Stabilisierung von Massivholz-Fronten

Passi28

ww-kiefer
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Hallo zusammen,

ich bin gerade bei der Fertigung der Küchenfronten. Bei den Schubladen-Doppeln sehe ich bei Massivholz keine Probleme, weil diese nahezu vollflächig auf der Schubkastenfront aufliegen und verschraubt werden können. (Wie viele Befestigungspunkte würde man denn bei einer 100 x 30cm Front setzen?)

Bei den Türen allerdings bräuchte ich eine Alternative. Nun habe ich auch schon von Gratleisten etc. gelesen, aber optisch..... Daher überlege ich jetzt, die einzelnen Lamellen vor dem Verleimen zu durchbohren und Edelstahlstäbe mit einzusetzen. Das wurde auch so in einer Folge der SWR Handwerkskunst beim Küchenbau gezeigt.

Meine Frage nun: Ist das wirklich so eine universell einsetzbare Lösung, und hält ein 8er oder 10er Edelstahlstab die 19-20mm Front tatsächlich so gut in Form? Optisch wäre das nämlich eindeutig die präferierte Lösung, nur technisch möchte ich es noch absichern?

Danke für's Feedback!
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Massiv-Plattenmaterial, wie z.B. Leimholz ist hier nicht das richtige Material. Fachlich korrekt wirds mit Rahmen und Füllung.
 

Mitglied 67188

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Rahmentür, Gratleiste oder 3-Schicht-Platten verwenden
oder Tischlerplatte.

Wobei es darauf ankommt welchen Verzug man akzeptiert und wie das Leimholz
verleimt wurde.
Habe vor einigen Jahren aus Kastanien-Altholz Küchenfronten (26mm) verleimt
die bewegen sich etwa 4-5mm (Unterschranktür) mehr nicht... passt zum Landhausstil.
Korpus aus 3-Schicht.
 

Passi28

ww-kiefer
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Gratleiste Rahmentür und 3-Schicht- oder Tischlerplatte scheiden aus, da die Lamellen für die Fronten schon gehobelt im Keller liegt. Auch die Optik von Rahmentüren oder Gratleisten kommt nicht in Frage.
Daher nochmals konkret: Kann man die Variante mit den Edelstahlstangen einsetzen, und wenn ja, gibt es hierbei etwas bestimmtes zu beachten, bspw. Mindeststärke der Lamellen o.ä.?
 

derdad

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Im Prinzip funktioniert die Variante mit Edelstahlstangen.
Es kommt sicherlich auch auf Holzart, Holzqualität, Holzfeucht, Dimension der Fronten, und ein paar andere Dinge drauf an.
Schüsselung wird es vermeiden, windisch werden nicht.
Das Wichtigste ist auf alle Fälle sich zuerst mit dem Arbeiten und den Eigenschaften von Holz auseinanderzusetzen.
LG Gerhard
 

Passi28

ww-kiefer
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Das richtige Anordnen der Lamellen setze ich mal als gegeben voraus. Soweit ich das erkennen kann versuche ich immer Kern/Kern und Splint/Splint, sowie die Maserung gegenläufig einzusetzen, um den Verzug zu minimieren. Darüber hinaus ist das Holz kammergetrocknet, die Lamellen ca. 10-11cm breit.
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe an dieser Rundstab-Methode so meine Zweifel. Ich würde mal in einen gutsortierten Baumarkt fahren, mir dort ein Stück Rundstahl nehme und es mit meinen Händen über dem Knie elastisch verformen. Wenn der Rundstahl nachgibt, bin ich sicher, dass das Holz über den Stab lacht.

Ein weiterer Punk ist die Dimensionsänderung des Leimholzes. Die präzise eingestellte Fugen der Küchenfronten stimmen immer nur saisonal.
 

Hoosier

ww-robinie
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an meinen Massivholzmöbeln im Wohnzimmer ist an den Türen hinten oben und unten ein Querholz verschraubt (hat wohl die Funktion einer Gratleiste ist aber schneller und einfacher zu fertigen). Optisch ist das kein Thema, das sieht man nur bei offener Tür.
 

Mitglied 59145

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Jetzt muss man noch sehen, dass bei einem Einzelmöbel die Breitenänderung kaum auffällt. Bei einer Küche, wo Front neben Front sitzt, hingegen schon deutlich mehr.

Ich würde das nicht machen, allerdings ist hier ja schon das Holz zugeschnitten. Ich wäre eher bei Holz- oder Stahlleiste zum aufschrauben. Langlöcher berücksichtigen und am besten alle Türen an der gleichen Seite anschlagen.

Wichtig ist auch wie trocken das Holz ist.

Es ist so eine Frage wo es keine ideale Antwort gibt, klar alles neu........

Heiko rech hat mal überschobene Füllungen gezeigt, das wäre evtl noch was.
 
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