Sternmutter? Wozu und warum?

yoghurt

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Hallo,
ich bin gerade hier:
https://www.woodworker.de/forum/holzwangentreppe-wange-pfostenverbindung-t96247.html

diesem Link gefolgt:

Hagmeyer Handwerker Industrie Bedarf 73312 Geislingen Shop Webshop » Kropfschraube M 10x120 verz. metr. metr. mit Sternmutter 3307103

So eine Sternmutter habe ich vielleicht schon mal gesehen, verarbeitet noch nicht. Was ist der Vorteil einer Sternmutter gegenüber einer Sechskantmutter? Sind Sternmuttern genormt? Bei schnellen googeln habe ich erstmal Beispiele aus dem Kfz-Bereich gefunden, gleich mit dem passenden Spezialwerkzeug für die Automarke. Gibt es spezielle Nüsse für die Knarre/Ratsche?

Das sind jetzt alles nur neugierige Interessensfragen. Ich freue mich immer sehr, wenn hier etwas auftaucht von dem ich noch nix gehört habe, ich wollte aber den anderen Thread nicht mit meiner OT-Neugier zerschießen....

Fast vergessen: Velen Dank für Eure Antworten!
 

blueball

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Vllt hilft dir das etwas weiter.
DIN 70852 - Nutmuttern
Grüsse
Ps: Habe noch mal nachgeschaut. Eine offizielle Norm/ISO für "Sternmuttern" scheint es nicht zu geben. Gibt wohl ein paar wenige Schraubenhersteller die diese produzieren hauptsächlich für Treppenbau. Meine verlinkte Norm gilt für Nut- nicht für Strnmuttern. Hatte nicht so genau hin geschaut. Sorry das ich doch nicht helfen konnte.
 

magmog

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Guuden,

die Nutmutter wird im etwas tieferen Sackloch im Holz mittels Hammer und Meisel festgezogen.
Mit einem Schlüssel kommt man anders nicht ran oder müsste das Loch sehr groß bohren.
Technik von anno Tobak!
 

matchesder

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So, wie die Mutter aussieht ist es recht einfach über einen induktiven Sensor die Drehzahl zu erfassen. Im Automobilbereich durchaus üblich. Allerdings nicht über eine Mutter auf M10 oder so. Raddrehzahl für ABS oder die Motordrehzahl wird mitunter über eine Zahnscheibe und induktivem Sensor erfasst.

Bei Anwengunden, wo eine Mutter IN einem engen Zylinder verbaut ist, würde sowas auch Sinn machen, weil man mit einsprechendem Zapfenschlüssen auf den gleichen Durchmesser der Mutter kommt und damit in den Zylinder.

Z. B. bei VW/Audi ist oft der Stoßdämpfer mit einer Nutmutter (keine Sternmutter, sondern eine Mutter, die außen rund ist und zwei Nuten hat) befestigt. Dann gibt es dafür so tolle Spezialwerkzeuge:
$(KGrHqUOKpIFIjffwmyVBSPyW(mW)w~~60_57.JPG

Quelle

Eine solche Sternmutter, wie in dem Link habe ich aber noch an keinem Auto gesehen.

Grüße

Martin
 

Hamburger Jung

Gäste
Erinnert mich irgendwie an die Aubi Ecklager die man mit nem Hakenschlüssel einstellen muß. Daraus folgere ich das es für Anwendungen mit beengten Verhältnissen ist. Halt wo man nur von der Seite dran kommt aber ein Schraubenschlüssel schon zu groß ist.
Ist aber nur eine Vermutung, wissen ist das nicht.
 

Sägenbremser

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Justus hat es doch schon geschrieben

Als ganz junger Tischler haben wir damit noch
Treppenpfosten/Wangenkrümmlinge verspannt.
Es wurde eine Tasche eingestemmt, da kam die
Nutmutter rein und wurde von der später nicht
mehr sichtbaren Wangeninnenseite unter der
Stufe, mit Meissel/Schraubendreher verspannt.
Dazu gibt es heute Spannkloben, oder eleganter
den Lamello - Invis, das brauchen wir nicht mehr.

Gruss Harald
 

Friederich

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die Nutmutter wird im etwas tieferen Sackloch im Holz mittels Hammer und Meisel festgezogen.
Mit einem Schlüssel kommt man anders nicht ran oder müsste das Loch sehr groß bohren.
Mit einem Schlüssel wie dem von matchesder wär das doch kein Problem?
Ich seh den Vorteil dieser Mutter darin, daß man nur ein Sackloch braucht mit genau dem Durchmesser der Mutter.
 

ranx

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moin,

eine Stirnlochmutter hat ähnliche Eigenschaften ... man kann die Mutter versenken
aber auch nachziehen.
Gut lässt sich aber eine Blechlasche gegen unbeabsichtigtes Lösen in eine Nut der
Sternmutter biegen ...
Bei einem Winkelschleifer hingegen würde sich eine Sternmutter schnell abnudeln.
Eine Fräseranzugsschraube wird gerne zur Befestigung von Walzenstirnfräsern
auf dem Fräseraufnahmedorn verwendet. Gleicher Hintergrund evtl. ?



LG uwe
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Hannes

ob das mit dem aktuellen Plastikgedöns auch
noch sicher funktioniert, kann ich mangels des
Vergleichs nicht beurteilen.

Mein invisköfferchen habe ich vor runden 13 Jahren
erworben und er hat mich bisher sehr treu begleitet.
Für normale Konstruktionsverbindungen ist mir das
Verbindungmaterial einfach zu kostspielig, aber im
Bereich der Treppenaufarbeitung das Beste was ich
mir vorstellen könnte. Hatte sich nach der zweiten
alten Treppe schon amortisiert. Hier in Köln ist nach
dem Krieg halt schon recht gehudelt worden und da
bist du schon froh um ein paar feste Verbindungen.

Gruss Harald
 

magmog

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Guuden,

die Bohrung liegt quer zur Gewindeachse. Man hat also nur von der Seite Zugriff auf die Mutter, nicht von der Stirnseite.
Um nun am Umfang der Mutter seitlich mit einem Werkzeug auf die Mutter ein Drehmoment übertragen zu können, müsste das seitliche Loch sehr groß sein.
Im WWW habe ich ums Verrecken kein Bild finden können, im Prinzip ist es das gleiche System wie bei Aplaverbindern.
Nur handelt es sich hier um Gewinde mit M10 oder M12, also müsste man mit 50 mm Ø oder noch größer bohren, um ein Werkzeug am Umfang ansetzen zu können.
Gegen die Nuten der Mutter kann man hingegen mittels eines kleinen Meisels von der Seite her die Mutter festziehen.
Unter die Mutter muss noch eine Halbmondscheibe untergelegt werden.

Doch noch ein Bild aus einem alten Buch gefunden!

Fig. 499 zeigt rechts eine eingebaute Kropfschraube mit sägeblattähnlicher Nutmutter in einem eckig gestemmten Loch, deshalb ohne untergelegter Halbmondscheibe.
Beschrieben ist das "äußerst feste" Anziehen der Muttern mittels eines Stemmeisens und eines Hammers an der zahnartigen Peripherie.

https://books.google.de/books?id=QW...=onepage&q=verbindung wange krümmling&f=false
 

tract

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So eine Sternmutter habe ich vielleicht schon mal gesehen, verarbeitet noch nicht. Was ist der Vorteil einer Sternmutter gegenüber einer Sechskantmutter? Sind Sternmuttern genormt? Bei schnellen googeln habe ich erstmal Beispiele aus dem Kfz-Bereich gefunden, gleich mit dem passenden Spezialwerkzeug für die Automarke. Gibt es spezielle Nüsse für die Knarre/Ratsche?

habe auch nur mal kurz mit Google geschaut: diese Muttern gehören ja zu sog. Kropfschrauben

Die Dinger gibt es wohl auch schon ziemlich lange; einen Vorteil gegenüber Sechskantmuttern sehe ich nicht - außer das sich diese 'Sternmuttern' besser ohne passendes Werkzeug mittels angesetzten Schraubendreher o.ä. und Hammer 'dranschlagen' lassen.
Schätze aus diesem Grund brauchen diese Muttern auch nur recht unsauber gefertigt werden
http://bilder.dabag.ch/bilder/80/80_5030_03.jpg

Nutmuttern aus dem Metall-Industriebereich nennen sich auch Wellenmuttern und besitzen vier/acht Nuten, wären daher mit dafür erhältlichen stirnseitig greifenden Schlüsseln nicht kompatibel.
Bei diesen Muttern für Kropfschrauben sind es ja ... fünf Nuten.
 

mike kuhn

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Der Grund für die Verwendung von Kropfschrauben und Sternmuttern ist der dass
man damit keine riesen Löcher in die Treppe bohren muss. Eigentlich reicht eine
rechtwinklige Aussparung etwas breiter wie die dicke der Sternschraube und
etwas höher als ihr Außendurchmesser. Man sieht ja schon bei einer Küchen-
arbeitsplatte mit 38 - 40 mm Stärke und 6 mm AP Verbindern dass das Schrauben
sehr mühselig ist, mitunter geht noch nicht mal das Anziehen mittels Ringschlüssel
weil der danach ja wieder raus muß. Treppenwangen sind nochmal 15 - 20 mm
stärker d.h. die Bohrtiefe um zentrisch zu spannen ist gut 8 - 10 mm tiefer.
Da kann es schon Probleme mit dem Gabelschlüssel geben, weil der Winkel in dem
der Schlüssel bewegt werden kann durch die größere Tiefe immer kleiner wird.
Dazu ist die Treppenschraube auch stärker ( 10 mm gegenüber 6 mm in der
Küchenarbeitsplatte was automatisch einen größeren Kopf erfordert. Die
Kropfschraube gibt es wie in der obigen Abbildung mit einem oder 2 Maschinen -
gewinden. Durch den Kropf - die zylindrische Verjüngung vor dem Gewinde -
rutscht die Sternmutter locker auf die Schraube und kann dann mit Hammer und
Schraubenzieher angezogen werden.

gruss mike
 

tract

ww-robinie
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Da kann es schon Probleme mit dem Gabelschlüssel geben, weil der Winkel in dem
der Schlüssel bewegt werden kann durch die größere Tiefe immer kleiner wird.
Dazu ist die Treppenschraube auch stärker ( 10 mm gegenüber 6 mm in der
Küchenarbeitsplatte was automatisch einen größeren Kopf erfordert.

wobei es inzwischen eine ganze Reihe von speziellen Maulschlüsseln gibt:
https://youtu.be/sTJ2UhM0y48?t=3m40s
Muttern mit Flansch besitzen nach DIN 6923 bei M10 eine kleinere Schlüsselweite: SW15
(wenn man etwas sucht, wird man M10 auch mit SW14 finden)

Wenn die Muttern 'radial' richtig tief sitzen, dürfte das mit Schraubendreher und Hammer auch nicht gerade leicht werden - will man die Mutter wirklich festziehen.
Aber stimmt schon, je nach Situation kann das damit dann noch klappen.
 

mike kuhn

ww-ahorn
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Ich wollte damit nur erklären warum es diese Sternschrauben gibt. Wir benutzen
seit Jahren das TreZi Fix System - Kropfschrauben mit Spezial Gewindeschalen und
speziellem Anzugsteil für Gabelschlüssel. Gibts in 8, 10 mm und größer, Zulassung
inklusive. Die Schalen bzw. Muttern legen sich an die Wände einer 35 mm Bohrung
an. Ein Alu Werkzeug mit Magnet hält die Schale im Loch bis die Kropfschraube ein-
gedreht ist und ein GabelRingschlüssel mit SW 12 dreht die Spezialmutter - bei 10
mm Kropfschrauben. Bei 8ern ists glaube ich eine 25 mm Bohrung und ein Schlüssel
mit SW 9.
Kann man alles mittels Suchmaschine erfragen. Bei Bedarf kann ich auch mal ein paar
Fotos machen.

gruss mike
 

tract

ww-robinie
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Ich wollte damit nur erklären warum es diese Sternschrauben gibt.

was auch nachvollziehbar war

Es gibt diese Art der Funktion auch in der Kraftfahrzeugtechnik: zum Einstellen von Trommelbremsbacken durch eine kleine Öffnung in der Bremsankerplatte.
 
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