verleimte Stellen wirklich so stabil wie das natürliche Holz?

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

was sind denn das für schwarze Sellen auf der Leimfläche? Sind das Brandstellen vom Sägen?
Kann mir denken, dass es darauf nicht gut klebt.

Ich habe hier in der Wohnung einen Anzuchttisch aus Fichte. Die Platte aus vier Brettern (22mm dick) verleimt.
Mittenunter der Platte hängt eine große Pflanzenlampe, die in der Anzuchtzeit sehr lange eingeschaltet ist. Dort hat die Tischplatte durch die starke Trocknung Risse bekommen, mitten in den Brettern, die Leimfugen haben gehalten.

Gruß

Ingo
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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also mit der Leimmengenangabe (gramm pro QM) auf dem Datenblatt tu ich mir schwer

Das geht mir auch so. Wie im Übrigen auch bei der Dosierung von Toilettenpapier (m/kg). Aber ich habe bei beiden Themen ein gewisses Gefühl entwickelt, dass Datenblattangaben für mich überflüssig macht.
 

derdad

Moderator
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Dieser Leimaustritt sieht gut aus.
Idealfall von nicht zu viel und nicht zu wenig wäre, wenn auf die ganze Länge der Leim perlenförmig austritt.
LG
 

LaettaLight

ww-eiche
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Wenn du dir bei der Leimmenge unsicher bist: nimm nen Bindan Leimzahnspachtel. Gibt's für 80 ct. Ist echt praktisch für größere Flächen. Bei den Zwingen: die Kraft geht in ca. 45° Winkel von der Ansetzstelle weg. Sollte sich überlappen. Daher bei schmalen Teilen eher mehr Zwingen. Aus der Praxis hat mir mein alter Herr beigebracht alle 20cm eine reicht.
Viele Grüße
Tobias
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

alle Theorie funzt, bis sie auf die Praxis trifft!
Eine Vorschlag zum testen: Einen guten Weißleim so auf ein Holz auftragen, dass die Oberfläche gerade bedeckt ist.
Ein zweites Holz dazu, beide aufeinander liegend seitlich verschieben,
noch einmal zusammendrücken und trocknen lassen.
Fuge aufbrechen.
Wenn der Leim etwas taugt, zeigt die Bruchstelle das Ideal:
Zum größten Teil hat das Holz versagt, kaum bis gar nicht der Leim.

Ein Beispiel, bei dem der Pressdruck fast keine Rolle spielt,
er sehr aber leicht die Verleimung zerstören kann:

Eine Strebe zwischen Vorder-und Hinterbein*) eines Stuhls:
Zapfen-Zapfenlochverbindung, wie so gerne praktiziert, Zwinge angeknallt bis der Saft spritz.
Nach dem Ausspannen bemerkt man, der Leim hat "versagt"!
Was ist passiert? Auf die Leimfugen kann kein Druck ausgeübt werden,
außer dem der durch die Verbindung entsteht oder den der Leim selber aufgebaut hat.
Also der Zwingendruck kann nur die Brüstungen andrücken, mehr nicht!
Bei hohem Zwingendruck werden die Brüstungen in das das Zapfenloch umgebende
Holz eingepresst. Das bei häufig uneben gefertigten Leimflächen.
*) Die kleine Strebe, ca. 80mm unterhalb der Zarge.

Beim Ausspannen stellt sich das Holz, soweit es nicht totgepresst wurde, zurück.
Diese Kräfte können die Festigkeit des Leims übertreffen, also Leimfuge kaputt!

Der gleiche Effekt kann auch beim Flächenverleimen zum tragen kommen,
wenn sich Scharten von Hobelmessern oder andere Erhebungen auf Leimflächen befinden.
Besonders tückisch sind Quetschungen in Flächen, die flächenbündig sind.
Sie können nur schwer erkannt werden, quellen von der Feuchtigkeit des Leims auf
und können dann die Verleimung erheblich stören.

Das kann auch bei Ästen vorkommen. Die werden häufig nicht komplett bündig zerspant,
sondern teilweise zusammengequetscht, je nach Messerschärfe.
Feuchtigkeit aus dem Leim lässt sich wieder auferstehen,
besonders stark wenn der Leim extra dick aufgetragen wird und reichlich in die gestörte Aststruktur läuft.

Ein weiteres Prob kann eine dicke Leimfuge verursachen.
Bei Aufbruchtests ist erkennbar, dass bei Leim in großen Stärken der Anteil zerrissener Holzanteile abnimmt und der Leim in seinem Gefüge versagt bzw. sich vor dem Zerreißen plastisch verformt.
Das ist besonders beim Verleimen größerer Flächen zu beobachten, wenn überflüssiger Leim nicht nach außen gedrückt werden kann, oder der Leim eher pastös eingestellt ist.
Es ist auch die wesentlich längere Presszeit bei starkem Leimauftrag zu beachten.

Übermäßig angezogene Zwingen auf einer Leiste drücken sich an der Pressstelle zusammen und in das darunter liegende Holz ein. Zwischen den Presspunkten hebt sich die Leist vom darunter liegenden Holz ab,
ergo ergibt sich eine mehr oder weniger gute Punktverleimung.

Es geht hier vorrangig und verallgemeinernd um Weißleim, zu beachten ist, dass es etliche Hersteller mit jeweils etlichen Ausführungen mit jeweils verschiedenen Eigenschaften gibt!

Grundsätzlich rate ich davon ab, Zwinge anzuknallen bis der Saft spritz, genau so wie es gerne bei Maschinenschrauben vorkommt und was genau so zu vermeiden ist, wenn Werkzeugmesser montiert werden.

Man möge sich bitte an den Drehmomenten der Klassen 8.8 und 10.9 orientieren.
https://www.anzugsmoment.de/anzugsmoment/
 

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ww-robinie
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Also ich hab da ja mal einen Test gemacht. Zwei Stücke abgerichtet (Hartholz, etwa 4cm dick, jeweils etwa 25cm lang) und die verleimt. Danach mit dem Hammer zertrümmert. Ich brauchte schon einiges an Kraft. Beide teile sind aber weit weg von der Leimfuge gebrochen (oben Weißleim, unten PU-Leim). Man sieht auch deutlich die Stellen auf die ich mit dem Hammer geschlagen hab:
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