Ur-Erika Unwucht

Mko

ww-kiefer
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Kannst du mal messen, wieviel Spiel die Nabe (Flansch) zur Welle hat?

Ist es möglich, das sich Späne etc. hinter den zwei sehr dünnen Paßscheiben gesammelt haben, und der Flansch so nicht bündig aufdrückt?
Der hintere Flansch hat kaum bis kein Spiel,
den vorderen nehme ich mir morgen noch einmal genauer unter die Lupe.

Ich bin heilfroh wenn es nicht an der Welle liegt..
 

uli2003

ww-robinie
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Ich bin gerade etwas ratlos. Die klare Aussage, dass der max. Taumelpunkt des Sägeblattes beim Verdrehen des Flansches immer konstant zur Welle bleibt und nicht wandert lässt eigentlich nur die Welle als Ursache zu... Aber die gemessenen 2/100 sind wirklich zu wenig...
Der Flansch lässt sich ja nicht verdrehen. Nur das Sägeblatt. Der Test schließt das Blatt aus, aber nicht den Flansch.
Und wenn dieser durch den Spannflansch krummgedrückt wird - wer weiß..

Spann das Blatt mal nur handwarm fest. Und miss dann mal die Unwucht außen am Blatt.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Der Flansch lässt sich ja nicht verdrehen.
Doch - schon - das hat @Mko ja gemacht und dann den Taumel geprüft:
Ich habe allerdings den hinteren Flansch mehrfach verdreht, und trotzdem ist der Schlag im Sägeblatt immer in der gleichen Position zu der Kerbe in der Welle geblieben.
Genau das ist für mich ja das Indiz dafür, dass es - wie in #42 erklärt - eben nicht der Flansch sein kann und ein Abdrehen auf der Drehbank somit auch nichts bringt...

Der absolut gangbare und einfach umsetzbare Vorschlag (Abrichten im eingebauten Zustand) von @damadi löst das Problem - unabhängig was es ist.
Wäre aber schon interessant herauszufinden an was es wirklich liegt.

Aber @Mko analysiert ja weiter - finde ich gut - bin gespannt!!!

Viele Grüße
Alois
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Ist es möglich, das sich Späne etc. hinter den zwei sehr dünnen Paßscheiben gesammelt haben, und der Flansch so nicht bündig aufdrückt?
Der hintere Flansch hat kaum bis kein Spiel,
den vorderen nehme ich mir morgen noch einmal genauer unter die Lupe.

Ich bin heilfroh wenn es nicht an der Welle liegt..
Servus, dann würde ich das erst mal zerlegen und peinlich sauber machen.
 

Mko

ww-kiefer
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Ich muss mich im voraus entschuldigen, die Auflösung wird wohl nicht nie endgültig geklärt.

Heute habe ich bei einem bekannten mit professioneller Dreh Bank den hinteren Flansch nach drehen lassen, nun läuft das Blatt nicht hundertprozentig gerade, aber sehr viel besser als vorher, sodass ich damit gut Leben kann.

Bei laufender Maschine den Flansch abrichten war mir doch zu gruselig, ich habe ich es doch lieber so gelöst.

Vielen Dank an alle Floristen hier, ich mag gar nicht schreiben wieviel Zeit ich mit dem Problem verbracht habe, Lektionen habe ich aber viele lernen dürfen.
 

Paddelschnitzer

ww-birke
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Hallo zusammen!

Ich besitze genau so eine UR-Erika seit 30 Jahren und habe schon sehr viel damit im Innenausbau, in der Tischlerei für kleine, feine Arbeiten geschnitten.
Durch meine lange Bekanntschaft mit so einigen Erikas in 35 Jahren Handwerkerdasein kann ich allen Äußerst kompetenten vorangegangenen Beitragsverfassern soviel zu dieser Maschine und ihren "Unwuchten" erzählen:
Der aufnahmeflansch des Ur-Typs ist aus einem nicht sehr harten Alu-Guss gefertigt. Da diese Säge seinerzeit als Baustellen/ Montagesäge konzipiert wurde, hat man wo es nur ging an Gewicht gespart. Das hatte zur Folge, dass (auch bedingt durch die etwas trikky Befestigung der Zentralmutter, die nur entweder 200Nm oder lose kennen will) die Nabe , die ursprünglich mal 30mm Durchmesser hatte, durch im Betrieb "durchgerutschte" oder falsch an-/ aufgesetzte und dann verkantet festgezogene Blätter relativ schnell einige Zehntel ihred Durchmessers einbüßen musste...!
Das hatte dann zur Folge, dass die Blätter nicht zentriert auf der Welle sitzen und dann radial "unrund" laufen.
je hochwertiger und proportional zur Wertigkeit schwerer solch ein 250er Blatt ist, um so heftiger das "rappeln" der Erika...!
Dagegen hilft das Plan shleifen des hinteren Flansches (aber bitte durch einen Werkzeugmacher o.ä., nicht mittels 80er Schleifpapier) und das Ersetzen des Materials durch eine Stahlhülse, die nicht dicker als 2mm sein muss. Der Originalflansch hatte eine breite von 2,4mm, die bei guten Blättern (Guhdo, Leitz, Schäffer, ...Schreinerliga halt) knapp der dicke des Grundkörpers von 2,5mm entspricht, Damit die Mutter das Blatt auch richtig einspannen kann.
Greift man auf günstige/ dünnere Werkzeuge zurück, deren Grundkörper nur 2-2,2mm dick sind, wird das Blatt nicht eingespannt und dreht dann auf dem Flansch durch, was wiederum unweigerlich Material abträgt und zur Reduzierung des Durchmessers beiträgt, die ich voran erwähnt habe.

Ein weiterer Grund für unrunden; diesmal axial ausschlagenden Lauf des Blattes kann das hintere (außenseitige) Wellenlager sein. Bedingt durch den Einsatz mit Holz+Holzwerkstoffen, auf Baustellen mit Beton-/ Gips- / Bohr- und sonstigen Staub, Kehricht, Dreck , Wechsel von Temperaturen+Umgebungsfeuchten, gepaart mit der bei BJ. 85 gänzlich fehlenden möglichkeit, den ganzen Prassel abzusaugen und Mangel an Pflege+Wartung tragen im laufe der Jahre dazu bei, dass sich einige hundertstel "Spiel" einschleichen, die bei dem ca.220mm entfernten, noch ganz intaktem und größer dimensionierten Flanschlager, bei einem neuen 250er Guhdo Fein-Querschnittblatt mit bis zu 60 umlaufend aufgereihten Zähnchen aus Hartmetall durchaus ein axiales "flattern" von locker 0,5-1,5mm nach jeder Seite!! auslosen kann.
Das fiese ist, dass man mit der Messuhr diese möglichen Defizite nicht erfassen kann und alle Werte locker innerhalb der Solltoleranzen liegen! ...Und doch hopst einem das gute Stück fast vom Gestell/ von den Böcken / vom Tisch oder fängt an, alleine über die Baustelle zu holpern, und man ist Ratlos!!... hat man doch alles geprüft, gemessen und 120 Euronen für gutes Werkzeug ausgegeben. Das ist dann der worst Case, in dem sich alle
Toleranzen und gegebenheiten ins negative aufsummieren und einem den Spaß am werkeln gründlich verderben...!!

Bei allem Respekt gegenüber allen Co-Autoren und im Wissen, dass hier jeder mit seinem Wissen, seiner Fachkompetenz und Ideen helfen und unterstützen möchte...,
vergesst nicht, dass wir hier über den Zustand einer 37!!! Jahre alten, keiner weiß, wie gut oder ranzig behandelten Montagekreissäge sprechen, die ihr Geld, das sie damals gekostet hat, bereits wahrscheinlich x-mal verdient hat und mittlerweile bereits antiquarisches Potential aufweist.
Mein gutes Stück zum Beispiel habe ich vorm Schrotti gerettet. Der Vorbesitzer hat sie in seinem geerbten Haus im Bastelkeller gefunden.
Sie war in schlechtem Zustand, Kabel und Schalterbox porös; kein Rad/ keine Kurbel hat sich bewegen lassen, aber die Welle lief frei.
Ich habe sie für eine Kiste Hopfenkaltschale erstanden, wieder hergerichtet und kaum Ersatzteile gebraucht. Meine Blätter "tänzeln" auch etwas in allen Richtungen..., aber das nehme ich in Anbetracht des hohen Alters und den entsprechenden Betriebsstunden gerne in Kauf!!
Wenn man In der Profi-Liga im High-End -Bereich sägen, ablängen, arbeiten und bearbeiten möchte oder muss, sollte man die Wahl ohnehin nicht auf über 30jähriges, technisch längst 3x überholts Equipment ausrichten....

In der stillen Hoffnung, dass mir niemand sauer ist

der Paddelschnitzer
 
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