Verleimfräser

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo,
als Hobbytischler verleime ich gelgentlich Ahorn- oder Kirschbretter, Stärke bis 3 cm, Länge bis 2 m. Ich verwende den Lamello als Verleimhilfe, dabei gelingt es mir nicht, die Bretter exakt zu verleimen, meist gibt es Stufen bis zu 1 mm, die mit der Bandschleif nur mühsam geebnet werden können.
Meine Ffrage: bei Westfalia gibt es einen günstigen Oberfräsentisch, 1030 mm lang ist, bei Festo einen Verleimfräser für ca. 180 Euro. Kann so eine ausreichendwe Genauigkeit erreicht werden? Lässt dies der kleine Radius des Fräsers zu oder ist doch die Anschaffung einer richtigen Fräse mit einem Verleimfräser von 120 mm Durchmesser erforderlich?
 

vollholz

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Hallo Heiner,
ich würde erstmal die Lamello-Fräse überprüfen. Läuft der Fräser eben? Ist die Auflage plan und ohne Spiel? Dann die Lamellos selbst: Sind die original? Manche "Kopien" fallen dünner aus und ergeben Spiel. Kannst Du Dir selbst 4mm-Material hobeln, das saugend in die Lamellonuten paßt?
Diese Verleimfräser für Handoberfräsen sind m.E. was für Nadelholz, sicher nichts für 30mm Ahorn-Bretter.
Grüße,
Jens
 

vormi

ww-ulme
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Hallo

ich würde dir dazu raten trotz Lamellos dicke zulagen zu verwenden , die plan gehobelt sind. Die kannst du dann quer zur Fuge auflegen und fest Zwingen (papier drunterlegen sonst kleben die fest). Das hilft in der Regel auch bei einer Stumpfen verleimung .
So einen Frästisch würd ich mir an deiner stelle selber bauen is billiger und genauso gut .

Gruß Vormi
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo,
vielen Dank für Eure hilfreichen Ratschläge. Der Lamello läuft übrigens perfekt, die Originaldübel haben aber Abweichungen. Ich geh mir mal den Frästisch Selbstbau ansehen.
Beste Grüße
Heiner
 

Meisterpaul

ww-buche
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Hallo,
Der Lamello läuft übrigens perfekt, die Originaldübel haben aber Abweichungen.
Da stimmt aber was nicht! der Lamellodübel darf kein Spiel in der Dicke der Nut haben! Meistens ist er sogar strammer als die Nut. Vorallem wenn der Fräser schon mal geschärft wurde. Kontoliere mal deinen Fräser ob der richtig sitzt und genau arbeitet. Miss mal die Nut und die Lamellos mit der Schieblehre nach irgentwo muß ja der Fehler sein.
 

vollholz

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Hi nochmal,
so sehe ich es auch-die Lamellos müssen sauber und spielfrei in der Nut sitzen. Was ist es denn für eine Fräse? Sorry, eine Ferm?
Grüße,
Jens
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo,

es ist ein ziemlich alter original schweizer Lamello nit einem originalen und scharfen Sägeblatt. Ich werde ihn überprüfen. Hab nochmal nachgesehen, es sind Wolfkraft Dübel, die in einem ungeheizten Raum mit wechselnder Luftfeuchtigkeit lagern, daher wohl die Abweichungen. Sie gehen stramm in die Nut aber die Oberflächenpräzision lässt zu wünschen übrig.
Noch einmal vielen Dank.

Beste Grüße,
Heiner
 

raftinthomas

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also lamellos, die alle exakt die gleiche stärke haben, halte ich für ein gerücht. wenn man sich vor augen führt, woraus sie bestehen und wie sie hergestellt werden, ist eigentlich auch klar, dass das nicht geht. jedenfalls nicht nach gewisser lagerung.
ich bin gewiss nicht der einzige hier, der lamellos vor dem verleimen komplizierter teile in die microwelle legt.
lamellos sind auch ganz gewiss nicht dazu geeignet, höhenunterschiede beim verleimen von massivholz zu verhindern.
vor dem hintergrund ihrer erfindung, nämlich im spanplattenbau wir klar, dass es nicht um zehntel millimeter gehen muss.

sinnvollerweise benutzt man geeignete zulagen und zwingen, um holz beim verleimen bündig zu halten.
 

kegos

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sind die Bretter abgerichtet und gehobelt, also exakt plan und gleich dick?
 

Heiner

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Hallo,
tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde, dieser Grippevirus hatte mich ein Weilchen außer Gefecht gesetzt.
Aufgrund Eurer Ratschläge hab ich mir meinen Lamello genauer angeschaut. Es ist, wie oben gesagt ein Original Schweizer Lamello. Ich wollte es zuerst nicht glauben, aber als ich den Horizontalanschlag, der mit zwei roten Zeigern und einer Klemmvorrichtung festgestellt wird, nachgemessen habe, bemerkte ich einen Unterschied von 2/10 mm.
Ich werde künftig auf den Horizontalanschlag eine parallel gehobelte Leiste legen und die Klemmvorrichtung danach festsetzen und mich einen Teufel um die beiden roten Zeiger scheren. Vielen Dank fürEuer Mitdenken!
Gruß
Heiner
 

Erik

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Ich habe es, trotz guter Hardware, bisher noch nie geschafft, mittels Lamellos eine kantenfreie Fügung bei längeren Bohlen zu bekommen.
Das gelang mir nur mittels Verleimfräser, den ich allerdings nicht von Festo, sondern als Noname von e*** habe.
Festo dürfte qualitativ noch um einiges besser sein.

Ich mach das mit einer Untertischfräse (Onsrud).

500SS_small.JPG



Sollte aber mit einer im Tisch montierten Oberfräse genauso funzen.
Ist allerdings ziemlicher Fummelskram mit der Einstellung, da ein Werkstück von oben aufgelegt gefräst werden muß, der Gegenpart von unten.
Dabei muß der Fräser genau ausgemittelt werden, was nur mit Probestücken geht, die exakt die gleiche Dicke haben müssen, wie die zu fügenden Werkstücke.

Unnötig zu erklären, daß die Werkstücke über die gesamte Länge ganz präzise auf die gleiche Dicke gehobelt sein müssen.
Und auch, daß bei anderen Verbindungen mit anderen Materialdicken die bereits eingestellte Fräserstellung nutzlos ist und wiederholt werden muß.

Hat man das im Griff, klappts ganz gut mit der Verbindung.

Einen Stolperstein gibts noch:
Gerade massive Bohlen sind trotz Abrichte und Dickenhobeln nicht ganz gerade und liegen deshalb beim Vorbeischieben am Fräser nicht 100%ig auf.
Ich habe, da ich keinen Vorschubapparat besitze, das relativ einfach mit einem verstellbaren Ausleger gelöst, der mittels eines kleinen Rades (Luftgefedert; kein Vollgummi!) aus dem Baumarkt das zu fräsende Material im Bereich des Fräsers fest auf den Tisch drückt.

Das schafft man von Hand nie; spätestens beim Nachgreifen federt das Holz zurück.
Außerdem steht man bei einer 3m-Bohle ja auch nicht immer vor dem Fräser.
Wichtig sind deshalb auch ein großer Tisch links und rechts des Fräsers, damit das Werkstück nicht über die Tischkante kippt und sich am Fräser hochhebelt.

Viel Glück

Erik
 

derdad

Moderator
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Mahlzeit!
Erfahrungswert aus der Praxis: Eine wirklich bündige Verleimfuge erhält man eigentlich nur mit einem Verleimfräser, einer guten Tischfräse UND einem guten Vorschubapparat. Dazu muss der Fräser exakt eingestellt sein und natürlich auch das zu verleimende Holz exaktest ausgehobelt und gefügt sein.
Ich hab zwar noch nie einen Verleimfräser an einer Oberfräse und Frästisch probiert, halte es aber für ziemlich unwahrscheinlich, damit eine wirklich exakte Leimfuge zu bekommen.
Ich glaube für die Möglichkeiten eines Heimwerkers ist eine Fuge bis 1/10mm Unebenheit schon gute Arbeit.

gerhard
 
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