Tüftler-Lösungen für Forschungsprojekt

carsten

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Hallo

richtig da ist ganz normaler Weißleim üblich und gängig. Für PU gibt es weder eine Notwendigkeit ( Stabilität) und wenn ich mir die Schulungspflicht bzgl PU ansehe wird das auch noch lange so bleiben.

Zinkungen sind in der heutigen Schreinerei sehr selten. Übungen der Azubis, Gesellenstück, evtl Meisterstücke. Fingerzinken bei Schubkästen ( dann vermutlich meist zugekauft), Überblattung ist auch eher nur noch Übungsverbindung im Rahmen der Ausbildung.
Schlitz und Zapfen im Fensterbau ja, im Möbelbau eher selten. Nut und Feder als geleimte Verbindung auch eher selten und wenn eher als Flächensicherung, Verleimhilfe ( Positionierhilfe) als wirklich Teil der Verleimung
 

uli2003

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Im Tischlerbereich gibt es dann die "kleinen" Verbindungen wie Nut und Feder, Zinken, Überblattung etc.
Zinken, Überblattungen etc. findest du in fast keiner Tischlerei mehr. Sagte ich aber oben schon. Die Prüfungen/Tests dafür machst du dann für eine verliebte Hobbytischlergruppe.

Und wenn Tischlereien für Innenräume verleimen, also Tische, Stühle, Betten ist da PVAc immer noch go-to oder hat sich da mittlerweile PU etabliert?
PVAC. PU ist doch viel zu teuer.
 

wirdelprumpft

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also ein Würfel mit 100X100X100 und 10 mm Materialstärke werden die meisten Schreiner mit 45° Gehrung und Klebebandmethode herstellen
Kleber - normaler Weißleim - Nesting-CNC kann sowas sehr gut herstellen
wenn aus Massivholz hat man alle gewünschten Holzrichtungen Längs/Quer in einem Würfel vereint
und es wäre auch eine gängige Methode
 

inselino

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PVAC. PU ist doch viel zu teuer.
Ah seht ihr, das ist z.B. eine sehr gute Info. Mein Bauchgefühl hat mir auch gesagt, dass da überall PVAc im Spiel ist aber mein Kollege meinte in Normen findet er immer nur PU/Melamin etc.
Klar, die Leimfuge an Tisch und Stuhl ist nicht genormt aber daher wäre ja PVAc viel relevanter zu betrachten, wenn man sich kleine Werkstücke anschaut.

@keks010982 Kraftmessdose überlesen danke für die Erinnerung :emoji_slight_smile:

Wenn ich das richtig sehe, dann sind es sowieso gar nicht so viele Leimanwendungen in Verbindungen?
Also wir haben wir so bei alltäglichen Dingen gar nicht wirklich Leimverbindungen. Die Anwendung sind dann noch Gehrungen, auf Flächen für Beschichtung und für Leimholz. Eckverbindungen sind meist gedübelt/geschraubt und der Rest ist tatsächlich für verliebte Hobbybastler.

Und im großen dann auch entweder Laminate (also MPX, OSB etc.) oder Keilzinkung oder halt eben Leim als richtiger Bestandteil in Spanplatte.
ist das so passend zusammengefasst?
 

inselino

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P.S. Ich bin jetzt auf Dienstreise und komme daher nicht mehr so viel zum Antworten da auch leider ein recht langer Flug dabei ist.

Ich bedanke mich dennoch jetzt schon für alle Rückmeldungen und werde immer mal zwischendrin versuchen hier reinzuschauen und zu antworten.
 

brubu

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Wenn das mit Drehmoment schwierig ist, gibt es denn Messgeräte, die man quasi zwischen Bauteil und Zwinge klemmt um den Druck zu messen? Und wie wären da passende Stichworte für soetwas?
Hallo
Pneumatisch oder hydraulisch pressen. Da lässt sich der Druck einfach berechnen, von Ungenauigkeiten, dass der Druck nicht über die ganze Fläche gleichmässig ist abgesehen. Sonst sehe ich nur Presskissen als gleichmässigen Druck.
Keilzinkanlagen gibt es auch in Sägewerken, Kleinbetriebe haben meist kleine flexible Anlagen.
Gruss brubu
 

magmog

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Guuden,

Na ja, wenn ich bedenke dass üblicher Weißleim bei 80°C nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Festigkeit besitzt,
PU hingegen fast noch seine ursprüngliche, weißer sich bei deckenden Lackierungen abzeichnet, PU nicht ,
ist da schon ein Unterschied der nicht von den Herstellern komuniziert wird.

Ich durfte einst mit einem Anwendungstechniker von Kleiberit eine gute Weile sprechen, da habe ich so einiges
in Kenntnis nehmen können was in meinem Buch oder technischem Merkblatt zu finden ist.

Sollte der TE Inselino evtl Mal versuchen.
 

uli2003

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Na ja, wenn ich bedenke dass üblicher Weißleim bei 80°C nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Festigkeit besitzt,
80 Grad sind aber auch schon eine Ansage.
Bei Möbeln tendenziell eher selten.

Bei der Binderherstellung werden in der Regel Resorzinharze verwendet.
Und da ist das Holz bewittert eher weg als der Leim.
 

seschmi

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Mal andersrum gedacht: Bauholz für tragende Verbindungen, also BSH usw, wird ja unter ziemlich genormten Bedingungen und mit Qualitätskontrolle hergestellt. Stichwort: Große Leimgenehmigung.

Könnt ihr nicht einfach fertige Träger kaufen und Eure Prüfkörper da raussägen? Man kann ja die Ausschnitte so wählen, dass die typischen Verbindungen enthalten sind, also Längsstoß mit Keilzinkung längs und quer und die stunpfe Verleimung.

Dann seid ihr ganz nah an der baulichen Realität.
 

inselino

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Hallo zusammem,

vielen Dank für die Hinweise. Mir scheint es auch eine kluge Idee zu sein, "normal" hergestelle Bauteile zu verwenden. Mein Chef möchte halt gerne unterschiedliche Holzsorten, Klebesorten etc. untersuchen und das wird evtl. etwas schwer aber da werden wir nochmal drüber sprechen.

Auch serielles bauen werden wir uns einmal anschauen vielleicht findet sich da was spannendes.

Mit Herstellern von Klebern haben wir ja ohnehin Kontakt, da das der Ursprung des Projekts ist, wir haben uns früher mal für Henkel mit deren Klebebändern beschäftigt und da ging es eben auch z.B. um das Kleben von Isolation auf Gebäude.
 

brubu

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Auch serielles bauen werden wir uns einmal anschauen vielleicht findet sich da was spannendes.
Hallo
Dazu fallen mir Fachartikel zu Brettschichtholz in Buche und Esche ein. Da ist die Verleimung eine ganz andere Problematik als bei Fichte/Tanne.
Diesbezüglich wird auch geforscht weil wir wohl in Zukunft mehr Buche/Eiche Laubmischwälder haben.
Gruss brubu
 
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