Nabend!
Mit den Bildern wollte ich eigentlich nur darstellen, wie ich das mit dem „Pylon in Pylon“ meinte. Der Aufbau des Zyklons ist ansonsten den hier schon vorgestellten recht ähnlich. Aber Du hast natürlich Recht, eine ausführliche Beschreibung schadet nicht. Dann will ich das mal ausführlich nachholen:
Zuerst mal zum „Antrieb“. Ich habe mich aus folgenden Gründen für einen Seitenkanalverdichter entschieden:
- Robuste und bewährte Industrie-Massenware
- Kaum Verschleißteile (zwei Kugellager und ein Simmering, keine Motorkohlen)
- Ausgelegt für Dauerbetrieb
- Sehr große Auswahl bzgl. der „Auslegung“ (zwischen großem Über- / Unterdruck bei geringem Luftvolumen bis geringer Über- / Unterdruck bei hohem Luftvolumen ist alles verfügbar. Bei entsprechender Leistung und Einsatz von Euronen gibt es natürlich auch viel Über- / Unterdruck und großes Luftvolumen

)
- Rel. leicht verfügbar
- Gemessen an der Leistung rel. „leise“
- Sollte er doch mal „hops“ gehen, wird man wahrscheinlich auch in vielen Jahren noch eine ähnliche Maschine bekommen
- Mit Frequenzumrichter sehr einfach regelbar (wenn man es braucht…)
- Drehrichtung lässt sich umkehren (wozu das gut ist, kommt später…)
Um ein „Gefühl“ für die Leistung zu bekommen, habe ich mich an diesem Kärcher Sauger orientiert:
Kärcher NT75
Den haben wir in der Firma zum Saugen von Metallspänen und nutzen ihn auch zum Abpumpen von altem Kühlmittel. Nach etwas Suchen ist mir in der „Bucht“ eine China-Kopie eines Siemens Seitenkanalverdichters (sogar die Beschriftung im Anschlusskasten ist deutsch…

) mit ähnlichen Daten ins Netz gegangen. Unterdruck max. 245mbar, Luftvolumen max. 270m³/h bei 2,2kW Leistungsaufnahme.
Da meine Absaugung stationär betrieben werden soll, muss ich nicht mit den Abmessungen geizen. Der Aufstellraum (Dachboden) ist etwas unzugänglich, deshalb will ich die Anlage in drei Baugruppen unterteilen. Auf den ersten beiden Bildern ist alles komplett zu sehen. Links unten ist die Einhausung für den Verdichter, rechts daneben die Box für die Drecktonne und darauf steht der eigentliche Zyklon mit den Filtern.
Der Verdichter wird stehend auf eine Platte geschraubt, welche schwimmend auf Moosgummi gelagert in der Einhausung liegt. Die Innenwände werden zwecks Geräuschdämmung mit Schaumstoffplatten ausgekleidet. Die Abluft wird mit einem HT-Bogen umgelenkt und durchströmt die Einhausung. Dient zur Kühlung und Dämmung der Luftgeräusche. Vor den Auslass kommt eine leichte Klappe, die sich durch den Luftdruck öffnet.
Im Gegensatz zu den hier schon vorgestellten Zyklonen will ich die Gehäuse für die Drecktonne und Filtereinheit „luftdicht“ machen. Dadurch kann ich jede beliebige Tonne / Kiste zum Auffangen nehmen. Außerdem ist innerhalb und außerhalb der Pylone der annähernd gleiche Luftdruck. Das soll verhindern, dass sie zusammengesaugt werden. Dadurch erhöht sich natürlich das „Totvolumen“ deutlich. Aber das muss ja nicht nur ein Nachteil sein. So kann der Verdichter leichter anlaufen und Unterdruckschläge fallen sanfter aus.
Die Filterbaugruppe besteht unten aus den beiden Pylonen. Darüber sind zwei Filterpatronen montiert. Sind auswaschbare 08/15-Baumarkt-Standardfilter von Nass- / Trockensaugern. Diese werden normalerweise von außen nach innen durchströmt... Mit einer Plexiglasplatte will ich die Filterpatronen dicht zusammendrücken. Als Deckel ebenfalls eine Plexiglasplatte. Damit sollen die Filter auch ohne Öffnen des Gehäuses zu kontrollieren sein. Allerdings wird sich wohl durch die statische Aufladung Staub auf der Platte über den Filtern absetzen… Vielleicht lege ich eine kleine Druckluftleitung rein, so dass man von außen mit einer Luftpistole das Sichtfenster sauberblasen kann. Mal sehen…
Der „Rüssel“ auf der rechten Seite ist ein Bypassventil. Wenn die Saugleitung oder Filter verstopft sind, soll es öffnen. Dadurch bekommt der Verdichter noch genügend Luft zur Kühlung und verstopfte Filter können (hoffentlich…) nicht platzen. Das Ventil besteht aus einem HT-Bogen, aufgefrästem HT-Stopfen, innenliegender Dichtscheibe und Gewicht. Das Gewicht soll so bemessen sein, dass das Ventil kurz vor Erreichen des maximalen Unterdrucks öffnet.
Der Dreckeinlass (50er HT-Rohr) ist auf der Rückseite. Tangential und leicht nach unten geneigt geht das Rohr in den orangen Pylon.
Ach, fast vergessen… Zum umkehren der Drehrichtung... Sollten die Filter mal dicht und die Zeit wieder mal knapp sein, dann einfach die Drecktonne leeren, den Saugschlauch vom Einlass abziehen, einen anderen Schlauch drauf stecken und nach draußen legen. Drehrichtung umkehren, Verdichter starten und die Filter sauberblasen

„Falschrum“ ist die Leistung zwar etwas geringer, aber zum schnellen Durchpusten sollte es locker reichen.
Die Verrohrung besteht aus 40er HT-Rohr und PVC-Saugschlauch mit glatter Innenwand. Für größere Durchmesser habe ich keinen Platz. Außerdem steht die Absaugung „etwas“ ungünstig (Dachboden). Der kleine Durchmesser sollte (hoffentlich) einen Spänestau verhindern. Abgesaugt werden soll überwiegend von der Band- und Kappsäge, sowie der normale Hausstaub.
So, ist jetzt doch „etwas“ ausführlicher geworden…:rolleyes: Kommentare, Tipps, Einwände…?
Gruß
T

m