Terrassendielen Stöße fasen

Ralf82

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Hallo zusammen,
ich werde in den nächsten Tagen ca. 45m² Terrassendielen verlegen - müssen.
Die Verkäuferin sagte mir, dass ich diese nicht stoß an stoß legen soll, sondern fasen.

Da ich damit keinerlei Erfahung habe - wie mache ich das am besten? Nehme ich eine Oberfräße mit Anschlag wie z.B. diese Einhell RT-RO 55?
 

Mitglied 59145

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Hallo,


wofür soll das gut sein? Ein bisschen Luft damit die Fuge trocknen kann würde ich ja verstehen. Kantenbrechen wegen Splittern auch.

Aber was soll denn " nicht stoss an stoss, sondern fasen" überhaupt heissen?

Bin ja kein Terrassenprofi, vielleicht klärt mich mal jmd. auf....

Gruss
Ben
 

McBride

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Es geht um den Längsstoß, angenommen die Terrasse ist 8m lang, da nimmt man halt zwei 4m Bretter.
Die Hirnholzfläche kann man aneinander legen, optisch besser wäre etwas Abstand,
den kann man genauso groß machen wie der Abstand aller Dielen, etwa 7-8mm.
Das ist aber nicht nötig da die Dielen längs kaum arbeiten, da reicht weniger.
Eine Fase würde ich nicht machen, es reicht die Kante mit Schleifpapier zu brechen.
Das ist alles Geschmacksache, Abstand und Fase oder nicht Fase sollte man einfach ausprobieren.
 

kuerbisz

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Moin,
In den technischen Regeln zur Erstellung von Terrassenbelägen und Balkonen ist gefordert, die Längsstösse auf Abstand zu setzen mit ca. 5-7mm. Dabei bekommt jedes Dielenende ein eigenes Auflager bei der UK. Regelwidrig ist es, den Stoß auf dem gleichen UK-Kantholz zu stoßen und dann knapp vor dem Ende schräg zu verschrauben. Der Abstand der Befestigungsmittel zum Brettende soll schon mehrere cm betragen. Das Fasen der Hirnenden soll die Splitterbildung beim Begehen vermindern, wenn nach einiger Zeit nicht mehr alles 100% Plan ist. Außerdem sieht's besser aus.
Grüße, Hauke
 

kuerbisz

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PS: ich nehme dafür eine Kantenfräse, man kann die Fase auch sägen, hobeln, schleifen, feilen, schnitzen - nimm das Werkzeug, das Du hast. Mit 80er Schleifpapier kriegt man auch schnell ne Fase hin.
 

tirogast_2018

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Moin,
In den technischen Regeln zur Erstellung von Terrassenbelägen und Balkonen ist gefordert, die Längsstösse auf Abstand zu setzen mit ca. 5-7mm. Dabei bekommt jedes Dielenende ein eigenes Auflager bei der UK. Regelwidrig ist es, den Stoß auf dem gleichen UK-Kantholz zu stoßen und dann knapp vor dem Ende schräg zu verschrauben. Der Abstand der Befestigungsmittel zum Brettende soll schon mehrere cm betragen. Das Fasen der Hirnenden soll die Splitterbildung beim Begehen vermindern, wenn nach einiger Zeit nicht mehr alles 100% Plan ist. Außerdem sieht's besser aus.
Grüße, Hauke

Wenn das mal nicht eine vorbildliche Antwort ist!
Kurz und prägnant die Punkte aufgezeigt auf die es ankommt und den Grund der Vorgehensweise erklärt. Daumen hoch!:emoji_slight_smile:
 

elchimore

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Wenn das mal nicht eine vorbildliche Antwort ist!
Kurz und prägnant die Punkte aufgezeigt auf die es ankommt und den Grund der Vorgehensweise erklärt. Daumen hoch!:emoji_slight_smile:

Mein Daumen geht da nicht hoch, ich musste eher einen Lachflash unterdrücken, wenn ich hier "Regelwiedrig" lese..... Welches offizielle Regelwerk? Ich meine mei uns sind die Stöße auch auf dem Selben holz der UK verschraubt, nein, nicht schräg und auch nicht kurz vor dem Ende der Bohle, die UK ist einfach massiv genug. Bekommt unser Balkon jetzt eine rote Karte?

....kopfschüttelnd Micha
 

elchimore

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Hallo Winfried,
Dann hast du aber keine regelkonforme Unterkonstruktion. :emoji_wink:

....ich glaube ich muss dringend den Statiker informieren, dass er die falschen Regeln kennt :emoji_wink:

Regeln stimmen nur, wenn die Randbedingungen klar definiert sind, unter denen die Regeln gelten.

das ist richtig, die Randbedingungen sind auch im geheimen Regelwerk des Woodworkens festgelegt? Ich bin eben leider kein Vollprofi, da hab ich eben keinen Zugriff drauf.....

einen schönen Sonntag noch euch allen....
Micha
 

kuerbisz

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Moin.
Doch, die gibt's:

https://www.google.de/url?sa=t&sour...AQFjAA&usg=AFQjCNE_Gm61US9Hmd_tG7fDLCcr3YuPuA

Und wie bei allen Regeln in Deutschland, an die sich Fachunternehmer halten müssen, sind diese nur kostenpflichtig zu bekommen...
Grüße,
Hauke

PS: der Privatmann darf nach wie vor nahezu bauen, wie er will. Da die Rubrik hier aber "... Fragt Profi" heißt, gibt's eben die Antwort, "wie man es macht", Wenn's professionell werden soll.
 

elchimore

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Moin.
Doch, die gibt's:

https://www.google.de/url?sa=t&sour...AQFjAA&usg=AFQjCNE_Gm61US9Hmd_tG7fDLCcr3YuPuA

Und wie bei allen Regeln in Deutschland, an die sich Fachunternehmer halten müssen, sind diese nur kostenpflichtig zu bekommen...
Grüße,
Hauke

PS: der Privatmann darf nach wie vor nahezu bauen, wie er will. Da die Rubrik hier aber "... Fragt Profi" heißt, gibt's eben die Antwort, "wie man es macht", Wenn's professionell werden soll.
Gut, aber dann gehört zu der Antwort eben auch etwas über die Rahmenbedingungen. Denn der Balkon (Terasse mit 1,5m Luft drunter) hier wurde vom Profi nach den Regeln gebaut. Wenn eben Hölzer der UK wegen der Statik Abmessungen haben, die es erlauben, beide gestoßenen Dielen darauf korrekt zu befestigen..... Es kommt eben darauf an.... bei einem hingerotzten 'die Regeln sind' geht mir einfach der Hut hoch. Da du darauf hinweist, dass ich hier nicht schreiben sollte, bin ich jetzt erstmal hier weg.
War nett und auch lehrreich
Micha
 

kuerbisz

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Moin,
Grundsätzlich finde ich, dass jeder schreiben kann, was er möchte. Grundsätzlich bin ich aber auch der Meinung, dass es bei nicht absolut erschöpfender Kenntnis des Regelwerks angebracht wäre, die dargestellten Äußerungen zunächst auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Ereifern kann man sich dann immer noch.
Es scheint so zu sein, dass auch viele Fachunternehmer die 34€ für das Regelwerk nicht locker machen wollen und bauen, wie sie es für konstruktiv richtig halten. Das mag alles halten und überwiegend auch funktionieren, wäre aber im Schadensfall problematisch.
Versteht mich nicht falsch: ich bin kein Prinzipienreiter. Es gibt auch x Varianten, etwas in der Wand zu befestigen, so dass es auch hält. Richtig im Sinne der Bauordnung ist aber das für den Anwendungsfall zugelassene und bemessene Befestigungsmittel.
Da sich nicht alle jetzt das Regelwerk kaufen sollen um weiter diskutieren zu "dürfen", anbei ein Link zu einem Pdf von einem Gutachter, der sich darauf bezieht.
https://www.google.de/url?sa=t&sour...jADOAo&usg=AFQjCNEw4ZuLbBNMRCfWYRGEBr2NRfcTbg
Grüße,
Hauke
 

eurostar

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danke für den Link! Da steht doch schon viel drin.

Das Regelwerk ist wegen Überarbeitung sowieso nicht zu bekommen.:emoji_grin:
 

tirogast_2018

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.... die Randbedingungen sind auch im geheimen Regelwerk des Woodworkens festgelegt? Ich bin eben leider kein Vollprofi, da hab ich eben keinen Zugriff drauf.....

Die Aussage eines kompetenten Antworters lächerlich zu machen obwohl einem selber das Hintergrundwissen fehlt, ist das eine hilfreiche Antwort zum Thema?
Dein Lachflash war SICHERLICh gerechtfertigt *kopfschüttel*

:rolleyes:
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen in die Runde,

was sind die "anerkannten Regeln der Kunst"?

Nur, und nur die, sind der Maßstab dafür, ob etwas "richtig" oder "falsch" gemacht worden ist. Wenn hier nun auf diverse Quellen verwiesen wird, sollte man mal im ersten Schritt fragen, "wer" denn da eigentlich für sich in Anspruch nimmt, "Regeln" vorgeben zu können!

Meines erachtens wäre das z. B. eine "Kammer"; ein übergeordneter, von allen Beteiligten anerkannte Vereinigung. Wichtig ist, dass sich alles maßgeblich Beteiligten darüber einig sind, dass "derjenige" den Hut auf hat und Vorgaben machen kann.

Oft ist es leider so, dass jemand mal schlicht in den Raum stellt, "das sind die Regeln". Wenn ich dann lese "Entwurf" oder eine mehr oder wenig kleiner Verein, dann kommen - bei mir - da schon so meine Fragezeichen hoch.

Fachlich werdet Ihr als Profis das sicherlich besser beurteilen können. Mir erscheint es aber schon recht hochgegriffen, bei der Unterkonstruktion pro Stoß ein eigenes Unterkonstruktionsholz zu fordern und - pauschal - einen Abstand zwischen den Stößen vorzugeben ohne auf die Dielenlänge oder das verbaute HOlz einzugehen.

Für mich läuft das unter: ich will meine Seite / meine Vereinigung puschen.

Herzliche Grüße

Tom

PS: ich würde die Stöße mit der Oberfräse fasen und auf einem ausreichend breiten UK Holz befestigen.
 

WinfriedM

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Fachlich werdet Ihr als Profis das sicherlich besser beurteilen können. Mir erscheint es aber schon recht hochgegriffen, bei der Unterkonstruktion pro Stoß ein eigenes Unterkonstruktionsholz zu fordern und - pauschal - einen Abstand zwischen den Stößen vorzugeben ohne auf die Dielenlänge oder das verbaute HOlz einzugehen.

Auf einem typischen 45mm breiten UK-Holz 2 Dielenenden zu verschrauben, kann doch eigentlich nur Pfusch werden. Pfusch im Sinne, dass es bei so einer Verschraubung regelmäßig zu Problemen kommt, z.B. einreißende Enden. Man müsste die Schrauben ja sehr weit ans Ende setzen und dann vielleicht auch noch schräg schrauben.

Eine gute Norm zeigt einen Weg auf, der unter vielen möglichen Umständen sicher funktioniert. Man kann dann sagen: "Ohne deinen konkreten Einzelfall genauer zu prüfen wenn du dich an die Norm hälst, klappt das sicher." In so einer Norm ist immer eine Menge Sicherheit für den Worst-Case-Fall eingeplant.

Normen sollen auch vereinfachen. Also schreibt man z.B. grundsätzlich einen Spalt zu lassen. Das klappt dann immer und überall und man muss nicht noch dutzende Sätze schreiben, unter welchen Bedingungen man noch weniger Spalt lassen könnte.

Wer schonmal Regelwerke geschrieben hat, wird wissen: Es muss zwangsläufig immer so sein, dass man im konkreten Einzelfall auch auf einfachere Weise zu einem sicheren Ergebnis kommt.

Leider glauben immer so viele, von Normen abweichen zu dürfen, die die Auswirkungen ihres Handelns nur wenig überblicken. Ich habs regelmäßig in der Produktion von Elektronikbaugruppen erlebt.
 

AhornBay

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Hallo Winfried,

geschrieben hatte ich "ausreichend breiten UK Holz befestigen"

Bei der von mir - als Laien - verlegten Holzterrasse sind die UK Hölzer rd. 7 cm breit. Mir hat's gereicht - und dem Holz offenbar auch. Nach nunmehr rd. 4 Jahren ist - diesbezüglich - nichts passiert. Schräg geschraubt habe ich da gar nichts. Wenn, dann haben wir an der Terrasse andere Themen; um die geht's hier aber nicht.

Wichtig ist mir, dass es "die" technischen Regeln offenbar nicht gibt. Wäre es anders, könnte man - unstrittig - sagen: "hier steht's". Und genau das können wir hier nicht. Und nur, weil jemand wiederholt behauptet und für sich in Anspruch nimmt, "das" seien die anerkannten Regeln, wird die Behauptung nicht richtiger. Im Gegenteil.

Herzliche Grüße

Tom
 

eurostar

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Wer könnte denn "die"verbindlichen, allgemein gültigen Regeln aufstellen?

Baumärkte ? :emoji_grin:
Verbände?
EU?
G7 ?
G20?

Meine Dach-Terrasse wurde vor 8 Jahren gebaut. Nicht von mir!

Konstruktionshölzer 10/12,
Dielen: billigste Lärche 26/14, direkt verschraubt ohne Zwischenringe,
Gefälle = 0
Abstände Quer 10 - 20 mm (Besteck fällt regelmäßig durch die Spalte), längs stumpf gestoßen (auf gleichem Holz verschraubt).

Reinigung alle 2 Jahre mit Gartenschlauch und anschließend (nach Trocknung) mit Lasur behandelt.

Fazit: funktioniert auch ohne allgemeine Regeln seit 8 Jahren!:emoji_grin:
 
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