Truhe aus Stamm

lotos

ww-kastanie
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Hallo
Nachdem mein Armreif nun fertig ist und angeregt von dem Beitrag mit der Ringbox habe ich auch überlegt ein Kästchen aus einem Stamm zu basteln, allerdings auf eine etwas andere Art und Weise.
Die Überlegung ist einen Stammstück von ca 20cm Länge und 12cm Durchmesser zu nehmen, und von diesem auf gegenüberliegenden Seiten jeweils längs einen Streifen abzuschneiden.
Anschließend würde ich ihn aushöhlen und mit Scharnieren einen der Streifen wieder befestigen, so das man am Ende eine aufklappbare Truhe hat.
Ich hoffe das war jetzt halbwegs verständlich.

Ist das eine komplett bescheuerte Idee oder wäre es grundsätzlich machbar?
Gibt es Holzsorten, die dafür überhaupt nicht geeignet sind?
Und wäre es möglich die Rinde bei so einer Truhe drannzulassen?
Schließlich: wäre es möglich einen Stamm derartig auszuhöhlen, indem man erst mit einem Holzbohrer ganz viele Löcher macht und die Reste dann mit so einem Aufsatz rausfräst?
Wolfcraft Raspel Set 5-Teilig 12mm: Amazon.de: Baumarkt

Vielen dank
Sven
 

tpw

ww-birke
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Von den Raspeln solltest du dir nicht zu viel versprechen. Vor einiger Zeit musste ich das Loch für die Küchenarmatur in der Arbeitsplatte aus Buche geringfügig (ich glaube es waren 2mm) vergrößern und griff zu so einer Raspel. Es hat lange gedauert und das Ding hat sich schnell zugesetzt. Bei Fichte o.ä. funktioniert es vielleicht etwas besser.

Die Profis haben sicher noch eine paar gute Ideen auf Lager.
 

Neige

ww-robinie
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Ist das eine komplett bescheuerte Idee oder wäre es grundsätzlich machbar?

Hallo Sven,
also bescheuert ist die Idee ganz und gar nicht im Gegenteil, finde ich sogar super und machbar bestimmt.
Vielleicht findest du ja ein Exemplar, bei dem möglicherweise noch Äste dran sind, die du als Füßchen bearbeiten könntest. Was du bezgl. der Restfeuchte des Holzes beachten solltest , da sind andere der richtige Ansprechpartner und werden sich bestimmt noch dazu äussern.
Wenn du eine Oberfräse zur Hand hast, würde das auch mit einem Nutfräser möglich sein, mit dem du mittels Schablone Schicht für Schicht abtragen könntest. Es gib aber auch bestimmte Fräser zum Aushöhlen, deren Bezeichnung mir aber einfach nicht einfallen will. Bist du im Umgang mit Handsäge geübt, wird das Auftennen des Stämmchens auch kein Problem darstellen.
Wünsch dir viel Erfolg und hoffe, hier das Ergebnis präsentiert zu bekommen :emoji_wink:
 

lotos

ww-kastanie
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Danke schonmal für die Antworten :emoji_slight_smile:
Ja, ich habe leider kaum Werkzeug, aber eben eine Bohrmaschine, deshalb dachte ich, dass so ein Aufsatz vielleicht eine kostengünstige Lösung wäre. :emoji_slight_smile:
Besonders würde mich das mit der rinde interessieren. Ist das möglich, oder hat man dann immer Viecher da drunter? Ein Birkenstamm sähe bestimmt gut aus
 

Georg L.

ww-robinie
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Wenn du nur eine Bohrmaschine hast, wäre auch eine Möglichkeit mit einem Forstnerbohrer einen Großteil der Öffnung mit nebeneinander liegenden Bohrungen auszubohren und danach die stehengebliebenen Reste mit einem Stechbeitel zu entfernen.
Die Rinde würde ich auf keinen Fall dran lassen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich da Untermieter einnisten ist ziemlich groß.
 

lotos

ww-kastanie
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Hallo Sven,
also bescheuert ist die Idee ganz und gar nicht im Gegenteil, finde ich sogar super und machbar bestimmt.
Vielleicht findest du ja ein Exemplar, bei dem möglicherweise noch Äste dran sind, die du als Füßchen bearbeiten könntest.

Das mit den Füßchen wäre natürlich besonders toll, aber da muss ich wohl schon viel Glück haben, werde mal einen Spaziergang unternehmen und schauen, ob ich was finde.

Die Rinde würde ich auf keinen Fall dran lassen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich da Untermieter einnisten ist ziemlich groß.

Okay, schade, aber da wirst du wohl recht haben.
 

skicu

ww-birnbaum
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Da der Aufwand überschaubar ist, empfehle ich, das einfach auszuprobieren. Grob vorarbeiten, aushöhlen, dann trocknen lassen. Wenn das Holz komplett zerreist und unbrauchbar wird, nicht ärgern, das lässt sich nicht zuverlässig verhindern.
Am besten gleich zwei oder drei verschiedene Stücke Holz zurichten und dann sehen, welches am besten aussieht. Mit diversen Rissen musst Du in jedem Fall rechnen.

Gruß
Hannes
 

WANNA1904

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Hey,

ich will nix miesmachen, aber denk bitte dran, dass Deckel (etwas) schmaler wird als die Deckelauflage der Truhe (durch die Dicke des Sägeblattes).
Je nach Stammdicke und Lage des Schnittes (eher mittig => egal; je näher am Rand umso "kritischer") kann das dann die Optik stark beinflußen.

Gruß Jens
 

moto4631

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Ich hab sowas erst vor einigen Wochen als Hochzeitsgeschenk gebaut.
Ging prima, Baumstamm, mit dem Fichtenmoped ausgehölt, mit Zurrgurten wieder zusammengebunden damit es nicht zerreisst.
Einige Wochen später dann aus weiteren Baumscheiben mit der Bandsäge die Seitenteile ausgeschnitten und mit Flüssigholz wieder reingeleimt.
Aus Metallprofilen hab ich zwei Rahmen geschweisst und mit einem Ladenband verbunden, die Schrauben alle mit Schweißpunkten versehen damit sie nicht mehr wie Schrauben sondern wie alte Eisennägel aussehen.

Das Metall hab ich dann mit Brunox Rostumwandler brüniert und ein paar Details gabs auch noch dazu.

Die Rinde hab ich drangelassen, dafür hab ich die komplette Truhe mit 4 (!) Dosen Klarlack überzogen, die Rinde ist unglaublich durstig.
Viecher nisten sich da keine mehr ein da die Rinde unter dem Klarlack versiegelt ist.

Das ganze hab ich dann ein paar weitere Wochen im Heizungskeller fertig trocknen lassen und mittlerweile ist es komplett trocken.
 

Snekker

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Hallo lotos!
Du begibst dich auf unsicheres Gelände mit deinem Vorhaben. Keiner kann dir genau sagen, wie sich dein ausgehöhlter Baumstamm verhalten wird, wenn er trocknet. Also nicht enttäuscht sein, wenn es nicht so läuft wie erwartet. Lehrgeld müssen wir alle irgendwann einmal zahlen. Besonders dann, wenn wir Neuland betreten mit unserem tun. Im Prinzip ist es ganz einfach, was du Tun must, Du besorgst dir zum Aushöhlen eine Lochsäge. Die gibt es für wenig Geld im Baumarkt. Die Elektriker benutzen diese Sägen, um Löcher für ihre Dosen in Gipskarton Wände zu schneiden. Diese Lochsäge oder auch Dosenbohrer genannt gibt es in vielen Größen. Achte aber darauf das du ein Model erwischt, das hinten keinen breiten Rand hat. Sonnst bist du in der Tiefe eingeschränkt. Du solltest dann in Etappen ca 10cm tief bohren können. Also bohren, bis es nicht mehr weiter geht, dann das Material herausbrechen, und den Bohrer aus neue ansetzen und bohren, bis es nicht mehr weiter geht. Material herausbrechen und so weiter. Wenn du mehr als 10cm tief bohren willst, dann besorge dir einen langen Bohrer in der Stärke wie der Führungsbohrer in dem Dosenbohrer. Du must nur das Führungsloch so tief bohren, dass der Bohrer auf der anderen Seite wieder herausschaut. Dann kannst du von der anderen Seite mit dem Dosenbohrer das Spiel von Neuem beginnen und bekommst so ein Loch von ca 20cm tiefe. Ich glaube, das sollte dir für dein Vorhaben reichen. Die Deckel schneidest du wahrscheinlich am besten mit einer Japansäge ab. Pass aber auf diese Sägen sind wirklich sauscharf. Trocknen kannst du das Stämmchen am Schnellsten, in dem du es mir Salz füllst. Nach einem Tag entfernst du das Salz, und trocknest es im Backofen bei niedrigster Temperatur, so ca bei 50°C danach füllst du das Salz wieder ein, und wiederholst den Vorgang ein paar Mal. Wie sich das Stämmchen verhält, weiß ich nicht sicher zu sagen. Du wirst das Risiko schon eingehen müssen.
 

lotos

ww-kastanie
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Danke, das sind ja schonmal viele Tipps. :emoji_slight_smile:
Das mit dem weggesägten Holz habe ich nicht bedacht, müsste ich wohl mal schauen, wie das aussieht.
Snekker, ich glaube du hast mich missverstanden, ich möchte kein durchgehendes Loch bohren, sondern praktisch den Stamm in truhenform aushöhlen. Oder ich habe deinen Vorschlag falsch verstanden?
Aber ich muss eh mal sehen, wo ich ein passendes Stammstück herbekomme, im Wald habe ich erstmal nichts gefunden, vielleicht mal nach Brennholz umschauen.
Gute Nacht allerseits
 

moto4631

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Genau die Kiste hab ich gebaut. :emoji_slight_smile:

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Auf dem Foto ist allerdings das Metall noch nicht brüniert.
 

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lotos

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Die beiden Truhen sind natürlich super schön :emoji_grin: aber ich glaube dafür fehlt mir, sogar wenn ich ein passendes Holzstück finde, dann doch das Werkzeug und know-how..
 

moto4631

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Das würd ich nicht mal sagen, Spezialwerkzeuge waren dafür überhaupt keine nötig.
Das Innenleben des Baumstammes wurde mit einem handelsüblichen Fichtenmoped entfernt, der Rest ist reine Handarbeit mit Stechbeitel und Schleifpapier.

Gut, die Seitenteile ausschneiden ist mit einer Bandsäge sicher angenehmer ginge aber mit einer Stichsäge mindestens genauso.
Den Rahmen hab ich mit Elektrode geschweißt und alle, aber wirklich alle Anbauteile sind irgendwelche Reste aus der Alteisenkiste.
Geschweißt wurde absichtlich recht grob damit es auch antik aussieht.
 

gustav2

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Frage an moto 4631 !
Was ist denn das für ein Holz , doch nicht etwa Eiche ?
Wenn noch möglich evt. ein Foto aufgeklappt ?
Vielen Dank, Gruß Gustav
 

moto4631

ww-robinie
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Hallo Gustav!

Nein das ist keine Eiche, genau weiß ich es gar nicht.
Ich glaube Pappel oder sowas ähnliches, irgendein Wald- und Wiesenbaum.
Hab das Stück von einem ansässigen Bauern geschenkt bekommen.

Hier in geöffnetem Zustand, das Untergestell noch nicht lackiert.
 

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