Tischbein nach dem Aufsägen

Indirubin

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Ich habe einige Tischbeine aus Eiche auf dem Sperrmüll gefunden und zur Verarbeitung aufgesägt.
Außen gleichmäßig, "massiv", ordentlich.
Innen gestückelt, wurmstichig, rissig und mit großen (Fäulnis-) Löchern.

Ich weiß gar nicht so recht, was ich davon halten soll. Im Prinzip habe ich nichts dagegen, auch Nicht-Möbel-Holz trotzdem zu verwenden, wenn es die Stabilität nicht beeinflusst und - wie hier - ordentlich verpackt ist. Das ist 2mm Starkfurnier.
Den Unterschied zwischen innen und außen fand ich aber schon sehr bemerkenswert und insbesondere das große braune Loch heftig.

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dermike

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Also wenn das auf dem Sperrmüll lag, dann war es geschätzt 20 Jahre in Gebrauch.
Da kann man doch nicht meckern, zumal es von außen immer noch gut aussah und den Zweck offensichtlich immer erfüllt hat.

Grüße

dermike
 

Indirubin

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Nach ein bisschen Selektion bzw. Ausschneiden habe ich jetzt zwei Platten für (kleine) Hocker und deren Füße bzw. Holme erstellt.

"Klassisch" mit einer guten und einer schlechten Seite...

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Annimi

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Das finde ich aber echt krass! Ein Verbraucher/Kunde geht doch nicht davon aus, dass das tragende Holz des Tischbeins derart verdorben/instabil und marode ist. Ich würde mich betrogen fühlen und das zu Recht.

Deine Resteverwertung finde ich gut Indirubin.
 

teluke

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Ich kann da kein echtes Problem sehen, schon gar kein statisches.

Immer noch stabiler als furnierte MDF oder Spanplatte.
 

Sarah85

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Die Beine scheinen auch ziemlich stabil zu sein, ich würde da auch kein Problem sehen.
 

schorsch

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Hallo,
Für mich wäre diese Konstruktion für einen Tisch zu aufwändig. Prinzipiell finde ich solche Konstruktionen okologisch und ökonomisch angebracht, in einer Zeit in der Möbel zu Wegwerfartikeln verkommen sind.
Gruß Georg
 

Sägenbremser

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Ob das jetzt unter dem ökologischem Gedanken
wirklich in gänzlicher Form angebracht seien kann
sei einmal dahin gestellt, aber in der Form werden
halt für den Endverbraucher ansehnliche Teile fast
immer hergestellt.

Das Tischbein ist sauber mit Starkfurnier belegt
und hätte so in der Form viele Jahre der Nutzung
standhalten gekonnt. Dabei ist niemand in irgend
einer Form über den Tisch gezogen worden, es ging
halt nur um die Ansicht eines Massivholzbauteils, das
es in dieser Form zwar auch in einem Holzteil geben
könnte, nur da wäre die Reklamationsrate bestimmt
deutlich höher ausgefallen.

Gruss Harald
 

Mitglied 30872

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...Das Tischbein ist sauber mit Starkfurnier belegt... Dabei ist niemand in irgend einer Form über den Tisch gezogen worden, es ging halt nur um die Ansicht eines Massivholzbauteils, das es in dieser Form zwar auch in einem Holzteil geben könnte, nur da wäre die Reklamationsrate bestimmt deutlich höher ausgefallen...

Freunde von mir haben einen solchen Tisch. Die Platte ist aus relativ schmalen und kurzeln Riegeln keilgezinkt verleimt. Die Beine machen auf den ersten Blick den Eindruck, sie seien jeweils aus einem Stück. Schaut man sich aber das Hirnholz an, so sieht man, dass einige Bretteln miteinander verleimt wurden und dann die Langseiten mit Starkfurnier belegt wurden. So wie auf dem Bild von Indirubin. Da guckt natürlich kaum einer so genau hin, wie wir hier das eben so tun. Wir hatten hier glaube ich schon mal die Diskussion: Handelt es sich um Massivholz oder nicht? Darf der Tisch als "Eiche massiv" beworben werden?
 

teluke

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Wenn die Tischbeine aus Eichenholz hergestellt wurden ist das doch klar.
Eiche massiv.
Die Tischplatte gilt doch auch als Eiche massiv und ist aus vielen Stückchen zusammengesetzt.

Ich würde das sicher nicht machen, aber nicht weil ich gerne gutes Holz verschwende sondern weil mir das einfach zu viel Aufwand wäre.
Kann ja nicht wahr sein dass sich jemand einen Tisch mit einer keilgezinkten Platte kauft und dann moniert die Beine wären nicht aus einem Stück Holz.

Ich würde massive Beine aus jeweils einem einzigen Kantholz sogar als ganz besonderes Qualitätsmerkmal herausstellen, aber ganz sicher nicht bei einem Tisch mit einer keilgezinkten Platte verbauen.
 

Sägenbremser

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Wie auch Theo schon ausgeführt hat

als Massivholzbauteil gilt alles was aus diesem
Werkstoff, unabhängig von Leimfugen immer
noch ausgeführt worden ist. Ob mir das selber
jetzt in der Form auch passend erscheinen mag
ist in der Produktbeschreibung nebensächlich.

Ich selber finde keilgezinkte Leimholzplatte echt
Scheisse, aber durch meine Tätigkeiten für einen
osteuropäischen Leimholzproduzenten ist mir die
wirtschaftliche Aufarbeitung wirklich sehr vertraut.

Wer seine Plattenwerkstoffe selber erstellt hat schon
einmal ein Unikat an Bord. Wer zumindestens einen
etwas höheren Preis für durchgehende Lamellen zu
bezahlen gewillt ist, hat fast immer besseres Material.
Wer einmal den Trockenprozess, der zuweilen nur noch
15cm langen Rohholzkanteln gesehen hat, wird sicher
danach einen anderen "Massivholzwerkstoff" auswählen.

Gruss Harald
 

predatorklein

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Moin

Ich hab schon einige Tische in der Art repariert in den letzten Jahren , Problem waren immer die Tischbeine .

Außen optisch ordentliches Massivholz , innen hohl und reingepackt was gerade zur Hand war .
Und innen war oft reichlich " Luft " vorhanden , teilweise waren da bei einem Innenquerschnitt von 60 mm nur Hölzer von 50/50 mm eingeleimt .

Zarge und Beine verdübelt , Verbinder aus dem Zimmereizubehör .

Dadurch daß innen teilweise so viel Luft war saßen die Dübel und die Stockschraube manchmal kaum in Holz :eek:
Wirklich recht murksig gemacht .
Nachdem man den Tisch hie und da mal rumgeschoben hat waren die Stockschrauben ausgerissen .

Tische waren aus verschiedenen Möbelhäusern , teilweise noch nicht mal sooooo billig .
Kommen aus dem Ostblock , zumindest sagte mir das einer der Lageristen des Möbelhauses .

Bei den Teilen mußte man echt sagen : " außen hui , innen pfui " .

Gruß
 

ChrisOL

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Mir sind diese Art Tische auch schon aufgefallen. z.B beim dänischen Bettenhaus.

https://www.daenischesbettenlager.d...-geolt-24334?gclid=CLn45OXQr9ICFRG6GwodIGoOfw

Wenn man die Beschreibung genau liest steht es relativ weit unten. Keilgezinkt, 18mm am Rand aufgedoppelt. Beine innen aus Birke mit Furnier belegt.
Nur um die Beschreibung zu verstehen muss man sich schon ein wenig auskennen. Und die Entscheidung ob nun für 700 € zum selber montieren einen Tisch kauft oder für 2.500 Euro vom Fachmann, steht bestimmt nicht zur Wahl. Ergo: you get what you pay for.

Die Tischplatte wird rundum an die Zargen geschraubt. Freunde haben solch einen Tisch, da ist die Platte schon beleidigt, dass die keine Luft hat und hat es der Konstruktion krumm genommen :emoji_wink:
 

sebastian69

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Das Dänische Bettenlager ist doch der Schlecker der Branche, zu wenig schlecht bezahlte Verkäufer, miserable Arbeitsbedingungen, schlechte Ware....

You get what you pay
 

teluke

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Wenn man den Text zu dem Tisch durchliest dankt man hier ist ein Tisch der 10 Generationen lang vererbt und dann bei "Bares für Rares" für gutes Geld verkauft werden kann.

Ich finde das krank.
 

dermike

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Der Tisch lag auf dem Sperrmüll und war unversehrt.
Erst ein Hobbybastler hat festgestellt, nachdem er ihn mitgenommen hat, dass im aufgesägten Tischbein ein Mangel besteht.
Also, was will man mehr. Er hat immer zuverlässig seine Arbeit getan und jetzt wird er schlechtgeredet.
Ich finde das ist undankbar.


dermike
 

Mitglied 59145

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Ich finde der Handwerker hat da noch einen Funken Anstand den die Vermarktungsmaschinerie eines Grosskonzernes nicht unbedingt an den Tag legt.
Theo hat den Text ganz sicher aus Überzeugung verfasst, der andere ist bestimmt so geschrieben weil es niemand verbietet und man so am meisten verkauft......

Theo glaube ich:cool:

Edit: Allerdings habe ich von Öfen auch weniger Ahnung als von Tischen:emoji_wink::emoji_grin:

Gruss
Ben
 

Mitglied 30872

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...Edit: Allerdings habe ich von Öfen auch weniger Ahnung als von Tischen:emoji_wink::emoji_grin:...

Meine Anmerkung hat ja nicht wirklich etwas mit Theo zu tun. Als unbedarfter Kunde kann ich so gut bei dem einen reinfallen, wie bei dem anderen. Und ob ich dem Handwerker mehr Vertrauen schenken sollte? Da möchte ich mich nicht festlegen.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Stefan

nun geht aber dein Link genau auf die Seite
von Theo, es gäbe ja auch noch ein paar mehr
an Handwerkerseiten die du gerade in diesem
Fall hättest verwenden können. Etwas obskur.

Aussagen und Leistungsbeweise die ein Tischler
ins Netz stellt, sind schon sehr viel einfacher zu
verifizieren, als ich das bei einem Händler könnte.
Da wird schlicht die Bitte um Referenzadressen in
die Anfrage gestellt und wenn die nicht kommen,
ist er für mich genauso schnell aus dem Spiel. In
der Regel vertraut man aber einem Handwerker
auch eher durch guten Leumund, Erfahrungen die
Bekannte/Freunde gemacht haben und zu guter
Letzt durch die folgende persönliche Begegnung.

Viel komplizierter scheint es da im Ärztebereich zu-
zugehen wie mir eine Freundin vor kurzem ihr Leid
geklagt hatte. Diese Bewertungsportale arbeiten in
viel ehrenrühriger Form weiter, wenn du das Spiel
nicht mit kostspieligen Anzeigen bedienst. Ist aber
ein gänzlich anderes Thema, die haben uns armen
Tischler noch nicht als Zielgruppe entdeckt:emoji_grin:

Gruss Harald
 
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