Tellerschleifer selbst bauen

cyshift

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Hallo zusammen,

ich würde mir gerne einen günstigen Tellerschleifer bauen. Klar könnte ich mir einen kaufen, doch für eine Hobbywerkstatt ist mir das doch etwas sehr teuer. Ich könnte zwar so einen Teller / Bandschleifer von Einhell, Ferm etc. kaufen aber die haben alle nur einen Durchmesser von 150 mm.

Ich habe da zwei Lösungsansätze:

Nummer 1
Einen Wechselstrommotor (230V, 0,75 KW, 1400 U/min) vom Schrottplatz kaufen, einen Teller aus Holz oder aus Aluminium auf die Welle packen.

Nummer 2
Einen gebrauchten Doppelschleifer zweckentfremden, Schleifscheibe runter und einen Teller aus Holz oder aus Aluminium auf die Welle packen.

Was sagen die Profis ?

Oder doch ein paar Euros mehr ausgeben und diesen Tellerschleifer kaufen
Buy Axminster AWDS12H 300mm Disc Sander from Axminster, fast delivery for the UK

Kommen hier noch Zollgebühren dazu ?

Vielen Dank im Voraus und ein schönes Weihnachtsfest
Daniel
 

pedder

ww-robinie
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Hallo Daniel,

zum eigentlichen Thema kann ich nichts beitragen, aber Zoll kommt innerhalb der EU nicht dazu.

Liebe Grüße
Pedder
 

WinfriedM

ww-robinie
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Günstige 300mm Tellerschleifer gibt es z.B. auch von Quantum. Mit dem bin ich ganz zufrieden.

quantum Tellerschleifmaschine TS 305 (3310305) - Siebershop

Fast baugleiche Modelle gibt es z.B. von Wabeco Remscheid. Einfach mal nach "Tellerschleifer 300mm" googeln. Der glatte Tisch der Wabeco gefällt mir besser.

Selberbauen: Bei dem Preis find ich es überflüssig. Für den Selbstbau sollte man zumindest eine Drehmaschine haben, um den 300mm Teller präzise herzustellen.
 

Uwe4711

ww-nussbaum
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Ich rate von einem selbstgebautem Holzteller ab.

Es ist zwar leicht, ihn statisch auszuwuchten, aber eine synamische Auswuchtung bekommst Du sicher nicht hin.

(Statisches Auswuchten: der Teller bleibt in jeder Stellung stehen, er dreht sich also nicht selbständig in eine Vorzugsstellungm so daß der schwerste Bereich nach unten hängt.

Sobald sich die Scheibe dreht, wird zusätzlich das dynamisches Auswuchten nötig: das ist das, was die Reifenmonteure machen, Sie packen Ausgleichsgewichte an die Felge.)

Wenn also im Holz weiter außen ein Stück schwereren Bereichs ist, wird die Scheibe bei höheren Drehzahlen anfangen zu schlagen. Sieh mal bei Wikipedia unter "Fliehktraft" oder "Zentrifugalkraft" nach. Wenn die Scheibe wieder steht, wirst Du die Stelle mit der dynamischen Unwucht nicht mehr finden.

Ich hatte auch einmal eine so hergestellte Tellerschleifmaschine (Scheibe mit etwa 300 mm Durchmesser), habe mich letztlich damit beholfen, das Trumm mit Schraubzwingen auf der schweren Hobelbank festzuhalten.

Wenn schon Selbstbau, dann nur mit einem Metallteller!
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich rate von einem selbstgebautem Holzteller ab.
Wenn schon Selbstbau, dann nur mit einem Metallteller!

Uwe,
da möchte ich Dir nicht folgen.
In meiner Werkstatt stehen 2 sehr simple Eigenbau-Tellerschleifer, jeweils aus einem Motor mit Keilriemenscheibe und darauf aufgeschraubt eine Spanplatte.
Auf der Spanplatte ist Kletthaken aufgeklebt, so daß nur noch die Scheiben abgezogen und gewechselt werden brauchen. Ø ist jeweils 300 mm.
Unwuchtprobleme bestehen bei beiden kaum. Die Teile springen nicht, sie wandern etwas, wenn sie nicht festgeklemmt sind.
Der Motor in der Metallwerkstatt macht 2800 UpM, der in der Holzwerkstatt 1400. Spanplatte ist im Aufbau so, daß nicht, wie bei Massivholz, mit Unwucht zu rechnen ist.
Auf der Drechselbank habe ich dann noch einen kleinen Metallteller Ø 150 mm, ebenfalls mit Klett, der einfach mit dem Futter gespannt wird.

Gruß Fritz
 

Uwe4711

ww-nussbaum
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Stimmt, Du hast Recht.

Die Platte, mit der ich Probleme hatte, war eine aus Massivholz - und ich hatte damals zu kompliziert gedacht: in der Richtung Ausgleichgsgewichte oder Ausgleichsbohrungen.

Und wenn man zu kompliziert denkt, übersieht man gern das Nächstliegende.

Also danke für den Hinweis.


Uwe
 

WinfriedM

ww-robinie
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Da fällt mir auch noch ein, dass ich für meine Drechselbank eine 150mm Scheibe aus 20mm Multiplex habe. Mittig ein 20mm Loch gebohrt und Alu-Rundmaterial mit Epoxy eingeklebt. Danach nochmal auf der Drehmaschine überdreht, damit die Schleiffläche keinen Schlag hat.

Bei 1400 UPM sind kleine Unwuchten noch erträglich. Ich hatte mal einen Billig-China-Tellerschleifer, der war ca. 2mm exzentrisch und war damit ziemlich unwuchtig. Funktionierte aber trotzdem noch halbwegs.
 

cyshift

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Uwe,
da möchte ich Dir nicht folgen.
In meiner Werkstatt stehen 2 sehr simple Eigenbau-Tellerschleifer, jeweils aus einem Motor mit Keilriemenscheibe und darauf aufgeschraubt eine Spanplatte.
Auf der Spanplatte ist Kletthaken aufgeklebt, so daß nur noch die Scheiben abgezogen und gewechselt werden brauchen. Ø ist jeweils 300 mm.
Unwuchtprobleme bestehen bei beiden kaum. Die Teile springen nicht, sie wandern etwas, wenn sie nicht festgeklemmt sind.
Der Motor in der Metallwerkstatt macht 2800 UpM, der in der Holzwerkstatt 1400. Spanplatte ist im Aufbau so, daß nicht, wie bei Massivholz, mit Unwucht zu rechnen ist.
Auf der Drechselbank habe ich dann noch einen kleinen Metallteller Ø 150 mm, ebenfalls mit Klett, der einfach mit dem Futter gespannt wird.

Gruß Fritz

Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Anregungen.

Auf dem amerikanischen Markt gibt es sehr viele Leute, die sich Tellerschleifer, Schiebeschlitten, etc. aus Holz bauen. Daher bin ich ja auf diese Idee gekommen, dass gleiche auch zu machen. Allerdings bin ich auch der Suche nach dem richtigen Motor.

@Fritz - Danke für die Info - könntest Du mir vielleicht mal ein paar Bilder zusenden ?

Das wäre super !

Vielen Dank im Voraus und allen ein schönes besinnliches Weihnachtsfest

Gruß Daniel
 
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