Was nutzt ein guter Programmierer, wenn er keine Kenntnis vom zu verarbeitenden Material (in diesem Falle Holz) hat? Er muss doch schließlich auch wissen, welches Material sich wie bearbeiten lässt, wie es arbeitet, wie es sich nach dem Fräsen verhält. Hat er diese Kenntnisse nicht, ist doch ein Misserfolg regelrecht vorprogrammiert ... Denke ich.
Es ist sogar so, dass man teilweise mehr Kenntnisse und Wissen braucht als wenn ich manuell arbeite. Wenn ich manuell mit der Oberfräse arbeite und des Holz wird braun, dann fahre ich halt schneller. Wenn die Drehzahl der Maschine einbricht schiebe ich langsamer. Und wenn ein Nagel kommt, dann stoppe ich die Arbeit und wenn der Fräser verstopft und die Späne nicht mehr wegbringt, dann stoppe ich auch - ist also eine ganz einfache Sache.
Wenn ich mit der CNC arbeite, dann habe ich all diese Möglichkeiten nicht, denn ich schaue / höre der Maschine nicht beim Arbeiten zu. Also müssen im Vorfeld Drehzahl, Vorschub, Fräserauswahl, Holzbeschaffenheit, Absaugmöglichkeiten, Spannmöglichkeiten etc. genau analysiert und in die Planung einbezogen werden. Sonst gibt es Ausschuss und Werkzeugbruch.
Wenn man noch nie mit einer CNC gearbeitet hat, dann kann man das nicht wissen. Die Arbeit mit einer CNC aber aus Unwissenheit einfach abzuqualifizieren ist nicht gerade professionell.
Und wie sollte denn für die CNC-Kritiker heutzutage "handwerkliches" Arbeiten aussehen?
Raubank statt Hobelmaschine? Fuchsschwanz statt Formatkreissäge? Laubsäge statt Bandsäge? Schnitzeisen statt Fräse? Handvorschub statt Vorschubapparat? Meterstab statt digitalen Messwerkzeugen? Schleifklotz statt Exzenterschleifer? Was ist denn erlaubt?
Und all die Hilfsvorrichtungen mit denen der Zitat: "gemeine Holzwerker" täglich arbeitet wie z.B.: Schablonen für Spülbecken, Arbeitsplattenstöße, Topfscharniere, Lochreihensysteme etc. werden auf CNC Maschinen gefertigt. Ist das dann auch verwerflich die Dinger zu benutzen?
Hallo - aufwachen - wir leben im 21. Jahrhundert !!!
Gruß - Paul