Fatso Katz
ww-birnbaum
- Registriert
- 10. November 2010
- Beiträge
- 229
Vor 2,5 Jahren habe ich mir in den Kopf gesetzt 4 Stühle für uns zu bauen. Hätte ich das mal lieber gelassen. Spaß hat es trotzdem gemacht
Vor zwei Jahren hatte ich das erste Problem mit dem Holzbiegen gelöst (und hier vorgestellt). Viel Zeit für die Werkstatt habe ich nicht. Das größte Problem liegt wohl darin, dass ich in Nürnberg wohne und meine Werkstatt im Elternhaus in Würzburg ist. Das zweitgrößte Problem ist nun fast zwei Jahre alt und ca. 90 cm groß...
Nach weiteren zwei Jahren habe ich gestern endlich den ersten Stuhl fertig bekommen (bei den übrigen drei Stühlen muss ich noch die Lehne anleimen, putzen und ölen). Holz biegen läuft mittlerweile fast schon routiniert ab. Ansonsten habe ich mir in der Zwischenzeit für alles mögliche eine Vorrichtung gebaut, Probleme gelöst, fast verzweifelt und trotzdem immer geduldig weiter gemacht, Schablonen gemacht, diese noch und nöcher angepasst, Prototypen gebaut... Teilweise waren Wochenenden ohne Fortschritt dabei, aber auch die sind fürs Fortschreiten wichtig gewesen.
Aus der Beobachtung, dass mehr Bilder angesehen werden, statt Text gelesen, versuche ich mich kurz zu fassen. Auf Fragen der interessierten Leser gehe ich gerne ein.
Prototypen
Habe ich einige angefertigt. Zum einen, um zu testen, ob Maschinen und Vorrichtungen funktionieren, zum anderen, weil ein Stuhl natürlich nicht nur schön, sondern insbesondere Bequem sein muss. Ist die Rückenlehne ein paar cm zu niedrig, will schon niemand mehr darauf sitzen.
Rückenlehne
Sitzfläche
Vor zwei Jahren hatte ich das erste Problem mit dem Holzbiegen gelöst (und hier vorgestellt). Viel Zeit für die Werkstatt habe ich nicht. Das größte Problem liegt wohl darin, dass ich in Nürnberg wohne und meine Werkstatt im Elternhaus in Würzburg ist. Das zweitgrößte Problem ist nun fast zwei Jahre alt und ca. 90 cm groß...
Nach weiteren zwei Jahren habe ich gestern endlich den ersten Stuhl fertig bekommen (bei den übrigen drei Stühlen muss ich noch die Lehne anleimen, putzen und ölen). Holz biegen läuft mittlerweile fast schon routiniert ab. Ansonsten habe ich mir in der Zwischenzeit für alles mögliche eine Vorrichtung gebaut, Probleme gelöst, fast verzweifelt und trotzdem immer geduldig weiter gemacht, Schablonen gemacht, diese noch und nöcher angepasst, Prototypen gebaut... Teilweise waren Wochenenden ohne Fortschritt dabei, aber auch die sind fürs Fortschreiten wichtig gewesen.
Aus der Beobachtung, dass mehr Bilder angesehen werden, statt Text gelesen, versuche ich mich kurz zu fassen. Auf Fragen der interessierten Leser gehe ich gerne ein.
Prototypen
Habe ich einige angefertigt. Zum einen, um zu testen, ob Maschinen und Vorrichtungen funktionieren, zum anderen, weil ein Stuhl natürlich nicht nur schön, sondern insbesondere Bequem sein muss. Ist die Rückenlehne ein paar cm zu niedrig, will schon niemand mehr darauf sitzen.
Rückenlehne
- Aus einem Stück gebogen
- Fällt nach vorne hin ab, damit sie auch als Armlehne dient
- im Rückenbereich abgeschrägt
- Zapfenlöcher habe ich in zwei Durchmessern gebohrt, weil das Zapfenloch der mittigen Strebe so schräg eingebohrt wird, dass es sonst nur wenige Millimeter tief hätte sein können. Einmal habe ich trotzdem versehentlich zu tief gebohrt. Werkstück im A..., also neu...
- Die Zapfenlöcher haben alle einen individuellen Winkel, weil es zwei Winkel zwischen Sitzfläche und Rückenlehne gibt. Der Erste ist der vertikale Winkel mit dem sich der Rücken dann anlehnt (bei mir 105 °). Der Zweite ist der horizontale Winkel, mit dem die Räckenlehne abfällt und zur Armlehne wird. Um zu umgehen, dass ich jeden Winkel individuell ausrechnen und einstellen muss, habe ich den einen an der Radialbohrmaschine eingestellt und den anderen über die gekippte Halteschablone.
Sitzfläche
- Die Sitzfläche war an sich eines der Teile, die sich am einfachsten fertigen ließen, als alle Maße und Winkel feststanden. Aber genau diese Maße und Winkel waren enorm viel Arbeit. Die wichtigste Schablone ist für die Sitzfläche.
- Die Kontur habe ich mit einer Schablone und Bündigfräser gefräst. Direkt beim ersten Durchgang habe ich vergessen die Höhenverstellung der Fräse zu klemmen und habe mir direkt die Konturschablone zerstört. Das Werkstück ließ sich gerade noch retten.
- Die Kanten sind außen mit zwei 30 ° Fasen versehen. Ich wollte sie erst (wie das die Stuhlbauer eben so machen) mit Zugmesser und Schweifhobel anbringen, war dann aber zu ungeduldig und habe sie dann gefräst. Mit der großen Grundplatte, zwei Anschlägen und dem Hilfsbogen ging das ziemlich einfach. Der Hilfsbogen war nötig, damit die Oberfräse immer senkrecht zur Tangente geführt wird. Im vorderen Bereich, wo die Kontur gerade ist, habe ich diesen Hilfsbogen weggelassen und die Übergänge nachträglich verputzt.
- Die Zapfen der Stuhlbeine sollten erst unsichtbar bleiben, weil mich dann aber doch noch für eine Sitzmulde entschieden habe, habe ich die Zapfenlöcher doch noch durchgebohrt. Die Sitzfläche war zu dünn für Sitzmulde und nicht durchgehende Zapfen.
- Die Sitzmulde ist ca. 10 mm tief. Nach vorne läuft sie langsam auf null aus. Ich habe mir zur Orientierung Löcher an den Rand der tiefsten Stelle gebohrt und mich dann mit der Raspelscheibe auf dem Winkelschleifer hingearbeitet. Weiter ging es dann mit Fächerscheibe, kleinem Handhobel mit doppelt konvexer Sohle und Excenterschleifer mit weicher Auflage.