Tischplatte 2 Eichenbohlen mit Waldkante verbinden

Tina Hartmann

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Hallo Profis, die Ueberschrift sagt es schon fast. Ich möchte fuer einen Esstisch zwei sehr dicke (5cm) Eichenplanken mit Waldkante aneinander verleimen um eine rustikale Tischplatte herzustellen. Die Innenseiten, die also verleimt werden, werden gerade gesägt und abgerichtet. nun ist mein großes Fragezeichen: 1. Worauf muss ich achten beim Verleimen? Also Kern an Kern ist klar, aber muss evtl. auch wenn eine Planke die rechte Seite oben hat, dann die zweite Planke die rechte Seite unten haben? Hab ich das richtig vertstanden?Ünd zweite Frage ist: Wie um hillems willen presse ich das...kann man sich da ne einfache Hilfskonstruktion bauen? Vielen Dank schon im Voraus fuer eure Antworten und herzliche Grueße aus dem stuermischen und kalten Schweden!
Tina
 

Fiamingu

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Hallo Tina,
du kannst vor dem verleimen an der Unterseite
sofort die Nuten für passende Gratleisten vorbe-
reiten. Somit kannst du beim Verleimen diese
sofort einschieben. Wenn du das machst kannst
du die zwei Hälften mit Gurten verspannen um
die Verleimung zu verpressen. Die Gratleisten
hindern das Holz am werfen.
 

Tina Hartmann

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Haha, von Korsika nach Schweden, unglaublich! Mark, hab vielen Dank, stell dir mal vor, ich hatte noch nie was von Gratleisten gehört, dabei ist es so logisch und einfach! Tausend Dank fuer die schnelle Antwort, ich hab mir gerade zum Geburtstag ne Oberfräse gekauft, damit muesste das ja mit ordentlichem Anschlag funktionieren.....toll, vielen Dank!
 

Tina Hartmann

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Und noch was fällt mir ein....die Gratleisten inkl. Nut sollten unsichtbar sein....weil ja an beiden Seiten die Waldkate gut sichtbar ist. Wie das? Gibt es noch andere Möglichkeiten fuer Gratleisten , die nicht bis ganz durchgfefräst werden? Danke im Voraus fuer Tipps!
 

Tina Hartmann

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Ach Mensch ja, ich Schaf! Wie gesagt, ist ganz neu, erst zwei Mal gebraucht und noch gar nicht richtig ausprobiert :emoji_slight_smile: Und die Lösund zu meiner anderen Farge ist mir auch eingefallen: Nut nicht bis zum Rand durchfräsen, dann Planken auseinandernehmen, Grat von der Mitte aus einschieben auf eine Planke, Leim an die beiden Plankeninnenseiten, dann die andere Planke auf den Grat raufschieben (bzw mit Hammer schlagen....mal sehen wie das wird....pfff) und dann spannen. Stimmt´s?
 

Fiamingu

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Genau, so sieht man von den Seiten die Gratleiste
nicht. Wichtig ist Platz zum arbeiten des Holzes zu
lassen bzw. die Gratleiste kürzer als die Gratnut zu
machen. Wehe du leimst die Gratleiste mit ein. :eek:
 

derdad

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Ach Mensch ja, ich Schaf! Wie gesagt, ist ganz neu, erst zwei Mal gebraucht und noch gar nicht richtig ausprobiert :emoji_slight_smile: Und die Lösund zu meiner anderen Farge ist mir auch eingefallen: Nut nicht bis zum Rand durchfräsen, dann Planken auseinandernehmen, Grat von der Mitte aus einschieben auf eine Planke, Leim an die beiden Plankeninnenseiten, dann die andere Planke auf den Grat raufschieben (bzw mit Hammer schlagen....mal sehen wie das wird....pfff) und dann spannen. Stimmt´s?

........und vorher an irgendeinem Probestück die ganze Prozedur ausprobieren, sonst kann es dir passieren, dass du mitten in der Arbeit förmlich stecken bleibst!!!!

lg
gerhard
 

Fiamingu

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........und vorher an irgendeinem Probestück die ganze Prozedur ausprobieren, sonst kann es dir passieren, dass du mitten in der Arbeit förmlich stecken bleibst!!!!

lg
gerhard

Hoffentlich hat Tina das mal gelernt. Wenn
schon Holzdesignerin im Profil steht. :emoji_wink:
Ausprobieren bevor man die Premiere auf-
führt ist natürlich immer besser. Wenn es
dann beim verleimen auf einmal klemmt
und nichts mehr voran geht.......:emoji_grin:
 

Tina Hartmann

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Haha, jaaaaaa, das wäre nicht gerade untypisch fuer mich, hehe.
Jungs, ich danke euch, ihr seid toll!!!!
Habt eine schöne Adventszeit! Ich werd den fertigen Tisch (der auch noch zum Ausziehen sein soll, aaaaaaaaah!) hier präsentieren, falls ich mal wieder verzweifelt in einem Denkstau feststecke, bettle ich möglicherweise nochmal um Hilfe. Ciao erstmal! Oder besser "Hej sålänge!" Tina
 

McBride

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Du kannst zwar die 2 Verleimflächen absolut gerade abrichten und zusammenfügen, aber was ist mit der Stärke?
Die musst du doch auch erst zurecht hobeln!? 2 unterschiedliche Eichepfosten haben sich im Laufe der Trocknung völlig unterschiedlich verzogen, das is klar oder?
 

Fiamingu

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Jo denn mal tau, immer Butter bei die Fische.
Wenns brennt melde dich. A bientot et bonne soiree.
Stelle doch mal ein paar Bilder deiner Arbeiten ein.
Es darf auch ein Link zu deinem Blog/Website sein.
 

skicu

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Zum Ansetzen der Zwingen habe ich neulich für eine ähnliche Tischplatte in zwei gleichstarke Kanthölzer das passende Konterprofil zur Baumwelle freihand gefräst und unten und oben auf diese Kanthölzer Bretter geschraubt, die die "Schablone" halten. Damit konnte ich dann recht gut genug Pressdruck aufbauen, nachdem der erste Versuch schief ging. :emoji_wink:

Gruß
Hannes
 

dascello

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Liebe Tina,

um das Reißen, Biegen und Schüsseln würde ich mir trotz Gratleisten noch Sorgen machen.

Wäre es wider Deine kreative Ader, die Eichenbohlen längs aufzusägen und nach den Verleimregeln neu zu einer Leimholzplatte mit durchgehenden Lamellen, die äußeren halt dann mit Waldkante, zu verleimen?

Weiterer Vorteil: Du bist in der Gestaltung von Breite und Maserungsbild freier. Gar zu astiges Holz kannst Du dann ja durch "sauberes" ersetzen.



Grüße vom Rhein

Michael
 

Tina Hartmann

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Hallo euch allen, vielen Dank fuer die vielen guten Tipps! Nein, also aufsägen und wieder zusammenleimen möchte ich lieber nicht...ich weiß schon, der Verzug wäre sicher geringer, aber das bring ich nicht uebers Herz. Dazu kommt, dass ich fast ausschließlich Handwerkzeuge besitze, elektrische zwar, aber exaktes Arbeiten bei solchen Dimensionen ist nicht ganz leicht. Bisher war groeßeres Gerät nicht nötig, hat prima so geklappt mit Schienen und guter Vorbereitung kommt man ja ziemlich weit und die bisher gebauten großen Tische hatten eine "aufgebaute" Tischplatte, nicht geleimt, sondern mit offenen Fugen zwischen den Brettern, so wie dieser z.B.
stellemafurniture.com

Das war der erste Tisch den ich ueberhaupt jemals gebaut habe, hatte nach 5 Jahren Uni auf einmal das dringende Beduerfnis, etwas Praktisches zu machen, daher bin ich seit anderthalb Jahren dabei mich in meiner winzigen Garagenwerkstatt auszutoben :emoji_slight_smile: Also nein, gelernt hab ich das nicht vorher, bin Autodidakt, mit dem Glueck im richtigen Forum ab und zu mal essentielle Dinge klaeren zu koennen, auf die ich selbst nicht komme :emoji_slight_smile: Danke dafuer!
Fuer einen Eindruck was ich sonst so anstelle, könnt ihr ja mal auf meiner (allerdings schwedischen) Webseite herumstöbern.

Jedenfalls wird das Aufsägen und Abrichten fuer EINE Leimfuge schon aufwendig genug werden fuerchte ich. Zu allem Ueberfluss soll dieser Tisch nun auch noch gekreuzte Tischbeine haben. Einzelne Beine hätte ich ja relativ einfach direkt an der Platte befestigen können, oder? Aber wie steht das denn hiermit?
Der Tisch soll ungefaehr so aussehen:
wFIW7YXGvdYZAAAAABJRU5ErkJggg==

Wie um Himmels Willen kann man die Beine an der Platte befestigen, ohne dass sich die gute dadurch in ihrer Bewegung eingeschraenkt fuehlt? Zargen sollen nicht....doof ich weiß.
So vielleicht? Also an sehr robusten "Gratleisten" mit starken Bolzen?
vvZwl10tjd8f8AskNzbToKu1QAAAAASUVORK5CYII=


Danke im Voraus fuer eure Hilfe und herzliche Grueße! Tina
 

Tina Hartmann

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Danke Gerhard, genau, waren nur zu groß! Hier also noch die zwei Skizzen von gestern, zum einen wie der Tisch aussehen soll und zum anderen die Befestigung der Beine in meiner Vorstellung. Wobei, wenn ich noch eine extra Stuetze Richtung Tischplattenmitte einbaue, sollte die dann wahrscheinlich auch an der mittleren Gratleiste befestigt werden, oder? Oder kann ich die dann direkt an der Platte befestigen, weil es ja nur so eine kleine Oberflaeche ist?Grueße!!! Tina
 

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sif220

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Hallo Tina,

da hast Du dir ja was vorgenommen... :emoji_slight_smile:

Sag mal, hast Du schon mal eine Gratleiste & -Nut hergestellt? Wenn nein, übe das lieber erst mal an einem Stück (auch in der Länge, die Du für den Tisch brauchst), wo's nicht weh tut. Da geht es hyperst genau zu (meist wenige Bruchteile von mm) und wenn irgendwas nicht passt, die Gratleiste aber schon zur Hälfte in der Gratnut steckt, kriegst Du das Teil nicht mehr raus - und dann... :emoji_slight_smile:

Dass die Gratleiste bei einer 5 cm dicken Bohle "ausreichend" dimensioniert sein sollte, hast Du ja sicherlich schon gelesen - da mußt Du schon was dagegenhalten, sonst bringt das alles nichts. Der Spannagel sagt dazu bestimmt auch was in seinem Buch - das habe ich aber gerade nicht zu Hand.

=> was meinen denn die Fachleute zur Dimensionierung der Gratleiste?

Ach ja. "Stehende Ringe" sollte sie haben, sonst brichts ohnehin. Per Hand würde ich das an Deiner Stelle auch nicht machen. Da brauchst Du sehr viel Spezialwerkzeug. Praktischer ist da schon die Oberfräse - hierzu aber das oben Gesagte. Auf YouTube gibt es ein paar ganz gute Videos zu dem Thema.

Zur Konstruktion:
Diese überkreuzten Beine sind doch super für die Stabiliät. Ich würde da gar keine Verbindung über Lochplatten in die Tischplatte machen - passt in meinen Augen nicht zu dem rustikalen Tisch. Eine fette Verbindung Richtung Gratleiste wäre meine Wahl.

Du brauchst noch eine Versteifung in Längsrichtung vom Tisch (normal: = Zarge:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:asst hier aber vom Stil her nicht). Das könnte man mit einem Brett / Latte in der Mitte lösen; da stört es ja auch nicht sonderlich.

Herzliche Grüße

Tom
 

derdad

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Hallo Tina!
Solche Scherentische waren in der Gotik, und speziell in der Renaissance, üblich.
Ich hab aus dem Net ein Foto dazu herausgesucht. Leider sehr klein.

Wie du auf dem Bild siehst, war zu jener Zeit eine Zarge mit durchgestemmtem Zapfen und eingeschobenem Keil üblich.
Deine Form der Abstützung ist natürlich auch möglich.
Wie Tom bereits geschrieben hat, eine Befestigung an den Gratleisten sollte genügen. die Befestigungsplatten brauchst du nicht.
Bei der Größe deiner Tischplatte genügen 2 Gratleisten. Die Mindestdimensionen der Gratleiste sollte in etwa 50x90mm stehend betragen.

Ich habe mir vor vielen Jahren einen Tisch mit ähnlichem Plattenmaß gemacht. 90x150cm. Das Gestell ist anders. Meine Gratleisten haben 45x90mm bei einer 45mm Tischplatte in Birn. Die Platte besteht aus 3 Pfosten (Bohlen in Deutschland) mit jeweils 30cm.

lg
Gerhard

P.S.: Ich bin übrigens auch der Ansicht, dass eine Leimplatte mit zu vielen Lamellen sein Leben und seinen Charakter verliert. So, wie wenn ich eckige Eier züchte, damit ich weniger Probleme habe :emoji_wink:
 

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Fiamingu

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Guten Morgen Tina,
ich hätte da auch noch einen Vorschlag.
Allerdings würde ich die Gratleiste so
stark wie die Tischbeine dimensionieren.
Siehe angehängte Skizze.
 

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Tina Hartmann

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Jungs, ihr seid einfach wunderbar! Ja, eine Zarge in der Mitte zwischen den Kreuzbeinen wäre natürlich ideal. Da der Tisch nicht so breit sein soll, denken die zukünftigen Besitzer, dass sie dann aber ihre Stühle nicht richtig ranschieben können. Nagut, daher hatte ich also gedacht, eine Stütze links und recht von den Beinen aus in Richtung Tischplattenmitte wäre eine Alternative.(Also wenn ihr mich fragt, ist das genauso (wenig) störend, aber naja...
Nur, "darf" ich diese Stützen dann an der Platte befestigen? Oder muss auch diese Stütze beweglich bleiben?
Mark, vielen Dank für deine Skizze!! Genau so hatte ich es mir auch überlegt. Ich werde das Gratleistenbauen vorher natürlich über, wäre ja viel zu schade, wenn ich das an meinen Eichenplanken üben würde :emoji_slight_smile:
Vielen Dank nochmal. Ich kann erst in 3 Wochen loslegen (Weihnachten, Kinderferien usw...) aber üben schaff ich schon vorher!
Liebe Grüße!!Tina
 
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