Terassenüberdachung: Brettschichtholz "aufdoppeln" und Maße o.k. ?

woodchuckchuck

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Ich habe bezüglich der gesamten Konstruktion Bedenken. Das soll alles nur an einen Punkt wirklirch gestützt werden, uns sonst rechts und links auf den Bestand aufgelegt werden ja? Die Metallstütze sieht aus wie eine dieser Teleskp-Baustützen vom Querschnitt her, auf den Fotos sieht man nicht wirklich, was die sonst noch trägt. In welcher Höhe das Dach liegen soll auch unklar - wie du es beschreibst, hängt es dann vor dem Fenster, oder?
Ich würde dringend raten, externe Hilfe zu holen, das das mal jemand zeichnet und ein bisschen rechnet.
 

mabuse

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Der Stahlpfosten stützt den fotografierten Stahlträger und den Teil der Dachkonstruktuion.
Und inwiefern ist der Bestand denn weniger stabil als ein einbetonierter Pfosten?
Der Schuppen ist wie gesagt massiv ausgefacht und die Pfosten und die Mauer steht über die gesamte Länge auf Betonwinkeln (Bild 4 oben).

Wo siehst du da die geplante Konstruktion instabiler als auf vier Pfosten?
 

woodchuckchuck

ww-kirsche
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Die neue Konstruktion lastet auf Dingen, die dazu ausgelegt sind, das zu tragen, was sie tragen, und nicht irgendwelche zusätzlichen Dächer. Die im Bestand vorhandenen Reserven lassen sich aus deiner Beschreibung nicht herleiten und m.E. auch nicht sinnvoll übers Internet ferndiagnostizieren.
 

falco

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Nacheinander:

Vordere Pfette, Balken ausklinken: Nicht gut. Das Mauerwerk ist nur da, damit es gut aussieht, eine tragende Funktion wird man ihm nicht zuschreiben können, da es kein klassisches Fachwerk sein wird. Das könnte man vor Ort vielleicht anders beurteilen, solange würde ich keine konzentrierte Last einleiten.

Für die hintere Pfette gilt das gleiche, Pfette nicht auf den Schuppen auflegen, sondern auf einen davorgestellten Pfosten. Dieser kann mit dem bestehenden Pfosten verschraubt werden, aber nicht als tragende Funktion. Der braucht also ein eigenes Fundament. (Das muss nicht riesig sein, 30x30 und 40 tief reicht vollkommen, dann aber nicht mit dem bestehenden Gebäude verschrauben)

Zum Stahlpfosten: Das wird schonmal gar nix. Diese Ausführung mit auskragender Ecke war jahrzehntelang beliebt und häufig gebaut, ein Pfosten steht in der Regel nur da, wenn der Statiker gepennt oder in der Bauausführung was schief gelaufen ist (Stahlträger zu klein dimensioniert oder eingebaut, Änderungen in den Plänen nicht kommuniziert, etc.) und dann ist er auch notwendig. An der "Wäschestange" würde ich keine weitere Last aufbringen. Zumal an runden Querschnitten immer blöd zu befestigen ist, solange man nicht schweißt, was ich tunlichst unterlassen würde.

Dass die Profile für die Platten auf den letzten 10cm in der Luft hängen ist kein Problem, das stört normalerweise nicht. Man kann die Pfette an einer Ecke auch im Winkel sägen, dann kann dort nochmal aufgelegt werden.

Zu deiner weiteren Frage: Die Schrauben kurz vor Ende der Sparren nennt man Querzugverstärkung. Immer wenn der Träger am Ende ausgeklinkt wird, konzentrieren sich dort Spannungen, die das Holz an der inneren Ecke des Holzes aufreißen lassen. Dies kann man rechnerisch nachweisen oder den Träger auf Querzug verstärken, das geht schnell und ist billig, deswegen macht man es relativ häufig, wenn der Träger in den Dimensionen schon grenzwertig ist. Vgl.: https://media.wuerth.com/stmedia/shop/800px/149596.jpg
 

mabuse

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Ich bin nun wahrlich kein Experte, frage mich aber, warum ein Pfosten mehr tragen können soll als die Wand des Carports? Die ist massiv ausgemauert und gegründet.
Der Stahlpfosten trägt wie gesagt den Stahlträger und Teile des Daches.
Windanfällig wird das Terassendach auch nicht sein, da es von drei Seiten geschützt ist.
Die offene Seite ist die Südseite.

Ich kann die massiven Bedenken so bisher nicht nachvollziehen, bin aber gerne bereit mich da eines Besseren belehren zulassen. Gibt es weitere Meinungen bzgl. meiner angedachten Konstruktion?
 

mabuse

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@ Falco: ich hatte meinen Beitrag geschrieben und abgeschickt BEVOR ich deinen gelesen hatte.
Der bezog sich also nicht auf dich.

Kannst du mir deinen Satz
Das Mauerwerk ist nur da, damit es gut aussieht, eine tragende Funktion wird man ihm nicht zuschreiben können, da es kein klassisches Fachwerk sein wird.

bitte nochmal erklären. Ich verstehe das leider noch nicht.

Und warum den Pfosten der hinteren Fette nicht mit dem Mauerwerk verschrauben, aber mit dem Pfosten??

Ergänzung:1. wenn nun dieser "Wäschepfosten" aber immerhin den Stahlträger mit trägt, warum ist er dann zu instabil als Pfosten der Überdachung?
2. Wenn Pfosten, warum reicht dann die geringe Tiefe? Liegt es daran, dass die Terrrasse ca. 50 cm über Bodenniveau liegt ?
 

falco

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Ich werd versuchen es zu erklären.

Mauerwerk trägt auf Druck. Vereinfacht kann man sagen, je mehr Last auf dem Mauerwerk aufliegt, desto stabiler ist es (Knickproblem mal außen vor gelassen). Die untere Mauerwerkswand eines mehrgeschossigen Hauses kann also Kräfte in Horizontalrichtung viel besser aufnehmen, als die oberen Wände, je weiter oben desto schlechter, da ja immer weniger Last zusammenkommt. Bei einem klassischen Fachwerk trägt das Mauwerk nur zu einem recht geringen Maß mit. Das meiste wird über die Stäbe abgetragen, die ausgesteift sein müssen, also müssen irgendwo schräge Stäbe verbaut sein, das fehlt bei dir. Das ist auch nicht zwingend nötig, weil du ein optisches Fachwerk hast. Dein Mauerwerk wird planmäßig gar nicht oder kaum belastet, das Mauerwerk steht also nur in einem Holzrahmen der trägt. Anstelle des Mauerwerks könntest du auch Glasscheiben einsetzen, der Unterschied wäre marginal. Ist das Mauerwerk nun mittels Stahlankern fest mit dem Rahmen verbunden wäre es okay, dann könntest du deinen Pfosten sogar gegenschrauben. Ist dies nicht so, fällt das Mauerwerk nicht gleich aus dem Rahmen, aber Risse und Fugenbrüche wären möglicherweise die Folge. Während man also bei einem klassischen Fachwerk die Wand noch mit geringen Lasten horizonatl belasten darf, würde ich das Risiko bei deinem nicht eingehen. Der Pfosten wiederrum bringt solche Probleme nicht mit, aber auch nur wenn das Carport seitlich steif ist, nach innen also entweder Kopfbänder verbaut sind oder die hintere Wand als Scheibe wirkt (kann man von ausgehen). Die Verschraubung sollte aber entweder in einem Langloch ausgeführt, oder der neue Pfosten sollte größer gebohrt werden als die Schraube an Durchmesser hat. Wenn du nicht frostfrei gründest, senkt und hebt sich dein Fundament vom Pfosten ganz leicht, bei einer festen Verschraubung bekommst du Zwängungen zwischen dem neuen und alten Carport/Dach, was zu Rissen führt.

Was spricht dagegen, die vier Pfosten zu betonieren und Kopfbänder zu setzen, also ein eigenständiges Dach zu bauen, dann gibt es all diese Probleme nicht.

Und als Anmerkung: Das Risiko am Carport ist jetzt nicht so hoch, als dass man es vielleicht doch riskieren könnte, aber der Stahlpfosten ist tabu!
 

mabuse

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Was spricht dagegen, die vier Pfosten zu betonieren und Kopfbänder zu setzen, also ein eigenständiges Dach zu bauen, dann gibt es all diese Probleme nicht.

Das würde mir zum einem optisch nicht gut gefallen mit vier weiteren Pfosten auf der Terrasse und es wäre halt mehr Arbeit.
Das bestehende Pflaster hochzunehmen und nachher wieder alles "hübsch" zu machen, das würde ich gerne vermeiden bzw. minimieren.
 

mabuse

ww-kastanie
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DieDie Verschraubung sollte aber entweder in einem Langloch ausgeführt, oder der neue Pfosten sollte größer gebohrt werden als die Schraube an Durchmesser hat. Wenn du nicht frostfrei gründest, senkt und hebt sich dein Fundament vom Pfosten ganz leicht, bei einer festen Verschraubung bekommst du Zwängungen zwischen dem neuen und alten Carport/Dach, was zu Rissen führt.

Kann ich alternativ die Pfosten für die Überdachung nur an die Pfosten des Schuppens schrauben und die Pfosten dann komplett ohne Fundament lassen? Also einfach nur in einen aufgedübelten Pfostenträger stellen und verschauben?
 
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