Verständnisfrage Hobelmaschine

Daniel K

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Liebe Gemeinde,

im Zuge meiner mittelfristig geplanten Anschaffung der ersten Kombi-Hobelmaschine habe ich eine Verständnisfrage.

Und zwar kenne ich einerseits die übliche Hobel-Reihenfolge beim Abrichten, sehe aber andererseits viele Maschinen, deren Dickenhobel eine geringere Durchlasshöhe bietet als die Hobelbreite der Abrichte. Wenn ich nun auf einer Maschine mit einer verfügbaren Hobelbreite von 310 mm ein entsprechend breites Werkstück abrichte, die Maschine aber "nur" gut 200 mm Durchlasshöhe bietet, kann ich die zweite kurze Seite ja nicht im Dickenhobel abrichten, da das Werkstück nicht hochkant durchpasst.

Was ist in diesem Fall die beste Vorgehensweise? Per TKS besäumen? Anschließend per Handhobel oder Frästisch nacharbeiten? Oder anschließend die per TKS geschnittene Kante auf der Hobelmaschine abrichten?

Ich frage mich das, weil ich (wie viele Menschen vor mir) vor der Frage stehe, welche Hobelbreite es in meiner kleinen Werkstatt denn sein soll und welchen Wert eine größere Hobelbreite hat, wenn am Ende beim Abrichten größerer Flächen die Begrenzung durch die Durchlasshöhe entsteht.

Vielleicht könnt ihr mir da auf die Sprünge helfen.
 
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Komihaxu

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Was ist in diesem Fall die beste Vorgehensweise? Per TKS besäumen? Anschließend per Handhobel oder Frästisch nacharbeiten? Oder anschließend die per TKS geschnittene Kante auf der Hobelmaschine abrichten?
All das ist möglich und wie du es machst, ist ein bisschen Geschmackssache.
Du richtest die erste Brettfläche ab, dann eine Schmalseite.
Dann gehst du damit auf die Tischkreissäge und schneidest auf Breite (plus ein bisschen was zum weghobeln). Wenn du eine gute Tischkreissäge hast, dann machst du noch einen Strich mit dem Handhobel und bist fertig.

Wenn deine Tischkreissäge nicht so toll ist und ordentliche Marken hinterlässt, wird es sich anbieten, 2mm breiter zu schneiden und dann 2x 1mm auf der Abrichte abzunehmen.

Frästisch geht auch, aber wenn du eine ordentliche Abrichte hast, ist das Einrichten der Fräse unnötig aufwändig.

Ich frage mich das, weil ich (wie viele Menschen vor mir) vor der Frage stehe, welche Hobelbreite es in meiner kleinen Werkstatt denn sein soll
Für die Hobbywerkstatt wird die 31cm Hobelmaschine der ideale Kompromiss sein.
Die Durchlasshöhe ist nicht entscheidend, wenn du wie oben gezeigt arbeitest. Ein 40cm hohes und 1,9cm breites Brett willst du eh nicht unten durch den Dickenhobel schicken, da ist die Gefahr groß, dass es wegkippt.

und welchen Wert eine größere Hobelbreite hat, wenn am Ende beim Abrichten größerer Flächen die Begrenzung durch die Durchlassbreite entsteht.
200mm Durchlasshöhe dürfen nahezu immer ausreichen. Selbst 100mm wirst du selten brauchen, vielleicht mal zum Balken hobeln.

Hinweis:
Eine Spiralmesserwelle kann ich dir sehr ans Herz legen, ich bin mit meiner Hammer A3 31 hochzufrieden.
 
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Clemens J.

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Hallo Daniel,

Bretter hoble ich in den seltensten Fällen auf Breite. Im Rahmenbau wird das vorkommen, aber um Leimholzplatten (Schrankseiten, Einlegebretter usw. herzustellen mache ich das nie. Ich besäume das Rohe Holz mit max. möglicher Breite, dann ist es weist nicht paralell, sondern konisch.
Nach dem Abrichten und auf Dicke hobeln der Brettflächen werden die Kanten an der Abrichte gefügt und dann verleimt.
Wenn die Kanten paralell zueinander sein sollen (Zierbalken, Dielenbretter, usw.), dann wird eine Kante gefügt und dann paralell geschnitten.
Muss die Schnittkante gehobelt werden, dann auf die Abrichte.

Gruß Clemens
 

Mitglied 59145

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Bei uns sind an der Formatkriessäge so kleine Linien im alu des Schiebtisches, paraleller wir es für Leimholz nicht. Richtig konisch machen wir selten, aber richtig paralell auch nicht.
Übrigens hat meine 630mm breite SCM auch nur eine Hobelhöhe von 24 cm.

Gruss
Ben
 

Daniel K

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Vielen Dank allerseits! Verstanden.

Eine Spiralmesserwelle kann ich dir sehr ans Herz legen, ich bin mit meiner Hammer A3 31 hochzufrieden.

Schöne Maschine, von der ich oft gehört habe, das verfügbare Budget liegt aber leider deutlich darunter. Im Moment schiele ich eher auf die 260-mm-Klasse (auch wenn ich dann Korpusteile ggf. aus 3 statt nur 2 Teilen zusammensetzen muss) und auf sowas wie Hans Schreiner oder Holzmann...
 

InstantMuffin

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Hol dir was gebrauchtes. Du wirst generell über jede (auch gebrauchte) Maschine etwas finden, was es auszusetzen gibt.
Aber eine gute Maschine hält ewig und hat Ersatzteile, die noch beziehbar sind. Somit kannst du auf Garantie verzichten.

Die Holzmann (wenn du die um 700-800€ meinst) hat eine eigene Absaugung und einen Dickentisch mit Säulenvorrichtung, allerdings ist es selbst Let's Bastel-Mann aufgefallen, dass der Dickentisch kippt.

Übliche Empfehlungen sind Maschinen von EB und Kity, wobei erstere gerne überteuert angeboten werden.

Was du brauchst ist ein fixes Budget und eine Vorstellung, wozu du die Maschine benutzen willst. Dann können dir hier Empfehlungen gegeben werden, und worauf du achten sollst.
Am besten ist aber du findest einen woodworker, mit dem du Besichtigen gehen kannst. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, man vergisst beim ersten Mal gerne Sachen trotz Vorbereitung.
 

Daniel K

ww-ahorn
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Hol dir was gebrauchtes. Du wirst generell über jede (auch gebrauchte) Maschine etwas finden, was es auszusetzen gibt.
Aber eine gute Maschine hält ewig und hat Ersatzteile, die noch beziehbar sind. Somit kannst du auf Garantie verzichten.

Darüber hatte ich auch nachgedacht, allerdings habe ich noch nie mit einer Hobelmaschine gearbeitet und traue mir daher nicht zu, Zustand und Preisniveau einer Gebrauchtmaschine zu beurteilen.

Die Holzmann (wenn du die um 700-800€ meinst) hat eine eigene Absaugung und einen Dickentisch mit Säulenvorrichtung, allerdings ist es selbst Let's Bastel-Mann aufgefallen, dass der Dickentisch kippt.

Die mit integrierter Absaugung meine ich nicht, das ist meines Wissens nicht die ECO-, sondern eine andere Version.

Was du brauchst ist ein fixes Budget und eine Vorstellung, wozu du die Maschine benutzen willst. Dann können dir hier Empfehlungen gegeben werden, und worauf du achten sollst.

Die Frage ist leicht zu beantworten. Das Budget ist (oder sollte ich schreiben "war mal"?) auf 1.000 Euro geplant. Benutzen möchte ich die Maschine für Möbelbau mit Massivholz - leider sind die Pläne nicht wesentlich bescheidener als das. Mit kleineren Unzulänglichkeiten in der Bedienung oder der Absaugung könnte ich leben, mit einem unsauberen Hobelbild oder einem schiefen Abrichte-Ergebnis dagegen eher nicht.
 

PrimaNoctis

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Ich mache die zweite Kante auch auf der Abrichte am Fügeanschlag, verleime dann weiter und zum Schluss wird auf der FKS das Endmaß gesägt. Der Fehler in der Breite lag bei einer Platte von 1m Breite jetzt bei 5mm. Das sieht kein Mensch, wenn da was nicht perfekt parallel ist.

Wenn ich dir einen Tipp geben darf, dann nimm die größte und schwerste Maschine, die bei dir reinpasst und die du dir leisten kannst. Ich habe mit einer 32er angefangen und war oft froh, doch nicht die 26er genommen zu haben. Da geht es auch um die Länge der Tische. Ich bin mittlerweile auf eine 50er umgestiegen und hab das noch keine Minute bereut und würde den Umstieg jederzeit wieder tun.

Spiralmesser vermisse ich nicht. Wenn du Tersa oder Centrofix (hab ich drin) bekommen kannst, nimm die. Wird für 1000€ aber schwer. Eine 30er für das Geld ist aber machbar. Die 305 von Holzmann kostet geliefert ja unter 1400€. Die 500€ Aufpreis lohnen sich langfristig sicherlich, wenn du Möbel machen möchtest und ein Gebrauchtkauf keine Option ist. Die Bernardo kam hier auch immer gut weg.

Letztlich ist das aber deine Entscheidung, die dir keiner abnehmen kann. Im Forum findest du viele Informationen zu den einzelnen Maschinen und kannst ggf. auch weiter um Hilfe bei der Typenfindung fragen. Günstige Angebote auf Kleinanzeigen sind aber binnen Stunden weg, du solltest also vorher wissen, was du grob brauchst.

Viele Grüße
Stefan
 

Daniel K

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Danke für die Rückmeldungen. Ich freue mich natürlich über Meinungen, will diesen Thread aber andererseits auch nicht zu einem 45. Kaufberatungs-Thread machen, da gibts ja genug Lesestoff.
 

pixelflicker

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Also ich kann nur sagen, ich bin bisher auch gut damit gefahren beide Kanten an der Abrichte zu fügen. Dann müssen die Bretter nicht komplett parallel sein und wenn der Anschlag passt, dann kommt auch eine gerade Platte raus. Ich sehe oft in Videos, dass viele empfehlen die zweite Kante in der Dickte zu hobeln, aber ich finde das nicht so sinnvoll. Für mich ist nicht entscheidend, dass die Kanten Parallel sein müssen, was bringt mir das? Für mich ist entscheidend, dass beide Kanten zusammen eine gerade Platte ergeben. Hier sieht man was ich meine:

Ich richte abwechselnd von vorne und hinten ab, dann müssten sich die Winkel wie in dem Video aufheben.

Da ich auch mal schräg besäume, wie IngoS es immer wieder zeigt und ich mich inspirieren lassen habe, klappt das Dickenhobeln eh nicht.
Von daher hab ich noch nie einen größeren Durchlaß als vielleicht 10cm gebraucht. Ich wüsste nichtmal wie viel meine Hobelmaschine schafft.

Wenn es eine neue Maschine sein soll könnten die Maschinen von Jet vielleicht auch interessant sein. Die gibts auch mit Spiralwelle, das dürfte aber dann wohl nicht mehr im Budget sein.
Wie schon geschrieben wurde, haben breitere Maschinen auch einen anderen Vorteil: Sie sind auch länger und das bringt auch einiges.
 

InstantMuffin

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Ich sehe oft in Videos, dass viele empfehlen die zweite Kante in der Dickte zu hobeln, aber ich finde das nicht so sinnvoll. Für mich ist nicht entscheidend, dass die Kanten Parallel sein müssen, was bringt mir das?

Ja, ich hätte auch Angst, dass mir das je nach Brettdicke (hier dann Breite) kippen würde oder so, wenn man nicht gerade mehrere gleichzeitig hobelt.
Klarer Vorteil ist eigentlich, dass das verleimte nachher gerade Kanten senkrecht zur Fügung hat und sich nicht dreht. Das ist aber wiederum stark abhängig von der Anzahl der Verleimungen, der Endlänge und wie stark die Abweichung von der Planparallelität ist. Ich denke ein guter Kompromiss wäre in dem Fall an der TKS vorzuschneiden und im Zweifel für die Oberflächenbeschaffenheit nachzuhobeln.
 
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pixelflicker

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Wie gesagt: Ich sehe keinen großen Vorteil darin, dass die Kanten genau parallel sind. Die Kanten beeinflussen sich beim Verleimen nicht gegenseitig, eigentlich haben die gar nichts miteinander zu tun, nur, dass sie halt am selben Brett sind. Ich sehe da keinen Vorteil. Wenn der Anschlag nicht 100%ig im Winkel ist, dann hast du eher noch den Nachteil, dass sich der Fehler potenziert.
 

IngoS

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Hallo,

Für Leimholz (Tischplatten, Füllungen...) richte ich die einzelnen Lamellen ab und hoble beide Fügekanten auf der Abrichte.
Die einzelnen Lamellen sind bei mir üblicher Weise unterschiedlich breit und mehr oder weniger konisch, halt je nach Bohle. Dann wird alles durch den Dickenhobel gelassen. Beim Verleimen werden die einzelnen Lamellen nach Verleimregeln, Maserbild und Konizität so sortiert, dass eine halbwegs rechteckige Platte herauskommt. Nach dem Verleimen folgt dann der Formatschnitt.
Bei breiten Tischplatten, die ich am Parallelanschlag nicht mehr sägen kann, wähle ich eine Längskante als Winkelkante und trage von da die Breite auf der letzten Lamelle mit Bleistift an. Dann hoble ich diese eine Lamelle auf der Abrichte nach Anriss und verleime anschließend.
Bei Rahmenteilen gebe ich die einzelnen Teile auch hochkant durch den Dickenhobel, um schön parallele Kanten zu erhalten und alle Rahmenteile werden so exakt gleich breit. Bei dünnen breiten Teilen (2 x 12cm+) stelle ich einen Anschlagwinkel auf den Dickentísch, an dem ich das Brett dann hochkant ausrichte (funktioniert gut).
Gruß
Ingo
 

Herbert 10

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Genauso wie Stefan geschrieben hat macht man das .
Eine Fläche abrichten , beide Kanten fügen . Wenn die Leimholzplatte fertig ist - Formatschnitt.
@ Michl : Die von Holzwerken empfohlene Methode meint was anderes . Und zwar das man deren Meinung nach nicht 100 % einen 90 Grad Winkel anhobel n muss um zu passen . Das ist ja bei einen dünnen Brettchen in der Tat nicht so ganz einfach .
Einen exakten Winkel würde ich persönlich trotzdem empfehlen da es sonst im Verleimständer leicht diese Bretter verschieben kann oder wird .
dh . man provoziert da möglicherweise einen Versatz.
 

teluke

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Wie gesagt: Ich sehe keinen großen Vorteil darin, dass die Kanten genau parallel sind. Die Kanten beeinflussen sich beim Verleimen nicht gegenseitig, eigentlich haben die gar nichts miteinander zu tun, nur, dass sie halt am selben Brett sind. Ich sehe da keinen Vorteil. Wenn der Anschlag nicht 100%ig im Winkel ist, dann hast du eher noch den Nachteil, dass sich der Fehler potenziert.

Und was machst Du wenn Du z.B. Schubladen machst.
Ist Dir dann die Sägekante genau genug?
Sowas geht bei mir immer hochkant durch die Dickte.

Bei 2cm Breite ist bei mir noch nie was umgekippt.
 

Undead

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Ich mach's wie damals im TSM gelernt.

Bohle besäumen, breite Fläche Abrichten dann Hochkant am Anschlag die Winkelkante erstellen. Ab auf die Kreissäge auf Rohmaß Sägen und dann durch den Dickenhobel beide Seiten Parallelhobeln. Probleme hatte ich damit bisher nie. Verleime ich Platten werden die einzelnen Bretter eben Maximal 30cm Breit.

Mit freundlichen Grüßen Olli
 

PrimaNoctis

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Wie Olli schreibt, mache ich's auch, wenn es geht: 2x abrichten, dann 2x dickten. Passen die Teile nicht mehr durch den DH, dann wird die zweite Kante gefügt oder vorgesägt und gefügt, wie oben beschrieben. Das bezog sich auf die Teile, die zu breit sind. Bei mir ist das ab ich glaube 23cm. Den Fügeanschlag kann man ja auf saubere 90° einstellen. Bei einer Platte schleift man die Sägespuren vom Formatschnitt eben weg, ist auch kein Beinbruch.

Mit ca. 20mm in der Dicke habe ich hochkant auch keine Probleme. Dann wird halt erst hochkant gehobelt, bevor die Dicke auf Endmaß kommt.

Ich glaube, man muss nicht aus allem eine Wissenschaft machen. :emoji_wink:

Gruß
Stefan
 

Komihaxu

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Und was machst Du wenn Du z.B. Schubladen machst.
Ist Dir dann die Sägekante genau genug?
Sowas geht bei mir immer hochkant durch die Dickte.
Ich habe an der Kreissäge nur den üblichen Millimeter-Maßstab und auch wenn der Schnitt so gut rauskommt, dass es nur 1 Strich mit dem Handhobel erfordern würde, säge ich doch auch gerne 1mm stärker und schieb das ganze hochkant durch die Dickte (welche ich auf 1/10mm genau einstellen kann am Handrad). Oft braucht es diese Präzision nicht, aber es schadet auch nicht, sie zu haben.

Manchmal habe ich keine Lust auf noch mehr Lärm und mache das dann doch mit dem Handhobel (Rauhbank mit Fügeanschlag), das geht genauso schnell.
Je nach Lust und Laune.

Die einzelnen Lamellen sind bei mir üblicher Weise unterschiedlich breit und mehr oder weniger konisch, halt je nach Bohle.
Wenn eine Lamelle hinten mal 2 cm breiter ist als vorne - das hat auch seinen Charme. Erstens sieht es weniger nach industrieller Fertigung aus - und man bekommt mehr aus seinem Holz raus.

Die Arbeitsweise im Video von Pixelflicker kann man sich grundsätzlich angewöhnen, sowohl für Handhobel als auch Abrichte. Eliminiert Winkelfehler grundsätzlich, erfordert aber immer etwas mitdenken.
 

pixelflicker

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Einen exakten Winkel würde ich persönlich trotzdem empfehlen da es sonst im Verleimständer leicht diese Bretter verschieben kann oder wird
Ja, das ist natürlich klar. Man sollte versuchen den Winkel so exakt wie möglich einzustellen. Aber trotzdem hat man immer einen gewissen Fehler, den man dann eben mit der Methode, es so zu hobeln, dass es sich ausgleicht noch eliminieren kann. Ist nicht notwendig, ist eher eine Vorsichtsmaßnahme, die nicht weh tut.

Und was machst Du wenn Du z.B. Schubladen machst.
Ist Dir dann die Sägekante genau genug?
Ja, auf jeden Fall. Müssen denn Schubladenseiten aufs 10tel genau sein? Das macht doch gar keinen Unterschied, gerade bei Schubläden, die nach oben offen sind.

säge ich doch auch gerne 1mm stärker und schieb das ganze hochkant durch die Dickte (welche ich auf 1/10mm genau einstellen kann am Handrad). Oft braucht es diese Präzision nicht, aber es schadet auch nicht, sie zu haben.
Ja, aber wie machst du das dann? Dann müssen alle deine Lamellen für die Leimplatte gleich breit sein? Welchen Vorteil hast du dadurch? Das produziert doch nur immens viel abfall, oder nicht?

Die Arbeitsweise im Video von Pixelflicker kann man sich grundsätzlich angewöhnen, sowohl für Handhobel als auch Abrichte. Eliminiert Winkelfehler grundsätzlich, erfordert aber immer etwas mitdenken.
Das meinte ich ja. Man muss es ja nicht drauf ankommen lassen. Wenn man durch so eine Arbeitsweise die Fehler minimieren kann, ist das doch gut.
 

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Ja, das ist natürlich klar. Man sollte versuchen den Winkel so exakt wie möglich einzustellen. Aber trotzdem hat man immer einen gewissen Fehler, den man dann eben mit der Methode, es so zu hobeln, dass es sich ausgleicht noch eliminieren kann. Ist nicht notwendig, ist eher eine Vorsichtsmaßnahme, die nicht weh tut.

So wie du es beschreibst, kannst du aber nicht auf den Faserverlauf achten. Dazu muss man sich die Seite am Anschlag aussuchen können.

@IngoS hat das mit dem abrichten und direkt die Winkelkanten fügen ja auch. Wobei ich zugeben muss, wenn ich eine kombinierte nutzen würde, würde ich das auch so machen. Beziehungsweise habe ich das dann auch so gemacht, ausser man hatte etwas mehr zu hobeln.

Ist jetzt alles kein Drama, zeigt aber wieder das Rom recht gut zu finden ist!:emoji_wink:

Gruss
Ben
 

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So wie du es beschreibst, kannst du aber nicht auf den Faserverlauf achten. Dazu muss man sich die Seite am Anschlag aussuchen können.
Ich mach das schon so, dass ich mir die Bretter, nachdem ich sie auf dicke gehobelt habe auslege und sie sortiere und versuche nach Verleimregeln und Bild zu legen. Dann mach ich ein Schreinerdreieck drauf und hoble dann jedes Brett an der einen Kante von vorne und an der anderen Kante nach hinten gedreht. Also so, dass ich das Dreieck bei allen unteren Kanten sehe und bei den oberen Kanten am Anschlag habe.

Ich weiß nicht, ob das so sinnvoll ist, aber es hat bei mir bisher immer ganz gut funktioniert. Allerdings habe ich auch nicht wahnsinnig viel Erfahrung mit dem Fügen, ich mache Leimholz erst seit etwa drei Jahren.
Ansonsten halte ich mich an Ingos Tipps und mach die Lamellen auch mal Konisch und unterschiedlich breit.
 

Mitglied 59145

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Ich meine nicht das sortieren. Beim hobeln kann man entweder mit oder gegen die Faser hobeln. Das sind dann diese kleinen Ausrisse in den gehobelten Flächen, wenn man diese Fkächen andersrum hobelt, dann verschwindet das.

Gruss
Ben
 

Komihaxu

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Ja, aber wie machst du das dann? Dann müssen alle deine Lamellen für die Leimplatte gleich breit sein? Welchen Vorteil hast du dadurch? Das produziert doch nur immens viel abfall, oder nicht?
Wenn die Lamellen gleich breit sind, kannst du sie beim Zusammenfügen frei drehen und wenden, ist ja alles gleich.

Wenn ich die Lamellen in "wilder Breite" belasse, kann ich sie nicht mehr so frei kombinieren, da muss es einfach zufällig passen. Erzeugt aber weniger Abfall und kann interessant aussehen.
Wenn das Brett nicht parallel läuft, kann es natürlich auch nicht durch die Dickte geschoben werden.
Aber oben auf der Abrichte bekomme ich die Kante genauso gut sauber und gerade.
Auch auf exaktes Maß hobeln geht auf der Abrichte (wenns nötig ist). Dann muss eben gemessen werden und die Anzeige an der Maschine muss passen. Wäre dann blöd, wenn du 1mm abhobeln willst, aber der Zeiger so schlecht sichtbar/justiert ist, dass auf einmal 2mm weg sind.
Aber wie oben schon geschrieben wurde: wenn die Lamelle "wild" zuläuft, ist die Breite letztlich ja völlig egal. Erst wird alles verleimt und erst ganz am Ende auf Maß geschnitten.
 

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Beim hobeln kann man entweder mit oder gegen die Faser hobeln. Das sind dann diese kleinen Ausrisse in den gehobelten Flächen, wenn man diese Fkächen andersrum hobelt, dann verschwindet das.
Achso, das meinst du. Ja, da hast du recht, da kann man dann nicht mehr drauf achten. Aber so schlimm waren die Ausrisse bei mir bisher nie, dass das ein Problem gewesen wäre. Beim Fügen kommt es ja nicht auf eine Fehlerfreie Optik der Oberfläche an. Aber klar, es gibt immer Nachteile bei allen Methoden.


Wenn die Lamellen gleich breit sind, kannst du sie beim Zusammenfügen frei drehen und wenden, ist ja alles gleich.
Ja, das stimmt. Aber den Vorteil sehe ich jetzt nicht gerade als entscheidend an. Dann schieb ich die Lamellen halt wieder zusammen beim auslegen. Da empfinde ich den geringeren Verschnitt als deutlich größeren Vorteil.
 

Mitglied 59145

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Man sieht das halt schon an den Fugen. Gerade wenn man Ahorn, als Beispiel, verarbeitet.
Bei meinem Material wäre es wohl nicht so entscheiden, wir machen das aber trotzdem, schon weil es bei uns keinen nennenswerten Mehraufwand bedeutet.

Gruss
Ben
 
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