Treppenbau

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Hallo,

ich würde hier gerne mein Projekt dokumentieren, welches ich in den nächsten 2-3 Wochen aufbauen will. Das Ganze dient mir nochmal als gedankliche Hilfe. Falls eurerseits noch Kritik oder Verbesserungsvorschläge da sind, immer gerne her damit.

Geplant ist eine Treppe aus Treppenstufenholz (Buche 45mm) und der dazu passenden Wange (45mm) von der Küche in den Speicher. Ich habe mir hierfür in den letzten Wochen recht viel an gelesen. Da gibt es ja berechtigter weise recht viele Vorschriften. Schrittmaß, Handlauf, lichte Breite, etc.

Hier erstmal der grobe Überblick. Auf der Wandseite wird eine Wange Montiert (330mm breit). Die Seite zum Raum wird mittels Gewindestangen M10 und Rohren V2A 15mm von der Decke abgehängt. Oben hatte ich den Balken bereits auf 230x180mm (bxh) verstärkt. Jetzt hat mich der Architekten aber darauf hin gewiesen, dass die lichte Breite zwischen Handlauf und Wang gemessen wird. Deshalb muss ich einen 60mm Balken entfernen und ihn schräg geschnitten wieder anbringe (man muss halt mit dem leben was man hat :emoji_wink:). Da jetzt der Balkenverbund nur 170mm breit am schmalsten Punkt ist, wollte ich hier nochmal einen Statiker kontaktieren. Zur Not schraube ich von oben nochmal einen Balken über die komplette Länge. Aber gefühlsmäßig (zählt natürlich nicht) sollte das passen.
Zeichnung_Treppe_seite.PNG

Zeichnung_Treppe_von_oben.PNG

Da ich nirgendwo Informationen gefunden habe, wie tief die Einfräsungen in der Wange sein müssen, gehe ich hier mit 25mm auf Nummer sicher. Da ich damit evtl. die Wange schwäche, wird diese an 10 Punkten mit der tragenden Wand verbunden (M12 mit 30mm Scheiben, viel hält viel :emoji_wink:). Die Stufen werden verleimt (Ponal Wasserfest Super 3) und mit je zwei Schrauben verschraubt (Holzbauschrauben WIROX A3J ABC-SPAX M8x100 + 30mm U-Scheiben). Zusätzlich will ich probieren die Passung relativ stram zu machen. So bekomme ich auch nochmal halt an der Flanken.
Wange_seite.PNG

Fraesung.PNG


Die Treppenstufen werden untereinander mit einem kurzen 26,9mm Rohr verbunden. Dies dient dazu um horizontal wirkende Kräfte an der abgehängten Seite von einer Treppenstufe in Mehrere zu leiten.
Treppenstufe.PNG
Zu guter letzt kommt von unten noch eine LED-Leisten in die Stufen. Diese sollen später mittels Entfernungsmesser ein Lauflicht bilden. Zuerst wollte ich jede Stufe einzeln überwachen und steuern. Leider habe ich keine bezahlbaren Sensoren hierfür gefunden.
Treppenstufen_unten.PNG


Ich wollte folgendermaßen Vorgehen:
1. Wange schneiden und probe hängen.
2. Fräsungen an Wange machen.
3. Treppenstufen fräsen.
4. Treppenstufen an Wange leimen/schrauben
5. Den unglaublichen Hulk holen und das Ganze an die Endposition wuchten (hier fällt mir gerade auf, dass ich nochmal rechnen muss wie schwer das wird und ob das mit genug manpower zu schaffen ist. Ansonsten muss ich mir eine Seilwinde besorgen).

Bilder werden folgen.
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.878
wie tief die Einfräsungen in der Wange sein müssen, gehe ich hier mit 25mm auf Nummer sicher.
15-20mm reicht.

wird diese an 10 Punkten mit der tragenden Wand verbunden
2 reichen, wenn das eine Lichtwange wäre, würde sie ja sogar frei tragen.

Die Stufen werden verleimt (Ponal Wasserfest Super 3) und mit je zwei Schrauben verschraubt...
4. Treppenstufen an Wange leimen/schrauben
Verleimen ist überflüssig und tendeziell kontraproduktiv, da Wange und Stufen in unterschiedliche Richtungen arbeiten.
3. Treppenstufen fräsen.
Sieht so aus, als ob die Stufen einen Zapfen kriegen sollen? Kann man machen, "normalerweise" wird nur vorne und hinten abgesetzt und stramm eingehobelt.

 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121

Dann mach ich 20mm.

2 reichen, wenn das eine Lichtwange wäre, würde sie ja sogar frei tragen.

Da hast du natürlich recht. :emoji_thinking: Der Boden in der Küche ist nur nicht sehr tragfähig. Dann veranker ich die Treppe an 4 Punken.
1. Ganz unten (Wand)
2. bei 1/3 (Wand)
3. bei 2/3 (Wand)
4. Anschluss zur Decke
Ich bin halt ein Angsthase und denke lieber ein paar Schrauben zu viel als zu wenig. :emoji_slight_smile:

Zur Wandhalterung habe ich noch eine Frage. Ich habe mir 4mm dicke Gummischeiben gekauft. Damit ich nicht den Schall beim Laufen in die Wand "leite". Ist das überhaupt nötig? Machen das Treppenbauer auch, oder hält sich der krach auch ohne diese Maßnahme in Grenzen?
Zur Verdeutlichung: Wand-->U-scheiben-->Gummischeibe-->Wange-->Gummischeibe-->U-Scheibe-->Mutter.
Muss am Anschluss zur Decke auch eine Entkopplung gemacht werden?

Verleimen ist überflüssig und tendeziell kontraproduktiv, da Wange und Stufen in unterschiedliche Richtungen arbeiten.
Danke für den Hinweis. Dann benutze ich drei schrauben und lass den Leim weg.

Sieht so aus, als ob die Stufen einen Zapfen kriegen sollen? Kann man machen, "normalerweise" wird nur vorne und hinten abgesetzt und stramm eingehobelt.
Zu "Stufen stramm einhobeln" finde ich kein Beispiel. Ich habe bis jetzt auch kaum was mit dem Hobel gemacht. Dafür bin ich ein Virtuose an der Oberfräse. :emoji_wink:
Ich habe gerade eine grobe Skizze gemacht wie ich das machen wollte.


skizze_Stufew.PNG
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.970
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

das Stufen abgefälzt werden hab ich noch nie gesehen. Die Ausfräsung weniger tief zu machen als die Abfräsung ist irgendwie kontraproduktiv. Umgekehrt wäre üblich um sichertzustellen das die Fuge auch 100 % dicht ist.
Wangen hab ich noch nie an die Wand geschraubt. Die steht immer auf dem tragenden Boden ( nicht Estrich) auf.
Auch Stufen hab ich noch nie mit der Wange verschraubt.
Die Maße orientieren sich auch nicht an den Vorgaben des Regelwerks für handwerklich gefertigte Treppen.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.942
Alter
57
Ort
Wadersloh
Die Treppe hat eine sehr hohe Steigung und große Auslage. Kommst du mit einer Stufe mehr nicht besser zurecht?

Ansonsten wurde alles schon gesagt - Treppenstufen rundum abzusetzen ist ungewöhnlich, nur vorne und hinten (wegen der Profilierung) reicht.
Lieber auf genaue Stufendicke ausfräsen, darf ruhig stramm hineingehen.

Einfrästiefe mache ich 15 mm, Absetzen der Stufen 14,5mm. Verschraubung mit 2 Stck. 6x80 je Stufe. Kein Leim nötig.

Entkopplung kenne ich nur von in die Wand eingebolzten Stufen, diese liegen in Gummilagern. Wangen schraube ich immer direkt an.
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.674
Ort
Pécs
Aber das gilt doch nur wenn auf beiden Seiten eine Wange ist?
Hier ist nur eine Wange an der Wand. Auf der anderen Seite hängen die Stufen an Stahlstäben. Die sind aber nicht seitenstabil oder irre ich mich da?
Daher denke ich dass die Stufen auf jeden Fall mit der Wange gut verschraubt sein müssen.
Bin kein Treppenbauer, fällt mir nur auf.
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
das Stufen abgefälzt werden hab ich noch nie gesehen. Die Ausfräsung weniger tief zu machen als die Abfräsung ist irgendwie kontraproduktiv. Umgekehrt wäre üblich um sichertzustellen das die Fuge auch 100 % dicht ist.
Ich wollte halt sicher stellen, dass die beiden verschraubten Flächen miteinander "verbunden" sind. Aber wahrscheinlich hast du recht. Man könnte die Abfräsung genau anders rum machen. Ob die "Reibung" zwischen Stufe und Wange innen direkt bei den Schrauben statt findet oder außen an der Wange, spielt eigentlich keine Rolle.

Wangen hab ich noch nie an die Wand geschraubt. Die steht immer auf dem tragenden Boden ( nicht Estrich) auf.
Das ist halt ein Altbau. Ich will keine so schwere Treppe auf den Schwingboden stellen. Das hatte der Statiker damals auch untersagt. Deshalb die Befestigung von oben.

Auch Stufen hab ich noch nie mit der Wange verschraubt.
Kannst du mich da erleuchten? Am besten mit einem Bild. :emoji_slight_smile:

Die Maße orientieren sich auch nicht an den Vorgaben des Regelwerks für handwerklich gefertigte Treppen.
Ich habe folgende Regeln erfüllt.
Lichte Breite (zwischen Handlauf und Geländer)= 802mm
Abstand Handlauf= 50mm
Schrittmaß= 623mm
Stufenhöhe <200mm

Ist mir da eine Vorschrift entgangen? Danke für das Feedback.
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Kommst du mit einer Stufe mehr nicht besser zurecht?
Dann ereiche ich nicht mehr die mindestbreite der Stufe >230mm.

Ansonsten wurde alles schon gesagt - Treppenstufen rundum abzusetzen ist ungewöhnlich, nur vorne und hinten (wegen der Profilierung) reicht.
Lieber auf genaue Stufendicke ausfräsen, darf ruhig stramm hineingehen.

Ich glaube jetzt ist der Groschen gefallen. :emoji_slight_smile:
skizze_Stufew.PNG

Aber das gilt doch nur wenn auf beiden Seiten eine Wange ist?
Das ist auch mein Gedanke.
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Hallo,

nochmal vielen Dank für die Anmerkungen. Ich muss oft erst 1-2 Nächte mit den Problemen/Anmerkungen Schlafen, bevor ich die umsetzen kann. :emoji_wink:

Aber das gilt doch nur wenn auf beiden Seiten eine Wange ist?

Das ist auch mein Gedanke.

Ich denke durch die kurzen dickeren Rohre zwischen den einzelnen Stufen bekommt man einen festen Verbund. Dieser wird in Querrichtung größere Kräfte aufnehmen können. Ich schraube die Stufen aber trotzdem, da fühl ich mich viel wohler bei.

Ich habe auch nochmal über die Steigung nachgedacht und habe die Wange ein bisschen geändert. Jetzt nutze ich den maximal möglichen Weg aus. Oben und unten bleiben nun je ein Podest mit den benötigten 800mm. Die oberste Stufe habe ich auch geändert, dass hat nochmal ein paar Millimeter gebracht.
Die Stufenhöhe beträgt 197mm
Die Stufenbreite 247mm (320mm gesamt)
Das daraus resultierende Schrittmaß 641mm

In meiner kleinen Hobbywerkstatt ist bis jetzt noch nicht viel passiert. Ich habe mit den Stufen angefangen. Leider war mein Sägeblatt dermaßen Stumpf, dass ich drei Züge brauchte um eine Platte durch zu schneiden. Das Schnittergebnis sah dann auch so aus. Also habe ich alle Platten mit einem leichten Übermaß geschnitten und sie mittels Schablone auf der Tischfräse auf das genaue Maß gebracht. Anschließend konnte man alle Platten als Verbund von den Seiten schön glatt schleifen. Als Hobbyist hat man ja viel Zeit. :emoji_slight_smile: Und die Stufen sind jetzt auf 0,1mm alle gleich. Wer es braucht?! :emoji_thinking:
Ein paar Nuten und Löcher habe ich auch schon gemacht. Ich denke am Montag werde ich mit den Stufen mechanisch fertig. Danach kann ich das untere Podest bauen und danach die Wange.

IMG_20200130_143830.jpg

IMG_20200201_203059.jpg

Ich habe mir ein hier im Forum empfohlenes Fußbodenöl von Natural Farben gekauft. Ich überlege gerade, ob der Fachmann die Treppenstufen im stehen ölt. Quasi 30 min neben mehreren Stufen stehen und ständig mit der Rolle nachölen. Danach das überschüssige Öl abwischen. Ansonsten müsste man alle Seiten einzeln ölen. Das würde Wochen dauern.
P.S. lohnt es sich auch noch das Tec Öl zu kaufen oder kann man genauso gut drei mal mit dem Fußbodenöl ölen?
Das ist hier bestimmt schon öfter beantwortet worden. Verzeiht mir. :emoji_grin:

Schönes Wochenende.
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Es hat zwar gedauert, aber jetzt habe ich es gefunden. Noch ein letztes mal zu dem Schrauben von Stufen. Das weiß der Experte natürlich, aber bevor es hier unvollständig für den Ahnungslosen stehen bleibt....Stufen werden nur nicht geschraubt, wenn sie zwischen zwei Wangen eingelassen sind. Dann werden mehrere "Spannstäbe" benutzt, die in einem definierten Abstand die beiden Wangen gegeneinander verspannen. So können die eingelassenen Stufen nicht mehr raus.

Ich kann die Stufen jetzt schon nicht mehr sehen. Bei 14 Stufen denkt man bei der ersten noch. "Cool es hat geklappt". Bei der zweiten kennt man das Ergebnis schon und spätestens bei der dritten hat man schon keine Lust mehr. Jetzt fehlen zum Glück nur noch die Einkerbungen um die Stufe in die Wange einlassen zu können. Da mir nichts besseres einfällt um das genau hin zu bekommen, will ich erst unter Maß sägen und dann mit der Tischfräse auf das genaue Maß fräsen. Da die Stufe hierfür stehen muss, darf ich mir erstmal eine Vorrichtung bauen. Eigentlich hatte ich das Ziel die Treppe kommendes Wochenende aufzubauen, aber wenn ich mir angucke wie lange das bei mir dauert wird das wohl nichts.

Hier noch ein paar Bilder. Alles etwas kompliziert gelöst, aber in meiner "Werkstatt" fehlt es halt an manch elementarem Werkzeug. Z.B. einer CNC fräse. :emoji_wink:

Schablonen für Oberfräse
IMG_20200203_142219.jpg
IMG_20200203_153449.jpg

Mit der Oberfäse vorgebohrt und dann mit dem Akkuschrauber hinterher. Treffer. :emoji_slight_smile:
Der Profi hätte das wohl frei Hand gelöst. Ich war froh das es überhaupt geklappt hat.
IMG_20200203_153748.jpg

Dann haben alle Platten noch einen Radius bekommen. Eigentlich wollte ich fasen. Da ich aber in den Vorschriften nur Radien gefunden habe sind die Kanten jetzt Rund. Ich glaube im Nachhinein gefällt mir das sogar besser.
IMG_20200203_202639.jpg
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Gerade könnte ich im Strahl kotzen. Gestern habe ich besagten Balken bearbeitet. Naiv wie ich bin wollte ich den Balken von beiden Seiten mit der Kreissäge anschneiden und die Restlichen 100mm mit der Japansäge händisch wegnehmen. Das Problem war nur, dass die beiden Schnitte nicht 100% fluchteten. Dementsprechend war das ein Griff ins Klo. Nach einer Stunde habe ich die Säge weg gelegt, die Brechstange und ein 50€ Elektrohobel raus geholt. Nach vier Stunden war ich mit dem Balken fertig oder er mit mir. Schneller wäre es wahrscheinlich gewesen in den Baumarkt zu fahren und passendes Werkzeug zu holen.
IMG_20200206_123034.jpg

Der Tag heute war genau so bescheiden. Nachdem ich mir eine Schablone gebaut habe, bei der ich keine Einfräsung sauber hinbekommen hatte (Ich habe so viele Fehler gemacht, wie im ganzen letzten Jahr). Ist mir bei der ersten Testfräsung das Kugellager vom Bündigfräser kaputt gegangen. So habe ich mir meine gerade gebaute Frässchablone zerlegt. Ich werde jetzt erstmal gesund und bestell mir neue Kugellager. Für die Wange bin ich sehr optimistisch, schließlich habe ich heute schon alle Fehler verbraucht. :emoji_wink:
IMG_20200207_181858.jpg

IMG_20200207_183301.jpg

P.S. Wenigstens die Stufen sind fehlerfrei fertig.

IMG_20200204_181442.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.878
das Kugellager vom Bündigfräser kaputt gegangen. So habe ich mir meine gerade gebaute Frässchablone zerlegt.


Ich arbeite dabei immer mit Kopierhülse. Das hat mehrere Vorteile. Es dreht sich nichts an der Schablone, und man ist mit der Frästiefe völlig unabhängig.
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Ich arbeite dabei immer mit Kopierhülse. Das hat mehrere Vorteile. Es dreht sich nichts an der Schablone, und man ist mit der Frästiefe völlig unabhängig.

Ich denke damit hast du vollkommen recht. Ich werde meine Schablone auch nochmal umbauen und auf die Hülse umsteigen. Wenn mir das neue Lager in der Wange kaputt geht, dann beiße ich mir in den Arsch.

Und alle guten Dinge sind drei. Ich hatte gestern Nacht eine Erleuchtung und habe das Podest vor der Treppe abgerissen und um eine Treppenstufenhöhe abgesenkt. Damit die Wange dann noch passt musste ich zwar die Heizung ein Stück hinter den Schrank versetzen, aber mit der Steigung habt ihr mich echt zum grübeln gebracht. Jetzt bin ich bei 185mm Stufenhöhe und 249mm(320mm) Stufenbreite, meine beiden Kinder werden es mir wahrscheinlich danken. :emoji_slight_smile: Und wenn man alle Vorschriften beacht ist mehr auch nicht mehr möglich, da die beiden Podeste leider mindestens 800mm breit und tief sein müssen.

Dann habe ich meinen Hauptbalken mit M16 Gewindestangen (einer pro Meter) tragfähig gemacht. Laut Rechnung hält der neue Balken in der Mitte jetzt eine Last von guten 600Kg. Es fehlt mir nur noch die Wange zu meinem Glück. Mit der lass ich mir jetzt aber Zeit. Gut Ding will Weile haben. :emoji_wink:


IMG_20200208_165247.jpg
(Unter der Wolle liegt der alte Balken)

IMG_20200209_122220.jpg

IMG_20200209_123032.jpg
 

sonicbiker

ww-robinie
Registriert
2. Februar 2017
Beiträge
607
Ort
Südheide
Nichts fürs Auge, die Heizung halb hinter dem Schrank. Kommst du noch an den Schrank, wenn die Treppe steht und dich der Anblick (auch) nervt?
Grüße, Wolfram
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Wenn die Treppe steht wird sie der Heizung komplett die Show stehlen. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Im Ernst, es gab zwei Optionen.
1. Kleiner Heizung kaufen und die alte mit Verlust verkaufen. Eine Heizung runter tragen, die andere wieder hoch.
2. Die Heizung 15cm nach rechts schieben.

Ich habe mich für meinem Rücken entschieden. optisch stört mich das nicht. Da stört es mich eher, dass mir ein Teil der Heizleistung fehlt. Aber da ich die Heizung nach dem Motto "viel hilft viel" ausgewählt habe, wird sie den Raum trotzdem noch heizen. :emoji_slight_smile:
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Ich bin wieder ein wenig weiter gekommen. 11 von 15 Fräsungen sind in der Wange. Alle bis auf die erste Passung sind schön stramm. Die Erste ist leider eine Wurfpassung geworden. Jetzt muss ich ein 1mm dicken Streifen zu sägen, den anleimen und dann wieder 5-7 Zehntel abfräsen. Oder ich lass es einfach so. Hat das irgendwelche Nachteile, wenn die Stufe etwas locker in der Nut sitzt?
P.S.: Da die Wange nicht frei schwebt, sondern an der Wand fixiert ist, habe ich die Tiefe der Fräsungen aus Sicherheitsgründen auf 26mm tiefe erhöht. An den restlichen Stufen kann man keinen Millimeter mehr wackeln, wenn die in der Wange hängen.
Dann direkt noch eine Frage: Ändert sich durch das Ölen (Natural Parkettöl - Fußbodenöl) die Maßhaltigkeit der Stufe? Sonst würde ich vor dem Ölen noch den Bereich der in der Wange verschwindet abkleben.


Ein C-Schienenrest hat das Maß 11.0mm. Mein Fräszirkel 30mm und der Fräser 19mm. Glück gehabt. Die beiden Zwingen schön angeknallt und fertig ist die Presspassung. :emoji_slight_smile: Schade das ich die Idee noch nicht bei der ersten Stufe hatte. Besser wäre natürlich ein Dickenhobel und 14 gleich Dicke und grade Stufen, aber als Hobbyist kann man nicht alles haben. Und die Dinger sind mir in guter Qualität zu teuer.
IMG_20200216_170441.jpg

IMG_20200216_184914.jpg

IMG_20200216_184845.jpg

IMG_20200216_184927.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Auf dem Bild sieht man das untere Podest, welches ich zwei mal geölt habe. Beim zweiten mal wollte ich das Öl etwas einschleifen (320 Körnung). Jetzt habe ich gerade die Platte hoch getragen und auf der Oberfläche sind streifen zu sehen, wenn man gegen das Licht guckt. Können diese evtl. auch noch von alleine weggehen, wenn das Öl komplett durchgetrocknet ist (es ist jetzt 48 Stunden drauf).
Evtl. sind die Streifen auch beim Abreiben entstanden. Ich habe Küchenrolle benutzt. Fühlbar ist da nichts, die Oberfläche ist wie ein Babypopo. Ich überlege gerade wie ich da am besten vorgehe.
- Warten
- Nochmal dünn drüber ölen und vielleicht ein altes T-shirt zum abreiben nutzen
- Nochmal mit einem Polierteller drüber ölen (mag eigentlich meinen Rotexteller nicht versauen) und dann mit dem T-shirt abreiben

Wäre hier über jede Hilfe sehr dankbar.

IMG_20200220_140317[1].jpg
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Das ist etwas schwierig auf einem Foto aufzunehmen. Die Streifen gehen von links nach rechts. matt und glänzend im Wechsel.
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Hallo,

ich bin die Woche deutlich weiter gekommen und hoffe dieses Projekt am Wochenende abhaken zu können. :emoji_slight_smile:

Wange hängt Probe zur Bohrlochmarkierung
IMG_20200224_082752.jpg

Alle Stufen befestigt.
IMG_20200224_154608.jpg

Jede Stufe mit einem Kabel versorgt
IMG_20200224_165814.jpg

Provisorisch alle Stufen nach Wasserwage ausgerichtet
IMG_20200226_143601.jpg

Distanzbolzen geschnitten und Spacer gedruckt
IMG_20200226_161607.jpg

Der Balken hat jetzt eine Höhe von 320mm. Da wackelt nichts mehr.
IMG_20200227_221601.jpg

Treppe fast fertig. Ich überlege noch ob ich die ersten beiden Streben weg lasse. Dann kommt man besser mit sperrigen Möbeln ums Eck.
IMG_20200227_221515.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Die Treppe ist nun fast fertig. Es fehlen noch die LEDs. Vorher werde ich allerdings meine Küche nochmal umbauen. Eigentlich wollte ich mich hier selber austoben. Aber meine Frau sagt, dass ich keine Zeit dazu habe und will mit mir zu Ikea. :emoji_frowning2: Wenigstens die Arbeitsplatte darf ich selber bearbeiten. Ich habe mir überlegt hier einfach nochmal die selbe Wange aus Buche zu kaufen wie ich für die Treppe benutzt habe. Dann wirkt das schön einheitlich.

Am Einstig der Treppe habe ich jetzt die ersten beiden Stangen weggelassen und stattdessen aus Resten einen Fuß leicht gegen den Boden verspannt. Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich die Scheiben da oben raus gucken lasse oder ob ich die noch versenke. Ich habe gerade wirklich probiert über sie zu stolpern aber mir war es nicht möglich. Andererseits habe ich gehört, dass es auch Menschen mit zwei linken Händen gibt. Dann gibt es Sie bestimmt auch mit zwei linken Füßen. :emoji_wink:
IMG_20200229_152817.jpg

So sieht es von unten aus.
IMG_20200229_152841.jpg

Das war eine Arbeit die Stangen gerade zu bekommen. Ich habe oben so lange mit U-Scheiben unterlegt, bis alle Stäbe exakt die selbe Länge hatten. Ist auch nur eine minimal zu kurz, hat man in den anderen einen Bogen.
IMG_20200229_152912.jpg

Fazit:
Ich bin sehr zufrieden. Die Treppe macht einen sehr soliden Eindruck. Ich glaube die würde einen Sumoringer tragen. Vorausgesetzt der bleibt nicht zwischen Streben und Wand stecken. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: Die Steigung finde ich echt angenehm zu laufen (Danke nochmal, dass ihr mich hier korrigiert habt). Bis auf ein-zwei kleine Macken habe ich alles unfallfrei zusammen gebaut bekommen.

Was würde ich das nächste mal anders machen:

1. Die Wange nur auf einer Achse aufhängen. Durch die Aufhängung auf der anderen Seite ist sie dann automatisch Vertikal in Wage.
2. Mit dem Aufhängen (Rohrseite) von oben nach unten arbeiten. Bei meiner Montagereihenfolge (von unten nach oben) hat man immer die Distanzstücke auf Spannung und bekommt die dadurch nur rein geprügelt.
3. U-Scheiben mit größerem Loch und Spacer länger und mit Konus drucken. Ich glaube ich habe selten so geflucht. Ich bin bestimmt 200 mal die Treppe hoch und runter gerannt. Passt die Gewindestange jetzt? Nein! Runter. Mit Taschenlampe von unten ins Loch geleuchtet. Ahh, das Rohr muss noch zwei Millimeter nach links. Hoch. Jetzt? Nein? Warum! Runter. Hoch. Runter. Aufregen. Beruhigen. Erneuter Versuch. :emoji_rage::emoji_poop:
4. Ein Kabel mit fünf Adern verbauen anstatt mit vier. Ich Idiot! Naja jetzt gibt es RGB-LEDs. Eigentlich wollte ich RGBW verbauen....
5. Tischkreissäge und Kettensäge kaufen.

Ich mach nochmal ein Video wenn das Lauflicht eingebaut ist. Ansonsten war es das jetzt erstmal für längere Zeit. Das Projekt hat meistens Spaß gemacht. Allerdings habe ich den Arbeitsaufwand wiedermal grandios unterschätzt.
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
7.468
Ort
Ortenberg
Ich beschäftige mich grade unfreiwillig recht ausgiebig mit Luftfeuchtigkeit, Temperatur und entsprechender Holzausgleichsfeuchte, und da bin ich bei treppenbau.de (keine Werbung, ich kenn die nich) auf die pdf Info_Holzfeuchte gestossen. Da wird erwähnt dass man keine Heizung im direkten Einflußbereich der Treppe haben soll. Auf jeden Fall solle man in der ersten Heizsaison sehr behutsam heizen. Kann ich mir auch ganz gut vorstellen. Durch die waagrechte Stellung der Stufen, und die rundum strömende sehr warme und trockne Luft können die Stufen halt sehr schnell runtergetrocknet werden.
Ich weiss nicht wie trocken das Holz wohl war das du verwendet hast, wollte aber mal Bescheid geben dass du vielleicht grade jetz am Anfang drauf achtest wie sich deine Treppe, vor allem direkt über der Heizung, verhält.
Die superschöne Treppe soll ja auch lange halten.
LG, Lorenz
 

Dawa

ww-ahorn
Registriert
29. Dezember 2014
Beiträge
121
Danke für den Hinweis. Das klingt irgendwie logisch. Da hatte ich mir gar keine Gedanken drum gemacht. Ich habe die Heizung erstmal runter gedreht. Von Vorteil könnte sein, dass das Holz aus Zeitgründen schon ein Jahr in meinem trockenen Flur (10-20°C) lag. Da durfte es schon schön nachgetrocknet sein. Ich habe noch nichts genaues im Kopf, aber evtl. montiere ich ein "Opferholz" unter der Wange. Das würde schon Mal den Hauptteil der Hitze ableiten. Das kann man dann die ersten 2-3 Winter da drunter klemmen.
 

MartinSR

ww-fichte
Registriert
2. September 2017
Beiträge
21
Sehr schönes Projekt - da staune ich bauklötze :emoji_slight_smile:
Könntest du bei Gelegenheit eventuell noch ein Foto Posten, wie du die LED Strips anschließt? Irgendwo muss ja das Verbindungselement zwischen Kabel und Strip versteckt werden, da fehlt mir grad die fantasie
 
Oben Unten