Verleimung nicht mehr glatt

Bert

ww-pappel
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Eine Frage an die Experten:
Ich habe vor 4 Wochen Stühle aus Ahorn massiv gebaut. Das Problem ist die Rückenlehne. Sie ist wie ein umgedrehtes, sehr längliches U geformt und besteht aus dem senkrechten, linken Brett einem Viertelkreis, einem kurzen Querstück, wieder einem Viertelkreis und dem rechten, senkrechten Brett. Das alles hat den Querschnitt 54x28. Die Teile sind mit je einem Lamello stumpf aneinander geleimt (Ponal).
Nach dem Leimen habe ich alles sehr plan geschliffen und lackiert.
:confused: Jetzt zeigen sich Unebenheiten an den Übergängen.:mad:
Sicher - Holz arbeitet. Aber: Soll es doch! Alle Teile, da sie in gleicher Faserlage geschnitten sind, arbeiten doch gleich. Woher dann die Unebenheiten???
 

e.brüchert

ww-eiche
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Hallo Bert,

ich habe zwar nicht so ganz bgriffen wie die Lehne aussieht, tippe aber auf die Leimfuge selbst.
Insbesondere wenn die Fuge nicht so ganz 100% ig dicht ist, hast Du viel Leim drin, der durch den Lack zum aufquellen gebracht wird.
Ponal gehört nach meinen Erfahrungen ohnehin zu den weicheren Leimen, die besonders anfällig dafür sind.
In solchen Fällen, wie z.B. auch bei MDF das lackiert werden soll, rate ich zur Verleimung mit Duo.
 

Bert

ww-pappel
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Hallo, und frohes neues Jahr an alle!

Danke an e.brüchert für seine Einschätzung.
Habe mal ein Foto des Stuhls beigefügt. Davon gibts 10 Stück; das Problem mit den nicht mehr glatten Übergängen am Rückenbogen ist fast bei allen der Fall. e.brüchert's Vermutung hat mich ins Grübeln gebracht: Die Unebenheiten beziehen sich nicht nur auf die unmittelbare Umgebung der Leimfuge - es sieht so aus, als ob ich die Stücke versetzt aneinander geleimt hätte (Habe ich aber nicht, ausserdem habe ich ja nachher plangeschliffen).
Meine Frage: Kann es sein, dass sich die Stücke (Spannungen ?) verschoben haben? Der Leim (Ponal) dürfte zwar ausgehärtet gewesen sein, denn zwischen Leimen und Lackieren lag eine Woche, aber kann so etwas passieren?
Andersherum gefragt: Was muss man falsch machen, damit so etwas passiert?

Danke im voraus für euren Rat!
 

e.brüchert

ww-eiche
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Hallo,

frohes neues Jahr natürlich auch erstmal von mir !!!

sehen schick aus, die Stühle !!!
Könnte es sein, daß durch die 3 gebogenen Leisten in der Mitte vielleicht Spannungen auf die Lehnenkonstruktion gebracht werden ?
Wenn bei allen Stühlen das verdrehen gleichmäßig auftritt, könnte das ein Indiz dafür sein.
Da der Ponal nach meinen Erfahrungen wie gesagt zu den eher weicheren und elastischeren Weissleimen zählt, halte ich ein soches, nachträgliches Verdrehen, durchaus für möglich.
 

Bert

ww-pappel
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Hallo,

ja, das wird es wohl sein.
Die Stäbe liegen oben und unten in Nuten und sind von Hand reingedrückt. Dazu braucht man schon etwas Kraft. Jetzt bin ich mal gespannt, ob (wann) das Verschieben aufhört. Werde das mal bei Gelegenheit testen.

Andererseits - wenn man den Gedanken mal zu Ende denkt - würde das doch bedeuten, dass man Leimfugen nicht belasten darf. Zumindestens nicht, wenn Ponal verwendet wurde.
Klingt doch krank - oder?

Kann mir jemand mal die Handelsnamen von guten Leimen nennen? "Duo" sagt mir nicht viel, oder ist das die Zweikomponentenpampe von Henkel?

Danke, nochmal, an e.brüchert.
 

e.brüchert

ww-eiche
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...die Zweikomponentenpampe von Henkel?

genau die isses !

Mit den Leimfabrikaten is das so eine Sache - teilweise Gewohnheit, teilweise Geschmackssache.
Wir sind, nach diversen "Fremdgehversuchen", immer wieder bei Rakoll gelandet.
Soll aber nicht heissen, daß die anderen schlecht sind !!
 

khr

ww-esche
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Frohes Neues !

Es ist zwar jetzt zu spät, aber in Zukunft solltet ihr die Stühle wie die Fenster verleimen: mit einer v-förmigen Fuge zwischen den Seiten- und Lehnenteilen. Wenn es dann arbeitet únd schiebt sieht das keiner. War mir nie aufgefallen, aber meine Stühle haben solch eine Fuge. Jetzt weiß ich wenigstens warum :emoji_wink:
 
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