Stuhl geborsten

carrerameister

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Hallo zusammen,

ich habe vor etwa 1 Jahr einen Stuhl gebaut nach der Anleitung von Festool.
Ich habe dabei allerdings ausschließlich Leimholz vom Sperrmüll genommen, da ich erstmal üben wollte.
Zu meinem Hintergrund: Ich bin totaler Anfänger und versuche mich in meiner Freizeit als Hobbytischler.

Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, zumal die Bretter noch nicht mal lang genug waren und ich die Rückenteile verlängern mußte.

Aber heute passierte das, was für einen Tischler wohl der absolute GAU ist: Das Möbelstück hielt der Belastung nicht und brach auseinander. (Ich saß angelehnt und meine Tochter, 6 Jahr stand auf meinen Beinen und ließ sich gegen meine Brust/Schulter fallen)

Das Gute: Der Stuhl ging nicht an den Verbindungsstücken kaputt, sondern es war eine Materialschwäche. Ich denke, erst gab die Leimverbindung des Leimholzes an der linken Seite nach, danach hatte die andere Seite alleine keine Chance, das Gewicht zu halten und brach auch auseinander.



Meine Frage an die Profis:
Eigentlich wollte ich den gleichen Stuhl aus Buche bauen.
Ich sehr günstig an Sichtbuchenriegel 33x45 ran. Die wollte ich selber verleimen, um dann das Rückenteil daraus zu fertigen.
Glaubt ihr, dass ich damit das gleiche Problem haben werde, so dass ich mir im Holzhandel ungeleimte Bretter holen muss? Ich dachte immer, geleimte Stellen sind stabiler als das Holz.
Ich hatte auch das Gefühl, dass der Stuhl mit der Zeit "weicher" wurde.

Was meint ihr?

Gruß

carrerameister
 

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HKP84

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Ich bin noch eine Anfängerin, aber ich denke du solltest für die Rückenteile Holz nehmen, bei denen die Jahresringe horizontal und nicht vertikal durchs Holz verlaufen. Dann gibt es keine so offenkundigen "Sollbruchstellen" im Holz. Übrigens sollte Esche dafür sehr gut geeignet sein. Eschenholz ist sehr robust und lässt sich leicht verarbeiten. Ich kam damit bisher jedenfalls besser zurecht als mit Buche, obwohl Buche jetzt auch keine allzu hohen Anforderungen stellt.
 

v8yunkie

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Stuhl

Hoffentlich habt Ihr Euch nicht weh getan... wenn ich so die Spitzen sehe.

Ich würde das in Buche machen. Im Holzhandel gibt es die schönen Bohlen von Pollmeier, ca. 240 auf 15 auf 2,6cm... das Stück ca. 10 Euro. Astfrei, wunderschönes Holz. Mit 2 Bohlen dürftest Du für einen Stuhl zurechtkommen.

Gruß,
Thomas
 

carrerameister

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Hallo v8yunkie

Ich bin noch eine Anfängerin, aber ich denke du solltest für die Rückenteile Holz nehmen, bei denen die Jahresringe horizontal und nicht vertikal durchs Holz verlaufen.

Wenn ich einen Baum der Länge nach in Bretter zusäge, dann sehe ich die Jahresringe doch auch in Längsrichtung (also vertikal), welche auch die Kraftrichtung ist...oder verstehe ich das falsch?

Eschenholz finde ich auch ganz schön, habe ich damit aber keine Erfahrung.
Ist aber preislich denke ich nicht machbar.


Hallo HPK84
Nix passiert, meine Tochter hat sich nur tüchtig erschreckt.
Hab schnell mal bei Pollmeier geschaut.
Liefern die auch? Auch kleine Mengen? Konnte ich auf deren HP nicht erkennen.
Ich bekomme die Sichtbuchenriegel 33*45*200 für ca. 3,50€. Muss dann aber noch leimen, hobeln etc
 

HKP84

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Ich meinte einen solchen Faserverlauf, den man sonst ja nicht unbedingt haben möchte:

 

SteffenH

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Das Problem bei dem Stuhl ist, dass du an den Holmen der Rückenlehne kurzes Holz hast. Was das bedeutet wird eigentlich klar, wenn man sich die Bruchstelle ansieht. Für stabile Holme müsste die Form entweder dampfgebogen oder formverleimt werden, so dass die Faser durchläuft. Oder du benutzt zB Multiplex.
 

carrerameister

ww-fichte
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Wenn ihr mal die Bauanleitung von Festool euch anschaut, dann seht ihr, dass dort auch das Rückenteil aus einem Brett hergestellt wird, allerdings dort aus Nussbaum und kein Leimholz.

Baupläne für Sitzmöbel und Stühle

Wie gesagt, ich glaube ja, dass die Leimfuge der Schwachpunkt war.
Zugegebenermaßen ist das von mir gewählt Holz mit so dicken Ästen auch sicherlich nicht geeignet.
Ist mir damals aber nicht aufgefallen.

Letzten Endes war es für mich ein Glück, dass er kaputt gegangen ist.
Habe jetzt viel daraus gelernt.
 
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