Verwendung Führungsschiene + Tauchsäge

paulmeier

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Hi,

es ist mir ja etwas peinlich - ich habe mir eine Festool Tauchsäge TS55 mit Führungsschiene gekauft. Nun wollte ich mal ein bisschen rumsägen (zum Testen halt) - aber ich komme nicht richtig zurecht - und hoffe auf Eure Hilfe.

Bsp. Also ich möchte 2 Leisten (Querschnitt 50mmx20mm schneiden) - habe diese mit Schraubzwingen in der Mitte meiner Arbeitsplatte befestigt - wenn ich jetzt die FS rauflege - habe ich eine schöne Schaukel - also vorn und hinten unter der FS etwas hingelegt - habe dann das Problem, dass die FS nicht fixiert ist und durch die Gummierung zwar grob fixiert ist, aber für genaues arbeiten sicherlich nicht ausreichen. Wenn ich die Führungsschiene auch noch mit Schraubzwige fixiere arbeitet es sich echt bescheiden, da die FS Fläche stark verkürzt wird, da ja die Schraubzwingen beim hin und her fahren stören. Kann mir jemand mal einen Tipp geben, wie es richtig funktioniert - ein Bild wäre sicherlich am hilfreichsten.

In der Hoffnung auf Hilfe

Paul
 

Georg L.

ww-robinie
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Das sollte eigentlich funktionieren, wenn du deine Lesten mit einer Schraubzwinge zusammenzwingst diese entlang der vorderen Kante des Arbeitstisches legst, ggf. noch am Tisch festzwingst und darauf die FS legst und diese mit der FS-Zwinge die in die Nut an der Unterseite der FS gesteckt wird auf dem Werkstück fixierst. auf der anderen Tischseite legst du ein gleichstarkes Holzstück under die FS und verfährtst mit der zweiten Zwinge genauso. So solltest du ohne Wackelei genau sägen können.
 

raziausdud

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Hallo,
ich hab zwar nur einen selbstgebauten Säge-Längsanschlag, aber mich haben auch immer die Schraubzwingen gestört. Vielleicht kann auch Dir folgende Hilfskonstruktion in Zukunft die Arbeit erleichtern (s. angefügte einfache Skizze). Ich weiss allerdings nicht, ob das mit jeder FS geht:

Die Führungsschiene auf ein dünnes Brett montieren. An der Unterseite zwei Klemmbacken anbringen ( die für unterschiedliche Längen sogar verstellbar konstruiert sein können), die mit einem Gewinde auf dem zu sägendem Brett oder der Leiste festgespannt werden.

So sind FS und das Schnittgut schon einmal fest miteinander verbunden. Wenn man das Hilfsbrett nicht allzu schmal macht, kann man entsprechend weit von der FS und der HKS entfernt das Ganze noch mit Zwingen am Werktisch befestigen.

In Deinem geschilderten Fall mit einer schmalen zu sägenden Leiste brauchst Du dann nur noch eine Leiste gleicher Stärke wie das Schnittgut am anderen Ende der Hilfskonstruktion unterzulegen. Breitere Bretter kommen dann ohne zusätzliche Unterlage aus.

p.s. Schmale Leisten längs aufzuschneiden ist m. E. nicht gerade die Stärke einer HKS. Die Leiste könnte sich z.b. beim Einspannen oder beim Sägen verbiegen. Wenn Du Deine Säge später noch unter ein einfaches planes Brett montierst, so dass oben das Sägeblatt herausschaut ( Aber dann Vorsicht ! Das Sägeblatt liegt jetzt frei ohne Schutz !!!) dann hast Du einen einfachen Sägetisch und mit einem Parallelanschlag kannst Du nun auch schmalste Leisten sehr gut und genau schneiden. Bei Bedarf kann ich hier mal ein Foto meines Sägetischs einstellen.

Grüße
Rainer
 

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paulmeier

ww-fichte
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Danke

Vielen Dank für die schnellen Antworten.
@Rainer - ein Foto wäre echt super.
 

raziausdud

ww-robinie
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Ich hab mal eben das Ganze fotografiert. Morgen wird damit ein Bilderrahmen gebaut, d.h. 2x2cm-Leisten aus einer dicken Bohle zugeschnitten, Falz angebracht und Gehrungen geschnitten. Das klappt mit dieser Anordnung alles wunderbar.

Foto1: so steht es sonst platzsparend in der Garage. Ich nehme Möbelplatten vom Sperrmüll, die sind in der Regel plan und auch rechtwinklig zugeschnitten. Dies war eine Schranktür. An beiden Enden habe ich Skalen angebracht (grün) mit Null-Position jeweils an beiden Seiten des Sägeschnitts, das sind kostenlose Papier-Maßbänder aus dem Baumarkt. Parallel zum Rand den Ausschnitt der Grundplatte ausgesägt/gefräst, so dass die HKS stramm da rein passt. Dann noch zwei Nuten für den Querschlag gesägt/gefräst.

Foto2: so wird die HKS befestigt. Da ist nichts zu schrauben, die Grundplatte wird quasi von unten eingefädelt. Der zweite Holzriegel verhindert nur, dass sich die Platte auf beiden Seiten der Führungsnut unterschiedlich durchbiegt. Und man sieht auch den HiTech-Feststeller für den Schalter ... Die Säge wird über einen separaten Steckdosen-Schalter an-und ausgeschaltet.

Foto3: Anblick von oben mit Queranschlag (in Stellung 45°) und Längsanschlag (auch Teil einer Schranktür, absolut gerade) gleichzeitig aufgelegt. Am Queranschlag eine Stück Abfallholz montiert, dies wird zuerst abgelängt, dann hat man genau die Schnittposition für den Quer- oder Gehrungsschnitt. Bei dieser Version liegt ein passendes Stück Sperrholz im Ausschnitt. Wenns mal ganz genau werden soll, dann lege ich noch ein zweites Brett darüber, so dass ich dann einen absolut ebenen Sägetisch habe. Dabei geht natürlich immer mehr Schnitttiefe verloren. Ich habe diese Version gewählt, damit ich bei Bedarf die maximale Schnitttiefe nutzen kann, dann kommt die Grundplatte durch eine Unterlage im Ausschnitt noch mal 5 mm höher.

Ich werde dann morgen gleich auch noch einen Schutz für das Sägeblatt am Spaltkeil montieren, so wie es fertige Tischsägen auch haben. Und Andruckfedern in Form von Feder-Brettern werd ich mir demnächst (ich kann mangels Werkstatt leider nur im Freien werkeln) dann auch noch gönnen. Geplant ist auch noch eine Schnitthöhenverstellung, wie sie Guido Henn für seinen Eigenbau-Frästisch (HolzWerken.net) vorgestellt hat, im Prinzip ein im Tisch verschraubter Bügel über dem Handgriff der HKS und eine Mutter plus Gewindestange zum "Kurbeln".

Wie man sieht, ich bin Anhänger des Minimal-Prinzips. Hier im Forum wurden auch schon technisch aufwändigere Versionen vorgestellt. Bei Bedarf Such-Funktion mit "Sägetisch" oder "Frästisch" verwenden.

Und noch einmal der Hinweis auf die Gefahr durch das freiliegende Sägeblatt. Kleinere Werkstücke unbedingt mit Schiebehölzern führen.

Grüße
Rainer
 

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ism

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Hallo paulmeier,
ich arbeite seit ca. 2 Jahren mit der TS55 und Führungsschiene. Habe allerdings auch den Multi-Funktionstisch noch dazu. Dieser ist wirklich toll und hilft, gewisse knifflige Aufgaben zu lösen. Allerdings ist, wie schon gesagt wurde, das Sägen von kleinen oder schmalen Werkstücken nicht die Stärke einer HKS, auch nicht mit dem MFT.
Wichtig ist, dass die FS immer grossflächig aufliegt, damit sich nichts durchbiegt und mit entsprechendem Druck gearbeitet werden kann. Dann bleibt das Werkstück auch dort, wo es sein sollte. Also, weitere Leisten oder Platten mit gleicher Dicke unter die FS legen.

Wo ich schon reingefallen bin: Wenn die Führungsschiene mit Schraubzwingen auf das Werkstück gepresst wird, ist der Schnitt nicht mehr genau senkrecht. Dies liegt daran, dass die Gummi-Streifen unter der FS weicher sind als der Ausriss-Schutz an der Schnittkante.

Sind bestimmte Aufgaben zu lösen, mache ich mir meist eine Hilfsvorrichtung aus MDF, welche erlaubt, schwierige Arbeitsschritte, welche sich wiederholen, sehr einfach auszuführen. z.B. habe ich für Bilderrahmen eine 45Grad Schablone gebaut, welche die richtigen Anschläge hat, um alle 4 Teile genau 45Grad zu sägen und auch in der richtigen Länge! (Winzige Abweichungen sind bereits sichtbar). Damit sägt's sich schnell und genau, der Aufwand dafür ist klein.

Mein Tipp also: Ueberlegen, welche Hilfsvorrichtung das Problem lösen könnte!

Gruss,
Matthias
 

paulmeier

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Danke für die hilfreichen Antworten. Werde es eure Ratschläge berücksichtigen.
Gruss Paul
 

e:ke

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Hallo,
ich denke meine Frage passt hier ganz gut rein... Habe ebenfalls seit kurzem eine TS55 mit Führungsschiene FS-800. Bis jetzt fand ich es reichlich umständlich einen Schnitt senkrecht zu einem anderen zu tätigen (ohne extra anzuzeichnen). Nutzt man einen normalen Tischlerwinkel, kann die FS nur unzureichend an die Stahlzunge des Winkels gelegt werden, da die FS hinten leicht abgerundet ist.
Nach vielem Hin-und-Her FS mit Zwingen befestigt, Schnitt getätigt, Winkel zum prüfen anlegen --> wieder nicht genau 90°. Wie macht ihr das? Die Kombischmiege FS-KS scheint (da variabler Winkel) auch nicht die Perfekte Lösung, oder?!?
Dass ein Festzwingen der Schiene das Moosgummi an der Hinterseite stark komprimiert, so dass der Schnitt nicht mehr genau senkrecht ins Material geht, ist ein weiteres Problem mit dem ich kämpfe. Gibts Tipps zur Abhilfe?

Danke!
Eike
 

Aragon

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Hallo!

Probier´s mal mit einem Schlosserwinkel. Ich hab´ einen aus 6mm dickem Stahl von Preisser - das sollte dick genug zum Anlegen an die FS sein. Dadurch, daß der kurze Schenkel auch aufliegt kann man auch besser anzeichnen.
Ärger mit dem Moosgummi hab´ ich bis jetzt noch nicht gehabt, ich benutze die FS meistens mit dem MFT. Bist du sicher, daß nicht einfach nur die Säge nicht 100%ig eingestellt ist? Bei meiner TS75 kann man durch die Form der Bodenplatte nur schwer einen Winkel zur Kontrolle anlegen - d.h. ich muss die 90° Stellung durch Ausprobieren rausfinden.

Torsten
 

raziausdud

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Hallo,

Bis jetzt fand ich es reichlich umständlich einen Schnitt senkrecht zu einem anderen zu tätigen

Abhilfe: ein Zuschneidebrett/-tisch herstellen, siehe Zeichnung. Minimum: an der Längskante einen Anschlag fürs Werkstück, zwei Querblöcke genau im rechten Winkel angeordnet als Anschlag für die Führungsschiene.

Ev. sogar 4 Querblöcke, so dass die FS fest eingefügt liegt. Falls irgendein Teil der Säge gegen einen der Blöcke kommen sollte, diese höhenverstellbar einrichten ( ich kenne die TS 55 nicht so genau).

p.s.: mit 4 Blöcken kanns natürlich nicht so recht funktionieren, da an der einen Seite ja der Schnitt erfolgt. Wenn dann nur, wenn ein relativ kurzer Schnitt in der Mitte der Platte erfolgt

Grüße
Rainer
 

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e:ke

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danke!
an soetwas in der art hatte ich auch schon gedacht... werde ich mal in ruhe konstruieren.

gruß
eike
 

raziausdud

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Hallo,

mein obiger beitrag hat ein p.s. erhalten.

Ich habe nämlich gemerkt, dass die Lösung mit vier Klötzchen (die ich selber nur theoretisch in meinen Arbeitsplänen habe) nicht so recht funktionieren kann, da an der einen Seite ja der Schnitt erfolgt. Vier Klötzchen also nur dann, wenn ein relativ kurzer Schnitt in der Mitte der Platte erfolgt. Auch der Längsanschlag müsste dann dahin verlegt werden.

Sorry für die ev. entstandene Verwirrung

Rainer
 

Helmut60

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Hallo Koala,

ich fürchte, das man mit dem Ding zwar toll schmale Leisten von großen Platten sägen, und die Wiederholgenauigkeit verbessern/erleichtern kann. Schmale Leisten von schmalen Brettern, die nur halb so breit sind wie die Schienen.... das wäre interesant mal zu sehen. Das ist selbst mit den Führungsschienen von Mafel nur mit viel Gefummel möglich, mit denen von Festo und dem Zubehör eher nicht.

Um die Wiederholgenauigkeit zu erhöhen, bzw. das ausrichten der Führungsschiene zu erleichtern, reichen 2 Abstandshalter wie es sie beim Lochreichenzubehör von Festo gibt.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

koala

ww-robinie
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Hallo und guten Abend,
mein Beitrag war an e:ke gerichtet, er schreibt hier:
Bis jetzt fand ich es reichlich umständlich einen Schnitt senkrecht zu einem anderen zu tätigen
Darauf bezog sich mein Tip mit dem Anschlag, denn für 90° Schnitte ist das Ding ideal, auch bei kleinen Leisten.
Von einem schmalen Brett eine schmale Kante abschneiden...da muss ich dir Recht geben, das haut einfach bei den Festo-Sachen so ohne weiteres nicht hin...
Gruß koala
 

Helmut60

ww-esche
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Hallo koala,

sorry, der Zusammenhang war mir nicht aufgefallen. Um mit einer Führungsschiene genau paralel zur Kante... ob es 90 Grad sind is noch was anderes :emoji_wink:.... zu sägen, erscheint mir das Festoteil recht umständlich und reichlich teuer. 2 "einfache Stahlmaßstäbe" mit Anschlägen... ( z.B. Stahlmaßstäbe ), leisten leicht angepaßt das gleiche für ein Bruchteil dessen.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

koala

ww-robinie
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Im "hohen Norden"
Hallo und Guten Morgen,
ich hab mir das gegönnt, weil ich es einfach haben wollte, mehrere Teile mit genau demselben Maß zu sägen. Dafür ist dieser (zugegeben nicht billige...) Anschlag super, und wenn man sich vorher Mühe gibt mit dem Einstellen hat man auch exakt 90°. Die Wiederholgenauigkeit ist top!
Und wie bereits beschrieben: für 90° Schnitte an kleinen Leisten, Brettern usw. reicht es völlig aus, nur eine Seite (bei mir immer die rechte) des Anschlags anzubauen. Aber ist persönliche Vorliebe, will keine Werbung dafür machen:emoji_wink:!
Gruß koala
 

Lamello 1964

ww-ahorn
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Hallo liebe Freunde des Holzhandwerks,
Ich habe mir dieses Thema schon eine Zeit lang angesehen! Mir wird langsam übel. Ich möchte hier nicht mit erhobenem Zeigefinger erscheinen. Aber was hier einige machen oder vorschlagen ist sehr gefährlich. Eine Tauchkreissäge ist in erster Linie zum Zuschnitt großformatiger Stücke oder genauen Schnitte bei Einpassungen vorgesehen aber niemals um Gehrungen an Leisten zu schneiden. Auch die vorgeschlagenen Hilfsmittel halte ich für bedenklich. Es kann doch nicht sein, daß jemand mehrere hundert Euro für eine hochwertige Handkreissäge ausgibt und sich dann mit selbst gebauten Hilfsmitteln aus dem Sperrmüll behilft. Ich durfte in meiner Ausbildung zum Tischler in den 80gern keine Maschine außer der Bohrmaschine bedienen, bevor ich keine Unterweisung im Bedienen von Maschinen hatte. Und das war und ist auch gut so. Selbst mein 12 jähriger Neffe, der in der Schule Werkunterricht hat weiß das er seine langen Haare mit einem Haarnetz abdecken muss. Ich finde jeder sollte sich mal Gedanken machen. Meine Unfallversicherung zahlt jedenfalls nicht bei unsachgemäßem Gebrauch von Maschinen.

In diesem Sinne .

Frohe Weihnachten .

Lamello
 
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