Guten Abend Uwe
muss zugeben das ich Christopher Schwarz
nicht kenne, werde mich aber bemühen das
nachzuholen.
Warum der gelbe Riese seit einiger Zeit auch
den Markt der Surrogatmöbel so fleissig bedient,
verstehe ich auch nicht wirklich. Hat ein wenig
von den 30ern, als jeder Werktätige meinte es
sollte in seiner Wohnstube so ausschauen wie bei
seinem Vorgesetzten.
Trotzdem glaube ich das die Schweden mehr für
die Wohnraumkultur im deutschen Normhaushalt
getan haben, als wir Tischler es gekonnt hätten.
Bevor ich in den frühen 70ern Tischler wurde, habe
ich auch den Markt mit mehr/weniger gut gemachten
Gründerzeitmöbeln beglückt. Das war für die mittlere
Einkommensgruppe einfach ein Zeitgefühl. Da wurden
alle Teile deren wir habhaft werden konnten, emsig
mit einander vermählt. Manchmal war das sogar ganz
gelungen. Oftmals einfach eine Chimäre geworden.
Für die besser Verdienenden haben wir Art Decomöbel
hergerichtet. Auch sehr zeitgeistig finde ich heute.
In der darauf folgenden Zeit, war das Postulat einfach
dem Bauhaus und dem Stil einer schlichten Form ver-
pflichtet, bis ich in einer dänischen Möbelmanufaktur
erlernen durfte, wie spielerisch man auch mit strengen
Formsprachen umgehen kann.
Erst eine ganze Dekade später habe ich erleben können,
wie Möbel nach sehr persönlichen Vorstellungen ihres
Erbauers, leider für eine sehr kleine Abnehmerschicht,
gefertigt werden können. Das war in Kalifornien bei dem
beeindruckendem Könner Sam Maloof. Keine Möglichkeit
diese Möbel auch für breitere Schichten zu erstellen. Weder
die Fertigung, noch der Grundgedanke des Erstellers würden
das zulassen.
Der einzige Zugang für ein Individualmöbel bleibt für viel
eigentlich nur - selber machen. Dabei kommt es nicht auf
das absolute Finish, oder eine Designoffensive an, nein der
Herstellungsprozess ist so individuell wie der Macher. Das
Glücksgefühl kommt aus dem Bauen des Möbels.
Das sollte hier im Forum im Vordergrund stehen bleiben
wünsche ich mir.
Gruss, Harald