Tischler - Hohe Verletzungsgefahr?

RenHoek

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Hallo Ihr,

ich würde wirklich sehr gerne Tischler werden, da mir das Bearbeiten von Holz unwahrscheinlich viel Spass macht und ich fest davon überzeugt bin, dass es sich beim Tischler um meinen absoluten Traumberuf handelt.

Soweit - so gut. Allerdings habe ich Bedenken, was die Verletzungshäufigkeit betrifft, da man als Tischler ja mit allerlei Werkzeugen zugange ist, die sicherlich mit Vorsicht zu genießen sind.

Versteht mich nicht falsch, es ist nicht so, dass ich Angst vorm Sägen hätte, da ich dann wohl kaum zum Tischler geeignet wäre. Es ist nur so, dass ich bei objektiver Betrachtung (täglicher Umgang mit den Maschinen über viele Stunden) zu dem Schluss kommen muss, dass das Verletzungsrisiko doch recht hoch sein müsste (Klar kommt das natürlich zum Großteil auf die Achtsamkeit der betreffenden Person an). Oder sehe ich das völlig falsch, da die heutigen Sicherheitseinrichtungen so gut sind, dass größere Handverletzugen eine absolute Ausnahme darstellen.

Es ist mir vollkommen klar, dass ich hier und da mal einen Ratscher davontragen werde, aber ich könnte es kaum ertragen, mir (überspitzt formuliert) jedes halbe Jahr die Hand nähen zu lassen, da ich dafür viel zu weich-eiich bin :emoji_wink:

Sind meine Bedenken berechtigt oder vollkommen überzogen?

Es würde mir wirklich sehr viel bringen, wenn ich von euch ein Paar Einschätzungen bzgl. des Verletzungsrisikos bekommen würde, auch wenn diese Frage für einen gestandenen Tischler wahrscheinlich vollkommen lächerlich wirkt und ich mich damit soeben zum Voll-Horst gemacht hab (hoffentlich heißt hier keiner Horst:emoji_wink:)

Grüße
Der TischlerWerdenWoller
 

Dingsda42

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Dann solltest du dir lieber NIENIENIENIEMALS diesen Thread angucken https://www.woodworker.de/forum/schlimmsten-doofsten-unfaelle-beim-umgang-werkzeug-t6841.html :emoji_wink:
Allerdings sind das Unfälle von vielen Leuten über viele Jahre hinweg.

Zur eigentlichen Frage: Na klar ist Tischler kein ungefährlicher Beruf. Wer seine Hände in der Nähe von sich schnell drehendem, scharf geschliffenem Stahl hat, sollte immer Wachsam sein. Und natürlich kann da immer etwas passieren. Und sei es nur ein Eichensplitter unter der Haut der sich entzündet.
Aber es haben auch schon Leute Finger verloren, weil sie sich im Büro am Papier geschnitten haben...

Ich denke nicht, dass das Unfallrisiko im Handwerk so viel höher ist als im Büro.
 

RenHoek

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Oh, wie ich sehe, habe ich ja tatsächlich Antwort erhalten und das auch noch verdammt zeitnah.

Naja, das klingt ja so mittel-erbaulich, aber zumindest nicht horrorvisionär :emoji_wink:

Ich werd wohl nochmal in mich gehen, um dann irgendwann doch mal zu einer Entscheidung zu gelangen.

Auf jeden Fall vielen Dank, dass Du ernsthaft auf meine memmige Frage gantwortet hast

Gruß
 

Der Holzwurm

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Hallo RenHoek,

also ich behaupte mal, dass das Risiko sich an Maschinen zu verletzten für einen ausgebildeten Tischer geringer ist als für einen Heimwerker.
Denn Du lernst ja nicht nur wie man mit den Maschinen umgeht sondern auch wo die Gefahrenbereiche einer Maschine sind, welche Sicherheitseinrichtungen es gibt und wie sie funktionieren aber vor allen lernst Du auch was alles passieren könnte bei falscher Handhabung. Und mit diesem Wissen ist man ziehmlich gut gerüstet.
Natürlich kann immer ein Unfall passieren, aber Du kannst auch von einem Auto überfahren werden, wenn Du eine Strasse überquerst.
Also wenn Du Dir sicher bist, dass Tischler Dein Traumberuf ist, dann lass Dich nicht davon abhalten.

Gruß
Bernd
 

carsten

Moderator
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Hallo

im Rahmen der Ausbildung lernt man den Umgang mit Maschinen. Vorrangig welche Gefahren von den einzelnen Maschinen ausgehen und welche Maßnahmen man ergreifen kann um diese zu minimieren. Für die meisten Arbeiten gibt es entsprechende Schutzvorrichtungen.
Kleinere Verletzungen meist Kratzer sind im Berufsbild des Schreiners Alltag.
Größter Anteil haben bei mir scharfe Plattenkanten, stehende Werkzeuge an denen ich mich aus Unachtsamkeit geritzt habe. Gut in Erinnerung ist mir ein "Unfall mit einem gut scharfen Stechbeitel, das mir in knieender Position aus der HAnd geglitten ist und den Oberschenkel getroffen hat.
Durch die neue Arbeitshose. Fachgerechte Versorgung war direkt gegeben da ich im Vorzimmer der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses am Arbeiten war.
Kleinere Verletzungen gehören zum Berufsrisiko vor größeren sollte Lehrgänge Unterweisungen und letztendlich der gesunde Menschenverstand schützen.
 

lakarando

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Ich denke nicht, dass das Unfallrisiko im Handwerk so viel höher ist als im Büro.

Na das will ich mal so nicht stehen lassen. Lehre eingeschlossen, war ich 10 Jahre als Handwerker (Elektroinstallateur) unterwegs und bin seit mittlerweise ebenso 10 Jahren im Büro einer mittelgroßen Firma, bei der auf Grund Unfallverhütungsvorschriften schon das Lagern eines leeren Kartons auf einem Schrank >1,8m als Bedrohung für Leib und Leben angesehen wird.

Aktuell schätze ich die Lage so ein, dass die größte Gefahr für mich ist, beim Kaffee holen einen Bandscheibenvorfall zu erleiden.

Die Unfälle und Beinahe-Unfälle als Handwerker waren da doch eine andere Klasse, auch wenn ich bisher ohne bleibende Schäden durchs Leben gekommen bin, auch als Heim-Handwerker.

"also ich behaupte mal, dass das Risiko sich an Maschinen zu verletzten für einen ausgebildeten Tischer geringer ist als für einen Heimwerker."

Ich denke mal das wird jeder Versicherungsmathematiker widerlegen, weil allein das berufsbedingt häufigere Benutzen der Maschinen, statistisch ein höheres Verletzungsrisiko erzeugt.

Der Heimwerker hat sicher ein höheres Risiko durch Unwissenheit, der größte Feind des Profis sind aber Routine und Zeitdruck. Ich habe oft genug "unter Spannung" gearbeitet, weil mir der Weg zur Sicherung zu weit war. Das ging oft schief, aber bisher immer glimpflich aus. Nur als Beispiel.

Also RenHoek, nie denken "das kann ich im Schlaf", alle 7 Sinne beisammen haben und sich nie durch Arbeitsstress verleiten lassen auf die erlernten Sicherheitsvorschriften zu verzichten, dann kommt man auch gesund durchs Berufsleben. Das gilt für alle handwerklichen Berufe und ist nicht aufs Tischlern beschränkt.

Gruß
Thoralf
 

hiltijoe

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guten abend,
Die statistik ist wirklich realitätsnah. Aber die gefahr als zimmerer ist au nicht zu unterschätzen, was in der liste nicht aufgeführt ist

gruß hiltijoe
 

Dingsda42

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Real-, Volks-, Sonderschullehrer ist die Nummer 10 der ungefährlichsten Berufe? Erzähl das mal den Lehrern der Rütli-Schule :emoji_wink:

Außerdem gehts da um Erwerbsunfähigkeit. Das schließt auch die Leute ein, die einen Bandscheibenvorfall oder ähnliches haben.
Natürlich sind da die Bauberufe weit oben. Sind halt körperlich anstrengende Berufe.

... bin seit mittlerweise ... 10 Jahren im Büro einer mittelgroßen Firma, bei der auf Grund Unfallverhütungsvorschriften schon das Lagern eines leeren Kartons auf einem Schrank >1,8m als Bedrohung für Leib und Leben angesehen wird.

...


Ich habe oft genug "unter Spannung" gearbeitet, weil mir der Weg zur Sicherung zu weit war. Das ging oft schief, aber bisher immer glimpflich aus. Nur als Beispiel.

Irgendwie hinkt der Vergleich, weil du einmal schreibst, das es im Büro weniger gefährlich ist, weils so strenge Unfallverhütungsvorschriften gibt, und auf dem Bau gefährlich, weil du die dort geltenden Unfallverhütungsvorschriften ignoriert hast.
Hättest du immer die Sicherung gezogen, wäre es genau so ungefährlich wie Papier lochen.

Ich denke mal das wird jeder Versicherungsmathematiker widerlegen, weil allein das berufsbedingt häufigere Benutzen der Maschinen, statistisch ein höheres Verletzungsrisiko erzeugt.

Natürlich verletzen sich Handwerker häufiger an Maschinen als Heimwerker. Sie haben ja auch 8 Stunden pro Tag die Möglichkeit dazu.
Versicherungsstatistiken belegen ja auch, das Männer mehr Unfälle bauen. Das liegt allerdings dadran, das deutlich mehr Autos auf Männer zugelassen ist und diese Statistik nur die Halter betrachtet.

Wie anderswo schon geschrieben: Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.
 

lakarando

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Irgendwie hinkt der Vergleich, weil du einmal schreibst, das es im Büro weniger gefährlich ist, weils so strenge Unfallverhütungsvorschriften gibt, und auf dem Bau gefährlich, weil du die dort geltenden Unfallverhütungsvorschriften ignoriert hast.
Hättest du immer die Sicherung gezogen, wäre es genau so ungefährlich wie Papier lochen.

Holla, Du bist ja schlimmer als die Bild-Zeitung, greifst zwei vollkommen zusammenhangslose Ausssagen auus meinem Beitrag und machst einen Vergleich draus, der so nie dargestellt war.

Die Aussage mit den ignorierten Unfallverhütungsvorschriften stand einzig in Zusammenhang zum Vergleich Heimwerker / Profi und hat ja mal mit dem Büro vs Handwerk, 4 Absätze vorher !, überhaupt nichts zu schaffen.

Wenn der Vergleich hinkt, dann nur, weil Du erst einen draus gemacht hast :emoji_stuck_out_tongue:

Aber wenn wir dabei sind, auch im Büro ignorier(t)e ich zuweilen entsprechende Vorschriften, fuhr Roller mit manuellen Niederflurförderfahrzeugen und hatte dabei keine Sicherheitsschuhe an etc., dennoch behaupte ich, dass das tätigkeitsbedinge Gefahrenpotential im Handwerk höher liegt, also im Büro. Eine Behauptung die sich eben auf jeweils 10 Jahre berufliche Erfahrung in beiden Bereichen stützt.

Gruß
Thoralf
 

Dingsda42

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Wieso Zusammenhangslos? Es geht um Unfallverhütung, die du im Büro befolgst*. Darauf aufbauend hast du die These erstellt, das es im Büro sicherer ist.
Desweiteren schreibst du dann, das du auf dem Bau die Unfallverhütung anscheinend konsequent ignoriert hast. Das passt nunmal überhaupt nicht zu deiner These. Hättest du die Sicherung immer gezogen, wäre es nie "schief gegangen" und das widerlegt deine These.
Ob das nun direkt hintereinander oder mit 4 Absätzen dazwischen steht, ist doch relativ egal.

* deinen letzten Absatz im letzten Post mal außen vor.
 

Suchi

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@ Christian und dem Rest des Forums
Es ist immer wieder erstaunlich, wie ein Thema in Foren auseinanderläuft!
Fragestellung war ja eigentlich einfach und wurde schon beantwortet.
Als Anmerkung: Würden die sich am Bau Beteiligten, exakt nach den Vorgaben der Sicherheitsvorschriften halten, hätte ein freistehendes Einfamilienhaus, die ähnliche Bauzeit und die Kosten wie der Dom zu Kölln
Grüße Suchi
 

lakarando

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@Christian
steht zwar nirgends was von befolgen, auch im ersten Post nicht, aber der Gemeinschaft zuliebe :
Du hast recht ! (und ich meine Ruhe und der Rest auch )

schönen Feierabend

Gruss
Thoralf
 

gutholz

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Natürlich ist die Schreinerei gefählich.

Ich persönlich habe schon mehrere Finger fliegen sehen ... inkl. Suche derselben.
Mit ner Lamellofräse den Daumen bis zum ersten Glied geschlitzt.
Rückschlag einer dünnen Leiste beim Dickenhobeln die sich duch die Hand gebohrt hat.

Und noch ein paar nicht erwähnenswerte Kleinigkeiten. (Stemmeisen, Elekrohobel, ...)

Die Schreinerei ist definitv nix für Schattenparker und Turnbeutelvergesser.
 

RenHoek

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Alter Falter, da sind ja doch noch so einige Reaktionen zusamengekommen, wofür ich mich herzlich bedanke. Dabei danke ich auch GUTHOLZ für seinen schonungslosen Beitrag, wobei mir der Inhalt natürlich zu denken gibt. Aber ich wollt´s ja wissen.

Die Bedenken, die LAKARANDO anmeldet, sehe ich auch als größtes Arbeitssicherheits-Risiko:

"der größte Feind des Profis sind aber Routine und Zeitdruck"

Denn ich nehme mal an, dass durch die Routine der Respekt vor der Säge, der Fräse oder was auch immer schwindet, und man dann irgendwann nicht mehr so ultra-konzentriert Acht gibt (auch wenn man es sich zuvor noch so sehr vorgenommen hat). Und wenn dann auch noch Zeitdruck hinzukommt...

Ich mein es ist doch eigentlich gar nicht möglich acht Stunden lang konzentriert zu sein. Auch wenn man natürlich nicht acht Stunden lang ununterbrochen sägt, ist die Konzentration zum Ende des Arbeitstages wohl kaum noch mit der zum Beginn des Arbeitstages zu vergleichen.

Naja, naja, naja. Ich geh dann mal in´nen Schatten, da steht nämlich mein Auto...
 

RenHoek

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Da ich mich einfach nicht entscheiden kann, tu ich jetzt mal Budda bei de Fische: Wie viele von Euch arbeiten seit mehr als 10 Jahren als Tischler und besitzen noch alle Finger (komplett)? Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich das so direkt einfach mal Frage.

Gruß
 

Frankenholzwurm

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Hallo

Ich denke, die überwiegende Mehrzahl wird noch alle Finger haben.

Ich hab zwar keine 10 Jahre als Schreiner gearbeitet, hab aber noch alle Finger.

Mein damaliger Lehrmeister hat auch noch alle. (geschätzte 20 Jahre Schreiner)

Ebenso mein damaliger Seniorchef. Der hat mindestens schon über 50 Jahre als Schreiner gearbeitet und hat auch noch alle.

Aber ich denke, man sollte eine Berufsentscheidung nicht über so eine Umfrage machen.

Wichtig ist, dass dir die arbeit Spaß macht.

Was nützt dir ein Beruf, wo du Montag morgen hingehst und deine innere Stimme sagt:

Ist nicht bald Freitag?

Darauf könnte ich verzichten.
 

Unregistriert

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wenn du an einem graben stehst und nicht dran glaubst drüber zu springen können, fällst du auf jeden Fall rein.
also lass es lieber.
30 Jahre schreiner ohne ernsthafte Verletzung. toi,toi,toi!
 

gleiter

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Hi!

Möbelbau seit knapp 30 Jahren, erstmal als Hobby, die letzten 18 Jahre offiziell und mit Gewerbeschein.

Mein Wissen habe ich mir autodidakt beigebracht, oder erlesen oder in Zusammenarbeit mit Kennenden erworben.

Arbeitsunfälle, ja doch, Kleinigkeiten. Läßt sich fast nicht vermeiden. Tatsächlich verletze ich mich beim Schrauben an meinen alten Autos oder im Haushalt öfter als in der Werkstatt, ein angeschrammter Finger oder so, dass wär's aber auch schon...

Liebe zur Arbeit, respektvoller Umgang mit dem Material und ja nie stressen lassen oder ermüdet arbeiten.

Neue Maschinen lasse ich mir sehr ausführlich erklären, im Idealfall von einem Auskenner vorführen und arbeite erst mal unter Beobachtung dran um Fehler im Arbeitsablauf von vorherein zu vermeiden.

Funktioniert bestens, ich habe nach wie vor Freude an meiner Arbeit.

Gruß, André.
 

Eick

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Unfälle können überall passieren, das hat nichts mit dem Gewerk zu tun.
Letztendlich liegt as an einem selber.

Ich kenne einen über 80-jährigen Tischlermeister, der schon als Kind im Betrieb mitgearbeitet hat. Und zu der Zeit waren die Maschinen und die Antriebsriemen quer durch die Werkstatt wirklich absolut gefährlich. Und? Noch alles dran.
Hingegen kenne ich auch 28jährige, die nur noch 70% ihrer Finger haben. Trotz Arbeitsschutzeinrichtungen.

Und Pech kann man immer mal haben: Da schneidet man sich am Butterbrotpapier, kriegt ne Blutvergiftung und das war's. Unnütze Angst bringt einen auch nicht weiter. Wäre Tischler wirklich soooo gefährlich, hätte man das schon längst verboten :emoji_thinking:
 

RenHoek

ww-pappel
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Vielen Dank nochmal für eure Antworten. FRANKENHOLZWURM und HOLZWURM ihr habt natürlich recht, dass es schon etwas schräg ist, von solch einer Umfrage seine Berufsentscheidung abhängig zu machen. Es ist nur so, dass ich mal gehört hatte, dass es schon eine Besonderheit darstellt, wenn man als Tischler im Ruhestand noch alle Finger besitzt. Demzufolge hatte ich mir die Frage gestellt, ob es früher oder später ganz unausweichlich sowieso passieren wird, was aber offensichtlich ja nicht der Fall ist (entsprechend euerer Antworten).

Und mit der Fragestellung "Was nützt dir ein Beruf, wo du Montag morgen hingehst und deine innere Stimme sagt:
Ist nicht bald Freitag?" trifft FRANKENHOLZWURM es schon auf den Kopf. Ich habe nämlich schon eine Ausbildung gemacht und zwar zum Biolog.-techn.-Assistenten und arbeite nun in einem Forschungslabor. Die dortige Arbeit ist dermaßen unkörperlich, steril, öde und nichtssagend, dass ich jeden Morgen auf meiner Bettkante sitze und mich frage, wie ich das nur heute wieder acht grauenvoll langweilige Stunden ertragen soll. Von daher hab ich eigentlich gar keine andere Wahl, als etwas anderes zu machen, da ich sonst irgendwann depressiv in der Ecke kauere (und das obwohl ich erst seit 4 Jahren arbeite!)

Und noch ein Wort zum Kommentar des Gastes: "wenn du an einem graben stehst und nicht dran glaubst drüber zu springen können, fällst du auf jeden Fall rein."
Es ist schon klar, dass eine "Hoffentlich Säge ich mir nicht den Finger ab"-Einstellung wesentlich ungeeigneter ist, als eine "Ich denke über sowas gar nicht nach, sondern bin nur aufs Werkstück konzentriert"-Einstellung, um seine Finger zu behalten. Aber wie ich schon sagte, habe ich beim Sägen keine Angst, sondern bin nur auf die Sache konzentriert (dieses "nur auf die Sache konzentriert sein" kenne ich übrigens nur vom Handwerken). Es war meinerseits also nur eine eher statistische Fragestellung, also eine "ob ich damit zu rechnen habe"-Frage.

So, dann bedanke ich mich auch noch bei GLEITER und EICK für ihre ermutigenden Worte, und melde mich das nächste Mal erst dann zu Wort, wenn ich mich tatsächlich in meiner Umschulung befinde.

Gruß
 

schreiner02

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Meine Güte!

Wenn Du so an eine Umschulung rangehst, läßt Du´s besser bleiben... Wenn man einigermaßen die Konzentration beieinander hat, passieren auch keine schweren Unfälle. In meiner Werkstatt hat es in den letzten 8 Jahren keinen Unfall gegeben, der nicht mit Pflaster oder Kühlung auszukurieren war. Gefährlicher ist der Weg zur Arbeit oder nach Hause.
Du brauchst nicht eine der beiden oben genannten Einstellung, sondern viel mehr! Aber das Wort "Hoffnung" ist völlig falsch. Wer hofft, sich nicht zu verletzen, weiß offenbar nicht, was er gerade macht. Da hilft auch keine Konzentration aufs Werkstück....


mfg,

Stefan

Hast Du denn jetzt ne Umschulung begonnen?
 

yoghurt

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Hallo,
generell zum Thema:
Ich habe das Gefühl, dass es auch so etwas wie "Firmenkulturen" gibt. Hörte ich doch unlängst erst von einer Firma und der dortigen Laxheit... Eine Weile später hörte ich vom fehlenden Daumen... ( Von Lebensperspektiven und persönlichen Befindlichkeiten ganz zu schweigen, wieder eine Umschulung, die die Allgemeinheit - in diesem Fall die BG-Mitglieder - zahlen müssen) Alles nur hören und sagen - wenn auch die Quellenlage gut ist - ich möchte hier niemanden bezichtigen, aber gewundert hat es mich nicht.

Warum die tragische Geschichte? Appell: Passt auf! Und lasst Euch nicht vom Chef nötigen Dinge zu tun die "eigentlich verboten" sind. Letztlich fehlt der Finger und dann hilft kein "eigentlich", "wenn" und "dann" und "hätte" und "wäre" und "könnte"...

Gruß

Heiko
 

Stick69

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Hi,

vielleicht habe ich ja etwas überlesen und es ist eh schon zu spät, aber hast Du mal über ein längeres Praktikum nachgedacht, bevor Du in die Vollen gehst ?
Das Verletzungsrisiko halte ich für eher sekundär, vielmehr habe ich den Eindruck, das Du an latenter Ederitis leidest, aber Meister Eder ist tot und Pumuckl hinter den blauen Bergen. Der Job als Tischler ist heute ziemlich von Leistungsdruck und Stress geprägt, zudem kann er sehr eintönig und körperlich anstrengend sein. Auch hat man eher selten die Gelegenheit- vor allem als Berufsanfänger der Du ja dann bist-
seine Kreativität auszuleben und eigene gestalterische Ideen eizubringen.
Es gibt sicher auch noch die anderen Jobs, aber die sind nicht so häufig anzutreffen, und werden in der Regel an Leute mit Erfahrung vergeben, und bis dahin ist es ein harter, steinger Weg(boah, Amen).
Ich will Dir nix mies machen, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das Du in ein paar Jahren wieder auf der Bettkante sitzt.....

Achso: 20 Jahre im Job, 95% der Finger vorhanden( Tischfräse und Lamello, Blödheit und Ignoranz, aber mittlerweile bin ich schlauer geworden, oder älter?Man weiß es nicht.)

so long

Stick
 
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