Tischbohrmaschine, was haltet ihr von...

Dietrich

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Hallo Wonka,

herstellerübergreifend gibt die Zahl in der Typbez. immer die Bohrleistung in Stahl an, bei den "guten" Herstellern bedeutet dies dann auch Dauerbohrleistung, sprich Du kannst täglich 5 oder mehr Std. mit dieser Bohrergröße arbeiten.
In Holz bedeutet dies etwa den 2,5 bis 3 fachen Durchmesser.
Für Arbeiten mit Zapfenschneider, oder gar Maschinengewindebohrer in Stahl braucht es sehr langsam laufende Maschinen, die Stabilität und Drehmoment im Überfluß haben.
Sehr schwere TBM´s mit gr. Bohrleistung, niedriger Eingangsdrehzahl und Kraft für M16 Gewinde und mehr , dazu eine Säule die durch den Tisch fährt also einen höhenverstellbaren Bohrkopf hatte, waren die TB 24 und 28 Modelle von Metabo und Genko, sehr, sehr selten.

Für 90% der Arbeiten in der Holzwerkstatt reicht allerdings eine Elektronik-TBM wie sie heute noch von Flott und Alzmetall, früher auch von Metabo angeboten wird/wurde.

Gruß Dietrich
 

Quereinsteiger

ww-birnbaum
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Wonka, wenn du eh einen BS hast, dann hast du doch Zeit.
Ich wollte eine Flott .. ich bekam ein Flott. Das hat aber fast ein Jahr suchen gedauert.
Für 500€ war meine TB10, die vom Besitzer, voll restauriert wurde, inkl. neuer SKF-Lager bis in den Motor hinein.
Weil er sie dann doch noch verkaufen wollte, bot ich ihm 100€ mehr. Da konnte er dann doch nicht widerstehen. Die Bilder aus der Anzeige (s.u.) waren ebenfalls ausschlaggebend, weil die Werkstatt seeeehr sauber wirkte, was sich dann auch vor Ort betätigte. Der Rundlauf wurde mit ner Meßuhr vor Ort demonstriert. Der Typ war Feinmechaniker und hat sein Geld mit dem Prototypen-Bau verdient. Die Pingeligkeit vor dem Herrn.

Preislich lag sie damit höher als in der Anzeige, aber der übliche Preis war zu der Zeit schon 500€ für eine TB 10 in dem Zustand deiner verlinkten. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass die Preise etwas rückläufig sind.

Da ich den Suchagenten nicht abgestellt hatte, wurde mir ein haben Jahr später eine im ähnlich guten Zustand angeboten und die war sogar noch im Originallack. Es gibt sie also immer mal wieder, diese Angebote, bei denen man dann aber auch wirklich flott sein muss.
Also Handy immer am Mann und SOFORT reagieren. Nicht erst noch nen Kaffee machen, oder so, denn man ist nicht der Einzige auf der Suche. Flott_1.jpg Flott_2.jpg
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo Carsten,

ein wirklich schönes Exemplar hast Du da.
2004 als wir mit dem Werkzeug-News Forum Hazet und W. Schröder Schraubendreher besuchten standen so 2 Flott Maschinen nebeneinander und ich fragte was damit gemacht wird, der Produktionsleiter meinte, die Griffe der Uhrmacher-Schraubendreher werden damit gebohrt, da braucht es perfekten Rundlauf.

Als ich vor 45 Jahren einige Monate in der Lehrwerkstatt lernen durfte gab es schon die großen Flott Maschinen mit Plexiglasabdeckung, lange Zeit Erkennungsmerkmal von Flott Bohrsäulen.


Gruß Dietrich
 

Quereinsteiger

ww-birnbaum
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Danke Dietrich .... ich bin auch schwer verliebt.
Lustigerweise ist sie gleichen Baujahrs wie meine ebenfalls schwer geliebte Espressomaschine ... nämlich 1958.
Das Baujahr ist im Kopf nicht eingeschlagen und deswegen haben ich bei Flott angerufen, die mir das Jahr auch noch an Hand der Seriennummer benennen konnten. Wahnsinn .. erinnert mich echt an Leica, die ähnlich ticken.

Damit nicht zu OT ... anbei ein Vorschlag:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...aezision-tischbohrmaschine/2252484916-84-1449
Die dreht (irre) schnell, lässt sich in der Höhe über den Kopf verstellen, ist in tollem Gesamtzustand, aber die Ausladung & Bohrtiefe ist nicht gerade berauschend.

Faema_kl.jpg
 

Wonka

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Vielen Dank für eure hilfreichen und informativen Antworten.

Dann wäre die Maschine erst recht für dich geeignet denn bei den meisten Anwendungen im Metallbereich sollte die Maschine eher langsam drehen.
Danke. Ich hatte im Hinterkopf bei 2, 3 mm Bohrern irgendwas von 5.000 U/min gelesen zu haben. Nach deinem Kommentar habe ich nochmal gesucht und eine sehr übersichtliche Tabelle gefunden:
https://ellmitron.com/media/4598/file/static/doc/drehzahltabelle-bohren_3366.pdf

Ja! Vergewaltigung der Spindeln mit Austreibkeil-Hammer-Kombinationen und umgestürzte Maschinen sind keine Seltenheit...
Oha, ok. Damit hätte ich nicht gerechnet. Vorallem nicht, dass die jemand umwirft. Das passiert mir ja mit meiner leichtgewichtigen Bosch schon nicht.

Naja eine SB nimmt aber einen festen Platz in der Werkstatt und vor allem Bodenstellfläche in Anspruch, die rückst Du nicht mal eben um. Eine TB kannst du im Optimalfall von Ort zu Ort tragen und diese auch - wie der Name schon sagt - auf den Tisch stellen.
Das mit dem Verschieben/Umstellen ist natürlich ein Argument, vor allem dann, wenn das Werkstück doch mal etwas länger wäre, da ich die Maschine eigentlich an die Breitseite der Werkstatt stellen wollte.

Hherstellerübergreifend gibt die Zahl in der Typbez. immer die Bohrleistung in Stahl an, bei den "guten" Herstellern bedeutet dies dann auch Dauerbohrleistung, sprich Du kannst täglich 5 oder mehr Std. mit dieser Bohrergröße arbeiten.
In Holz bedeutet dies etwa den 2,5 bis 3 fachen Durchmesser.
Für Arbeiten mit Zapfenschneider, oder gar Maschinengewindebohrer in Stahl braucht es sehr langsam laufende Maschinen, die Stabilität und Drehmoment im Überfluß haben.
Sehr schwere TBM´s mit gr. Bohrleistung, niedriger Eingangsdrehzahl und Kraft für M16 Gewinde und mehr , dazu eine Säule die durch den Tisch fährt also einen höhenverstellbaren Bohrkopf hatte, waren die TB 24 und 28 Modelle von Metabo und Genko, sehr, sehr selten.

Für 90% der Arbeiten in der Holzwerkstatt reicht allerdings eine Elektronik-TBM wie sie heute noch von Flott und Alzmetall, früher auch von Metabo angeboten wird/wurde.
Sehr interessant und gut zu wissen. Das heißt, Flott TB 10 für Dauerbetrieb mit 10 mm Bohrer in Stahl, TB 6 für Dauerbetrieb mit 6 mm in Stahl. 10 mm würde ich schon gerne können, da ich das bei der BDP 40 auch schon gemacht habe, allerdings mit Zwischenschritten und das folglich auch "gebraucht" habe. M16 (Gewinde) bohren / schneiden zu können denke ich nicht, dass ich das jemals benötige.

Ist das dann die Dauer- oder die Maximalbohrleistung?

Lustigerweise ist sie gleichen Baujahrs wie meine ebenfalls schwer geliebte Espressomaschine ... nämlich 1958.
Wow, die Flott sieht ja mal richtig Klasse aus (die Espressomaschine auch :emoji_wink:). Fast zu Schade, um damit zu arbeiten.

Damit nicht zu OT ... anbei ein Vorschlag:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...aezision-tischbohrmaschine/2252484916-84-1449
Die dreht (irre) schnell, lässt sich in der Höhe über den Kopf verstellen, ist in tollem Gesamtzustand, aber die Ausladung & Bohrtiefe ist nicht gerade berauschend.
Wenn ich der Angabe von Dietrich folge, dann wäre die Maschine nur für 4 mm in Stahl geeignet?! Wenn dem so wäre, dann wäre mir das hinsichtlich Zukunftssicherheit, wenn ich etwas mit Stahl machen will, wohl zu wenig.
 

hlzbt

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irgendwo
Bei mir würde das Teil ja auch in der unbeheizten Scheune stehen. Da wäre es trocken, mehr aber auch nicht. Wenn man den Flugrost so einfach los wird, dann könnte ich damit leben.
Da mach' dir keinen Kopp drum. Unsere Bootshallen sind auch nicht beheizt und stehen am Wasser.
 

Martin45

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Bei deinem Anwendungsprofil sehe ich nicht, dass du auf 100stel Bohren musst, aber ich sehe, dass du viele verschiedene Dinge werkelst, so das mir da (immernoch) eine Maschine mit vernünftig großem Hub und Abstand zwischen Tisch und Bohrer sinnvoll erscheint und dann bin ich bei einer Säulenbohrmaschine. Großer Drehzahlbereich ist auch immer gut.
Die zuletzt verlinkte Flott in grau war wirklich schön, aber bedenke, dass sie (soweit ich auf den Bildern erkennen konnte), keine Zahnstange zur Höhenverstellung des Tisches hatte und keine Verstellung des Kopfes. Eins von beidem sollte (mindestens) da sein.

Mal als _eine_ Alternative *Werbeunterbrechung ein*:
Ich hab mir neulich eine ältere schwedische Arboga E825 gekauft, von der ich bisher noch nichts schlechtes berichten kann.

- eine kleine unter den Großen, also gut vom Platzbedarf (zuviel Platz darf eine Bohrmaschine auch nicht fressen, finde ich).
- massive Säule
- Zahnstange für den Tisch
- Kopfverstellung
- 2 Drehzahlen über Motor und zusätzliches Getriebe, d.h. breiten Drehzahlbereich ab 100U/min (bei meiner bis 2900max, gibt auch andere Getriebeversionen)
- MK-Konus
- Vom Gewicht her bekommst du die auch notfalls mal alleine ein wenig zur Seite gerückt, trotzdem ist sie absolut massiv

Hier mal ein paar Bilder so einer Maschine:
https://psauction.com/item/view/581216/undefined

Gibt es halt nicht wie die Flott Maschinen jeden Tag im Dutzend im Angebot.
 

Wonka

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Danke dir für deine Antwort, Martin45.

Es muss wohl tatsächlich nicht das 100stel sein, auf das ich Präzision brauche. Mit meiner Bosch hatte ich aber z.B. schon das Problem, dass da wohl so viel Spiel ist, dass ich durch vier je 1,5 cm hohe Multiplexplatten, nicht so genau bohren konnte, dass ich
- wenn ich alle vier Platten zuerst verleimte und dann bohrte, ein 16mm Linearlager einstecken konnte und dieses Orthogonal zu dem Multiplexblock war.
- wenn ich alle nacheinander gebohrt habe im Grunde das gleiche Problem hatte, aber auch nachbohren musste, dass sie dann überhaupt gepasst hat, wodurch dann das Linearlager rumgeeiert ist.

Ich bekam dann hier im Forum es per Oberfräse zu machen. Das hat auch echt super für die 16 mm Löcher und das Linearlager geklappt, aber für die eigentliche Führung brauchte ich dann 32 mm Löcher, die ich mit einer Frässchablone machen wollte, was aber aufgrund der Länge der Fräser natürlich nicht geklappt hat, zumal das exakte Einspannen nicht wirklich genau wurde.

Nur als Exkursion, mit was für Problemen ich aktuell am kämpfen bin. Wenn Dinge in dieser Präzision klappen, dann bin ich schon zufrieden. Im Grunde also senkrechte, wiederholbare (wobei das auch von meiner Einspannung abhängig ist) Bohrungen. Ich werde keine Uhren bauen.

Bzgl. Kopfverstellung: Ich habe das immer verstanden, dass ich den Kopf in der Höhe verstellen kann (wie bei den Metabo T12 STDH, die hier auch erwähnt werden). Auf deinen Bildern sieht es aber danach aus, dass man den Kopf neigen kann, um in gewissen Wnkeln zu bohren. Das war für mich immer etwas, das ich per Hilfsmittel über den Tisch einstellen muss. Also z.B. durch unterlegen von einem Keil unter das Werkstück o.ä.
 

Martin45

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Wonka

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Ich wollte kurz Bescheid geben, dass ich fündig wurde: Ich kann nun eine Ixion BST 13 N mein Eigen nennen. Bei der Suche habe ich unter anderem darauf geachtet, dass die Höhenverstellung über eine Kurbel und nicht einen einfachen Schiebe- und Fetsklemmmechanismus auf der Säule funktioniert. Ich habe einen feststehenden Tisch und einen beweglichen Kopf für mich als sinnvoller erachtet, da ich bei der Holzbearbeitung größere Werkstücke bearbeten möchte und damit dann, wenn die Werkstatt fertig ist, die Arbeitsfläche der z.B. Werkbank als Tischverbreiterung nutzen kann.

Der Preis lag genau in meinem Limit, dazu kam, dass er deutlich unter dem lag, was ich sonst an Preisen für diese Maschine im Netz gefunden habe. Dazu gab es u.a. noch einen Schraubstock und Keilriemen. Die Maschine ist optisch in einem top Zustand. Kein Rost, wie ich ihn bei vielen anderen, teureren Maschinen dieses Modells gefunden habe. Der Bohrkopf/die Pinole haben in ausgefahrenem Zustand null Spiel, die Maschine läuft schön ruhig. Eine Messuhr o.ä. hatte/habe ich leider nicht.

Die "Erben" (der Besitzer ist leider mittlerweile schwer krank im Heim), die aktuell an der Haushaltsauflösung dran sind haben mir erzählt, dass der Besitzer vorher eine Werkzeugmacher-Firma hatte mit mehren Mitarbeitern und er u.a. diese Maschine dann beim Umzug mitgenommen hatte. Die ganzen Maschinen von denen noch ein paar rumstanden sahen wirklich top aus.

Neben dem Kaufpreis habe ich dafür gestern etwa 1.100 km abgespult. Das kommt auf den Kaufpreis noch oben drauf an realen Kosten, die ich hatte. Mit LPG ist das aber noch einigermaßen machbar.

Aufgebaut wird die Maschine heute mit einem Kumpel. Wenn ich dran denke und nicht zu viel am Rumspielen bin (laufen lassen werde ich sie erst morgen), dann mache ich noch ein paar Fotos und stelle sie hier rein. Ich bin auf jeden Fall glücklich und freue mich schon auf die Arbeit damit.
 

Wonka

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Ich finde, das ist das Mindeste, wenn einem hier schon so toll geholfen wird.

Die Maschine steht jetzt, aktuell allerdings nur auf zwei Böckchen nahe an der Starkstromsteckdose. Da das der Maschine nicht gerecht wird habe ich davon erstmal keine Bilder gemacht. Je nachdem, was 18er Multiplex aktuell beim Großhandel kostet werde ich schnellst möglich eine Platte besorgen und dann einen rollbaren Untersatz besorgen. Erstmal will ich aber auch schauen, wie andere das genau gemacht haben, da ich Angst habe, wenn ich nur einen Kasten mit Schubladen und ein paar zwei, drei "Querverstrebungen" mache, dass das bei dem Gewicht vielleicht nicht ausreicht. Zu groß darf der Schrank aber auch nicht werden, da Platz aktuell etwas Mangelware ist. :emoji_wink:
 

FredT

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Vlt gibt es auch aus einer Sperrmüllsammlung MDF- oder Möbelspanplatten. Die sind dann noch gut für solche Werkstattsachen geeignet. Oder du suchst dir aus den Anzeigen einen Rollcontainer und baust den entsprechen um für deine Zwecke. Meine TBM steht auch auf solch einem Teil. Andere varianten sind aich OSB und Seekieferplatten; bei mir ist immer der zweck vorrangig vor dem Preis. Es ist halt Werkstattmöbel.
 
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