Stab/Stock aus "Waldholz"

Kreuzritter03

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Hallo,

"Waldholz" ist zwar nicht der Fachbegriff... trifft aber auf mein Rohmatieral zu.

Komoden, Schränke und Regale "bastel" ich ohne Probleme, was mir aber Kopfzerbrechen bereitet ist ein gescheiter Stab, Stock oder Knüppel (ganz wie ihrs gerne nennen möchtet).

Vorgeschichte:
Ich trainiere Kung Fu und bin in einem Mittelalter-Verein und dafür brauche ich massive und glatte Holtstäbe und Knüppel für Training und Schaukampf.

Ich hatte mir demletzt einen guten schweren Kirschast aus dem Wald besorgt (Bitte keine Fragen, wieso ein Kirschbaum im Wald wächst, dort habe ich den Ast gefunden...) Durchmesser ca. 5cm Länge ca. 1 meter.

Problem:
Ich weis dass ich zu voreilig war und das Holz nach ein paar Tagen gleich angefangen habe zu bearbeiten: Rinde entfernen, glatt Schälen ect.

nach einigen weiteren Tagen ist mir der Stab vom dickeren Ende her nach oben ca. 30 cm eingerissen. Somit waren meine Anstengungen fürn ... ... .

Heute habe ich mir wieder einige dickere Äste besorgt, einen in sehr schöner Form mit einem leichten Bogen drin, auf dem man sich abstützen könnte.

Frage:
Bevor ich mir wieder arbeit fürn ... mache möchte ich fragen: wie behandel ich die Äste / das Holz, damit es mir nicht einreisst?

Und, mit was sollte ich den Stab dann versiegeln, also Lasieren, oder Lackieren?



Danke schonmal für eure Antworten und für die Mühe mein Problem zu lesen!

mfg
Ritter03
 

carsten

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Hallo

wenn ein frisches Stück Holz im Haus noch schlimmer an der Heizung getrocknet wird wird das immer reißen. Am besten draußen unter Dach trocknen lassen, Optimal wäre die Enden mit Wachs zu versiegeln. Weder die Japaner noch die Jungs Im Mittelalter haben ihre Stecken mit irgendwas behandelt, also warum heute damit anfangen.
 

Homer

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Hallo Ritter


Das Holz aus dem Wald ist einfach zu feucht.Mit einer Oberflächenbehandlung ist es da auch nicht getan.

Einen Vorschlag,benutze doch Rundholz. Durchmesser ca.40mm,gibts in so gut wie jedem Baumarkt zu kaufen.
Wird auch von Treppenbauern verwendet z.b. als Handlauf.

Oder muss es ein fällfrisches Stück Holz aus dem Wald sein???

MfG Homer
 

edelres

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Haselholz

Hallo ritter03

fuer solchen Zweck eignen sich Haselnuss und Weide. Diese sollten fuer deine Anwendungen genuegen. Beide Hoelzer trocknen als Stoecke leicht ohne Einzureissen. Bei beiden laesst sich die Rinde im Fruehjahr am leichtesten abloesen.
Ich klopfte leicht mit einem Rundstab auf die Rinde, danach schnitt ich diese in Laengsrichtung ein, dann konnte ich die Rinde in einemem Stueck entfernen.

Die fest angetrocknete Rinde laesst sich leicht mit Mustern dekorieren, welches man durch das Entfernen der Rinde erreicht. Getrocknete Rinde laesst sich schwer entfernen.

Sollten die Stoecke am Splittern gehindert werden und um eine bessere Griffigkeit zu erreichen, habe ich die Enden mit guter Hanfschnur Windung an Windung verstaerkt.
Die Lage Hanfschnur habe ich dann mit Uhu Hart oder Rudol 333 Kleber gelackt, so wurde diese Lage fest und dauerhaft.

Aus meiner Sicht gibst du oder dein Gegner eher nach als das so vorbehandelte Holz.

Also bei deinem Kampfsport sei vorsichtig halte dich dabei an die Biebel, Geben ist seeliger als nehmen!

Wuensche viel Spass

mfg

Ottmar

PS: Mit Leinoelfirnis mehrmals aufgetragen laesst sich das Holz gegn Feuchtigkeit und Schmutz schuetzen, trocknet auch dadurch nicht total aus, so dass eine gewisse Flexibilitaet erhalten bleibt.
 

Putzhobel

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leg dir den Ast für ca. 6 Wochen auf zwei oder drei Leisten draußen zum Trocknen. dann sollte er trocken sein. Behandeln kannst du ihn mit Ölen, Lasuren, Lacken! ölen würde ich dir in dem Fall empfehlen.
 

Kreuzritter03

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Hallo,

dankesehr für die Antworten!

Das mit dem Rundholz hatte ich mir auch schon überlegt, aus Neugier und stylischen Gründen wollte ich das mal mit "Waldholz" versuchen,
da ich auch ein großer Fan von Wanderstöcken bin. (Herr der Ringe Gandalf lässt grüßen :emoji_slight_smile: )

Zum Training werde ich dann den Rat mit dem Rundholz annehmen!
Für das Mittelalterliche / Wanderhandwerk versuche ich dann den Vorschlag mit dem Tocknen und einölen.

Holz ist einfach super und faszinierend,... aber wem erzähle ich das hier :emoji_grin:

Grüße
Ritter03
 

Putzhobel

ww-ulme
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zum Slougen

das Holz faszinierend ist das brauchst du mir nicht sagen, dass weiß ich. Ich liebe Holz:emoji_wink:
 

derdad

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Schönen Tag!
Ich bin am Land aufgewachsen und noch dazu Jäger, deshalb kann ich zum Thema Holz/Wander/Bergstock ein paar Tipps geben.
Wir verwenden hauptsächlich Hasel und zum Teil auch Esche. Den Haselstock schneiden wir frisch ab und stellen ihn in eine kühlen Raum zum Trocknen. Ein Keller, oder eine Garage sind sehr gut. Auf keinen Fall darf zu schnell getrocknet werden. Der Stock muss sozusagen von "Innen heraus" trocknen. Falls er krumm ist, leg ihn, wenn er noch frisch ist, auf 2 Stühle. Fixier ihn so dass die Krümmung nach oben schaut und häng ein Gewicht dran. Nach ein paar Wochen ist er gerade. Die Rinde ist bei Hasel kein Problem. Wenn du ihn als Kampfstock verwendest, wird sich die Rinde aber durch die Schläge zerfasern und ablösen. Entfernen kannst du sie am Besten ganz frisch und bevorzugt wenn der Stock noch im Safr steht. So April/Mai.
Damit der Stock an den Enden nicht aufsplittert, musst du ihn einfassen. Die Methode von Ottmar gefällt mir, sehr elegant. Du kannst aber aich an beiden Enden eine Stück Plastikrohr aufschieben.
Oberfláchenbehandlung ist meines Erachtens nicht notwendig. Ich verwende meine Stöcke bei jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit. Völlig unbehandelt.

gerhard
 

vollholz

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...sind das hier die tischlerlinks oder die esotherisch-hysterischen-mittelalterlinks?
Welch ein Spektakulum, ich dachte, daß endete mit den 90ern.
Gruß von Ole, dem sanften......
(Nicht ganz ernst)
 
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