Verleimung vom Massivholz Esstisch löst sich

Jules187

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Hallo zusammen,

bei unserem 6 Monate alten Esstisch löst sich leider die Verleimung der einzelnen Planken.

Ich habe bereits versucht, den Mangel zu reklamieren, jedoch ist der Händler der Meinung, dass sowas bei einem Massivholztisch kein Reklamationsgrund ist.

Das Risse entstehen können, ist mir klar und bei der Baumkantenoptik kein Problem.
Aber die Verleimung dürfte sich doch nicht lösen, oder? Zudem gibt es einen Höhenversatz, durch den z. B. Gläser kippeln und leicht umfallen können.

Wie seht ihr das und habt ihr vielleicht Argumente, die ich dem Händler nennen kann?

Gruß,
Julian
 

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Mitglied 59145

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Verleimungen dürfen sich nicht lösen. Auch dürfen keine weiteren Risse auftreten. Wenn Risse gewünscht sind, ist das in Ordnung. Es dürfen aber keine weiteren entstehen, das wären dann Fehler in der Verarbeitung.

Gruss
Ben
 

carsten

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Hallo

nun sieht nach Sheesham aus.
Und da trifft leider auf 80% der Möbel zu, dass die sehr schlecht verarbeitet sind.
Fängt schon bei der Holzauswahl an. Unpassend getrocknet und schlecht verleimt. Die meisten dieser Tische sind eben nicht nur billig in der Anschaffung. Ob diese Argumente bei einem Händler ziehen wage ich mal zu bezweifeln. Die haben häufig keine Ahnung. Wenn es gut läuft kannst du den Tisch zurückgeben und bekommst dein Geld zurück. Eine fachliche Instandsetzung ist den Händlern meist nicht möglich ( ungeachtet der fachlichen Kenntnisse fehlen auch die maschinellen Voraussetzungen).
 

PurplePony

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Schriftlich reklamieren. Da gibt es bestimmt Beispiele im Netz.
Setz ihm wie oben eine Frist zur Nachbesserung mit zwei Terminvorschlägen wann er den Tisch zum Nachbessern abholen kann. Hinweis, dass du keine Möglichkeit hast den Tisch zu ihm zu bringen.
Holt er nicht ab, zweite, kürzer Frist mit zwei Terminvorschlägen.
Passiert nichts, geh zum Anwalt.

Lass dich nicht veräppeln.
Verrätst du was der Tisch gekostet hat?
 

Mitglied 59145

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Bist du dir da absolut sicher, dass es sich nicht um Akazie handelt?

Das so wirklich zu beurteilen kann ich nicht. Akazie war mal eine, jedenfalls in meiner Wahrnehmung, wirklich wertige Holzart. Was jetzt alles zu der Gattung der Akazien gehört und auch so genannt werden darf, das weiss ich nicht. Jedenfalls war früher Akazie was wirklich tolles, der Begriff ist so langsam halt aufgebraucht.

Ich markiere jetzt mal die Leute, von denen ich denke, die könnten das etwas aufklären.
@Túrin @uli2003 @magmog @Holz-Christian @Mathis

und sicher noch einige andere.

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Ich habe einfach nicht das Wissen dazu. Aber Fotos sind nie verkehrt.
Der Preis ist zweitrangig, das hat so nicht zu sein.

Gruss
Ben
 

carsten

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Hallo

Ob nun Akazie oder nicht spielt eigentlich keine so große Rolle.
Als Akazie werden eine ganze Reihe von Hölzern verkauft. Klingt erst mal europäisch. Akazien kommen aber weltweit vor. Und es würde mich nicht wundern wenn der Ursprung mancher derzeit als Akazie verkauften Hölzer aus eher zweifelhafter Herkunft bis hin zu Raubbau stammt.
Da wird aus meiner Sicht ein Markt bedient, der sich des positiven Images des Werkstoffes Holz bedient aber nur auf Profit aus ist und die Nachteile des billigen Holzes außer acht läßt. Der Name Akazie wird hier auch meiner Sicht fast schon missbraucht.
Ben hat das gerade gut angesprochen das Akazie einst mal als durchaus wertiges Holz angesehen wurde (die Bundeslade war aus Akazie) . Vergleich 2.Mose 25,10-22. Das was heute Teils angeboten wird ist für mich weder ein handwerklich korrekter Umgang mit dem Werkstoff Holz, noch ein ökologischer.
 

Holz-Christian

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Servus, Sheesham würde ich ausschließen, das ist ja recht grobporig, das würde man zumindest am ersten Foto erkennen.
Ich tippe eher auf Robinie („Scheinakazie“)
39633468ch.jpeg

Das färbt sich nach anfänglichen Grünstich ins bräunliche.

Wie dem auch sei, dieser Schaden sollte nicht sein, wenn allerdings die Konstruktion des Tisches Mist ist kann das bei einem anderen auch wieder passieren.
Man bekommt das was man bezahlt.
 

uli2003

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Mach doch mal Fotos von der Konstruktion des Tisches, und Fotos von der Fläche, einmal einen Ausschnitt, einmal gesamt.
 

uli2003

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Auch bei falschester Konstruktion müssten Leimfugen aber halten.
Das meine ich nicht. Die Leimfuge zieht so komische Fäden, möglicherweise wurde sie recht kurzfristig nach dem Verleimen schon fixiert auf irgend einem Gestell.. Dann zieht sich die Fuge auf, vor allem wenn viel Leim verwendet und nicht sauber gefügt wurde.
 

OmnimodoFacturus

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Dieses „man bekommt was man bezahlt“ ist natürlich immer ein toller Spruch, den man hier gerne liest, aber ich finde ihn zumindest in diesem Fall absolut fehl am Platz.
Woher soll der Durchschnittsbürger denn wissen was so ein Tisch kosten muss? Kennt ihr euch in jedem Gebiet so gut aus?
Und wer garantiert einem, dass man im entsprechenden Preissegment (bspw 2500€) denn auch einen guten Tisch bekommt? Man kann klar zum kleinen Schreiner ums Eck für eine Einzelanfertigung gehen, aber für viele ist das subjektiv einfach zu teuer.
Die Leute gehen mit besten Absichten also in ein Möbelhaus oder sogar in einen kleineren lokalen Möbelladen und denken sich „okay bei IKEA kostet ein Tisch 400€, aber ich will was gescheites“ dann kaufen sie sich für 1000€ wie in diesem Fall hier einen Tisch und haben zurecht die Vorstellung etwas solides und wertiges zu bekommen.

Stellt euch mal vor ihr kauft euch für 30000€ ein Auto, nach 6 Monaten gehen die Bremsen nicht mehr gescheit und ein paar Leute in einem Forum erzählen euch dazu „man bekommt was man zahlt! Kauf dir einen Mercedes für 80000€, dann geht alles“.
Nein, wenn so ein Tisch hier in Deutschland verkauft wird, dann muss man erwarten können, dass er a) kein Holz aus Raubbau hat und b) Leimfugen nicht aufgehen. Wenn der Hersteller das für 1000€ nicht leisten kann, dann muss er eben mehr verlangen.

Jules, setz denen eine Frist von 14 Tagen zur Beseitigung des Sachmangels. Benutze dabei die Worte „Frist“ und „Sachmangel“ das hilft immer wieder. Wenn sie sich weiterhin weigern trittst du von Kaufvertrag zurück und verlangst den Kaufpreis gegen eine Rückgabe des Tisches. Wenn sie sich weiterhin weigern hilft oft ein Anwaltsbriefkopf.
 

Mitglied 59145

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Das ein Tisch funktionieren muss, stellt niemand in Abrede. Das man für 1000€ kein individuelles Meisterwerk bekommt aber auch nicht, ebenso gibt es dafür keine Akazie mit Bundesladenqualität und ähnlichem Ursprung.
Jeder sagt, dass das so nicht in Ordnung ist. Egal zu welchem Preis.

Edit bezieht sich auf #21, Justus Post erschien danach. Dem stimme ich natürlich zu!

Gruss
Ben
 

teluke

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Könnte Robinie (Scheinakazie) sein. Die hat so breite Jahresringe.
Aber bei der Robinie hat das nichts mit der Qualität zu tun.

Klar darf die Fuge nicht reißen.
 

OmnimodoFacturus

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Das ein Tisch funktionieren muss, stellt niemand in Abrede. Das man für 1000€ kein individuelles Meisterwerk bekommt aber auch nicht, ebenso gibt es dafür keine Akazie mit Bundesladenqualität und ähnlichem Ursprung.
Jeder sagt, dass das so nicht in Ordnung ist. Egal zu welchem Preis.

Klar bekommt man das nicht für 1000€, aber mein Punkt ist halt, dass das der normale Verbraucher nicht weiß und man nicht erwarten kann, dass er das weiß. Wir sollten das hier einfach nicht unterstellen.
 
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