Dirk,
also bei mir tut sei längerer Zeit eine Erika 85E ihren Dienst. Zuvor hatte ich eine kurze Beziehung zu einer Erika 70E, die ich verlustfrei wieder abgestoßen habe. Die 85er ist nach meiner Überzeugung die Montagesäge schlechthin, denn sie ist unglaublich robust und solide gebaut. Ich habe u. a. mit dieser Säge einen relativ großen Carport gebaut, die komplette Boden-Deckelschalung aus 3cm dicker Douglasie, dieses Frühjahr knapp 60m Holzlattenzaun mit über 600 Zaunlatten aus 5m langen Brettern aus 3cm Douglasie, letztes Jahr den kompletten Innenausbau und viele andere Projekte damit realisiert. Nicht einmal haben sich dabei irgendwelche Anschläge verbogen, verstellt oder sich sonst irgendwelche Schwächen gezeigt. Beim Zaunlattensägen lief die Säge zwei mal je 8 Stunden fast am Stück, sowohl im Zugsägebetrieb wie im TKS-Betrieb zum Auftrennen der abgelängten Bretter. Als Zubehör wäre wenigstens die Tischverbreiterung und das lange Anschlaglineal mit zusätzlichem Klemmstück zu empfehlen. Eine Tischverlängerung kann man mit wenig Aufwand in nahezu beliebiger Länge (auch 2m) selbst herstellen. Hierzu bedarf es nur der beiden Halter, mit denen auch der Schiebeschlitten an das Profil der Erika gehängt wird sowie eines Stützfußes, den man sich auch selbst bauen kann für unter 20€ und natürlich etwas Holz, hier MDF, es gibt auch von Resopal 19mm dicke Multiplexplatten mit einer super Beschichtung drauf, die für 60€/qm noch hübscher sind. Da umlaufend das gleiche Profil besteht, kann die Tischverlängerung ggf. auch als Tischverbreiterung verwendet werden oder als Auflage vor dem Sägeblatt oder wo auch immer. Auch könnte in diese Verlängerung eine Öffnung für die Oberfräse gebohrt werden und so ein Frästisch entstehen. Alles ohne großen Aufwand machbar.
So wie auf meinen Fotos gezeigt:
Tischverlängerung für Erika - mit Bildern
Die Tischverbreiterung kann auch zur Aufnahme der Mafell-Oberfräsen als Frästisch genutzt werden, andere Fräsen können natürlich auch passen, ggf. zwei zusätzliche Löcher in die Tischverbreiterung bohren oder einen optionalen Adapter machen oder kaufen. Als Fräsanschlag habe ich eine Eigenkonstruktion gebastelt mit einem soliden Aluprofil.
Trotz ihres stattlichen Preises würde ich diese Säge sofort wieder kaufen. Schwach könnte ich noch bei der kleinen Erika 60E werden, die ich nach einigen Versuchen sofort ins Herz geschlossen habe. Allein wegen ihrer Robustheit wäre sie mir lieber als die für dieses Geld doch etwas wackelige 50er Festool. Die 85er nutzt 250mm Sägeblätter. Die gibts wie Sand am Meer. Deutlich übersichtlicher ist das Angebot bei 225er oder 220er Durchmesser. Noch übler ist es mit der merkwürdigen Sternaufnahme der Festool.
Das sind meine Erfahrungen mit der Säge. Gewiß gibt es andere Sichtweisen und Erfahrungswerte die Du in Deine Überlegungen mit einfließen lassen solltest.
Viele Grüße
Robert