Unternehmen im Möbelbau aufbauen.

fried.chycken

ww-esche
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Kickstarter hat eine immense Reichweite. Gleichzeitig verhungern ein Haufen Projekte mit einem Bruchteil der Zielsumme, einfach weil irgendwas auf Kickstarter stellen halt keine Garantie ist, dass die Leute die das suchen, das auch finden (was ja bereits voraussetzt, dass es Leute gibt, die das Produkt suchen).

Vor Kurzem gabs einen Fahrradanhänger aus Leipzig auf Kickstarter, die Gründer waren erfolgreich (trotz relativ hohen Stückpreises), aber auch die haben die Werbetrommel heftigst auf ganz vielen Kanälen gerührt. Kickstarter ist also eben kein Selbstläufer, sondern braucht einen Haufen Arbeit nebenher. Es gibt auch aus der Fahrradwelt genug gescheiterte Produkte.

Ohne dass ich hier Experte wäre, meine Beobachtung:
die erfolgreichen Projekte rühren die Werbetrommel auf allen möglichen Kanälen: Youtube, gern mit Kanälen aus der entsprechenden Nische. Instagram sowieso. Ein Haufen Fachforen, je nach Produkt. Dann gibts sogenannte Stretch Goals: Ab Summe X wird die Regenbogenlackierung freigeschaltet oder das Einhorndesign oder was nicht alles. Ab 5000 likes auf Instagram gibts dann die Fahrradklingel für die ersten 100 Besteller kostenlos...

Soll heißen, man muss auch bei Kickstarter die Zielgruppe zum Produkt bringen, insbesondere indem man sich der Algorithmen sozialer Netzwerke bedient und versucht auf den Kanälen, wo man die Kampagne promotet, möglichst viel Interaktion zu generieren, damit das wiederum Leuten ausgespielt wird. Und wenn dann die Leute, die unbedingt ne kostenlose Klingel an ihr 4000€ Fahrrad haben wollen, anfangen, die Kampagne massenhaft zu teilen und die Leute bitten das zu liken, dann kickt halt der Algorithmus und auf einmal sehen es wirklich viele Leute.

Unendliche Reichweite bringt im Internet halt nix, solange sie theoretisch ist. Man muss schon irgendwie an die Leute aus seiner Nische ran kommen, von selbst finden die einen garantiert nicht.
 

fahe

ww-robinie
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Kickstarter hat eine immense Reichweite. Gleichzeitig verhungern ein Haufen Projekte mit einem Bruchteil der Zielsumme
...rund 60 Prozent, um genau zu sein... und falls ich die Zahl korrekt behalten habe.

Ist mit knapp 40 Prozent Erfolg dann immer noch ein sehr guter Wert für eine Crowdfundingplattform.
 

fried.chycken

ww-esche
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...rund 60 Prozent, um genau zu sein... und falls ich die Zahl korrekt behalten habe.

Ist mit knapp 40 Prozent Erfolg dann immer noch ein sehr guter Wert für eine Crowdfundingplattform.
Also die gleiche Kampagne 3x lancieren, und schon läufts? Oder doch gleich beim ersten Mal ordentlich machen und nicht auf die Reichweite der Plattform selbst vertrauen?

Ich behaupte, wenn man sich erfolgreiche und nicht erfolgreiche Projekte näher anschaut, sieht man eine Tendenz. Die Reichweite der Plattform und die 40 % Erfolg rühren m. E. eher daher, dass sehr viele ordentlich gemachte und beworbene Kampagnen laufen, und viele von denen ein Alleinstellungsmerkmal am Markt haben. Das bedeutet im Umkehrschluss leider nicht, dass Ideen gefördert werden, nur weil sie auf der Plattform stehen.

Auf der anderen Seite braucht man für die Hocker und Bänke vermutlich weniger Kapital als für 80 in Kleinserie handgeschweißte Fahrradrahmen.
Deswegen, go for it, Werbetrommel rühren, starten!
 

Agon

ww-fichte
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Wenn Projekte "verhungern" hat das Gründe.
- Das Produkt erfüllt kein Bedürfnis,
- trifft mit dem Preis nicht
- trifft das richtige Kundensegment nicht.
- Die USP ist unscharf und/oder bereits von Mitbewerbern besetzt.
- Präsentation und Vermittlung des Produktnutzen gelingt nicht.
- Der Anbieter schafft es nicht, Vertrauen in sein Projekt resp. sich selbst zu schaffen.

Frage: Ist es besser, das herauszufinden, bevor man eine Kleinserie fertigt oder danach?

Keiner dieser Gründe hat mit Kickstarter zu tun. Kickstarter (u. ä.) helfen hier nur, schneller und günstiger eine Lernkurve zu durchschreiten.

Eine Erfolgsquote von 40% (ich dachte, sie sei geringer) ist Welten besser als im Schnitt über alle Jungunternehmen. Man nehme mal Startup-Wettbewerbe als Referenz, dort reüssieren vielleicht gerade mal das Top 1%. Und haben mit dem Gewinn des Wettbewerbs genau kein Produkt verkauft und kein Feedback vom Endkunden.
 

Dale_B_Cooper

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Eine Erfolgsquote von 40% (ich dachte, sie sei geringer) ist Welten besser als im Schnitt über alle Jungunternehmen. Man nehme mal Startup-Wettbewerbe als Referenz, dort reüssieren vielleicht gerade mal das Top 1%. Und haben mit dem Gewinn des Wettbewerbs genau kein Produkt verkauft und kein Feedback vom Endkunden.
Erfolgsquote heißt aber nur, dass erfolgreich Geld eingesammelt worden ist. Mehr nicht..

Start-ups: 10% überleben die ersten paar Jahre, davon 10% werden erfolgreich.. :emoji_slight_smile:
 

brubu

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Frage: Ist es besser, das herauszufinden, bevor man eine Kleinserie fertigt oder danach?
Hallo
Ev. ist ein kleiner Versuch günstiger als teure Berater. Eigener, harter Einsatz ist gefragt sonst kann man noch soviel Theorie durcharbeiten.
Gruss brubu
 

Agon

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Erfolgsquote heißt aber nur, dass erfolgreich Geld eingesammelt worden ist. Mehr nicht..

Start-ups: 10% überleben die ersten paar Jahre, davon 10% werden erfolgreich.. :emoji_slight_smile:

Same page.
Und der TS scheint mir noch einen guten Schritt von einem Startup entfernt. Er hat eine Produktidee. Also gilt es erstmal die Produktidee im Markt zu testen, ob er damit überhaupt auf Nachfrage stösst. Und falls ja, dann mal zu schauen, ob er eine Kleinserie fertigen und verkaufen kann.
 
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