Verletzungsrisiko als Schreiner und ein paar Fragen zur Ausbildung

Jette

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Hallo,

ich habe ein paar Fragen an die Profis zum Thema Tischlerausbildung.

1. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko als Tischler,hat man wirklich täglich mit kleineren Blessuren,Splittern oder größeren Verletzungen zu kämpfen?

2. Meint ihr,dass man die Ausbildung auch als Frau körperlich schaffen kann?

3.Was genau umfasst das Aufgabengebiet eines Schreiners,wenn man in einer Tischlerei lernt,die auch Innenausbau(und natürlich Fenster,Türen- und Möbelbau)anbietet?

4.Wie sind die Zukunftsaussichten als Schreiner? Gibt es in diesem Beruf auch einen Fachkräftemangel?

5. Würdet ihr den Beruf nochmal wählen?
 

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HAllo Jette,

zu 1.
wird im Laufe der Zeit besser, ich trage nie Handschuhe und es ist selten was.

zu2.
Ja, allerdings gibt es Betriebe die Lehrlinge regelrecht "verbrauchen. Habe ich jedenfalls gehört, kennen tue ich das nicht.

zu3.
Es gibt einen Lehrplan, das betrifft halt den schulischen Teil. Für den betriebelichen Teil gilt das eigentlich auch. Es ist jedoch stark abhängig vom Lehrbetrieb.
Meine ersten Fenster habe ich vor 6 Jahren eingebaut, bin aber seit 15 Jahren Tischler.

zu4.
Es gibt einen MAngel an "guten Fachkräften", allerdings muss man ehrlich sagen das das Lohnniveau nicht das beste ist.

zu5.
Ich kann garnichts anderes:emoji_wink:, also nicht mal "in Gedanken".

Gruss
Ben
 

yoghurt

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Hallo,

ich habe ein paar Fragen an die Profis zum Thema Tischlerausbildung.

1. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko als Tischler,hat man wirklich täglich mit kleineren Blessuren,Splittern oder größeren Verletzungen zu kämpfen?

2. Meint ihr,dass man die Ausbildung auch als Frau körperlich schaffen kann?

3.Was genau umfasst das Aufgabengebiet eines Schreiners,wenn man in einer Tischlerei lernt,die auch Innenausbau(und natürlich Fenster,Türen- und Möbelbau)anbietet?

4.Wie sind die Zukunftsaussichten als Schreiner? Gibt es in diesem Beruf auch einen Fachkräftemangel?

5. Würdet ihr den Beruf nochmal wählen?

Hallo Jette,
ich halte mich an Deine Nummerierung:

1. Das ist schwer zu beantworten! Ja, der Beruf des Tischlers besteht aus körperlicher Arbeit, man bzw. frau muss zupacken können. Dabei hängen eventuell kleine Schrammen stark von Deinem Geschick ab. Ohne Dir etwas zu unterstellen, lange kunstvoll lackierte Fingernägel wirst Du nach dem ersten Vormittag einbüßen. Die Gefahr sich Gliedmaße abzutrennen oder sich ums Leben zu bringen besteht auch! Aber heutzutage sind die Maschinen bei korrekter Handhabung sehr gut gesichert. Es gilt den Respekt vor der Maschine zu wahren und weder in Hektik noch in Routine zu verfallen. Ich habe mich schon verschiedentlich geschnitten, aber noch nie ist etwas ernsthaftes gewesen und ich habe auch noch alle Finger.

2. Ja! Ich gebe zu bedenken, dass ich nur wenige Frauen in Gesellenjobs kenne und das trotz aller Technik die gelegentlichen Kraftakte doch immer den Männern vorbehalten bleiben.

3. Hängt stark vom Betrieb ab.

4. Gute(!) Tischler werden gesucht! Flachschippen mit Gesellenbrief gibt es genug!

5. Ja!
 

Holzmagnet

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1. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko als Tischler,hat man wirklich täglich mit kleineren Blessuren,Splittern oder größeren Verletzungen zu kämpfen?

2. Meint ihr,dass man die Ausbildung auch als Frau körperlich schaffen kann?

3.Was genau umfasst das Aufgabengebiet eines Schreiners,wenn man in einer Tischlerei lernt,die auch Innenausbau(und natürlich Fenster,Türen- und Möbelbau)anbietet?

4.Wie sind die Zukunftsaussichten als Schreiner? Gibt es in diesem Beruf auch einen Fachkräftemangel?

5. Würdet ihr den Beruf nochmal wählen?

Hallo,

Ich geb auch noch meinen Senf dazu, deckt sich aber weitgehend mit den anderen Aussagen.

1.) Die Chance dich zu verletzen besteht ständig. Allerdings waren alle Verletzungen, die ich selbst erlebt oder bei Kollegen gesehen hab IMMER auf Unachtsamkeit oder Hektik zurück zu führen. Und fast alle Verletzungen waren mit dem Cuttermesser :emoji_wink: Im Prinzip bereitet dich die Ausbildung gut auf die Arbeit mit gefährlichen Maschinen und Werkzeug vor, der Rest hängt von dir ab.

2.) Hängt von dir ab :emoji_wink: Aber ja. Ich kenne mehrere Tischlerinnen. Und die wenigsten haben die Statur eines breitschultrigen Mannes.

3.) Es gibt einen Lehrplan, auch für den ausbildenden Betrieb. Es gibt einige Betriebe, in denen die Lehrlinge im Akkord Baufertigteile montieren und zur Prüfung nicht wissen was Gleich- und Gegenlauffräsen sein soll. Solche Fälle sind aber meiner Erfahrung nach absolute Ausnahmen.

4.) Regionsabhängig. Im Raum Brandenburg kann es mühsam sein, es gibt viele Tischler aus überbetrieblichen Ausbildungsstätten, und wenig Kundschaft, die Tischlerarbeit bezahlen kann. Sobald Berlin ins Einzuggebiet gehört, sieht das schon wieder ganz anders aus. Da profitieren alle vom Bau und Renovierungsboom.

5.) Vom Berufsbild auf jeden Fall. Auch wenn ich nicht mehr direkt in der Branche arbeite, ist es für mich der Beruf, den ich am ehesten romantisieren kann :emoji_grin: Mach dir allerdings bewusst, dass die Löhne in manchen Regionen wirklich niedrig sein können.

LG
Fabian
 

Der Hannes

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Hallo,

ich habe ein paar Fragen an die Profis zum Thema Tischlerausbildung.

1. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko als Tischler,hat man wirklich täglich mit kleineren Blessuren,Splittern oder größeren Verletzungen zu kämpfen?

2. Meint ihr,dass man die Ausbildung auch als Frau körperlich schaffen kann?

3.Was genau umfasst das Aufgabengebiet eines Schreiners,wenn man in einer Tischlerei lernt,die auch Innenausbau(und natürlich Fenster,Türen- und Möbelbau)anbietet?

4.Wie sind die Zukunftsaussichten als Schreiner? Gibt es in diesem Beruf auch einen Fachkräftemangel?

5. Würdet ihr den Beruf nochmal wählen?


1. Das Risiko sich zu verletzen ist im Handwerk immer da, aber das wirklich was passiert ist relativ selten. Sich nen Spreissel oder mal an der der Platten Kante schneiden passiert eigentlich nur am Anfang, dann hat man irgendwie den dreh raus :emoji_slight_smile:

2. Natürlich kann man die Ausbildung als Frau bewerkstelligen, und wenn was schweres gehoben werden muss, versucht man eh zu zweit zu sein.

3. Das kommt ganz auf deinen Betrieb an, jedoch wirst du viel Abwechslung haben.
Küchen, Möbel auf Maß, Spielereien, kleine Reparaturen, Fenster einstellen, evtl. Einbruchsschutz bei Fenstern/Türen... da gibt es so viel :emoji_slight_smile:

4.Also so wie ich es mitbekomme werden es immer weniger und weniger Fachkräfte, zumindest brauchbare Fachkräfte.

5. Ja, bin jetzt seit 5 Jahren dabei und bereue es noch nicht, jedoch sollte man auch den Beruf bzw. die Materie Holz in gewisser weiße lieben, da man in Sachen Lohn doch einbüßt. Aber wie heißt es so schön, entweder der Job macht einem Spaß und das Geld reicht zum leben, oder ich nehme einen Job der mich nicht erfüllt um Geld zu verdienen.
 

dermike

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Vielleicht sollte man die "Jette" mal fragen, was noch zur Auswahl steht.
Vielleicht hat sie ja Abitur ? dann gäbe es sicherlich noch einige andere Möglichkeiten.


beste Grüße


dermike
 

Holzrad09

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Es gibt einige Betriebe, in denen die Lehrlinge im Akkord Baufertigteile montieren und zur Prüfung nicht wissen was Gleich- und Gegenlauffräsen sein soll.

Ich fürchte Du verwechselst hier Tischler und Holzmechaniker, das sind zwei komplett unterschiedliche Berufe ! Sowas würde in einer handwerklichen Ausbildung das Berichtsheft gar nicht akzeptieren ! Wir hatten mal kurzzeitig einen gelernten Holzmechaniker, der konnte nicht mal 'nen Blendrahmenzapfen schlitzen!
 

magmog

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Guuden,

wie die Bezeichnung "Handwerk" bereits aussagt, wird mit den Händen gewerkt.
Dem entsprechend muss man mit kleinen Verletzungen rechnen, zumal mit scharfen Werkzeugen gearbeitet wird.
Die reale Gefährdung kann man aus den Gefahrentarifen der BGs ablesen, Tischler stehen in der Gruppe 8 oder 9 von 22.
Wenn die Kollegen fair sind und die Dame zupacken kann, kann eine Dame durchaus in den Beruf erfolgreich sein.
Was zu lernen ist beschreibt der Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Tischler/zur Tischlerin,
Ausbildungsrahmenplan: Tischler Schreiner Deutschland
dabei spielt der Tätigkeitsbereich des Ausbildungsbetrieb eine groß Rolle. Teilweise cooperieren die Betriebe ergänzend in der Ausbildung.
Die Zukunftsaussichten sehe ich als sehr gut an, immer weniger Fachleute die körperliches Arbeiten auf sich nehmen wollen bei zunehmender Nachfrage nach individuellen Leistungen.

Aber nur für Qualifizierte mit Engagement, die Montage von vorgefertigten Bauelementen oder die Massenfertigung gehören nicht dazu.


Ach ja, wenn es den Beruf noch nicht gegeben hätte, hätte ich ihn für mich erfinden müssen!
Wenn man es mag, die geniale Kombination von Technik, Design, Handwerk und weitgehendem selbst bestimmtem Arbeiten und Leben.
 

Sägenbremser

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Hallo Jette

wir unterrichten über unseren Beruf ja gerne und
da fast alle hier Mitschreibende auch Kinder haben
ist das natürlich immer ein wichtiges Thema.

Zum Gefährdungspotenzial im Tischlerberuf hat dir
Justus ja schon die Eingruppierung der BG gezeigt.
Eine Floristin/Florist im Geschäft meiner Frau hat da
eine deutlich höhere Eingruppierung (11-13) und das
kostet uns auch etwas mehr Beiträge.

Ein durch Sport und Bewegung trainierter Körper wird
alle anfallenden Tätigkeiten immer sicher bewältigen.
Als Ansatz - bei meiner Frau scheiden so fast 2/3 aller
Bewerber/innen in der Erprobungsphase schon aus.

Was du in deiner Ausbildungszeit/Betrieb machen mußt
ist immer nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus der hier im
Handwerk üblichen Angebotspalette. Egal ob du in einem
reinem Möbelbaubetrieb, oder einer Bauelementefertigung
gelernt hast, du hast danach das Rüstzeug für die Fertigung
im Gepäck. Ein reiner Montagebetrieb ist keine Option für
deine weitere Arbeit, auch Möbelhäuser und Betriebe die
nur eine geringe Fertigungstiefe besitzen sind suboptimal.

Es gibt schon heute einen Mangel an Fachkräften, nur sind
die auch dem Drang in die Ballungszentren geschuldet. Im
eher ländlichen Bereich wirst du immer schaffen können, im
Umfeld von Großstädten gibt es eine ganze Menge Menschen
die zwar einen Gesellenbrief vorweisen können, aber kaum die
dort geforderten Qualifizierungen mitbringen.

Die letzte Frage ist so schon etwas schwieriger. Meine eigene
Präferenz für diesen Beruf ist schon durch meine Geschichte
entstanden, aber ich habe meinem jüngsten Sohn schon eher
zu einer Zimmererausbildung hingeführt. Das ist aber auch so
auch immer dem Typus geschuldet. Als Tischler ist schon etwas
Geduld, zuweilen auch Demut gefordert. Das Gewerk ist schon
mehr dem Streben nach einer optimalen, kostenverträglichen
Lösung verbunden, als nach schnellem Erfolg und Ansehen. Ist
halt ein etwas längerer Weg zur Erfüllung seiner Leidenschaft.

Gruss Harald
 

Holzmagnet

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Ich fürchte Du verwechselst hier Tischler und Holzmechaniker, das sind zwei komplett unterschiedliche Berufe ! Sowas würde in einer handwerklichen Ausbildung das Berichtsheft gar nicht akzeptieren ! Wir hatten mal kurzzeitig einen gelernten Holzmechaniker, der konnte nicht mal 'nen Blendrahmenzapfen schlitzen!

Wir Holzmechaniker hatten mit den Tischlern zusammen Berufsschule, der Lehrplan war 2,5 Jahre deckungsgleich und gelernt habe ich meinen Beruf ebenfalls in einer Tischlerei.
Und unsere Prüfung wurde von der gleichen Prüfungskommission abgenommen, die auch die Tischler abgenommen hat, in der gleichen Werkstatt. Sicherlich ist das eigentliche Berufsbild etwas differenziert laut Definition, aber in der Realität war es für uns fast deckungsgleich. Bis auf einen Lehrling aus meinem Jahrgang, der jetzt als Anlagenfahrer bei einem Laminathersteller arbeitet sind wir auch alle in Tischlereien gelandet nach der Lehre.
Das Beispiel mit den Baufertigteilen betraf allerdings 2 von den Tischlerlehrlingen.

Das die Holzmechaniker bei gerade den jüngeren Tischlern einen schlechten Ruf haben, ist mir bekannt. Aber für mich nicht nachvollziehbar.

Und nun Back 2 Topic :emoji_slight_smile:
 

predatorklein

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Moin

Zu Punkt 1 , 2 , 3 und 5 kann ich den meisten Kollegen zustimmen :emoji_wink:

Punkt 4 : es gibt einen Fachkräftemangel , das dürfte klar sein.

Den gibt es aber in so gut wie jedem anderen Handwerk auch .
Bedeutet aber nicht , daß deswegen brauchbare Mädels und Jungs auch halbwegs ordentliches Geld verdienen.

Im Endeffekt ist die hier schon genannte " Flachschippe mit nachgeworfenem Gesellenbrief " eigentlich besser dran.
Der kriegt bißchen weniger Kohle als der Geselle der was drauf hat , allerdings geht ihm der Rest eigentlich ziemlich am A... vorbei .

Wäre ich nochmal 25 Lenze alt und hätte die Gesellenprüfung hinter mir würde ich mir heute einen Job bei der Uni suchen .
Geregelte 145 h im Monat , Weihnachtsgeld , Urlaubsgeld , halbwegs ordentliche Altersvorsorge , ordentlich Urlaub und wenn du mal krank bist kräht kein Hahn danach.

Und um meiner Leidenschaft zu frönen würd ich mir mit 2 oder 3 Kollegen zusammen eine Werkstatt einrichten in der ich für meine Freunde schreinere .
Ich hab das vor Jahren mal in Stuttgart gesehen , dort klappt das super bei einem Maler , einem Schreiner , einem Metaller und einem Holzbildhauer.

Unser letzter wirklich guter Schreinerlehrling hat nach einem Gespräch beim " JOBCENTER " in seiner Schreinerei gekündigt .
Er " schreinert " noch bei uns für sich , sein Geld verdient er bei einer Firma für Wasserschäden.
Innerhalb von 3 Jahren hat er 2 Fortbildungskurse besucht , jetzt macht er ( bezahlt von seiner Firma ) den Meister , schon jetzt bekommt er ca 400 € netto mehr raus als in einer Schreinerei.
Mit dem Meister gibt´s nochmal mehr Geld , danach winkt eine Stelle als Leiter einer Zweigstelle .
Und man glaubt es nicht , es gibt wieder mehr Geld :emoji_grin:

Dann ist der Bursche gerade mal 35 Jahre alt :eek:

Und ob einer geldlich besser steht wenn er sich als Schreiner selbstständig macht bezweifle ich beim Großteil von uns Selbstständigen auch.
Da bildet man sich lieber fort und qualifiziert sich zum Sachverständigen im Schreinerhandwerk.

Und geschreinert wird zur persönlichen Befriedigung abends oder am Wochenende :emoji_slight_smile:

Der Schreinerberuf ist wirklich klasse , vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus empfehle ich den Job heute aber niemandem mehr .
Traurig aber ist so :emoji_frowning2:

Gruß
 

Besserwisser

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Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, Jungs- ich habe immer kleine Blessuren an den Händen. Hier ein Splitterchen, da ein Kratzer, dort eine Abschürfung. Heilt alles schnell und wird nicht ernst genommen und daher ignoriert.

Ich erinnere mich an die Rede einer frischen Gesellin auf der lossprechung, wo sie sagte, das das erste, wovon sie sich in der Ausbildung getrennt habe, frisch manikürte Hände gewesen seien.

Das die Gefahreneinstufung unter der von Floristen liegt ist mir neu und und unverständlich, wir hatten auch einen solchen Betrieb in der Familie und ich kenne entsprechende andere Betriebe. Ich kann mir nur vorstellen, dass das mit den Giften auf den Pflanzen und Unverträglichkeiten zu tun hat. Aber das sei nicht Thema.
Eine Gemeinsamkeit gibts aber zwischen den Jobs- Arbeit schwer, Bezahlung schlecht.
 

Neige

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Will doch jetzt auch mal meine persönlichen Erfahrungen einbringen.
Zu 1.
Da behaupte ich, nicht größer als in anderen handwerklichen Berufen auch. Dafür lernt man ja den Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Materialien. Und wie schon erwähnt, darf man sich vor Blessuren nicht scheuen. Wer allerdings Wert legt auf tiptop gepflegte Hände und Nägel, sollte sich einen Bürojop suchen.

Zu 2.
Ja klar warum nicht? Anpacken musst du überall. In der heutigen Zeit, denke ich, geht dann auch mal sicher ein netter Kollege zur Hand.

Zu 3.
Du lernst in der Hauptsache dass, worauf der Schwerpunkt in der Firma gelegt wird.

Zu 4.
Dazu, so meine Meinung, kann ein erlerntes Handwerk durchaus ein gutes Sprungbrett zu einem Studium auch z.B. für Archtektur und vieles mehr sein.

Zu 5.
Ja, denn der Werkstoff Holz ist in seiner Vielseitigkeit und Verwendbarkeit doch sehr umfangreich.
 

Jette

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Vielen Dank schon mal für die bisherigen antworten!!

Mir sind noch ein paar Fragen eingefallen.

1. Wie viel verdient man ungefähr als Selbstständiger mit z.B. 2 Gesellen,bei guter betrieblicher Auftragslage?

2.Was würde mich eine komplette Werkstatt kosten,wenn ich mich nach der Meisterprüfung Selbstständig machen würde?

3. Wisst ihr,welches Handwerk den größten Fachkräftemangel hat?

4. Was mich momentan noch abschreckt ist das Verletzungsrisiko,da man sich ja auch wegen einem Holzsplitterz.B. eine Blutvergiftung holen kann. Das Risiko hat man natürlich auch im normalen Alltag,als Handwerker ist aber die Gefährdung doch um einiges höher,oder?

5.In welchen Bereichen könnte man nach der Ausbildung (und mit Meistertitel) arbeiten,wenn man dann nicht mehr direkt in der Schreinerei arbeiten möchte?
 

Holzrad09

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Hallo
Also zu Punkt 1. von - bis, je nach Region und Klientel
zu 2. auch wieder von - bis, je nach dem was Ich mache, als selbstständiger Küchenaufbauer benötige Ich nur E- Werkzeuge
zu 3. definitiv das Gebäudereinigerhandwerk, da liest man die meisten Stellenanzeigen :emoji_wink:
zu 4. nicht unbedingt, zuhause kann Ich mir beim Dielen schruppen auch einen Splitter einziehen :emoji_wink:
zu 5. z.B. als Ausbilder in einer überbetrieblichen Einrichtung, oder als Produktionsleiter in der Holzindustrie, da schiebt man auch meist 'ne ruhige Kugel :emoji_wink:
lg
 

yoghurt

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Hallo Jette,
1. Das ist eine lustige Frage - abgesehen von regionalen Unterschieden wird es kaum etwas geben, dass so individuell ist und in der Hand des Unternehmers liegt... Ich bin gespannt, ob es hier Antworten geben wird! Ich bin "Einzelkämpfer" kann daher dazu nichts beitragen!

2. Ebenfalls eine gute Frage! Das kommt darauf an, was Du fertigen möchtest! Ich nehme an, das untere Ende dürfte bei 10.000 - 20.000€ liegen. Nicht zu unterschätzen ist, dass man als Tischler wirklich alles und jedes braucht. Mein Kollege (seit 15 Jahren selbständig) meinte dazu mal: "Gib mir 10000€, ich habe keine Probleme dieses Geld sofort zu investieren..." Nach oben wird es beim Start der Selbständigkeit kein Ende geben. Ich habe übrigens ohne Startinvestition angefangen....

3. Nein.

4. Dazu haben wir schon einiges geschrieben. Aber auch im Büro kannst Du Deine Wirbelsäule ruinieren.

5. Ausbildung, Facility-Management, Entwicklungshilfe, mit Studium dann Architektur etc. Die Frage ist schwer zu beantworten, da das oft Seiteneinsteiger-Sachen sind die man sich halt suchen und finden muss!
 

dermike

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Jette,

mache eine kaufmännische Lehre, das passt besser zu Dir.
Da gibt keine Holzsplitter, nur Computertastaturen und Bildschirme und um 16.00 Uhr ist Feierabend. Freitags schon um 12.00 Uhr. Und verdienen tust Du dort auch nicht weniger.


Gruß

dermike
 

wasmachen

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...die Blutvergiftung holst Dir eher an ner Türklinke oder Kloschüssel.

Holz ist idR auf der Keimabtötenden Seite... weiss auch jeder, der nachdenkt.
Z.b. ist in Hotelküchen das Plastezeugs deswegen nicht gerne gesehen... Holz dagegen sorgt für Zrocknung und entzieht da den Nährboden.

Achja... das dreckigste überhaupt sind Touchscreens. Gab mal ne coole Reportage incl Laboruntersuchung. Und jeder, aber echt JEDER, fingert da rum...

Geldscheine haben z.B. auch einen guten Koksanteil....

Sorry Mädel, langsam hast sehr komische Gedankensweisen... achja: Leukämie wird gerne in Verbindung mit Lacken genannt. Frag mal ne Maniküre (ob se den Job aufgibt).

Hab meiner Frau (quasi Bürotante, hilft aber gelegentlich) das Thema hier gezeigt. Bei der 'Verletzungsrisiko, Schiefer usw' Sache hat se gelacht :emoji_wink:
 

Holz-Christian

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Hallo, zur Unfall/ Verletzungsgefahr im Schreinerhandwerk:
Speziell an Maschinen sind nervöse Hektiker fehl am Platz.
Ansonsten gehören Splitter, Kratzer ectr. dazu.

Und ja: Ich würde den Beruf immer wieder wählen.

Gruss Christian.
 

yoghurt

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Und ja: Ich würde den Beruf immer wieder wählen.

Hallo,
hier im Forum ist natürlich auch eine gute Auswahl an echten Überzeugungstätern zu finden....

Die Sache mit dem Verdienst ist m.E. der einzige Knackpunkt! Aber wer weiß? Die Nachfrage nach gut qualifizierten Tischlern steigt, vielleicht findet das in einigen Jahren auch in der Lohnentwicklung entsprechenden Widerhall!

@Jette: Vielleicht erzählst Du mal ein wenig von Dir, dann können wir besser auf Dich eingehen!
 

joh.t.

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Hallo,

ich habe ein paar Fragen an die Profis zum Thema Tischlerausbildung.

1. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko als Tischler,hat man wirklich täglich mit kleineren Blessuren,Splittern oder größeren Verletzungen zu kämpfen?

2. Meint ihr,dass man die Ausbildung auch als Frau körperlich schaffen kann?

3.Was genau umfasst das Aufgabengebiet eines Schreiners,wenn man in einer Tischlerei lernt,die auch Innenausbau(und natürlich Fenster,Türen- und Möbelbau)anbietet?

4.Wie sind die Zukunftsaussichten als Schreiner? Gibt es in diesem Beruf auch einen Fachkräftemangel?

5. Würdet ihr den Beruf nochmal wählen?

Hallo Jette,
1 nicht höher als im täglichen Leben
2.Ja, die die sich durchbeißen und gut sind immer. Es gibt ja auch kleine Männer.
3.Alles , s. meine Vorredner
4. Gute gibts immer zu wenig.
5. Nicht nur Beruf, sondern Berufung

1. Wie viel verdient man ungefähr als Selbstständiger mit z.B. 2 Gesellen,bei guter betrieblicher Auftragslage?

2.Was würde mich eine komplette Werkstatt kosten,wenn ich mich nach der Meisterprüfung Selbstständig machen würde?

3. Wisst ihr,welches Handwerk den größten Fachkräftemangel hat?

4. Was mich momentan noch abschreckt ist das Verletzungsrisiko,da man sich ja auch wegen einem Holzsplitterz.B. eine Blutvergiftung holen kann. Das Risiko hat man natürlich auch im normalen Alltag,als Handwerker ist aber die Gefährdung doch um einiges höher,oder?

5.In welchen Bereichen könnte man nach der Ausbildung (und mit Meistertitel) arbeiten,wenn man dann nicht mehr direkt in der Schreinerei arbeiten möchte?
Mit Zitat antworten

Antworten:

1. das kommt drauf an, was für eine gute Geschäftsfrau du bist, wie gut deine Leute sind, welche Marktnische du hast, wie gut du mit Archis kannst, wie deine Connections sind...

2. von gebraucht, alles angemietet bis 1.5. Millionen + Kosten für Halle ist alles drin. Es scheint das du keinen Vater mit Betrieb hast.

3. Nein , Heulen tun sie alle.

4. Hab zwar meistens an irgendeinem Finger ein Pflaster, aber frau/ man soll sich nicht so anstellen, es gibt ne Tetanusimpfung, und ( Ironiemodus an ) man wird durch ne Narbe nur noch attraktiver ( Ironiemodus aus).
5.fast überall. Einer der mit mir mitgewandert ist, ich war 4 Jahre in Frankreich, arbeitet heute im Industrievertrieb mit Frankreich .

Ich würde dir gerne eine private Nachricht schreiben, aber das geht erst ab 5 Beiträgen deinerseits. Also mach mal ! Es gibt Sachen die muß ich nicht vor allen breittreten.

VG Johannes
 

Sägenbremser

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Hallo Jette

so kommen wir hier mit deinen Kriterien nicht wirklich
weiter. In die Lage über eine Selbständigkeit auch nur
nachzudenken, kommst du erst nach dem ersten, sehr
erfolgreichen Abschluss und das in fast jedem Beruf.

Über die da benötigte Investitionssumme jetzt auch nur
ansatzweise zu spekulieren ist so unsinnig wie die Frage
nach deiner Rentenertragsleistung zu recherchieren.

Wer im Handwerk wirklich viel Geld verdienen möchte ist
bei Gerüstbauern gut aufgehoben. Aber ganz ernsthaft ist
das wirklich ein rauer Job und ich gönne den sportlichen
Männern wirklich jeden Euro, das mache ich mal bei mir
Zuhause ganz gerne, aber um das körperlich durchzustehen
braucht es schon viel gut trainierte, bedächtig eingesetzte
Muskelmasse und eine sehr robuste Einstellung zum Job.

Gruss Harald
 

Friederich

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ich habe ein paar Fragen an die Profis zum Thema Tischlerausbildung.

1. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko als Tischler,hat man wirklich täglich mit kleineren Blessuren,Splittern oder größeren Verletzungen zu kämpfen?
Nein; aber die Ausbildung ist trotzdem nichts für dich.
 

Jette

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Wie ist denn das durchschnittliche Gehalt von einem Gesellen(ich weiß,das ist von mehreren Faktoren abhängig, nur brauche ich mal einen groben Anhaltspunkt,damit ich das in meine Entscheidung mit einfließen lassen kann)?


Ich mache übernächstes Jahr mein Abitur und habe schon einige Sachen aus Holz gebaut, das macht mir viel Spaß,deswegen denke ich darüber nach,inwiefern eine Tischlerausbildung etwas für mich sein könnte. Auch wenn die ein oder andere Frage manchen vielleicht etwas komisch vorkommt,habe ich sie trotzdem gestellt,da ich mir mit meiner Berufswahl wirklich sicher sein will (natürlich werde ich nächstes Jahr auch noch ein Praktikum machen,falls der Beruf infrage kommt).
 
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