Tischplatte befestigen

ism

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Hallo zusammen,
ich plane einen Tisch zu bauen (Bild 1), Leimholz 18mm Buche. Ca. 250cm x 130cm.
Die Beinteile werden aus 5 Schichten aufgebaut.
Dabei ist mir noch unklar, wie ich die Tischplatte befestigen soll. Ich dachte, die Platte einfach draufzulegen und 2 Listen anzuschrauben, welche an der Innenseite der Zarge anliegen, damit nichts verrutscht.
Wie stark arbeitet eigentlich Leimholz Buche in etwa bei obiger Grösse?

Weiter möchte ich an der Tischplatte (Hirnholzseite des Tischblatts, zwischen Platte und Beinteil also) eine Alu-Verzierung anbringen (ca. 4mm breit). Die hätte ich einfach an der Platte angeschraubt. Geht das problemlos? (Bild 2)
Vielen Dank und Gruss, Matthias
 

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FooFan

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Hi,

um das ganze zerlegbar zu machen, arbeite doch mit Exenterverbindern ( Maxifix von Häfele) Die Passende Bolzen aber min mit Spreitzmuffen Befestigen.
Mit dem Alu sehe ich kein Problem (event. Schmutzfänger? )
 

derdad

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Hallo Mathias!
Wieviel der Tisch arbeitet, hängt von den Faktoren -Jetztige Holzfeuchte- , -Luftfeuchteveränderung- und -Holzrichtung- ab. Bei Leimholz ergibt sich durch die Verleimung der Stäbe eine gemischte Holzrichtung von tangential und radial. Buche hat eine sehr hohes Schwundmaß. Ich würde mal von einem gemischten Prozentsatz ausgehen, von 8-9% Schwundmaß berechnet vom Fasersättigungspunkt von ca 27% Holzfeuchte bis zum Darrgewicht bei 0% Holzfeuchte. Das heißt bei einer Holzfeuchteveränderung von 1% wären das so ca 0,3% der Breite.
Die Längenveränderung ist fast vernachlässigbar.
Da sich Leimholz normalerweise verzieht würde ich die Platte am Gestell befestigen. Auf 250 cm Länge würde ich, quer zur Holzrichtung, 5 Leisten mit 40x50mm stehend unter die Platte schrauben. Die leisten dürfen aber nicht geleimt werden, und die Schraubn müssen sich in Langlöchern (am Besten Beilagscheibe zulegen) bewegen können.
Auch beim Anschrauben der Aluleiste musst du das Arbeiten berücksichtigen. Die Leiste wird, je nach Luftfeuchte, einmal ein bisschen vorstehen und dann wieder etwas zurückstehen.

gerhard
 

ism

ww-nussbaum
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Danke für die Tips. Ich schliesse daraus:
a) Die Alu-Leiste eher am Bein-Teil befestigen, da sich das Holz dort in 'Längsrichtung' befindet und kaum ändert, richtig?
b) Die Platte wird sich, relativ zum Beinteil, auch recht stark verändern: Das heisst, die Platte wird nicht immer bündig zum Beinteil sein, wenn sich die Holzfeuchte ändert.
c) Das Holz sollte vor dem Verarbeiten einige Zeit am Standort verweilen. Reichen 2-3 Wochen?

Angenommen, die Luftfeuchtigkeit sei im Bereich 40-60%, die Temp. konstant 20 Grad. Wieviel würde sich da die Holzfeuchte (geschätzt) etwa ändern?
Angenommen, es würde 5% ändern, wären das also ca. 1.5% der Breite. Bei 130cm ist dies fast 2cm???? Ich hoffe, ich irre mich hier gewaltig:emoji_frowning2: Wenn das so ist, werde ich wohl auf eine andere Konstruktionsart zurückgreifen müssen.

Gruss, Matthias
 

derdad

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Hi Mathias!

Die Aluleiste am Fußteil zu befestigen ist sicher die beste Lösung.
5% Veränderung ist sehr viel. Luftgetrocknetes Holz hat so um die 14/15%. Kammergetrocknetes (und das ist deine Platte) hat meist um die 9%. In modernen, zentralgehizten Räumen, wird sich die Holzfeuchte irgendwo um die 10% einpendeln. Im Sommer etwas höher, in der Heizsaison etwas weniger.
Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass sich die Platte so um die 5 bis vielleicht 7mm verändern wird. Das sind jetzt keine berechneten Werte, sondern so Daumen mal Pi wenn der Tisch immer Im gleichen Raum steht. Holz reagiert nicht ganz so wie ein Badeschwamm, dass es auf jede Veränderung sofort reagiert, sondern es dauert bis sich die Feuchteveränderung wirksam zeigt.
2-3 Wochen müssten eigentlich reichen, damit sich das Holz anpassen kann.

gerhard
 

ism

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n'schönen Sonntag-Abend Gerhard,
danke für die Info. Daumen mal Pi reicht vollkommen aus. Wenn ich den Tisch also im Sommer baue, sollte die Platte eher etwas überstehen (ca. 1.5mm je Seite), respektive umgekehrt im Winter.
Gibt es einen optischen Trick, das ganze etwas zu 'verstecken', damit's nicht gerade soooo auffällt? (z.B. Tischplatte anfasen)
Vielleicht sollte ich mal etwas Holz kaufen und 'zuschauen', wie's längs und quer reagiert:rolleyes:
Gruss, Matthias
 

derdad

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Hi!
Platte anfasen ist schon mal eine gute Idee.
Du kannst auch die Platte gegenüber den Füßen um ein paar mm zurückstehen lassen. Da fällt es nicht auf ob das jetzt mal 3mm sind und ein anderes mal 6mm. Sobald du es aber genau bündig machst fällt jede kleine Veränderung sofort auf.

Kauf die Platte und stell sie irgendwo an einen Platz wo sie BEIDSEITIG Luft bekommt. Dann kannst du die Veränderungen und den Verzug beobachten. Probiers evtl 1 Woche an einem etwas feuchteren Ort, und die nächste Woche an einem trockenen Ort.

gerhard
 

Jono

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Hallo Matthias,

eine Idee für die Befestigung der Fußteile wären auch abgewandelte Arbeitsplattenverbinder. Dieses System setzen wir häufig ein, wenn wir eine stark zu beanspruchende zerlegbare Verbindung brauchen. Hierzu müsstest Du im Fußteil eine Rampamutter eindrehen und über eine Gewindestange die Verbindung zum Arbeitsplattenverbinder herstellen. Hört sich ein wenig kompliziert an, ist auch deutlich aufwendiger als ein Maxifix, allerdings lässt sich damit wesentlich mehr Druck aufbauen.

mfg
Herbert
 

Jono

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Hallo Matthias,

Rampa ist ein Hersteller von metrischen Sonderschrauben und Verschraubungen, zu finden unter www.rampa.de suche nach Muffen M6
Muffen mit aussen Holzgewinde und einem innenliegenden metischen Gewinde haben sich hierzulande unter der Bezeichnung "Rampamuttern" eingebürgert.

Gruß
Herbert
 

ism

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Ach soo!! War immer skeptisch, ob diese Dinger halten - aber wenn ihr's sagt, werde ich die einsetzen. Ich nehme an, die Bohrung im Holz ist so gross wie der Grundkörper der Muffe, damit sich das Aussengewinde ins Holz schneidet?
Vielen Dank! Matthias
 

FooFan

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Schau am besten bei Rampa direkt nach. Im Katalog stehen auch die empfohlenen Bohrerdurchmesser.
Hinweis: Bei Hirnholz sollte man es vorsichtig eindrehen, am besten von beiden Seiten spannen
 
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