Verschraubung am Zeltdachstuhl

hanes66

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Hallo,

gibt es irgendwo Lektüre oder Anwendungsbeispiele wie die Verschraubung/Anschlüsse bei einem Zeltdachstuhl zu erfolgen hat.

Speziell:

Gratsparren Kreuz im Firstbereich

Schifter an Gratsparren (von oben möglich?)

Eckpfosten mit Zapfen an Pfetten geplattet (von oben ins Hirnholz des Pfosten schrauben?)

Verschraubung möglichst nicht sichtbar.
Geht um ein Pavillon.

Vg
 
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Fichtenelch

ww-robinie
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https://tribecco.de/garten-architekture/lauben-firstverbinder

Das könnte man von oben rauf schrauben.

Im Prinzip ist es aber so das die Gratsparren sich gegenseitig stützen.
Es würden im Prinzip auch Stichnägel reichen.

Alternativ mal in einem Binderwerk anrufen, denen eine Skizze zeigen und erfragen welche Metallverbinder die nutzen.
Habe bei verschiedenen Herstellern gestöbert aber nicht wirklich was gefunden.

Das ganze ist auch recht schwierig 100% genau zu machen, möglich ist es aber trotzdem!

Ich persönlich würde auch auf Herzschifter verzichten, die laufen nämlich auch direkt zum First, das wird sehr eng in der Spitze.

Wie groß ist der Bau im Grund und welche Dachneigung?

Ich habe schon mal Metallverbinder gesehen in denen alle 4 Gratsparren gesteckt werden, aber ich finde es leider nicht.

Ich gehe mal davon aus daß die Gratsparren nur unten auf den Rahmenhölzern aufliegen,oder?
 

Alter Polier

ww-ulme
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Hallo ! Mein Vorschlag wäre: verwende einen" pseudo Firstpfosten ", Kantholz mit einer Kantenbreite größer als die Gratsparren Breite ,daran die Gratsparren angeschlossen,und verschraubt. Das Pfostenende im Walmdach Gefälle abgeschnitten. Sozusagen Fortführung der Gratlinien.
 

Fichtenelch

ww-robinie
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Hallo ! Mein Vorschlag wäre: verwende einen" pseudo Firstpfosten ", Kantholz mit einer Kantenbreite größer als die Gratsparren Breite ,daran die Gratsparren angeschlossen,und verschraubt. Das Pfostenende im Walmdach Gefälle abgeschnitten. Sozusagen Fortführung der Gratlinien.
Daran hatte ich auch schon gedacht, ich hatte sowas mal aus Metall gesehen, war aber bestimmt Sonderanfertigung.
Im Netz von der Stange habe ich nichts gefunden.
 

IngoS

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Hallo,

hier ein paar Bilder von dem Sechseck Pavillon, den wir seinerzeit gebaut haben.
Der durch eine Zange gestützte Sechseckige Mittelpfosten nimmt die sechs Gratsparren auf. Auch ist zu erkennen, wie die Schifter verlaufen, nämlich im rechten Winkel zu den Fußpfetten. Die Zange hat zusätzlich die Funktion, Spreizkräfte auf die Fußpfetten abzufangen. Bei einem quadratischen Pavillon ist die Konstruktion ja gleich.
Falls noch Fragen sind, gerne.

IMG-20250420-WA0008.jpg

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Zum Dach decken habe ich keine Firma gefunden, die das machen wollte. So musste ich selbst ran. Das sind extra kleine Hohlpfannen mit nur 15cm Deckbreite und 20cm Decklänge. Die hatte ich mal irgendwo gesehen und für den Pavillon besorgt. Haus, Schuppen und Nebengebäude sind mit normal großen Hohlpfannen gedeckt. Für den Pavillon waren die mir aber unpassend groß. Bei 6 Graten, eine unendliche Schneidarbeit der Ziegel.
Noch eine Besonderheit bei den Pfosten. Die wurden schräg aufgetrennt und gestürzt wieder zusammengefügt. Dadurch sind die Seitenflächen rechtwinklig zum Pfettenverlauf, was die Anbringung der Kopfbänder deutlich vereinfacht.

Gruß Ingo
 
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Andreas W.

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Hallo hanes66,

zu Deiner Frage: "so, daß es hält".

Das Ganze wird von der Größe des Pavillions abhängen.

Zeltdachstühle im Großen sind Pfettendachstühle.
Pfettendachstühle heißt, daß Du min. zwei Pfetten hast, auf denen die Sparren aufliegen.
Pfettendachstühle übertragen das ganze Gewicht des Daches usw. senkrecht nach unten.
Das heißt, in Richtung der Sparren wirken keine Kräfte (nach außen). Also, daß Deine Sparren nicht nach außen drücken bzw. nach außen ausweichen wollen.

Ein normaler Gartenpavillion ist normalerweise nicht groß, er hat außer dem Auflager an der Traufe (Fuß"pfette") keine weitere Pfette.
Das heißt es entstehen Kräfte, die in Richtung der Sparren verlaufen.
Die geringe Größe eines solchen Gartenpavillions bringt auch mit sich, daß aber die ganze Konstruktion (bei normaler, vernünftiger Bauweise) durch Schrauben bzw. Nägel dennoch hält, ohne daß es alles auseinander drückt.
Ein normales Zeltdach für ein Haus könnte man so nicht bauen (ohne größeren Aufwand im Fußbereich der Sparren).



(Möglichst) Unsichtbar: entweder mit entsprechenden Schrauben von außen oder aber von innen und anschließend mit Stöpseln verschließen.
Für die Gratsparren ist Fichtenelchs Link eine Möglichkeit.

Gruß, Andeas
 

hanes66

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Der Aufbau ist wie von IngoS dargestellt. Nur mit 2 Doppelzangen kreuzweise auf die Gratsparren gehend. Der Mittelpfosten ist oben nicht in die Gratsparren eingebunden sondern es wurde eine Platte innen in das Kreuz der Gratsparren eingesetzt welche teils in den Gratsparren sitzend eingefräst wurde. Die Schifter sind auch 90° zur Fußpfette.

Grundfläche ist ca. 4,2mx4,2m + Dachüberstand.
 
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