Stütze Mittelpfette

thommyboy

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Ich habe mal eine Frage zur Statik bei Mittelpfetten. In einem Haus aus den 50ern sind die Mittelpfetten im Dachgeschoss zentral durch eine Stütze abgestützt. Im Erdgeschoss befinden sich unter den Stützen nur nicht tragende Wände, die nächste tragende Wand ist ca. 1m entfernt und die Decke ist eine sog. Kaiserdecke (Spannrichtung von der tragenden Wand über die nicht tragende Wand hinweg auf die Außenwand). Jetzt frage ich mich, ob die nicht tragenden Wände wirklich (wie mir gesagt wurde) abgerissen werden können oder ggf. nur bzgl. der Decke zwar keine tragende Funktion haben- aber bzgl. der Pfettenstützen doch eigentlich schon?
Wäre für einen Tipp dankbar!
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Wende Dich mal an einen Statiker, der sich mit dem Vorhaben eingehender beschäftigen muß.
Das kann hier ohne Kenntnis der näheren Verfhältnisse nicht beurteilt werden.

Gruß Fritz
 

Kugelgnom

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Mit Sicherheit kann dir das nur eine Statiker sagen.
Du kannst ja mal Prüfen ob überhaupt viel Last auf der Stütze der Pfette ist in dem du mal mit einem Hammer dagegen haust.
Wie lang ist die Pfette und wie stark ist sie denn.
 

ARON

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Nichttragende Wände können immer rausgenommen werden! Die Frage ist nur: Woher weißt Du, daß sie nichttragend ist? Wenn in Deiner Statik diese Wand ohne Belastung ist, kannst Du sie wegnehmen.

(Nur weil eine Wand halbsteinig ist, muß sie noch nicht nichttragend sein)
 

Brett

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auf alle Fälle tragen die sogenannten nichttragenden Wände die Stützenlast, denn die damaligen Zimmermeister haben die Stützen immer da angeordnet wo ein Lastabtrag möglich ist. Wenn die Wände entfernt werden müssen, sollte ein Unterzug (Stahlträger) nach Angaben eines Statikers angeordnet werden.

Gruß
Brett
 

thommyboy

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danke schon mal für die ersten infos- ich mache mich morgen noch mal etwas weiter schlau- aber mein menschenverstand sagt mir eigentlich, daß unter einer stütze irgendein abtragendes element vorhanden sein muss- komisch ist nur daß ein architekt meinte, "die wand hier unten kann weg"...
 

hutch

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Hallo

Architekten haben nicht zwangsläufig auch Ahnung von Statik, und selbst Statiker haben nicht immer Ahnung von dem was Sie machen, aber die sind versichert wenns zu einer Fehlentscheidung kommt.
Mittels Ferndiagnose lässt sich wenig sagen, nur soviel
- Lasten möcht ich gern und auch der Statiker möglichst senkrecht nach unten ableiten
- Ist dies nicht möglich dann flächig verteilen, also Joch drunter unter die Stütze und über viele Deckenbalken.
- Nicht tragende Wände können aber/auch aussteifende Wände sein
 

TomfromMuc

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@ thommyboy: Du kannst hier und wo anders viele Antworten bekommen, aber die einzig sichere und verläßliche bekommst Du von einem Statiker, der vor Ort oder an Hand von genauen Bauplänen das statische System Deines Hauses versteht. Architekten können das nur in den seltensten Fällen. Andere Hinweise wurden schon gegeben, z.Bsp. das auch 11,5er Wände tragend sein können.

Als Bauleiter hab ich schon genug Sch... gesehen. Also spar bitte nicht an den paar Euro für den Statiker.
 

ARON

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Hallo

Architekten haben nicht zwangsläufig auch Ahnung von Statik, und selbst Statiker haben nicht immer Ahnung von dem was Sie machen, aber die sind versichert wenns zu einer Fehlentscheidung kommt.
Mittels Ferndiagnose lässt sich wenig sagen, nur soviel
- Lasten möcht ich gern und auch der Statiker möglichst senkrecht nach unten ableiten
- Ist dies nicht möglich dann flächig verteilen, also Joch drunter unter die Stütze und über viele Deckenbalken.
- Nicht tragende Wände können aber/auch aussteifende Wände sein

Kann mich nur jedem Wort anschließen.
 

derstraubi

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Hallo,

Abgesehen davon, daß ich mich meinen Vorrednern anschließe, was den Statiker betrifft:
Diese Dächer sind gerne als A konstruiert. Das heißt die Sparren (der beiden Dachhälften) sind mit einer Zange (zwei dünnere Balken links und rechts) verbunden und die Stütze der Mittelpfette wird auch von dieser Zange gehalten. Dieses A ist selbsttragend, die Last geht nur auf die Aussenwände. Diese Stütze trägt nicht die volle Last der Mittelpfette, sondern nur den Teil, den die Sparren übriglassen. An der Mittelpfettenstütze sind die Zangen natürlich auf Biegung belastet.
Von daher könnte es schon sein, dass die Wände tatsächlich nicht tragend sind.
 

ARON

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... Diese Dächer sind gerne als A konstruiert. Das heißt die Sparren (der beiden Dachhälften) sind mit einer Zange (zwei dünnere Balken links und rechts) verbunden und die Stütze der Mittelpfette wird auch von dieser Zange gehalten. Dieses A ist selbsttragend, die Last geht nur auf die Aussenwände. Diese Stütze trägt nicht die volle Last der Mittelpfette, sondern nur den Teil, den die Sparren übriglassen. An der Mittelpfettenstütze sind die Zangen natürlich auf Biegung belastet.

Hallo Hermann,

Du gehst davon aus, daß es sich um ein Kehlbalkendach handelt. Dann hast Du recht mit dem Lastabtrag. Sollte es jedoch ein (wie von thommyboy) angedeutetes Pfettendach handeln, übertragen die Stützen sehr wohl Lasten. Das ändert aber nichts daran, daß nichttragende Wände nichts tragen :emoji_wink:
 

defender90w

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Hallo Kollegen,
eine Einzellast durch einen Pfosten kann durchaus auch mittig auf eine Decke stehen. Eine tragende Wand genau darunter ist nicht zwangsläufig.
Grundsätzlich sollte einmal das statische System bzw. die Dachstuhlform bestimmt werden.
@derstraubi, Kehlbalkendächer sind selten mit stehenden Stühlen kombiniert.
Gibt es denn noch eine Statik von damals?
Gruss Thomas
 

derstraubi

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Bitteschön: Könnte!

Unbedingt Statiker fragen.

Komme auf diese Idee nur, weil rund um meine Werkstatt die ganzen Gemeinden voll sind mit Einfamilienhäuschen aus den 50er mit sehr steilen Dächern. Die schauen fast alle so aus wie beschrieben. Nicht jedes Sparrenpaar hat auch eine Mittelstütze. Meist nur eher in der mitte. Könnte auch mit dem Kamin zusammenhängen, der an dieser Stelle immer durchgeht. Diese Dachböden waren natürlich weder für bewohnen, noch für irgendeine Deckenlast gedacht.

Aber wie gesagt: dafür gibt es Statiker.
Da ist der normale Klugscheisser, besonders ohne es gesehen zu haben, völlig überfordert. :emoji_grin:
 

defender90w

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@derstraubi
Wo ist denn hier ein Klugscheißer? Sowas. Ab wie du schon richtig erkannt hast, hängt das mit dem Schornstein zusammen. Das System Kehlbalkendach funktioniert an der Stelle der Auswechselung nicht mehr.
@Aron ((nicht tragenden Wände)
Lasten kommen nicht nur von oben.
 

thommyboy

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Habe folgendes Bild gefunden
dach.jpg

Mittelpfette gemessen ca. 20x17, 10m lang. Stütze in der Mitte ca. 12x16 mit "Querstütze" (45 Grad nach unten). Das Ganze auf einer Kaiserdecke (I Träger mit Bimshohlsteinen) im rechten Winkel zur Pfette gespannt- ob die Stütze evtl. auf einem der Träger steht weiß ich nicht.
Ich mache hier nichts ohne statische Freigabe- mich interessieren Meinungen weil man durch fragen ja bekanntlich nicht dümmer wird :emoji_wink:
 

derstraubi

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Na da wird mir einiges klar. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich dachte nur an so etwas wie das oberste Dreieck im Giebel. Aber da hängt ja noch ein Haufen dran. Ich steige aus.:emoji_slight_smile:
 

civil engineer

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Hallo,

selbst die Skizze wirft für mich die nächsten Fragen auf:

a) Sind die Streben, die von die Säule unter der Mittelpfette an die Schwelle gehen da, um lediglich Horizontallasten (z. B. Windlast) aufzunehmen und abzuleiten oder ist
b) das Stabwerk als einfaches Hängewerk konzipiert und ausgeführt, um die Lasten über die Schwelle und die Decke auf die Außenwand und die nichteingezeichnete?! und ominöse nichttragende?! Wand abzutragen? So etwas könnte man z. B. anhand der verwendeten Holzverbindungen an den Knotenpunkten weiter eingrenzen.

Auch mein Rat: Such jemand, der sich im Holzbau gut auskennt zur weiteren Beratung.

Gruß
Jochen
 
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