Staubklasse M und L. Mit Zyklon arbeiten. Wo landen die Partikel?

FredT

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Staubsaugertüten sind Wegwerfartikel; du willst doch nicht mit den Stäuben in Berührung kommen. Ich würde da die zweckmäßigste und preiswerteste Lösung nehmen
 

SvenS3

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Ja genau darum geht es doch. Und da war eben jetzt die Frage ob Papier oder Fließbeutel besser sind um die Partikel zu binden bei der Entnahme und der Entsorgung der Beutel.
 

WinfriedM

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Je nach Hersteller sind die Staubsaugerbeutel aus Vlies oder Papier. In der Regel hat sich bei den Markenherstellern Vlies durchgesetzt.
 

SvenS3

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Na dann passt doch alles. Diese habe ich sowieso und würde Sie auch gerne weiter nutzen.

Jetzt wäre nur die Frage wie eine Abdeckung aus Plexiglas oder Acryl aussehen müsste für die Absaugung am Doppelschleifer
 

BigFossy

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Ein Kasten um die Trennscheibe.
Absaugung hinten unten.
Vorne links und rechts Ausschnitte um die Stäbe an die Scheibe ran zu schwenken. Diese Ausschnitte so groß machen das die Fläche der Ausschnitte etwas größer ist als die Querschnittsfläche des Saugschlauchs.
Den Schlauch möglichst kurz und ohne Verengung oder enge Bögen zu Sauger führen.

Was ist den ein Fließbeutel?
 

zehlaus

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Ich habe, nachdem dann klar war worum es sich handelt, auch mal nach dem Material recherchiert. Sollte man machen wenn man es bearbeiten will, die Informationen sind sehr dünn, es wird tatsächlich hauptsächlich von Graphit geschrieben, somit sei der Fehler des TE erklärt.

Grundsätzlich sollte man sich jedoch um die Gefährdungsbeurteilung Gedanken machen, da scheint es wohl noch zu hapern. Es wird zwar immer wieder der Begriff Nanoteilchen benutzt, vielleicht sollte @SvenS3 mal Google bemühen. Die Gefahr beginnt nämlich in anderen Bereich, Stichwort Feinstäube usw., bzw. generell bei der Verabeitung von Verbundstoffen. Alles was lungengängig ist und nicht wieder rückgängig gemacht werden kann (ganz simpel ausgedrückt) ist einfach gesagt ziemlich gesundheitsgefährdend. Somit fallen auch die genannten Bastellösungen aus.

Die im Video gezeigte Maschine ist für mich ein Beispiel für eine schlechte Chinalösung, der Bereich Arbeitssicherung wird so ziemlich komplett vernachlässigt, die eingesetzten Materialien und der mechanische Aufbau sind fragwürdig. Die fehlende Absaugmöglichkeit spricht für sich.

Zum Thema Schneiden von Stahl: Da bei diesem Materiel und der verwendeten Methode Funken entstehen muss bei einer Absaugung dieser Punkt berücksichtigt werden, da als möglich Folgen die Gefahr von einem Brand oder (gerade wegen der feinen Stäube) eine Staubexplosion durch Entzündung bestehen. Auch ein Thema das man recherchieren sollte. Die technische Verbesserung der vorhandenen Schleifmaschine sollte somit auch diesen Punkt beinhalten.

@SvenS3

Verstehe meine Kritik bitte richtig, ich finde es gut, dass Du Dich mit dem Thema befasst. Einige Deiner Antworten lassen mich mich jedoch darauf schliessen, das Du Dich mit dem Problem selbst noch nicht viel beschäftigt hast. Du kannst natürlich nicht die vorhandenen Staubsaugerbeutel im neuen Sauger verwenden, diese sind Teil des gesammten Systems, die Wahrscheinlichkeit, dass sie identisch sind ist gering. Wenn Du das Problem wirklich angehen willst, dann solltest Du die Empfehlungen, beispielsweise von @WinfriedM, befolgen und Dir beispielsweise eine Sauger von Festool kaufen, nicht nach einer günstigen Lösung suchen.
 

SvenS3

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Erstmal vielen vielen Dank für die ganzen Hilfestellungen hier. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen.
Ich hätte nicht erwartet so detaillierte Antworten und Recherchen zu erhalten. Danke für die ganze Mühe, die dahinter steckt.

Das die Beutel in ein anderes Saugermodel nicht passen ist klar. Wollte damit nur ausdrücken das ich bei dieser Methode bleiben möchte.

Das im Video gezeigte Gerät ist vom absoluten Marktführer im Schlägerbau. Nur zeigt es eben das man sich dort um Graphit/Kohlenstoff keine großen Gedanken macht. Speziell beim Thema Absaugung. Vermutlich aber auch weil es keine gute Lösung gibt. Deshalb wollte ich dieses Thema angehen.

Stahl schneiden/trennen mit einer Trennscheibe mittels Doppelschleifer oder Winkelschleifer ist ja ein völlig normaler Vorgang, und da habe ich noch nie Probleme mit Staubexplosionen oder ähnlichem gehabt. Brand kann ausgeschlossen werden, da meine Maschine schon einen nachgerüsteten Funkenfang (vorne und hinten) aus Blech hat der tadellos funktioniert.

Aber ich sehe schon, selbst wenn ein Festool Sauger der Klasse M angeschlossen wird, wird es nicht funktionieren, da die "Kabine" in der geschnitten wird einfach nicht dicht zu kriegen ist, da der Schaft rein und raus geführt werden muss. Sonst bleibt halt alles auf dem Schaft hängen beim rausziehen, oder beim Blattwechsel kommt einem alles auf einmal entgegen.

Es wird keine Lösung geben, die zufriedenstellend ist. Und dafür dann einen Festool Klasse M Sauger mit antistatischem Saugschlauch kaufen samt angefertigter Absaugung aus Blech und Acryl für zusammen 500-700€ steht in keiner Relation.

In sofern werde ich mich nochmal genauer mit dem Thema "sägen" von Kohlenstoff beschäftigen. Da dort ja offensichtlich durch geringe Geschwindigkeit nur eine minimale Staubentwicklung erfolgt und diese problemlos abgesaugt werden kann. Evtl. sogar das Thema Handsäge bei entsprechender Vorbereitung der Schnittkante. Oder eine Lösung mit einem kleinen Dremel.

Mehr kann ich nicht tun. Dazu dann eine entsprechende Staubschutzmaske in FFp2 oder FFp3 und alles wird gut.
 

zehlaus

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Die Abdeckung der Schleifscheibe darf gar nicht dicht sein, schliesslich muss die Luft ja irgendwo nachströmen :emoji_wink:. Wichtig ist es den Luftstrom so zu leiten, dass die Schleifpartikel abgesaugt werden und sich möglichst wenig ablagern.

Zum Thema STaubexplosion hier ein altes Video von Festool: KLICK

Das dürfte bei Dir aufgrund der Staubmenge jedoch nicht passieren, wäre auch völlig überzogen. Allerdings ist auch von der Gefährdung durch Carbonfasern die Rede. Allerdings würde ich mich fragen, ob mir meine Gesundheit eine Investition in einen guten Staubsauger wert ist, der verteilt nämlich auch bei normalen Reinigungsarbeiten weniger Dreck in den Raum. Wenn ich für die Mannschaft Schläger bauen würde, dann wäre mir auch klar wer das Ding letztlich bezahlt, Du hast jedoch nur wage Angaben gemacht wie oft Du die Arbeiten durchführst.

Zum Thema Maske: Da würde ich mich mal mit der Anwendungsberatung von 3M in Verbindung setzen (möglichst anrufen und zum zuständigen Mitarbeiter durchfragen), die werden Dir bestimmt weiterhelfen. Ich schätze eine gute Halbmaske mit Wechselfiltern dürfte das Problem lösen. Küstet auch Geld, aber eine neue Lunge kannst Du nicht kaufen.
 

Helibob

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Hi,
Was ist den ein Fließbeutel?
Gemeint ist ein Vliesbeutel.

...das man sich dort um Graphit/Kohlenstoff keine großen Gedanken macht...
Historisch gesehen hat man sich das damals bei Asbest auch nicht.
Muss zwar nicht, aber lieber Vorsicht als Nachsicht.

In dem vom @WinfriedM verlinkten PDF der DGUF, lese ich zwar das im normalfall nicht Aviolen-gängig und das es sich im Brandfall (~650 °) zersetzt.
Jedoch nicht, das wenn es zersetzen sollte, dann auch Aviolen-gängig sein kann! :emoji_thinking:

Gruß Matze
 

SvenS3

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Ok, vielen Dank. Das mit der 3M Anwender Hotline ist eine sehr gute Idee.

Wo wäre denn theoretisch die beste Platzierung für die Absaugung an dem Doppelschleifer bei der Werkseitig montierten Metallabdeckung für die Scheibe. Direkt davor? Dort ist ja quasi die einzige Öffnung für die Scheibe zu finden. Wäre dann nur die Frage ob von oben oder von unten abgesaugt werden soll.

Um es zu konkretisieren, es werden ca. 50-80 Schnitte in Kohlefaser durchgeführt pro Jahr. Stahl sind es deutlich mehr.
Die Anzahl an Kohlefaserschnitt ist gering. Ich wollte es eben gleich sauber mit einbinden wenn ich eh schon was neues baue.
Aber das Verhältnis scheint einfach nicht zu passen. Deshalb überlege ich jetzt eine Lösung durch einen Schnitt mit der Säge an dem der Ausriss der Fasern verhindert werden muss. Evtl. den Schaft in einer Gehrungslade platzieren für einen geraden Schnitt und eine Halterung zugleich. Dann müsste ich nur noch den Saugschlauch passend platzieren.
 

zehlaus

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Die beste Platzierung zeigen Dir beispielsweise die Funken beim Schnitt derStahlschäfte, sozusagen am Entstehungort absaugen. allerdings wäre ich, wie geschrieben, vorsichtig beim Absaugen der Funken. Die Absaughaube würde ich aus Metall machen mit einem austauschbaren Sichtfenster aus Makrolon (bruchsicher). Das Sichtfenster sollte auch nicht direkt von den Funken getroffen werden.
 

FredT

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Stahl absaugen muß nicht sein, das macht man ja beim Flexen auch nicht. Da sollte der Normalschutz ausreichen. Die anderen Partikel sind mir da schon gefährlicher, da wäre auf alle Fälle eine gute Maske angeraten. Ob eine Absaugung was bringt, weiß ich nicht; ich könnte mir vorstellen die Kohlefaseranteile auch nur in einem Behältnis "einzufangen".
Für den Umgebungsschutz hatte ich ja weiter oben schon eine Lösung aus dem Laborbereich angeraten, wo allein der aufgebrachte Unterdruck im Arbeitsbereich für Sicherheit sorgt. Das bedingt natürlich eine ausrecihend große Absauganlage, in der ein möglichst großer und gut austauschbarer Filtereinsatz (Matte?) eingesetzt ist.
Ist aber alles eben eine Frage der Arbeitshäufigkeit und des Aufwandes.

Grüße Fred
 

seschmi

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Die kleinen Partikel (also die gefährlichen) haben eine recht große Oberflächenaktivität, d.h., sie adsorbieren sich gerne an Oberflächen und gehen nur ungern wieder ab. Von daher ist vielleicht nicht falsch, auch an und zu Späne mit dem Sauger zu saugen, dann können sich die Kohlefasern an den Spänen adsorbieren.

Die Partikel ins freie zu blasen, sollte kein Problem sein - sie werden dann ja extrem verdünnt und adsorbieren sich auch schnell an Wassertröpfchen oder Staub, die Mengen sind ja winzig. Jedes Auto stößt Kohlenstoffpartikel (Ruß) aus, und zwar deutlich mehr.

Aufgrund des Verhältnis von Oberfläche zu Volumen haben die kleinen Partikel auch keine hohe kinetische Energie, aber einen hohen Luftwiderstand, d.h., so weit werden die gar nicht geschleudert. Wichtig ist halt, dass der Sauger einen ordentlichen Luftzug dort erzeugt, wo die Stäube entstehen.

Ich selbst würde eine Maske mit Filter für möglichst kleine Partikel nehmen, und zusätzlich absaugen, möglichst mit Abluft nach draußen. Du willst ja auch im Raum wenig schwebende Partikel - durch das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen schweben die ja leider gerne länger...

Anfeuchten, oder feine Wassertropfen, hilft auch. Wie erwähnt, lagern die feinen Partikel sich gerne irgendwo an.
 

SvenS3

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Das klingt doch gut. Also spare ich mir die Einbindung der Absaugung für die Stahlfunken auch. Die kann ich ja dann lieber aufgrund der Problematik mit der "Explosion" aus meinem Blechschutz saugen wenn sie abgekühlt sind. Wie sieht es denn aus wenn die Spitze der Schäfte kurz mit 80er Papier angeschliffen wird auf dem Schleifer? Lohnt da ein Aufsatz für den Saugschlauch, oder ist das Makulatur und kann ebenfalls später aufgesaugt werden?
 
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