Verkeilter Zapfen

anpoky

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magmog

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Guuden,

Traditionell werden der Aufnahmeschlitz und der Keil so ausgeführt, dass der Keil möglichst weit innen drückt.
Dann kann das Teil mit dem Zapfenloch in der Breite arbeiten und die Brüstung bleibt
trotzdem dicht.
Entsprechend wird nur im Schlitz und nur am inneren Drittel Leim angegeben.
 
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DZaech

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Ich wende (in den seltene Fällen wo das vorkommt) immer Version 3 an. Ich bilde mir ein dass da die Wahrscheinlichkeit von Rissen durch Spaltwirkung am geringsten ist. Grad wenn das Zapfenloch etwas Luft hat und die Keile den Zapfen 2-3mm ausenanderdrücken müssen, ist Version 1 denkbar ungünstig. Die beiden Stücke aussen könnten wegbrechen, in ein paar Jahren könnte sich die Verbindung lockern. Bei Version 2 besteht diese Gefahr zwar nicht, allerdings können hier schnell Risse entstehen. Wenn das Fries sauber aus Riftholz ist und der Keil dann noch parallel längs eingetrieben wird, könnte auch hinter dem Zapfen schnell ein Riss entstehen. Bei Version 3 ist das schon sehr unwahrscheinlich, zudem können die Ecken hier ggü. 1 nicht abbrechen.

Ich habe bisher bei den meisten Anwendern auch immer nur Version 3 gesehen. Ich erinnere mich auch schwach daran dass dies so vermittelt wurde in der Berufsschule.
 

DZaech

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Noch einen kleine Erläuterung:

Bei 3 tritt eigentlich der Idealfall auf, die beiden äusseren Teile welche prinzipiell vom Keil nach aussen gebogen werden, sind am theoretischen Knickpunkt möglichst dick, das zu biegende Teil ist konisch und wird dünner dort wo es stärker gebogen wird. Der Mittelteil (wird ja nur komprimiert) hat dagegen eine Schwalbenschwanzform was die Verbindung zusätzlich sichert. Siehe dazu meine Skizze:

BC1F73F9-0C34-4ACF-9C58-97C861A0D373.jpeg


Bei 2 hingegen ist die Verbindung weniger gut gesichert durch den fehlenden Schwalbenschwanz. Zudem ist die Spaltwirkung durch die äusseren, parallelen Teile um einges höher. Der Keil muss zudem für die gleiche Klemmwirkung mehr Kraft aufwenden, da die parallelen Teile schlechter gebogen werden können. An der gestrichelten Linie können sich Risse bilden, da Spaltkeilwirkung:

D6798F36-1964-477B-97F2-47D1FD879E54.jpeg
 

Andreas W.

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Hallo anpoky,

in jedem Fall Variante 2, die anderen Varianten sind schlecht.
Zumindest bei Rahmenbreiten um die 150 mm.

Wie magmog schreibt - ganz wichtig ist, daß Dein Zapfenloch zu Deinem verkeilten Zapfen paßt.
Das Zapfenloch muß als auf der äußeren Seite (entgegengesetzt der Zapfenbrust) breiter sein, als der Zapfen.
Eben damit der verkeilte Zapfen Platz hat.

Beispiel Vorgehen Zapfenloch mit Langlochbohrmaschine, Holzbreite 150 mm:
- Du markierst Deine Rahmenteile mit dem Schreinerdreieck, damit Du innen/außen und oben/unten nicht verwechselst;

- Zapfenloch beidseitig am Rahmen anreißen (innen- und außenseitig), und zwar auf genaues Maß (150 mm);

- Zapfenloch rahmeninnenseitig genau auf Zapfenbreite (exakt 150 mm!) bohren, etwa bis zur Hälfte des Rahmenteiles, Bezugseite liegt auf Maschine;

- Rahmenteil drehen und von Außenseite bohren, natürlich liegt die Bezugsseite wieder auf, abermals etwa bis zur Hälfte der Rahmenbreite bohren, diesmal das Loch aber etwa um die halbe Bohrerbreite breiter.
Bei z.B. 16 mm Werkzeug sind das Zapfenlochbreite 150 mm + zweimal 8 mm = 166 mm.
Du erhälst also ein Zapfenloch mit Stufe.

- Zapfen anschneiden/fräsen, natürlich passend in der Lage und Stärke zum Zapfenloch;

- Zapfen passend zum Loch abrunden;

- Keilschlitze sägen, etwa jeweils um die Zapfendicke von der Außenseite des Zapfens, auf etwa 3/4 der Zapfenlänge;

- Keile passen herstellen, breites Ende hier etwas breiter als die Zapfenloch"erweiterung", hier also 9-10 mm, natürlich nicht stärker als das Zapfenloch;

- Zapfen und Zapfenloch beleimen, auch die Zapfenbrüstungen;

- Rahmen stecken, Pressen, Winkel kontrollieren, Rahmen muß waagrecht liegen, oder halt in der Rahmenpresse stehen;

- Keile an der Spitze beleimen und einschlagen,

- senkrecht zur Verbindung mit Zulagen pressen, dann kann Rahmen aus der Presse bzw. längsseitige Zwingen/Spanner können entfernt werden;

Habe das Beleimen so gelernt, daß Rahmen ohne Leim bis auf die letzten ca 8 cm gesteckt werden, erst dann wird Leim am Zapfen angegeben.
Nach Lehre wird der Zapfen also nicht auf die komette Länge beleimt.
Damit soll breiten Rahmenteilen das Quellen/Schwinden ermöglicht werden.
Gemacht habe ich das nur an Probeecken, die paarmal, wo wir das "in echt" gemacht haben, ist der Zapfen komplett beleimt worden...

So erhälst Du jedenfalls einen gestemmten Rahmen mit verkeiltem Zapfen.
Der Zapfen hat eine innere Verkeilung (weil Zapfenschlitze innen "im" Zapfen gesägt werden).
Hast Du Zugriff auf Kettenstemmer (oder einen Schwingmeißelstemmer) kannst Du eine äußere Verkeilung herstellen.
Hier erhält der Zapfen keine Schlitze, die Keile werden rechts und links des keilig gestemmten Zapfenloches eingeschlagen. Soll wohl "näher" an einer händisch ausgeführten Verbindung sein, bzw. hat man das wohl früher von Hand so hergestellt.

Auf keinen Fall nur Keile in einen Zapfen, der in einem parallelen Zapfenloch steckt, einschlagen.
Das ist Pfusch.

Gruß, Andreas
 

anpoky

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Wow, super für die vielen Hinweise und Tipps.
DZaech Danke Dir für die ausgiebige Erläuterung.
Andreas W. auch danke dir für die Anleitung. Ich habe zwar nicht die Machinen, aber ich werde es auch ohne hinbekommen. :emoji_slight_smile:

Jetzt ist mir vieles klarer!
 

anpoky

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Hallo,

ich bin auch bei 2, wobei ich ein nicht voll durchgestemmtes Zapfenloch und dann zwei Quer eingetriebe Dübel, bzw. Holznägel aus Sicht des konstruktiven Holzschutzes besser finde.

Gruß Ingo
Das habe ich mir doch noch überlegt und teste es an den reinen Zaunelement aus, so wie du es beschrieben hast. :emoji_thumbsup:
Es müssen natürlich Eichendübel sein.
Danke!
 

anpoky

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Guuden,

Ich bleibe dabei, der Druck der Keile muss möglichst weit innen wirken.
So wie der Leim nur auf den letzten Zentimetern aufzutragen ist.
Ok, ein bisle vom Thema ab, aber findest du nicht, dass wenn das Hinholz verdeckt ist, dass es draußen dann länger halt (Konstruktiver Schutz)?
Von der Festigkeit müsste verkeilter Zapfen oder nicht durchgestemmter Zapfen mit Quer eingetriebenen Dübeln recht ähnlich sein, oder?
 

dieweltistrund

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Guten Abend Justus, guten Abend anpoky, guten Abend Kollegen,

komische Diskussion. Natürlich hat Justus schon fachlich Alles klar und sehr deutlich zu der Rahmenecke und der Ausführung mehrfach gesagt. Punkt, genauso macht man das.

Aber ich habe mir gerade den Grund Deiner Anfrage angeschaut.

Die Frage wie Du den Schlitz- und Zapfen dafür machst ist in dem Fall meines Erachtens rein akademisch, denn mit 45er Lärche-Rahmenhölzern bist Du bei dem Aufriss eindeutig zuschwach. Wenn das wirklich stehen/halten soll, dann sollten die Rahmenhölzer schon aus 65er, ich würde die aus min. 75er Lärche aushobeln. Damit das ein Bild gibt würde ich sogar 85er nehmen. Natürlich Herzbohlen mit stehenden Jahresringen, ruhiges, altes Holz.

Dann wird das was.

Aber, denn man tau...

Gruß
Jörg
 
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