich :emoji_grin:

Vielleicht macht er aber auch allen interpretationen ein Ende und äußert sich noch einmal und bring Licht ins Dunkel.

Irgendwie ist das hier ein sehr seltsamer Tread. :confused:

Gruß

Heiko
 

michaelhild

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und Michael haben

a.) mit einer gut ausgestatteten Werkstatt angefangen (ich hatte jahrelang deutlich weniger) und
b.) sich stetig weiter entwickelt.


a.) Das stimmt bei mir nicht ganz. Am Anfang der "Holzkarriere" hatte ich außer einem Akkuschrauber und dem Multimaster nichts in Richtung Holz. Nicht mal nen Schleifer.
Ich habe nur relativ schnell aufgerüstet. Aber bei mir steht eher die Arbeit daran und nicht das eigentliche Ergebnis im Vordergrund, daher lege ich persönlich Wert auf gutes Werkzeug. Es geht sicher mit deutlich weniger.

b.) Das hoffe ich doch. :emoji_grin:
 

cpr

ww-pappel
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Interessant ist der Einwand, dass im Holzbereich das Rohmaterial kaufmännisch schwer mit "Pax" konkurrieren kann. Im Metallbereich bin ich je nach Warengruppe B-Kunden-Preise gewohnt, und kalkuliere bei privaten Vorhaben keine Kosten für Maschinen.
Danke für alle Antworten, die mir die Metaller-Sichtweise korrigieren!

Am Arbeitsort werde ich mir die kleine frisch angemietete Dachgeschosswohnung halt irgendwie einrichten müssen...

Ich hab gerade drei Flachdübelfräsen angefragt, und zwar
- Dewalt DW 682
- Mafell LNF 20
- Makita 3901

Ich suche mir dann einen zuschneidenden Plattenlieferanten, damit ich auf Plattengrößen "konstruieren" kann.
Schachtelprogramm hab ich, nehm der Einfachheit beschichtete Spanplatte, denn vom Metall bin ich auch keine Maserung gewohnt. :emoji_wink:

Dann seh ich auch, wo das preislich überhaupt rauskommt... Hab ich in der Tat kein Gespür für.
Ein paar Orte weiter gibt es diesen "Fremdfertiger" für die Büromöbelhersteller, also ohne eigenen Vertrieb. Ich weiß, dass der auch schon branchenfremden Gewerbekunden Kleinmengen zugeschnitten hat. Der muss doch für seine Renner-Materialien auch einen Top-Staffelpreis haben, denk ich mir...


Mehr als Zehntel Toleranz kenne ich im Metallbereich auch nicht! *g* Beim Holz werd ich wohl bei plusminus 1-2mm zurechtkommen?

Es liegt vermutlich an der leichten Zerspanbarkeit von Holz und der bequemen. Toleranzen, dass anscheinend jeder Recht viele Maschinen kauft. Im Metallbereich hat kein Schlosser oder Metallbauer eine Laserschneidemaschine! Lohnt sich nicht ansatzweise.
Und wer als Dienstleister investiert hat, lastet eine Maschine auch irgendwie aus, da setzt nichts Staub an.
 

Dietrich

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Hallo Heiko, hallo Bernhard, hallo Michael,

ja klar habe ich mal mit Handkreissäge/Führungsschiene, Oberfräse und Sauger angefangen und konnte damit aus rel. teurem Erleleimholz erste Möbel und auch ein Bett bauen.
Dies hatte, trotz großer Zufriedenheit damals, wenig mit der Möbeltischlerei zu tun wie ich mir das nach und nach wünschte.
Die grundlegenden Schritte werden dabei vom Hobelwerk erledigt, ein nach und nach unbefriedigender Zustand.
Vor diesem Hintergrund war mein Hinweis mit der nach oben offenen Richterskala zu sehen.
Zudem hatte ich erwähnt das man mit Gebrauchtmaschinen auch preiswerter zur Hobbytischlerei kommt.

OT: Nein Heiko, einen Dacia meinte ich nicht, aber vllt. ein UP, Audi baut z.Z. keinen Kleinwagen der die 4 Ringe auch verdient, denn der A1 ist der 1. Audi seit 26 Jahren der weder feuerverzinkt noch aus Alu ist.

Gruß Dietrich
 

Snekker

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Meine wichtigste Errungenschaft war damals eine Hobelbank ohne ist das Tischlern doch arg schwer.
 

cpr

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Wobei ich ja schon ganz schön baff bin, was so eine Kellerwerkstatt dann kostet!
Aus kaufmännischer Sicht käme man da ja schon in Versuchung, dass dem Finanzamt bis zur Feststellung der Liebhaberei als Gewerbe unterzuschieben -- schon der Mehrwertsteuer wegen...
 
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