Starkstrom verteilen (mach ich nicht selber)

falco

ww-robinie
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OT: Da das Thema ja geklärt ist, wenn man das manchmal so liest könnte man meinen die FIs fallen bei Euch regelmäßig. Ich hab es in knapp 10 Jahren einmal geschafft, es war Weihnachten und der 30 Jahre alte Raclette Grill wollte nach einer viertel Stunde wohl schlafen. Diagnose: Glühdraht ist wahrscheinlich auf Kuschelkurs mit seinem Gehäuse gekommen.

Was sind eure FI Geschichten? :emoji_grin:
 

herm

ww-buche
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Was sind eure FI Geschichten? :emoji_grin:

erst letzte Woche bei meiner Robland x31 ... Ab irgendeinem Zeitpunkt hat sie bei fast jeden zweiten mal, wenn ich den Stoptaster der Tischfräse bei hoher Drehzahl (die hat zwei Wicklungen) gedrückt hatte, den FI rausgehauen. Ich hab mich schon geistig auf eine durchschlagende Wicklung eingestellt... mit dem Multimeter den Wiederstand der Wicklungen gegen Erde gemessen ... waren bei der "schnellen" einige kOhm ... tja ... war schon fast auf 180 :mad:

Dann den Motoranschluss des Fräsmotors geöffnet ... und siehe da ... irgendein Vorbesitzer hat einen Wicklungsanschluss beim schließen des Gussdeckels eingeklemmt... gerade so das die Aderisolierung nicht komplett auf Erde war. Beim Abschalten dürften irgendwelche Spannungsspitzen dann zum durchschlagen geführt haben ... gerade so das der FI geflogen ist ... war schnell repariert, nun alles ist i.o. ...
 

falco

ww-robinie
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Gegenfrage: Wie oft hast Du schon einen ausgelösten Airbag vor Dir gesehen? Würdest Du Deinen ausbauen?
:emoji_wink:

So war die Frage keineswegs gemeint, (übrigens keinen, mein erstes Auto hatte zwar einen, als ich es zu Schrott fuhr, aber ausgelöst ist er nicht, war wohl noch zu langsam. Haben wir dann hinterher aus Jux gezündet) ein FI ist lebenswichtig, im wahrsten Sinne des Wortes und dass der Bestandsschutz für die klassische Nullung auch nach Jahrzehnten noch gilt und den Einbau eines FI argumentativ "eher schwierig" macht ist ein echtes Problem.

Und doch finde ich den Einbau von getrennten FIs für Licht und Steckdosen etwas overkill, sowohl für die Wohnung, als auch für den Keller. Wenn Licht "aus" muss man sich zusammenreißen und nicht direkt in das noch laufende Kreissägeblatt fassen, das sollte jeder hinkriegen.

Ich bin also wirklich an Geschichten interessiert, denn manchmal kann das ja kaum so blöd kommen wie man gedacht hätte. Ein Bekannter hat neulich erst angerufen, dass der FI fliegt wenn er seine nagelneue Waschmaschine zum laufen bringen will. Sobald sie anfängt zu heizen ist vorbei. Und das obwohl die im Werk nochmal getestet werden. Defektes Heizelement, muss dann wohl beim Transport passiert sein oder die kippen doch nur nen Schluck Wasser rein um den Test zu umgehen.
 

fahe

ww-robinie
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Coswig
und dass der Bestandsschutz für die klassische Nullung auch nach Jahrzehnten noch gilt und den Einbau eines FI argumentativ "eher schwierig" macht ist ein echtes Problem.

"Bestandsschutz" kennen die VDE-Normen gar nicht. Lediglich den Verzicht auf eine Anpassungspflicht. Der gilt aber nur, solange die (zum Zeitpunkt der Errichtung sachlich korrekt gebaute) Anlage auch so genutzt wird, wie zum Zeitpunkt der Errichtung. Für die Erbsenzähler: Auch da gibt es ein paar Ausnahmen, sprich: eine Anpassungspflicht. Bspw. die vierpoligen Kragenstecker aka "Witwenmacher"...:emoji_wink:

Hier ging es ja aber um eine Erweiterung, in der ja auf jeden Fall heutige Vorgaben anzuwenden, also laienbedienbare Stromkreise u. 20 A auf jeden Fall mit einem RCD/FI zu versehen sind. Für die Erbsenzähler: Mal abgesehen von den wenigen definierten Ausnahmen...:emoji_wink:

Und doch finde ich den Einbau von getrennten FIs für Licht und Steckdosen etwas overkill, sowohl für die Wohnung, als auch für den Keller.
Na ja, ein Mainstream-RCD kostet ein paar Euro. Wenn man also die Verteilung ohnehin offen und noch Platz hat, sehe ich das nicht als overkill. Wenn eine komplette Hausinstallation einschließlich Außenlicht/Außensteckdosen an einem RCD hängen, ist es spätestens dann ärgerlich, wenn dort ein Spinnentier mitten im "Tatort" einen Fehlerstrom provoziert. Da muss ich nicht mal an der Kreissäge stehen...:emoji_wink:
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Ich habe mal in einer Wohnung mit einem "Zentral-FI" gewohnt. Irgendwann hatte mein Backofen ein Problem, so dass er den FI gewippt hat. Ich kann behaupten, dass in so einem Fall nicht vorhandenes Licht die systematische Fehlersuche ziemlich erschwert, zumal man beim Backofen nicht mal eben den Srecker ziehen kann. Bis ich das rausgefunden hatte...

In meinem Eigenheim habe ich nun den Elektriker angewiesen, die Beleuchtungsstromkreise separat ohne jegliche Steckdosen auszuführen und hier keinen FI vorzusehen. Hintergrund ist, dass ich immer ein paar Tage in der Woche nicht da bin und vermeiden möchte, das meine Frau mit zwei kleinen Kindern ohne Licht dasteht.

Elektrotechnische Sicherheit hat für mich nicht nur etwas mit Brandschutz und Unfallverhütung zutun, sondern auch mit der Verfügbarkeit einer Anlage.
 

falco

ww-robinie
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Muss auch ein jeder für sich selbst wissen, wie er es denn gerne hätte.

Mir geht es auch bei separaten Kreisen nicht um den zusätzlichen FI, sondern um den Verkabelungsaufwand der nunmal ansteigt.

und hier keinen FI vorzusehen

Bei dem vermehrten Auftreten von China-Lampen wäre mir das z.B. zu risky dort keinen FI vorzusehen, könnte man also diskutieren :emoji_grin: Aber wie gesagt, man selber wohnt dort und derjenige muss nunmal damit leben. Solange der nächste das ohne großen Aufwand nachrüsten kann wenn es ihm beliebt ist das doch in Ordnung.
 

WinfriedM

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Geht mir auch so: Wenn alles glatt läuft, ist ein Zentral-FI super. Wenn aber irgendein Gerät ab und zu mal spinnt und man noch gar nicht weiß, welches im Haus das auslöst, ist es eine Katastrophe. Und der Ärger, der sich auch schnell aufbaut, wenn an einem Tag zu drittem Mal der FI geflogen ist, diverse Uhren neu gestellt werden müssen und wichtige PC-Arbeit im Nirwana verschwunden ist.

Bei uns hat jetzt jeder Stromkreis einen separaten FI. Auch wenn da mitunter Licht und Steckdosen eines Raumes zusammen drauf hängen. Der Ausfall von Licht stört mich eher wenig.

Lustig wirds, wenn man von Leuten gerufen wird, die null Ahnung von Elektrik haben: "Mach mal wieder in Ordnung." Und dann steht man Vorort und der sporadische Fehler will nicht kommen... Und wenn man nachfragt, ob irgendwas war, als der FI raussprang: "Nö, alles wie immer, wir haben nichts gemacht." Irgendwann stellt sich raus, dass es der Backofen ist. Und dann: "Ach so, der Backofen, ja der war immer an, als das passierte. Hab ich jetzt gar nicht dran gedacht. Du hast ja auch nicht nach gefragt..."
 

tiepel

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Hehe,
kann ich auch ein Lied von singen :emoji_wink: Einfach mal so am Rande.
Habe vor ein paar Jahren mal im Keller einen zweiten Lichtschalter neben die zweite Tür montiert (Wechselschaltung). Eigentlich nichts besonderes.
Als ich fertig war, eben noch die Leuchtstoffröhre reingedreht, zwei, drei Schritte in Richtung Sicherung (die ich eigentlich wieder rein machen wollte), und bums: fliegt der FI.
Alles kontrolliert, am Ende zurück gebaut. Nix zu machen. FI war nicht zu überreden, Strom fließen zu lassen. Dummerweise auch nicht zur Zentralheizung, es war deutlich unter Null Grad und Mitternacht nicht weit.
Ich hatte mich schon entschlossen, die Heizung provisorisch an einen anderen Stromkreis anzuschließen, da ging es plötzlich wieder. Hä???
Nach geraumer Zeit habe ich dann festgestellt, dass die Kabeltrommel defekt war. Ein Metallteil hatte sich gelöst und flog munter in der Trommel rum. Als ich fertig war, muß ich leicht dagegen getreten haben...
Gruß Reimund
 

WinfriedM

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Ja, der Fehler sitzt oft dort, wo man ihn am wenigsten vermutet.

Ich hab mir aus einem alten FI-Schalter einen "Detektor" gebaut. Einfach die Anschlüsse der Spule rausgelegt und den FI in eine Verlängerungsschnur eingeschliffen. Mit einem Multimeter kann man dann ein paar Millivolt messen, wenn Fehlerströme fließen. Auch die Höhe lässt sich umrechnen, wenn man mit ein paar Widerständen mal definierte Fehlerströme fließen lässt und sich eine Tabelle anlegt.

So kann ich nun von Gerät zu Gerät gehen und schauen, ob Fehlerströme fließen, ohne den Schutzleiter zu unterbrechen.
 
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