Treppenstufen kaufen vs. selbst leimen

Grenzgaenger

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Moin,

ich werde mich im Frühjahr an eine Innentreppe machen. Es ist eine alte Wangentreppe, die sich über zwei Stockwerke erstreckt. Es sind also im Grunde zwei Treppen, die jeweils im oberen Bereich 1/4 gewendelt sind. Insgesamt sind es zwei Wangen und 34 Stufen, die getauscht werden müssten (Geländer natürlich auch). Da kommt also ordentlich was an Material und Kosten zusammen. Deswegen die Frage, wie die preislichen Unterschiede voraussichtlich sein werden, ob ich fertige Stufen kaufe, oder ob ich sie selbst herstelle? Ich kenne mich mit den Preisen für das notwendige Material beim Fachhandel noch nicht so gut aus. Die Maschinen zum Hobeln usw. sind vorhanden. Es geht mir erst mal nur um die Stufen. Ich würde sie stabverleimen, sodass die Stufen am Ende auf eine Materialstärke von 40mm kommen. Ich hätte gerne Eiche. In die Vorderkante wird ein kleines Profil gefräst. Die Stufen sind etwa 95cm breit und etwa 27cm tief. Die gewendelten natürlich entsprechend anders. Das Haus ist Baujahr 1903. Die Treppe scheint ebenfalls so alt zu sein. Die obere könnte man eigentlich noch lassen. Allerdings sind da Buchestufen drin, wie mir scheint. Deswegen würde ich die gerne mit tauschen. Eine Alternative wäre, unten auch Buchenstufen zu setzen und oben nur das Geländer zu erneuern.

Zeit ist kein Faktor. Ich habe genug davon und Spaß macht das Werkeln ja auch. Mich interessieren die geschätzten Unterschiede, was die Preisgestaltung angeht, zwischen gekauften Stufen und selbst hergestellten.

Besten Dank und Gruß
Frank
 

flo20xe

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Aus meiner Erfahrung: für das Geld wo ich für die Stufen das rohe Holz bekomme, bekomme ich fertige Leimholzplatten. Da stellt sich mir Frage ob man die Stufen selber macht gar nicht. Für das Geld kann ich nicht mal den Stift hinstellen um die Stufen herzurichten.

Wenn du mit deinem Händler einen einigermaßen vernünftigen Preis für Leimholzplatten aushandeln kannst wäre das für mich die Methode der Wahl.

Für Eigenbedarf und Hobby mag das anders ausschauen.
 

Mitglied 59145

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Ist halt Fleißarbeit. Wahrscheinlich würde ich es selber machen, kommt aber auch darauf an ob ich gerade günstig Holz kriege. Bin ja in der luxuriösen Situation eine Trockenkammer zu haben. Wenn ich die nicht hätte und KD-Ware beim händler kaufen müsste, dann würde ich sehr sicher fertige kaufen.

Gruss
Ben
 

magmog

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Guuden,

ich habe als Treppenbauer etliche Mal genau dieses Thema gerechnet.
Jedes Mal kam das gleiche dabei heraus: Gutes Leimholz war nicht günstiger
als klassisch handwerklich verarbeitetes Massivholz, es ging immer +- ein Bisschen aus.

Außerdem ist zu sagen, dass 40mm starke Stufen fast nie den technischen Anforderungen
im Treppenbau genügen.
 

Grenzgaenger

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Außerdem ist zu sagen, dass 40mm starke Stufen fast nie den technischen Anforderungen im Treppenbau genügen.

Was bedeutet das konkret?

Erst mal allen besten Dank. Wenn das tatsächlich nichts bzw. kaum etwas ausmacht, dann werde ich wohl doch zu den fertigen Stufen greifen. Dann vielleicht sogar doch zu den günstigeren Buchestufen. Dann muss ich nur die untere machen und tausche oben nur das Geländer.
 

magmog

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Guuden,

Die maximal zulässige Durchbiegung wird mit 40mm Stufenstärke meistens überschritten.

Die heutige gedämpfte Buche wird sich von der der alten Treppe farblich erheblich unterscheiden.
 

Grenzgaenger

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Zwischen den beiden Treppen liegen 5m Flur. Die gehen also nicht bündig ineinander über. Insofern kann ich einen Unterschied verkraften. Aber eine in Buche und eine in Eiche ist die schlechtere Wahl, oder? Wie stark sollen die Stufen denn mindestens sein? Ich bin auf die 40mm nicht festgelegt. Die meisten Händler verkaufen aber standardmäßig in 40. Die jetzigen Stufen haben auch 40mm.
 

Grenzgaenger

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Die Preise für eine normale Trittstufe in Buche blockverleimt liegt um die 80 Euro. Ist das in Ordnung? Das wären dann bei 17 Stufen 1360 Euro plus der Mehrpreis für die gewendelten Stufen. Ich gehe also mal von 1600-1800 Euro nur für die Stufen aus. Da die Wange weiß lackiert wird, kann ich da sicher was günstigeres wie Fichte nehmen. Oder?

Edit: In 50mm.
 
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Holzrad09

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Die Preise für eine normale Trittstufe in Buche blockverleimt liegt um die 80 Euro. Ist das in Ordnung?
Der m3 gedämpfte Buche kostet etwa 1000 Eu brutto, eine qm Lage mit 50 mm Dicke also 50 Eu und das ergäbe nahezu 4 Deiner benötigten
Stufen. :emoji_wink:
Die Stufen sind etwa 95cm breit und etwa 27cm tief.
Etwas Verschnitt solltest Du aber mit einplanen, das können bei Buche 50 % sein.
Zeit ist kein Faktor. Ich habe genug davon und Spaß macht das Werkeln ja auch.
Na dann ....
LG
 

Grenzgaenger

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Der m3 gedämpfte Buche kostet etwa 1000 Eu brutto, eine qm Lage mit 50 mm Dicke also 50 Eu und das ergäbe nahezu 4 Deiner benötigten
Stufen. :emoji_wink:

Etwas Verschnitt solltest Du aber mit einplanen, das können bei Buche 50 % sein.

Na dann ....
LG

Was bekomme ich dann genau? Aber keine fertige Stufe, oder? Wie weiter oben bereits geschrieben, kann ich theoretisch alles selbst machen. Nur das selbst Verleimen scheint sich ja nicht zu rentieren. Auf jeden Fall das Hobeln, Formatieren und Endbehandeln könnte und würde ich gerne selbst machen. Mir reichen also sägerrauhe Platten, die 50mm+ stark sind. Damit weiß ich aber jetzt auch, was ich wissen wollte. Ich fahre nach den Feiertagen mal zu einem Fachhändler und schildere ihm mein Vorhaben. Euch besten Dank für die Hilfe.
 

uli2003

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Mit 20 Euro solltest du hinkommen je Stufe bei Buche, bei 52 mm dicker Stammware - vielleicht sogar schon parallel besäumt.

Nur verleimen solltest du ordentlich und mit genug Druck, nicht dass die Stufen später unter dir mehrteilig werden..
 

magmog

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Guuden,

es würde 65-er Schnittholz benötigen, da käme ich mit allem auf 25,50€ für Buche per Stufe
für das Holz.

Die Stufenvorderkante sollten gut gerundet werden, dann tritt sich die Kante
nicht so schnelle ab und Lack/Öl hält länger.
Wählt man r= 8 oder 10mm und fräst die Stufenlager mit
einem 16-er oder 20-er Fräser hat man die Rundung gleich gekontert.
 

mofler

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Zwischen den beiden Treppen liegen 5m Flur. Die gehen also nicht bündig ineinander über. Insofern kann ich einen Unterschied verkraften. Aber eine in Buche und eine in Eiche ist die schlechtere Wahl, oder? Wie stark sollen die Stufen denn mindestens sein? Ich bin auf die 40mm nicht festgelegt. Die meisten Händler verkaufen aber standardmäßig in 40. Die jetzigen Stufen haben auch 40mm.

Hallo zusammen,

Falk hat in einem Thread das vom BGH verlinkt. Ich hab damals selbst geleimt, aber auch nur, weil Ulme nicht Verfügbar war.

Grüße
Koni
 
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Grenzgaenger

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Das Verleimen fordert mir noch etwas Respekt ab. Ich habe mit meinen Leimkünsten bei solch wichtigen Werkstücken noch keine Langzeiterfahrungen. Aber wenn ich mich an entsprechende Regeln halte, sollte das passen. Ist denn der Preis zwischen Buche und Eiche beim Fachhandel so unterschiedlich?
 

magmog

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Guuden,

die Preise erkennst Du doch in der verlinkten Preisliste,
Eiche 20 bis 60% teurer als Buche, je nach Qualität.
Bei Eiche kommt noch der höhere Verschnitt wegen des leider
mitzubezahlenden Splints dazu.

Wie viel Ahnung hast Du vom Treppenbau?
der zählt bekanntlich zu den besonderen Herausforderungen im Holzhandwerk.

Ob die Treppe eine voll- oder halbgestemmte sein soll hast Du z.B. bisher noch nicht bekundet,
ist aber für die Stufenstärken von erheblicher Beurteilung, genauso wie für die Fertigung .
 
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