Spielhaus ist nicht stabil genug

tiefbohrer

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Hallo,

ich baue gerade ein Spielhaus auf einer Plattform: das Spielhaus ist (aussen) ca. 2,2m x 2,2 m, 1,8 m hoch, Spitzdach mit 20°.

Die Plattform, auf der das Spielhaus steht ist aus 75 x 75 mm Kanthölzern (Verleimtes Holz) gefertigt und hat die Masse: 2,2 m x 3,2 m und steht auf vier Kanthölzern jeweils ca. 1,6 - 1,7 m Höhe. Für die Beine habe ich 4 Stützen einbetoniert. Zur Aufnahme haben die vier Kanthölzer unten einen Schlitz und sind festgeschraubt (Kinder sollen sich nicht am Metall verletzen). Die untere Plattform ist mit ca. 50 cm langen 45° Streben stabilisiert. Die Plattform hat noch zwei Zwischenbalken ca. 75 x 40 mm und ist mit 19 mm Rauhspund belegt.

Aktuell steht die Plattform und der Rahmen der Hauses ist fertig. Ich bin gerade dabei das Dach zu machen. Das Dach geht über das Haus und die komplette Plattform und misst 4,8 m in der Länge. Am Ende der Plattform ist nochmals eine Auflage für das Dach aus 60 x 60 Kanthölzern. Das Haus wird aus 70 x 40 mm Kanthölzern gemacht (zum Teil auch im Winkel verschraubt) und ausreichend verstrebt (ca. alle 60 cm, zudem mit 45° Winkeln versteift).

Für die Dimensionierung habe ich mir fertig Häuser im Internet angesehen und auch ein fertiges Spielhaus (in einem Baumarkt) angesehen. Mir ist mein Spielhaus auf jeden Fall bei dynamischen Belastungen zu instabil, so dass ich jetzt noch nachbessern muss. Morgen möchte ich die die 20 Dachsparren motieren und mit Rauhspund das Haus decken.

Wie mache ich dies richtig und effektiv? Was kann ich tun?

Sind folgende Ideen wirkungsvoll oder fehlt noch etwas für ein wirklich stabiles Haus auf der Plattform (Schnee- und windsicher sollte das Haus ebenfalls sein)

1. Ich habe 40 x 130 mm Bretter zusätzlich zur Verfügung. Wenn ich damit die Kanthölzer der Plattform "verkleide" (also seitlich mit 6mm Schrauben 110 mm alle 30 cm aufschraube) bringt dies etwas oder muss ich die 75 x 75 Kanthölzer in der Höhe aufdoppeln?

2. Die 45° Stützen zwischen den Beinen der Plattform und den Kanthölzern auf zwei Seiten auf ca. 2 m verlängern und nicht nur mit 10 mm Holzschrauben aufschrauben, sondern auch einzapfen.

3. Querverstrebungen bei den horizontalen Kanthölzern der Plattform.

Bitte keinen Spott, den habe ich jetzt schon von den Nachbarn. Jetzt weiss es jeder besser.

Vielen Dank,

Markus
 

edelres

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Bilder oder skizze

Hallo Markus,

aus der Beschreibung, kann ich mir (persoenlich) nichts genaues Vorstellen. Bitte stelle einige Aussagekraeftige Bilder ein, dann kann ich dir genaueres dazu sagen.

mfg

Ottmar
 

tiefbohrer

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Hallo Ottmar,

vielen Dank für den Hinweis. Die Bilder sind im Anhang (leider Nachtaufnahmen). Ich hoffe, dass jetzt einiges klarer ist.

Unten also die Plattform, oben (teilweise in Blau) der Aufbau. Masse und Dimensionen stehen oben.

Bitte Feedback, falls noch etwas nicht klar zu verstehen ist.

Vielen Dank,

Markus
 

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Norbert

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Hallo Markus,

in der Tat sieht die Konstruktion, bedingt durch die kurzen Büge (Diagonalstreben), ziemlich "windig" aus.

Wenn das Haus durch Plattenmaterial verkleidet wird, macht das allerdings nichts, weil die Platten dann die Aussteifung übernehmen. Bei einer Verkleidung mit Brettern solltest Du allerdings wandhohe Diagonalaussteifungen wählen. Die müssen nicht über die gesamte Wandbreite gehen, es reichen zwei pro Seite mit 0,5 m Versatz zwischen oben-unten (s. Fachwerkhaus).

Bei der Plattform sieht das anders aus. Wenn sie auch durch das Haus mit stabilisiert wird, würde ich trotzdem Büge größerer Spannweite nehmen. Die würde ich nicht einzapfen (Materialschwächung!), sondern allenfalls einklinken oder aber mit geeigneten Schrauben oder Nagelverbindern befestigen.

Diese Streben übernehmen auch einen Teil der Last und verhindern so eine Durchbiegung (insbesondere der Längsseiten). Der Nachteil ist, daß die Zugänglichkeit unter die Plattform gestört wird. Dagegen hilft dann ein zusätzlicher Mittelpfosten.

Alternativ kann eine Plattenverkleidung oder eine senkrecht verlaufende Verbretterung des Hauses bis kurz unter Unterkante der Plattformbalken heruntergezogen werden, so dessen Tragfähigkeit erhöhen, gleichzeitig die Kopfseiten der Bodenbretter abdecken und eine Tropfkante bilden.

Eine direkte Verschraubung der Balkenlagen von Plattform und Haus ist ebenfalls hilfreich, aber u.U. nicht so wirksam, weil schwindendes Holz Lücken bildet und deshalb immer noch seitliche Verschiebungen bei Belastung zuläßt.

Was mir noch aufgefallen ist: die Bohlen der Plattform überspannen offenbar die gesamte Breite von 2 m ohne Zwischenauflage. Das ist selbst bei 4 cm Brettstärke erheblich zu weit, zumal sich die Bretter nicht durch Nut & Feder gegenseitig stabilisieren. Es fehlt also mindestens ein Unterzug in Längsrichtung, der z.B. durch Balkenschuhe oder aber auch passende Büge an den Kopfseiten der Plattform unterstützt und befestigt werden kann.

Dazu kann es nicht schaden, die Plattform unterseitig mit Diagonalverstrebungen zwischen Mittel-und Außenbalken auszustatten. Spätestens beim Dach sind diese ohnehin erforderlich (Windverband), wenn nicht mit Platten gearbeitet wird.

Gruß

Norbert
 

tiefbohrer

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Hallo Norbert,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich habe jetzt folgendes vor:

- Büge auf drei Seiten deutlich vergrößern (bis nahe Boden in 45°)

- 35 x 125 mm Bretter über Eck auf der rechten Seite (vom Boden bis zum Dach des Hauses, verschraubt). An beiden Ecken jeweils zwei Bretter. Optisch werde ich dann auch an der anderen Seite des Hauses die Ecken so machen. Den Balkenhobel habe ich mir heute schon ausgeliehen.

- Seitliches Verkleiden horizonalen Kanthölzer der Plattform mit ebenfalls 35 x 125 mm Brettern (verschraubt). Gibt es einen Tipp welche Schrauben ich hier wählen soll (ebenfalls Abstand, jeweils eine oder gleich zwei pro Position?). Hier kann ich dann auch die Büge festmachen.

- Verstrebung des Hauses habe ich gestern wie folgt gemacht: jeweils zwei vertikale Stützen pro Fläche, jeweils mit ca. 350 mm Büge verstrebt. Diese dann jeweils noch zwei Mal in der Mitte horizontal verstrebt, ebenfalls mit Büge (das mit der Gesamthöhe habe ich erst zu spät gesehen). Ich hoffe, dass es auch so halten wird.

- Die Verkleidung ist mit Nut-und-Feder-Bretter vertikal geplant. Innen dann Plattenmaterial.

- Für das Dach habe ich bereits Rauhspund 19mm vorbereitet, Abstand der Sparren: 50 cm. Benötige ich hier auch eine Versteifung? Reicht Rispenband (z. B. 50 m Rispenband , 40x1,5 - extrem leicht - mit Zulassung - BefestigungsFuchs.de) auf den Rauhspund oben aufgeschraubt?

Vielen Dank für die Hilfe.

Viele Grüße

Markus
 

Wolfgang EG

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Das Spielhaus für meine Enkelkinder habe ich auf vier Stützen aus Kantholz (ca. 14x14 cm) gestellt, die ich direkt einbetoniert habe.

Darauf - mit Winkeln befestigt - einen Rahmen (überplattet) aus Holz (14x6 cm). Der trägt dann das eigentliche Spielhaus, welches meine Enkelchen als "Jägerhaus" - einem Jagdhochsitz nachempfunden - haben wollten.

Die Stabilität ist sehr hoch, auch wenn das Trägergerüst dann eher weniger filigran aussieht. Aber bei solchen Sachen geht bei mir Sicherheit vor.

Viele Grüße. Wolfgang EG
 

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Mister G

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Das Spielhaus für meine Enkelkinder habe ich auf vier Stützen aus Kantholz (ca. 14x14 cm) gestellt, die ich direkt einbetoniert habe.
Direkt einbetoniert ist bezüglich des konstruktiven Holzschutzes so ziemlich die schlechteste Möglichkeit, die man wählen kann. Wasser kann am Balken vorbei ins Fundament laufen, trocknet dort aber nicht mehr ab. Folge: die Balken stehen permanent im Wasser.

Die Stabilität ist sehr hoch, auch wenn das Trägergerüst dann eher weniger filigran aussieht. Aber bei solchen Sachen geht bei mir Sicherheit vor.
Die Sicherheit ist trügerisch. Bleibt zu hoffen, dass Deine "Enkelchen" dem "Jägerhaus"-Alter entwachsen sind, ehe die Balken in den Fundamenten abgefault sind. Ordentlich einbetonierte Balkenschuhe dürften wesentlich dauerhafter sein.
 

Wolfgang EG

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@Mister G, ich stimme Dir grundsätzlich in allen Punkten zu. Wenn direkt einbetoniert wird, dann sollte als zusätzlicher Schutz auf jedem Fall folgendes beachtet werden (so praktiziere ich das i. d. R.):

1. Einbetonierten Teil des Pfostens bis ca. 10..15 cm über den späteren Boden mit Bitumen-Kaltanstrich einspachteln, anschließend mit alten Mullbinden eng umwickeln. Alternativ kann Dachpappe genommen werden.

2. Den Betonsockel am oberen Ende im Winkel abstreichen, damit sich Wasser nicht darauf sammeln kann.

Ansonsten mache ich morgen mal ein Foto, welches den derzeitigen Zustand zeigt (Mai 2005 wurde das Häus'chen aufgestellt). Da die Pfosten aus Lärche und Douglasie sind (Reste von Bauholz, was ich mir mal habe aufsägen lassen), ist die Haltbarkeit gegenüber Kiefer/Fichte etc. deutlich besser.

Viele Grüße. Wolfgang EG
 

Mister G

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1. Einbetonierten Teil des Pfostens bis ca. 10..15 cm über den späteren Boden mit Bitumen-Kaltanstrich einspachteln,
Ja, dann hält's was länger, das stimmt. Aber ob das so geeignet für kleine Kinder ist...?

anschließend mit alten Mullbinden eng umwickeln. Alternativ kann Dachpappe genommen werden.
Das verstehe ich nicht. Wozu? Das Wasser läuft auch innen in die Pappe rein und hält es noch besser am Holz als der Beton. Außerdem verringert sich der Verbund zwischen Balken und Beton. Schlimmstenfalls kannst Du das ganze Häuschen aus den Papphülsen nach oben rausziehen. Und Mullbinden... :confused: :confused: :confused:

2. Den Betonsockel am oberen Ende im Winkel abstreichen, damit sich Wasser nicht darauf sammeln kann.
Das ist zumindest ein Behelf, um die Folgen etwas abzumildern. Und: ja, Airborne, ich weiß auch, dass das ein paar Jahre gut geht. Aber ob ich deshalb hier eine solche Empfehlung geben würde? Ich weiß nicht recht. Eine fachgerechte Konstruktion fände ich besser. Aber letztlich muss jeder selbst entscheiden, was er tut.
 

Wolfgang EG

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...Schlimmstenfalls kannst Du das ganze Häuschen aus den Papphülsen nach oben rausziehen. Und Mullbinden... :confused: :confused: :confused:...

...Aber ob ich deshalb hier eine solche Empfehlung geben würde?
...

Was bist Du denn für ein Zeitgenosse? Ziehe mal vier Pfosten 14x14 cm mit einem Grundrahmen von 14x6 cm, einschließlich des ganzen "Restes", aus der Pappe... Herkules, oder was?

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann ist es besser, ich halte zukünftig meine Klappe und schreibe nichts mehr, um ja keine falschen Empfehlungen zu geben, Du "Mister X":emoji_slight_smile:

Kannst Du Dir vorstellen, wie es einem Neuling in einem an sich interessanten Forum geht, wenn er gleich an solch einen Klugscheißer kommt? Dem wird im Normalfall sofort jeglicher Elan genommen, weiter zu kommunizieren....

@Airborne, danke.

Viele Grüße. Wolfgang EG
 

Mister G

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...
Was bist Du denn für ein Zeitgenosse? Ziehe mal vier Pfosten 14x14 cm mit einem Grundrahmen von 14x6 cm, einschließlich des ganzen "Restes", aus der Pappe... Herkules, oder was?
Nein, ich bin kein Herkules. Ich wollte nur deutlich machen, dass die Pappe das Holz vom Beton trennt und der Verbund dazwischen dann vermindert ist.

...
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann ist es besser, ich halte zukünftig meine Klappe und schreibe nichts mehr, um ja keine falschen Empfehlungen zu geben, Du "Mister X":emoji_slight_smile:
Sorry, wenn das so bei Dir angekommen ist. Das war nicht meine Absicht. Ich habe lediglich meine Bedenken geäußert. Falls ich mich im Ton vergriffen habe bitte ich dafür um Entschuldigung.
 

Wolfgang EG

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Schon gut, @Mister G. Deine Bedenken kann ich verstehen, aber es ist eben immer der Ton, der die Musik macht...

Schau Dich mal in diversen Baumärkten um. Die "Stelzenhäuser", wie @tiefbohrer gerade eins baut, werden in diversen Baumärkten ebenfalls mit Pfosten 7x7 cm , kdi-Kiefer/Fichte, angeboten. Dazu die Empfehlung, sie direkt einzubetonieren... Carports: 9x9 cm kdi-Kiefer/Fichte, ebenfalls mit Empfehlung, sie direkt einzubetonieren... Selbst in Zeitschriften werden solche Empfehlungen gegeben.

Trennung

Im Normalfall arbeite ich ebenfalls mit Pfostenschuhen etc. (s. Foto Vordach). wobei man auch da in jedem Fall die Stirnholzflächen reichlich mit einem Imprägnierungsmittel tränken (einige Stunden in Eimer mit IM stellen) sollte.

Bei Objekten, deren Standzeit eh nur auf eine gewisse Zeit begrenzt (das "Jägerhaus" meiner Enkelchen) ist oder wenn ich Lärche/Douglasie/Eiche verarbeite, gehe ich schon mal direkt in die Erde/Beton. Zaunpfähle habe ich auch eine Zeit lang über Feuer angekohlt, wie es unsere Altvorderen gemacht haben ... oder ich verwende eben Robinie.

Trennung

Es ging ja um die Stabilität.

Wenn die Pfosten - so gut sie auch mit Kopfbändern versehen werden - in Pfostenhülsen etc. stehen, dann lockern sie sich mit der Zeit. Ich habe z. B. Pfosten bei einem Spielhaus gesehen, die in U-Pfostenträgern standen. Da waren durch die Belastungen beim Spielen die Löcher der Befestigungsschrauben im Holz regelrecht oval ausgearbeitet. Sehr riskante Sache.

Auch in Pfosteneinschlaghülsen sammelt sich übrigens Wasser zwischen Holz und Metallwand...

Aus diesem Grund wollte ich einfach mit meinem Beitrag auf die Dimensionen hinweisen. Lieber ein Material nehmen, was vielleicht etwas überdimensioniert wirkt, aber eben dann eine zusätzliche Sicherheit beinhaltet. Und das direkte Einbetonieren gibt eben die Sicherheit, dass nichts kippeln/ausnippeln kann.

Machen wir uns nichts vor: Auch das kdi Holz aus dem Baumarkt, ohne direkten Bodenkontakt, verwittert innerhalb von zwei, drei Jahren ohne einen GUTEN oder regelmäßigen zusätzlichen Schutz.

Viele Grüße. Wolfgang EG
 

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Mister G

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Im Normalfall arbeite ich ebenfalls mit Pfostenschuhen etc. (s. Foto Vordach). wobei man auch da in jedem Fall die Stirnholzflächen reichlich mit einem Imprägnierungsmittel tränken (einige Stunden in Eimer mit IM stellen) sollte.

Wichtig ist, dass der Ständer im Pfostenschuh nicht unten aufsteht sondern etwas Luft hat. Dann kann er abtrocknen.


Bei Objekten, deren Standzeit eh nur auf eine gewisse Zeit begrenzt (das "Jägerhaus" meiner Enkelchen) ist oder wenn ich Lärche/Douglasie/Eiche verarbeite, gehe ich schon mal direkt in die Erde/Beton. Zaunpfähle habe ich auch eine Zeit lang über Feuer angekohlt, wie es unsere Altvorderen gemacht haben ... oder ich verwende eben Robinie.

Keine Frage: mit entsprechenden Hölzern und chemischem Holzschutz bzw. ankohlen, lassen sich durchaus entsprechende Standzeiten erreichen. Üppige Querschnitte sind ebenfalls eine gute Möglichkeit die Standzeit zu verlängern.

Es ging ja um die Stabilität.

Wenn die Pfosten - so gut sie auch mit Kopfbändern versehen werden - in Pfostenhülsen etc. stehen, dann lockern sie sich mit der Zeit. Ich habe z. B. Pfosten bei einem Spielhaus gesehen, die in U-Pfostenträgern standen. Da waren durch die Belastungen beim Spielen die Löcher der Befestigungsschrauben im Holz regelrecht oval ausgearbeitet. Sehr riskante Sache.

Eigenart der Pfostenschuhe, Bodenhülsen u.a. ist immer, dass der Anschluss nicht biegesteif ist. Daher muss die darauf aufgesetzte Konstruktion in sich Biegesteif sein - sonst gibt das eine einzige Wackelei. Werden die Kopfbänder (oder andere aussteifende Bauteile) ausreichend befestigt (und nicht nur zur Zierde angeheftet) sehe ich da kein Problem. Mit eingegrabenen oder einbetonieren Pfosten bist Du da natürlich fein raus, weil bei ausreichender Tiefe eine deutliche Biegesteifigkeit erreicht wird.

Auch in Pfosteneinschlaghülsen sammelt sich übrigens Wasser zwischen Holz und Metallwand...

Bei den Einschlaghülsen gebe ich Dir da recht. Ich halte die für dauerhafte Konstruktionen aber ebenfalls für ungeeignet. Ein gut konstruierter Pfostenschuh zum einbetonieren hat das Problem nicht.


Machen wir uns nichts vor: Auch das kdi Holz aus dem Baumarkt, ohne direkten Bodenkontakt, verwittert innerhalb von zwei, drei Jahren ohne einen GUTEN oder regelmäßigen zusätzlichen Schutz.

Das hätte ich früher auch bedenkenlos so unterschrieben. Allerdings habe ich vor etwa 5 Jahren eine Holzwand in den Garten gesetzt. Genau das genannte KDI "Gartenholz" aus dem Baumarkt - ich glaube es sind 9 x 9 cm Pfosten - ohne jegliche Nachbehandlung. Allerdings habe ich die Pfosten in Splitt gesetzt, so dass das Wasser möglichst schnell ablaufen kann. Ich hatte mit einer Standzeit von vielleicht 3 Jahren gerechnet. Aber was soll ich sagen: die Wand steht immer noch so stabil wie am ersten Tag.

P.S.:
Würdest Du denn bitte nochmal erläutern, was die von Dir genannten Mullbinden für eine Funktion haben sollen? Das erschließt sich mir auch bei längerem Nachgrübeln immer noch nicht.
 

Wolfgang EG

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... Würdest Du denn bitte nochmal erläutern, was die von Dir genannten Mullbinden für eine Funktion haben sollen? Das erschließt sich mir auch bei längerem Nachgrübeln immer noch nicht.
Schon klar. Ich muss vorausschicken, dass ich einer bin, der nichts umkommen lässt. Jeden Nagel aufhebt, jedes Stückchen Holz - eben einfach alles. Man könnte es ja mal brauchen...:emoji_slight_smile: Also auch alte Mullbinden und Reste von Bitumen-Kaltanstrich...

Nun stand ich mal vor der Aufgabe, mit einem Erdlochbohrer (Durchmesser 10 cm) Holzpfähle 10x10 cm in die Erde zu "versenken". Da noch ein Rest Bitumen-Kaltanstrich rumstand, der aber schon sehr zäh bis krümelig war, hatte ich mir gedacht, ich wickle einfach die alten Mullbinden aus abgelaufenen Verbandskästen (die ich auch nie weggeworfen habe:emoji_slight_smile:) rum, nachdem ich die Bitumenmasse aufgespachtelt habe. Sozusagen als eine Art "Außenhaut":emoji_slight_smile:

Grundgedanke war, dass der Bitumen-Spachtel beim Einsetzen der Pfosten in die Löcher (10er Löcher/10er Pfosten - ist knappe Sache) nicht wieder abgerieben wird. Gedacht - getan. Ich war a) Bitumenrest und b) alte Mullbinden los:emoji_slight_smile: Beim Einsetzen blieb dank der Binden meine Spachtelmasse schön am Pfosten... Die Pfosten stehen jetzt das fünfte Jahr... Ob es an der Spachtelmasse und den Mullbinden lag!? ICH glaube fest daran:emoji_slight_smile:

Trennung

Ja, ich sehe, wir haben so in etwa die gleichen Erfahrungen mit Pfostenschuhen, Einschlaghülsen, H-Ankern gemacht. Wahrscheinlich muß da jeder selbst durch...

Stimmt, bei den Kopfbändern wird oftmals lediglich eine optische Wirkung denn eine echte Funktion erzielt. Aus diesem Grund habe ich z. B. bei Holzaufstellern u. a. diese Bänder leicht eingelassen UND mit Schlüsselschrauben 10x160 mm (versenkt) fixiert (s. Foto). Am Schluß noch ein Holzplättchen eingesetzt, um Wasser fern zu halten. Hält die sprichwörtlichen 100 Jahre...

Das mit dem KDI Holz ist wirklich eine schier unergründliche Sache. Man kann pauschal sagen: jede Charge ist anders, wobei ich der Auffassung bin, dass mit Zunahme (finde ich aber sehr gut!!) umweltverträglicher Imprägniermittel allerdings die Wirksamkeit nachgelassen hat. Ist allerdings mein rein subjektives Empfinden.

Deshalb arbeite ich i. d. R. eben mit Hölzern, die von Natur aus resistent(er) sind: Lärche, Douglasie, Eiche, Robinie.

Viele Grüße. Wolfgang EG
 

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Mister G

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Aha, danke für Deine Aufklärung.

Das mit dem KDI Holz ist wirklich eine schier unergründliche Sache. Man kann pauschal sagen: jede Charge ist anders...

Das mag daran liegen, dass "Kesseldruckimprägnierung" ja nur das Einbringverfahren bezeichnet. Welches Holzschutzmittel da nun in welcher Dosierung zur Anwendung kommt, darüber wird damit nichts ausgesagt.
 

Wolfgang EG

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Meinst du mit Verwitterung eine oberflächliche Vergrauung oder eine echte Holzschädigung?

Die "Vergrauung" ist ja - soweit ich weiß - eine Erscheinung, die Holz im Allgemeinen trifft und aber die statischen Eigenschaften (sagt man so?) nicht wesentlich beeinflusst. Die sogenannte Patina ist ja bei manchen Holzarten ein gewollter Effekt...

Ich meine eine echte Holzschädigung. Beispiel: Fertige Zaunfelder im unteren Preissegment aus dem Baumarkt. Um die Tackerklammern rum beginnt es schon nach zwei Jahren, dass das Holz krümelig wird...

Ist aber eben bei Billigsachen i.d.R. so...

Gruß Wolfgang
 

WinfriedM

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Ich kenne genügend Beispiele, da kann man bei freibewittert ohne irgendwelchen Holzschutz bei Nadelholz (Kiefer, Fichte) schon mit 10-15 Jahren Standzeit rechnen. Wenn man den konstruktiven Holzschutz berücksichtigt.

Tackerklammern sind konstruktiv nicht sehr sinnvoll.

Der Effekt von Holzschutz-Lasuren wird oft überschätzt. Im ungünstigen Fall reduzieren sie die Haltbarkeit des Holzes sogar.
 

Wolfgang EG

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Ich kenne genügend Beispiele, da kann man bei freibewittert ohne irgendwelchen Holzschutz bei Nadelholz (Kiefer, Fichte) schon mit 10-15 Jahren Standzeit rechnen. Wenn man den konstruktiven Holzschutz berücksichtigt.

Interessant! Kannst Du das bitte mal am Beispiel des Lattenzaunes erklären? Querriegel stark anfasen etc. kenne ich, aber wie ist es mit den Latten am unteren Ende? Im oberen Bereich habe ich auch keine Probleme, aber 15 cm vom Boden...da kriselt es....

Tackerklammern sind konstruktiv nicht sehr sinnvoll.

... werden aber bei den Zaunsegmenten verwendet.

Der Effekt von Holzschutz-Lasuren wird oft überschätzt. Im ungünstigen Fall reduzieren sie die Haltbarkeit des Holzes sogar.

Kannst Du das auch näher erläutern? Da ich auch vieles für Garten/Hof baue, sehr interessant!

Gruß Wolfgang
 

Mister G

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Interessant! Kannst Du das bitte mal am Beispiel des Lattenzaunes erklären? Querriegel stark anfasen etc. kenne ich, aber wie ist es mit den Latten am unteren Ende? Im oberen Bereich habe ich auch keine Probleme, aber 15 cm vom Boden...da kriselt es....

Genügend Abstand vom Boden halten, Bewuchs vom Zaun fernhalten (am besten Kies- oder Splittschüttung unter dem Zaun vorsehen), untere Lattenenden abschrägen, damit das Wasser dort ablaufen und abtropfen kann.

Das wäre die Theorie. Leider möchte man in der Praxis den Zaun häufig bis nahe an den Boden gehen lassen und nicht unbedingt einen Kiesstreifen in den heimischen Rasen setzen. Damit ist man dann wieder am Anfang... :emoji_slight_smile:
 

Wolfgang EG

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Ja, @Mister G, da dreht man sich immer wieder im Kreis... Wegen meinem Hund muss der Zaun tief sitzen, sonst versucht er, sich drunter durchzubuddeln. Daneben sind Gehwegplatten, von denen der Regen schön reflektiert wird.... und immer ran an die Staketen.

Alle optimalen Zustände hat man eben nie beisammen, leider.

Gruß Wolfgang
 

WinfriedM

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Hauptproblem ist feucht bleibendes Holz. Neben Konstruktion hängt da auch viel von ab, ob Sonne hinkommt oder alles schattig verdeckt ist. Lokales Klima spielt natürlich auch eine Rolle. Bewuchs und Moose regelmäßig entfernen, find ich auch wichtig. Wenn man beobachtet, wie ein nasser Zaun trocknet, kommt man ganz schnell dahinter, wo Problemstellen sind. Es gibt auch genügend Bücher zum konstruktiven Holzschutz, um sich inspirieren zu lassen.

Lasuren: Bei allem, was nicht maßhaltig sein muss, sind z.B. Dickschichtlasuren oft verkehrt. Die bauen eine relativ dichte Schicht auf. Irgendwann gibt es Risse, Wasser dringt ein und kann nur wieder schlecht raus. Dann fault es dir unter der Lasur, weil es dauerfeucht bleibt.

Für sowas nehme ich lieber offenporige ölbasierte Lasuren. Wasser wird etwas am Eindringen gehindert, kann aber vor allem auch wieder ungehindert raus. Ein typisches Produkt dieser Machart wäre die Natural Holzlasur. Vorteilhaft ist auch die einfache Auffrischung ohne große Vorarbeiten.
 

Darkwaver81

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@ Tiefbohrer:

Könntest du kurz erklären wie du dein Problem gelöst hast?
Ich stehe gerade vor dem Gleichen.
Mein Stelzenhaus ist sehr wackelig bei Querkräften.

Vielen Dank.
 

IngoS

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Hallo,

stell doch mal ein paar Bilder ein, dann kann man meist schon sehen, wo es hängt.

Gruß

Ingo
 
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