Verwendung Fachwerkbalken

Golenaldo

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Hallo liebes Forum,

ich habe in den letzten Jahren ein altes Fachwerkhaus kernsaniert und handwerklich dabei viel gelernt. Für die nächsten Jahre stehen nun viele Dinge im Aussenbereich an: Gartenbau aber auch - hier sind wir beim Thema Holz - Bau einer Remise (Carport-Remise), eines Gartenhauses (möchte ich als Werkstatt nutzen & einen kleinen Teil für Gartengeräte), Hühnerstall, Kinderspielgeräte (Sandkasten, Spielhaus und ähnliches...). Auch eine Pergola wäre mal denkbar.
Zudem habe ich Spaß an Holzarbeiten für Möbel / für Innen gefunden und diesen Winter ein Hochbett für meine Tochter und eine Steige aus Eiche gebaut. Erst durch diese Projekte - die ich wohl teilweise auch sehr blauäugig angegangen bin, aber die doch denke ich sehr gut geworden sind :emoji_slight_smile: - habe ich an dann dieses Forum entdeckt und viel recherchiert oder auch Abende lang YouTube geschaut. Als Nächstes möchte ich einen neuen Esstisch für uns bauen. Unser schöner Eichentisch aus unserer alten Wohnung ist für unser neues Haus mit großer Seele und mit bald 3 Kindern einfach zu klein geworden. :emoji_slight_smile:

Meine eigentliche Frage bzw Suche nach Tipps und Ideen:
Ich habe noch einen großen Haufen Fachwerkbalken, Eichenholz, das meiste also mindestens knapp 200 Jahre alt. Verschiedenste Längen von 200 bis zu 450 cm lang, Querschnitte 20x20 bis 15x15 und alles dazwischen. Der Haufen ist mitten im Garten auf Paletten gelagert mit Wellblech darüber und Planer drum herum. Das ganze Teil muss jetzt aber weg, wenn wir im Garten mal zeitnah die Höhen an gleichen wollen um dann bald Rasen zu säen, Bäume zu pflanzen, Beete anzulegen etc.
Bevor ich es also nun nur wieder in eine andere Ecke vom Grundstück räume suche ich nach Ideen wie ich das ganze nutzen kann.

Da unser Haus vor Altholz nur so strotzt - ich habe nächtelang alle Balken und die Holzbohlen an der Decke gebürstet, vorher gesandstrahlt - gehen meine Gedanken dahin die Balken eher aufzuschneiden, so dass sie maßhaltiger werden. Daher die alte Patina abschneiden (ich dachte an eine große Handkreissäge?). Diese könnte man dann besser lagern (kantiger), und man könnte sie für o.g. Projekte gut nutzen.
Ein weiteres Beispiel: Ich habe noch einen ganzen Stapel Fachwerkriegel. Hier könnte ich mir ja bspw. 4 ausreichend lange Riegel raussuchen und diese von bspw. 12x12 auf grob grob 9x9 sägen und dann abrichten und auf Dicke hobeln und so hätte ich meine Tischbeine.
Bei den großen Balken frage ich mich ob ich die selbst sägen kann (abschnittsweise) oder es Sinn macht sowas an ein Sägewerk zu geben. Hier habe ich nur Zweifel ob das zu aufwändig ist (Transport...) und ob das überhaupt jemand macht da ehrlicherweise ja immer mal noch irgendwo Metall im alten Fachwerk steckt.

Was hättet ihr noch für Ideen oder Ansätze?

Viele Grüße und einen guten Rutsch!
 

weissbuche

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Bei altem Fachwerk werden die meisten Säger abwinken, weil, wie Du schon sagst, da immer irgendwo Blech drin ist. Es gibt Kreissägeblätter die nagelfest sind, damit könnte man einiges an der Kreissäge versuchen. Mit der HKS würde ich mich da nicht quälen. Wenig Auflage, ungenaue Führung usw.. Ganz wichtig ist, die Erwartungen runterschrauben. Für Balken haben die Kollegen früher keine Tischlereiche genommen. Äste, Risse usw. muss man mögen und tolerieren. Schade das Ben nicht mehr dabei ist, der könnte da sicher mehr zu sagen.
 

IngoS

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Unser schöner Eichentisch aus unserer alten Wohnung ist für unser neues Haus mit großer Seele und mit bald 3 Kindern einfach zu klein
Hallo,

so habe ich unseren kleinen selbst gebauten Eichentisch mehr als verdoppelt. Vielleicht ist das für euch auch eine Möglichkeit.

Ansonsten kann man natürlich deine vorhandenen Eichenbalken auftrennen und zu Brettern oder kleineren Kanteln umarbeiten.
Sägewerker hassen solches Holz, weil sie sich durch unerkannte Nägel und Schrauben die Sägebänder ruinieren.
Mit Handkreissäge auftrennen ist möglich (habe ich selbst auch schon gemacht), aber natürlich mühsam.
Es gibt viele Möbel, die aus solchem Altholz gebaut wurden. Viel Glück.

Gruß

Ingo
 

fahe

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...die Pinpointer, die bei Ben verwendet werden, fand ich beeindruckend empfindlich zum Aufspüren von Metall.

Ansonsten: Holzminden ist vom TE aus auch nur einen Katzensprung entfernt. Vielleicht lohnt es sich ja, einmal mit Benjamin über einen Deal zu sprechen.
 

Golenaldo

ww-pappel
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Danke an alle Antworten, Gedanken und Tipps.
Ich dachte an eine große Handkreissäge, weil ich keine so groß dimensionierte (Tisch)Kreissäge habe (Bzw ich habe gar keine), da es ja auch um ganz schöne Klopper geht.

Ganz wichtig ist, die Erwartungen runterschrauben. Für Balken haben die Kollegen früher keine Tischlereiche genommen. Äste, Risse usw. muss man mögen und tolerieren.
Ich denke ich bin da sehr tolerant, allein durch das ganze Fachwerk. Da gibt es viel wo mal die Würmer drin waren und alles ist krumm und schief, aber doch wunderschön.
Mal sehen ob ich da in Sachen Möbelbau - Beispiel Tisch - dann auch mehr Grundsätze eines Tischlers annehme und mich dahingehend entwickle. Bisher war mir da vieles nicht bewusst und neu. Lohnen sollte es sich aber natürlich.
Anfangs dachte ich ja dass ich ein reicher Mann bin durch den Besitz der Balken. 5km weiter gibt es nämlich einen „Antik-Baumarkt“ und wenn ich die Preise für Balken sehe… mein lieber Herr. Aber bei Kleinanzeigen bekommt man sowas dann ja teilweise auch umsonst oder für sehr wenig Geld.
Ansonsten: Holzminden ist vom TE aus auch nur einen Katzensprung entfernt. Vielleicht lohnt es sich ja, einmal mit Benjamin über einen Deal zu sprechen.
Ist hier Solling Holz gemeint?
Das sieht so oder so interessant aus mit der Lärche die dort angeboten wird für meine Aussenprojekte.

Ich suche so oder so noch einen Holzhändler. Bisher habe ich nur jemanden bei dem ich unverarbeitete Eichenbohlen kaufen kann.
Wenn es dann aber um Lärchenverbretterung und Bauholz geht muss ich mal schauen wo ich das zu einem fairen Preis in guter Qualität beziehen kann. Gerne etwas wo man dann auch Stammkunde wird, weiß was man bekommt, einen guten Händler unterstützt und idealerweise als Stammkunde mit Konto eine Preisstaffel besser ausrutscht. Falls ihr da noch Tipps habt, gerne.
 

pedder

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Ist hier Solling Holz gemeint?
Nein, für Das "Problem" mit den alten Eichenbalken "Knapp Historische Baustoffe" in Deensen.
Der GF heißt Ben und war hier lange intensiv im Forum.
Ben hat mit seinen Leuten viel Erfahrung im Aufarbeiten solch alter Balken.
Mit Entnagelstation und Bandsäge zum Formatieren.
Ob sich das für Dich lohnt, kann ich nicht beurteilen.
 
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mscholz1978

ww-eiche
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Hängt ein wenig vom Platz ab, wenn der vorhanden ist, würde ich ne alte schwere Bandsäge nehmen. Wenn nicht, würde ich mir was für ne elektrische Kettensäge bauen, ähnlich nem Alaskan Mill und damit die Balken zu Bohlen sägen - Ketten sind billig wenn mal nen Nagel drin ist - aber gut zu feilen.
 

husky 928

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Ketten sind billig wenn mal nen Nagel drin ist - aber gut zu feilen
Billig ist relativ, und hängt nur zum Teil von der Länge der Kette ab.

20171104_142817.jpg

Diese beiden kleinen Schweinderl haben einer nagelneuen Kette für ein 90er Schwert jede Lust zur weiteren Verwendung genommen.
Da war mit feilen nix mehr.
Und das ist nur eine Esche, kein Eichenbalken aus einem Fachwerkhaus.
 

weissbuche

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Elektrische Kettensäge und alte Eichenbalken sind wohl nicht die Ideale Kombi. Wir mußten ja auch schon öfter alte Balken mit dem Gatter nach-oder aufsägen. Nehme immer unser ältestes Blatt dafür und habe da auch schon mehrfach Nägel o.ä. getroffen. Da steht man dann erstmal wieder an der Schärfmaschine und anschließend muß neu geschränkt werden. Die alte Eiche ist meist auch noch trocken und hart, meins ist ds nicht, wie man wohl raushört. Ich würde da nicht improvisieren. Säger suchen der das will und kann und dann los. Oder Ben kontaktieren und um Rat fragen.
 
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