nautik
ww-birnbaum
Hallo,
Bezugnehmend auf diesen Thread https://www.woodworker.de/forum/erfahrungen-pocket-hole-systemen-t52789.html hab ich mir zwei Systeme besorgt und einem kurzen Praxistest unterzogen.
Funktionsprinzip:
Damit kann man sogenannte Pocket Holes (Taschenlöcher) herstellen. Ein Stufenbohrer wird mittels Bohrlehre so geführt, dass schräge Löcher entstehen, dur die verdeckt durch die Stirnseite eines Bretts beschraubt werden kann.
Verglichen werden der "Wolfcraft Undercover Jig" Wolfcraft 4642000 Undercover Jig-Set: Amazon.de: Baumarkt und der "Kreg Rocket R3" Kreg Rocket R3 im Koffer, 3 x 100 Abdeckkappen, 500 Schrauben (ohne Gripzange) - Website HMDif - Kreg Rocket R3 im Koffer, 3 x 100 Abdeckkappen, 500 Schrauben (ohne Gripzange). Gekauft jeweils bei den verlinkten Händlern.
Lieferumfang:
Beide Sets sind gleichwertig ausgestattet. Bohrere, Tiefenstop, Imbusschlüssel, nat. der Jig selbst, Diverse Schrauben und Stopfen für die Löcher (Auf dem Foto sind die Schrauben, etc. des Kreg nicht dabei!!).
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Praxistest und allgemeine Anwendung:
Zu Beginn wird die Brettstärke ermittelt. Beim Kreg mittels Zollstock etc., der Wolfcraft hat eine Lehre eingebaut, was sich als sehr praktisch erweist.
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Die Einstellung ist bei beiden Narrensicher.
Wolfcraft bietet 4 EInstellungen 12, 19, 27 und 38mm), Kreg dagegen 9 (12, 16, 19, 22, 25, 29, 32, 35 und 38mm)!.
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Da man nur in diesen Maßen arbeiten kann, ist der Kreg klar im Vorteil.
Ist die Bohrlehre eingestellt, muss die Bohrtiefe ebenfalls eingestellt werden.
Beim Wolfcraft geschieht dies durch umdrehen der Lehre. Steckt man den Bohrer durch die Rechte Buchse, hat man auf der Unterseite die Skala.
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Beim Kreg Tool wirde der Bohrer in seiner Halterung im Koffer arretiert und der Tiefenstop bis zur betreffenden Markierung verschoben. ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man den Tiefenstop zum Transport nicht wie beim Wolfcraft abnehmen muss.
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Beide Tools werden dann mittels Zwinge am Brett befestigt. Ein Anschlag am Ende sorgt für den richtigen Abstand.
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Jetzt muss nur noch bis zum Anschlag gebohrt werden. Ich habe bewusst einen Akkuschrauber (im 2. Gang) benutzt, da man diese Tools auch oft bei Montagearbeiten benutzt, wo eine Bohrmaschine nicht immer zur Hand ist. Mit einer BM werden die Bohrlöcher deutlisch schöner, da durch die hohe Geschwindigkeit die Ränder weniger ausfransen.
Kreg hat hier den grossen vorteil, dass die Bohrbuchsen bündig mit dem Untergrund aufliegen, und so ein Ausreissen zusätzlich verhindern, was in deutlich schöneren Rändern resultiert. Ausserdem schneidet der Kreg Bohrer um einiges besser. Bei Wolfcraft muss man deutlich fester andrücken.
Uploaded with ImageShack.us
Ein wichtiges Einsatzgebiet war für mich u.a. die Reperatur von alten Verbindungen. Wenn Schubladenfronten locker werden, ist diese Methode oft die einzig machbare verdeckte , die ohne zerlegen der Schublade auskommt.
Ein weiterer riesen Vorteil vom Kreg: Man kann ihn auch mittels eine Schraube im zB Schrankinneren montieren, wo eine Zwinge nicht mehr hinkommt (Hab das auf dem Foto mal mit OSB Resten simuliert).
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Sind die Löcher gebohrt, werden die Teile miteinander verschraubt. Auf dem Bild sieht man, wie die Schrabe in das Werkstück eindringt.
Uploaded with ImageShack.us
[/URL] Uploaded with ImageShack.us[/IMG]
Für die Verschraubung kann man jede beliebige Schrabe nehmen. Ich hab von Anfang an eine eigenen Torx-Schrauben verwendet. Einen etwas längeren Bit bekommt man in jedem Baumarkt, wenn man keinen haben sollte.
Fazit:
Beide Tools sind absolut empfehlenswert!!
Der Kreg R3 ist in jeder Hinsicht die Hochwertigere Auführung. Der Wolfcraft macht seine Sache aber auch vortrefflich.
Wolfcraft hat die eher schlichte, Baustellen/Montageversion, Kreg die professionelle für den universellen Einsatz. Will man zB. alte Schränke, Schubläden etc. reparieren, kommt man um den Kreg nicht herum.
Unschlagbarer Vorteil des Wolfcraft: der Preis! 28euro gegenüber den 89euro des Kreg.
Wenn man so ein "Pocket Hole Jig" einmal hat, gibt man es so schnell nicht mehr her. Die Anwendung ist deppensicher, schnell und ungeheuer effizient.
In verbindung mit Lamellos und Leim kann man IMHO extrem schnell und haltbar zB. eine Korpus, Schubladen, div. Boxen etc. bauen. Die Lamellos halten die Werkstücke in Position, die vereeckte Verschraubung gibt sehr viel Stabilität dazu und spart beim verleimen die Zwingen!! Man kann sogar Leimholzplatten damit herstellen, wenn man die Bretter/Kantlinge auf der Unterseite damit verbindet (Für zB. einen Fachboden in der Werkstatt sollte der Kompromiss aus Stabilität und Optik vertretbar sein).
Über die Anwendung kann man sich auch auf Youtube viele Videos ansehen (empfehlenswert), einfach unter "pocket hole jig" suchen. Wolfcraft hat auf seiner homepage auch einige gute Filme, die die Benutzung vorführen.
Ich möchte meienn Kreg jedefalls nicht mehr missen und hoffe dem einen oder anderen mit diesem Bericht etwas geholfen zu haben.
Sollten Fragen auftauchen, kann ich gerne noch ausführlicher (auch mit Fotos) berichten.
MfG Chris
Bezugnehmend auf diesen Thread https://www.woodworker.de/forum/erfahrungen-pocket-hole-systemen-t52789.html hab ich mir zwei Systeme besorgt und einem kurzen Praxistest unterzogen.
Funktionsprinzip:
Damit kann man sogenannte Pocket Holes (Taschenlöcher) herstellen. Ein Stufenbohrer wird mittels Bohrlehre so geführt, dass schräge Löcher entstehen, dur die verdeckt durch die Stirnseite eines Bretts beschraubt werden kann.
Verglichen werden der "Wolfcraft Undercover Jig" Wolfcraft 4642000 Undercover Jig-Set: Amazon.de: Baumarkt und der "Kreg Rocket R3" Kreg Rocket R3 im Koffer, 3 x 100 Abdeckkappen, 500 Schrauben (ohne Gripzange) - Website HMDif - Kreg Rocket R3 im Koffer, 3 x 100 Abdeckkappen, 500 Schrauben (ohne Gripzange). Gekauft jeweils bei den verlinkten Händlern.
Lieferumfang:
Beide Sets sind gleichwertig ausgestattet. Bohrere, Tiefenstop, Imbusschlüssel, nat. der Jig selbst, Diverse Schrauben und Stopfen für die Löcher (Auf dem Foto sind die Schrauben, etc. des Kreg nicht dabei!!).
Praxistest und allgemeine Anwendung:
Zu Beginn wird die Brettstärke ermittelt. Beim Kreg mittels Zollstock etc., der Wolfcraft hat eine Lehre eingebaut, was sich als sehr praktisch erweist.
Die Einstellung ist bei beiden Narrensicher.
Wolfcraft bietet 4 EInstellungen 12, 19, 27 und 38mm), Kreg dagegen 9 (12, 16, 19, 22, 25, 29, 32, 35 und 38mm)!.
Da man nur in diesen Maßen arbeiten kann, ist der Kreg klar im Vorteil.
Ist die Bohrlehre eingestellt, muss die Bohrtiefe ebenfalls eingestellt werden.
Beim Wolfcraft geschieht dies durch umdrehen der Lehre. Steckt man den Bohrer durch die Rechte Buchse, hat man auf der Unterseite die Skala.
Beim Kreg Tool wirde der Bohrer in seiner Halterung im Koffer arretiert und der Tiefenstop bis zur betreffenden Markierung verschoben. ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man den Tiefenstop zum Transport nicht wie beim Wolfcraft abnehmen muss.
Beide Tools werden dann mittels Zwinge am Brett befestigt. Ein Anschlag am Ende sorgt für den richtigen Abstand.
Jetzt muss nur noch bis zum Anschlag gebohrt werden. Ich habe bewusst einen Akkuschrauber (im 2. Gang) benutzt, da man diese Tools auch oft bei Montagearbeiten benutzt, wo eine Bohrmaschine nicht immer zur Hand ist. Mit einer BM werden die Bohrlöcher deutlisch schöner, da durch die hohe Geschwindigkeit die Ränder weniger ausfransen.
Kreg hat hier den grossen vorteil, dass die Bohrbuchsen bündig mit dem Untergrund aufliegen, und so ein Ausreissen zusätzlich verhindern, was in deutlich schöneren Rändern resultiert. Ausserdem schneidet der Kreg Bohrer um einiges besser. Bei Wolfcraft muss man deutlich fester andrücken.
Uploaded with ImageShack.us
Ein wichtiges Einsatzgebiet war für mich u.a. die Reperatur von alten Verbindungen. Wenn Schubladenfronten locker werden, ist diese Methode oft die einzig machbare verdeckte , die ohne zerlegen der Schublade auskommt.
Ein weiterer riesen Vorteil vom Kreg: Man kann ihn auch mittels eine Schraube im zB Schrankinneren montieren, wo eine Zwinge nicht mehr hinkommt (Hab das auf dem Foto mal mit OSB Resten simuliert).
Sind die Löcher gebohrt, werden die Teile miteinander verschraubt. Auf dem Bild sieht man, wie die Schrabe in das Werkstück eindringt.
Uploaded with ImageShack.us
Für die Verschraubung kann man jede beliebige Schrabe nehmen. Ich hab von Anfang an eine eigenen Torx-Schrauben verwendet. Einen etwas längeren Bit bekommt man in jedem Baumarkt, wenn man keinen haben sollte.
Fazit:
Beide Tools sind absolut empfehlenswert!!
Der Kreg R3 ist in jeder Hinsicht die Hochwertigere Auführung. Der Wolfcraft macht seine Sache aber auch vortrefflich.
Wolfcraft hat die eher schlichte, Baustellen/Montageversion, Kreg die professionelle für den universellen Einsatz. Will man zB. alte Schränke, Schubläden etc. reparieren, kommt man um den Kreg nicht herum.
Unschlagbarer Vorteil des Wolfcraft: der Preis! 28euro gegenüber den 89euro des Kreg.
Wenn man so ein "Pocket Hole Jig" einmal hat, gibt man es so schnell nicht mehr her. Die Anwendung ist deppensicher, schnell und ungeheuer effizient.
In verbindung mit Lamellos und Leim kann man IMHO extrem schnell und haltbar zB. eine Korpus, Schubladen, div. Boxen etc. bauen. Die Lamellos halten die Werkstücke in Position, die vereeckte Verschraubung gibt sehr viel Stabilität dazu und spart beim verleimen die Zwingen!! Man kann sogar Leimholzplatten damit herstellen, wenn man die Bretter/Kantlinge auf der Unterseite damit verbindet (Für zB. einen Fachboden in der Werkstatt sollte der Kompromiss aus Stabilität und Optik vertretbar sein).
Über die Anwendung kann man sich auch auf Youtube viele Videos ansehen (empfehlenswert), einfach unter "pocket hole jig" suchen. Wolfcraft hat auf seiner homepage auch einige gute Filme, die die Benutzung vorführen.
Ich möchte meienn Kreg jedefalls nicht mehr missen und hoffe dem einen oder anderen mit diesem Bericht etwas geholfen zu haben.
Sollten Fragen auftauchen, kann ich gerne noch ausführlicher (auch mit Fotos) berichten.
MfG Chris