Staufferbüchse oder Tropföler bei Weißmetall-Gleitlager und niedriger Drehzahl?

rafikus

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Hallo.

Ich habe hier einen älteren Schleifstein, der als Geschenk vorbereitet werden soll.
An der linken Seite ist ein Fußpedal montiert, über welchen der Stein angetrieben wird.
In den Lagerböcken sind Gleitlager aus Weißmetall angegossen und es sind Staufferbüchsen montiert.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass solche Lager eher mit Öl versorgt werden, was mit Tropfölern bzw. Uni-Ölern geschehen könnte.
Ob die Staufferbüchsen hier schon vom Hersteller eingebaut wurden kann ich nicht sagen. Ich frage mich auch, ob es bei Öl-Schmierung zu schnell dazu kommen könnte, dass Öl in die Wasserwanne und damit auf den Schleifstein gelangen kann?

Hierzu nun die Folgende Frage:
Haben wir hier einen Kenner der Materie, der bezüglich der Schmierung solcher Lagerstellen einen eindeutigen Hinweis geben kann?

Mir geht es hier vor Allem um die Lagerung. Ob ich das Gestell reinige, lackiere, neue Schrauben verwende etc. werde ich später überlegen und mache dazu eventuell ein neues Thema auf.

Gruß,
Rafikus
 

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Holzdraht

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Hallo Rafikus,

Staufferbuchsen werden immer mit sehr steifen Fett befüllt. Das war früher unter dem Namen Stauffer- Fett bekannt. Diese Fette spielen im Maschinenbau heute keine Rolle mehr, da sie von modernen Fetten komplett verdrängt worden sind.
In Staufferbuchsen Öl einzufüllen ist nicht ratsam, da die Lager für Ölschmierung nicht ausgelegt sind. Öl tritt zu schnell aus der Lagerstelle aus, da die Gleitlager keine Dichtungen besitzen und deswegen läuft das Lager heiß. Dies kann sogar zum Fressen des Lagers führen, mindestens aber zu einem vorzeitigen Ausfall und Verschleiß.
Die Gefahr, dass dabei Öl in das Kühlwasser für den Schleifstein eingetragen wird ist sehr wahrscheinlich.

Du kannst nach Fetten mit der NLGI 4 suchen. Diese Fette sind sehr steiff und nahezu fest. Dadurch werden kaum aus dem Gleitlager ausgetragen und haben eine sehr gute Schmierwirkung.

Die Staufferbuchse wird mit Fett befüllt und nach und nach durch Aufdrehen der Kappe Fett in das Lager gerückt. Überschüssiges Fett wischt man neben der Schmierstelle ab. Klasse 4- Fette tropfen nicht, so ist ein Eintrag in das Kühlwasser praktisch ausgeschlossen, vorausgesetzt überschüssiges Fett wird regelmäßig abgewischt.
 
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rafikus

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In Staufferbuchsen Öl einzufüllen ist nicht ratsam, da die Lager für Ölschmierung nicht ausgelegt sind.
Ich will in die Staufferbüchsen kein Öl einfüllen, davon habe ich doch nichts geschrieben. Ich fragte, ob an solchen Lagerstellen eher Tropföler geeignet wären.

Du kannst nach Fetten mit der NLGI 4 suchen.
Sind diese Fette für Weißmetall-Lager bei geringen Drehzahlen geeignet?


Hier ist deine Frage eigentlich fertig beantwortet.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Staufferbüchse
Ich weiss, wie eine Staufferbüchse funktioniert. Der Wikipedia beantwortet nicht meine Frage.

In meiner Frage geht es um das geeignete Schmiermittel bei Weißmetall-Lagern, wie sie bei meinem Schleifstein vorhanden sind.
 

Andreas W.

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Hallo rafikus,

interessantes Thema.

Um es gleich zu sagen - von Maschinenbau habe ich keine Ahnung.

Bei Metallagern bin ich bisher davon ausgegangen, daß die keine weitere Schmierung benötigen. Wenn Lagerung schlecht, Rest vom Metall raus und neues Einfüllen.

Zu den Fettbuchsen - bei denen bin ich bis jetzt davon ausgegangen, daß die das Erledigen, was Schmiernippel oder eine Zentralschmierung jetzt erledigen. Aber nicht an Lagern.

Wie gesagt interessant, aber keine Ahnung.

Gruß, Andreas
 

Holzdraht

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Wer ist Rainer? Meinst du damit mich?
Entschuldigung, Rechtschreibkorrektur.

Ich fragte, ob an solchen Lagerstellen eher Tropföler geeignet wären.
Nein, sind sie nicht. Die Lagerstelle ist nicht abgedichtet und so kann das Öl keinen geeigneten Schmierfilm aufbauen. Das Lager wird warm und das Öl tritt seitlich aus. Das verhindert, das sich nur sehr schlecht Öldruck aufbauen kann, der eine Reibung zwischen Welle und Lager reduziert.
Dies Funktioniert nur dann sehr gut, wenn der Spalt in der Gleitlagerung klein ist und Öl mit Druck in die Lagerstelle gepresst wird, wie z. B. bei der Kurbelwelle von einem Motor. Deswegen verwendet man steife Fette für diese Anwendung.

Sind diese Fette für Weißmetall-Lager bei geringen Drehzahlen geeignet?
Ja.
 

IngoS

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Hallo,

kleine Drehzahl, Fettschmierung,

Hohe Drehzahl Ölschmierung.

Übrigens ein großer Irrtum, dass z.B. beim Pkw Motor die Ölpumpe so viel Druck erzeugt, dass die Welle auf dem Ölfilm schwimmt. Die Ölpumpe bringt vielleicht vier bar. Wen man ein Pleuelager anschaut, hat das vielleicht eine Fläche von 20qcm. Bei der Verbrennung wirkt auf diese Fläche eine Kraft von umgerechnet 1000kg. Durch den Öldruck der Pumpe aber nur etwa 80kg. Das haut also nicht hin. Das Geheimnis ist der durch die Rotation aufgebaute Schmierkeil, vergleichbar mit Aquaplaning.
Alles jetzt sehr vereinfacht dargestellt.

Gruß Ingo
 
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magmog

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Hallo rafikus,

interessantes Thema.

Um es gleich zu sagen - von Maschinenbau habe ich keine Ahnung.

Bei Metallagern bin ich bisher davon ausgegangen, daß die keine weitere Schmierung benötigen. Wenn Lagerung schlecht, Rest vom Metall raus und neues Einfüllen.

Zu den Fettbuchsen - bei denen bin ich bis jetzt davon ausgegangen, daß die das Erledigen, was Schmiernippel oder eine Zentralschmierung jetzt erledigen. Aber nicht an Lagern.

Wie gesagt interessant, aber keine Ahnung.

Gruß, Andreas


Guuden,

der erste Satz ist völlig OK, aber was sollen die weiteren?
Mit Verlaub, dummes und unnötiges Gelaber mit hervorragender Darstellung der Ahnungslosigkeit!
 

Martin45

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Wenn da der Hersteller ne Staufferbuchse dran gebaut hat, dann wird er wohl sich was dabei gedacht haben. Ich würde an deiner Stelle nicht das Rad neu erfinden wollen.
Der Rest ist dir ja auch bestens bekannt (Fett rein in die Buchse).
 

rafikus

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Wenn da der Hersteller ne Staufferbuchse dran gebaut hat, dann wird er wohl sich was dabei gedacht haben.
Es war nicht ganz klar, ob das schon vom Hersteller so kommt. Das ganze Gerät ist schon recht alt, unter einer Staufferbüchse sind einige Unterlegscheiben drunter gepackt, die bestimmt so nicht gedacht waren.

Ich würde an deiner Stelle nicht das Rad neu erfinden wollen.
Ich will hier gar nichts neu erfinden.
Ich habe eine einfache Frage gestetllt um sicher zu gehen ob da Staufferbüchsen mit Fett oder Tropföler mir Öl hin gehören.

Im Beitrag #6 wurde die Frage hinreichend beantwortet.

Warum hier dann Beiträge zu Lagerstellen in einem PKW kommen? Na ja, ist halt so.
 

chris_11

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Bei einen Fußpedalantrieb ist das weitgehend egal. Hier ist man meilenweit von den Lagergrenzen bezüglich Drehzahl und Belastung entfernt. Das wird in dem Leben des Beschenkten halten selbst wenn er jeden Tag 8 Stunden daran schleift. Normales Fett in die Dosen und ab und zu mal daran drehen.
 
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