Verschnitt für Rahmentüren ?

thinking

ww-fichte
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Tach auch,

plane gerade eine Vitrine/Schrankwand und möchte die Fronten als Rahmentüren mit Holzfüllung ausführen. Wieviel Verschnitt muß ich einplanen?

Grüsse

Torsten
 

raftinthomas

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oh, ein thema, was ich noch nie ganz begriffen habe ! oder doch ?
verschnittzuschlag ist doch bezogen auf die fertigmenge. dh, du hast echt nur 23 % deines rohmaterials als abfall ?
also, ich hab immer 60 % (also mehr als die hälfte verlust).
ich fand auch immer die verschnitttabellen viel zu optimistisch.
 

Rühl

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Also mehr als die Hälfte Verschnitt halte ich für bedenklich.

Sind deine Holzqualitäten so schlecht?

Da müsstest du ja theoretisch aus 47er Holz nur 30er Fertigmass bekommen.(Baumkante und Längenverschnitt mit eingerechnet.)




verschnittzuschlag ist doch bezogen auf die fertigmenge. dh, du hast echt nur 23 % deines rohmaterials als abfall ?


Deshalb heisst es ja "Zuschlag":emoji_wink:
 

raftinthomas

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also, ich brauch beispielsweise 2000x80x30. eine 36 er geht da schon nicht mehr, weil spätestens beim aufsägen auch das gerade 36er brett rund wird. also ein 2", da hab ich dann schon 36 % verschnitt, ohne mitzurechnen, dass das brett natürlich 4,5 m lang ist, dh, da muss man noch mal rund 20% zurechnen.
dann hab ich aber noch keinen ast rausgeschnitten.
 

Glismann

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Holzart?

Ihr könnt das aber nicht als allgemein stehen lassen.

Es kommt auf die Holzart an.
Weiterhin kommt es darauf an, wie hoch sind die Anforderungen?
Kein Ast? nur wenige kleine Äste?

Und so weiter und so weiter.

Ich hatte schon Aufträge mit 100 und mehr % Verschnitt.
 

raftinthomas

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nein, natürlich nicht ist das nicht allgemeingültig. bei meinem meisterstück hab ich ca. 75% in die absaugung oder den ofen geschoben....
aber verschnittzuschläge von 35% erscheinen mir aus meiner praxis als sehr blauäugig, denn selten kann ich masse und stärken der fertigteile anhand der masse der bohlen und bretter ausrichten, meisst ist das durch konstruktion vorgegeben.
und aus einem 28ert Buchebrett 22er Rahmen zu machen, halte ich beispielweise schon für kaum durchführbar, es sei denn, wir reden nur über längen von 80 cm.
und bei diesem beispiel haben wir schon 25% verschnitt nur in der stärke, da ist kein ast rausgeschnitten und kein längenverschnitt drin.
40% verschnittzuschlag bedeutet, dass die rohmasse in alle richtungen gerade mal 12% grösser sind ! das ist wenig, find ich.
 

raftinthomas

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aber, wir gleiten ab : torsten, was für holz, was für längen, was für querschnitte und was für ausgangsmaterial (zb stammware, besäumt oder evtl sogar vorgeschliffen) ?
 

Thirteen

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Kurz noch ne Zwischeninfo: :emoji_wink:

Für ein Meisterprojekt hab ichs auch grad mit Verschnittsätzen und nachdem ich grad unser Tabellenbuch vor mir liegen hab kurzer Einwand was die so als Mittelwerte angeben:

  • Nadel, Laubholz im Fensterbau als verleimte Kantel : 30 bis 40%
  • Nadelholz als Stammware: 40 bis 50%
  • schwere Laubhölzer: 40 bis 60 %

Persönlich hab ich aber auch schon bedeutend mehr oder auch bissel weniger gebraucht...
60% ist echt bissel wenig Teilweise.

Nichts für ungut,

Grüßle
 

Norbert

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Hallo Holzprofis,

Eure Angaben sind mir ein Trost : dachte immer, ich bin blöd, weil ich selten mehr als 40% Ausbeute (von Blockware) hatte.

Vielmehr: nach sparsam kalkuliertem Zuschnitt kamen die Überraschungen: Zuschnitt zu knapp bemessen, Splintholz nicht wegzubügeln, Äste an unmöglicher Stelle, usw....

Aber das Grundübel ist wohl: man will halt sparen ("schade um das schöne Holz!").

Muß man auch erst lernen: großzügig allen Mist wegschneiden, der einem die Arbeit versauen kann.

Eigentlich hab ich's ja gut: habe eine Stückholzheizung, und der ist es egal, ob gehobelt oder nicht...

Gruß

Norbert

P.S.: ab und zu kriege ich einen Rappel und mache alle Reststücke "die man noch für irgendwas brauchen kann" ofenfertig. Platz in der Werkstatt hat auch seine Qualitäten.
 

derdad

Moderator
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Guten Morgen!
Wie schon oben mehrmals gesagt, hängt der Verschnitt sehr viel von der Holzart und dem Auftrag ab. Und auch was die versch. Tischlereien als Verschnitt betrachten. z.B.: Ich hab ein Brett mit Baumkante das 16 cm breit ist und schneit 12cm herunter. Die Einen betrachten die Leiste am Rand nicht als Verschnitt, da sie "ja noch für einen Anleimer genützt werden kann". Andere wiederum nehmen den Rest und werfen ihn gleich zum Brennholz,"bevor ich da lang herumsuche nehm ich gleich ein neues Brett, das Suchen kostet zuviel". Wenn ich 32mm in der Dicke brauche (bei einem 2m langen Brett), werd ich mit 35 Rohdicke nicht auskommen, ich brauch also 40mm. Also hab ich bei diesem Beispiel schon rund 50% OHNE Längenverschnitt.
Die Berechnungs% sind natürlich auch immer anhängig, ob ich von Rohmaß oder vom Fertigmaß rechne.
Laut meinen Erfahrungen dürften es bei Weichholz (hochgerechnet auf längere Zeit) so ca 30-40% sein, und bei Hartholz so ca 50-60 %. Wenn man nur Auftragsbezogen rechnet können es bei Hartholz von 40- weit über 100% sein.
Ich glaube auch, dass in einem größeren Betrieb (Möbeltischlerei) die Verschnitte höher liegen als in einem kleinen. Dafür wird die Zeit der Holzauswahl umgekehrt proportional sein.

Das sind meine Erfahrungen im Bezug auf Verschnitt.

gerhard
 

manuel01

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Mahlzeit
warum werden immmer alle Äste und Einschlüße weggeschnitten? Ich finde es hat was wenn in der Fläche auch mal Äste sind und nicht nur Maßerstreifen. Bei Tragenden Teilen siehts natürlich anders aus. Der Kundewunsch spielt ja natürlich auch eine Rolle bei der Auswahl des Holzes.

MfG manuel
 

derdad

Moderator
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Mahlzeit!

Ich geb dir vollkommen recht, Manuel. Ich bin auch so ein "Brennholzverarbeiter". Leider sind die Kunden oft "Möbelhausgeschult", und da siehst du meist wenig "Holzfehler". Einfach aus dem Grund, da eine Serie über zigtausend Quadratmeter immer gleich aussehen soll, und das erreichst du nur mit Fehlerfreiem Holz.
Und natürlich brauchst du es vielfach auch konstruktiv -> Rahmenhölzer.

gerhard
 
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