Vollholz Korpus verbinden

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Moin zusammen,
ich bin gerade dabei einen Couchtisch zu bauen, es soll ein Korpus werden der auf einem Gestell liegt, in den Korpus sollen Schubkästen.
Der Korpus besteht aus 34mm dicken Eichenplatten und soll ein Endmaß von 115x70x22cm haben.
Die Platten habe ich ausgehobelt und verleimt. Jetzt frage ich mich wie ich sie miteinander verbinden kann/sollte.
Gedacht war eigentlich 45° mit Lamellos, da das Holz aber nur luftgetrocknet ist denke ich wird sich noch einiges tun. Jetzt überlege ich ob ich die Seiten alle per Schwalbenschwanzverbindung verbinde. Das bereitet mir etwas Bauchschmerzen weil es auf der Breite doch sehr anspruchsvoll ist. Ich frage mich ob es weitere Möglichkeiten gibt und wäre für etwas Input sehr dankbar :emoji_slight_smile:.
 

laubraupe

ww-ahorn
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Holz schwindet ja zum größten Teil in der Breite, und wenn der Feuchtigkeitsgehalt des gesamten Korpus gleich ist, sprich alle Seiten aus dem gleichen Holz sind, wird es ja auch gleichmäßig schwinden. Ich bin zwar auch nur Laie aber eine Verbindung mit Lamellos oder Zinken wird daran nichts ändern und auch Lamellos sind aus Holz und sollten das Schwinden mitmachen, oder?
 

Mitglied 59145

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Eine fast reine Hirnholzverleimung, bei mässig getrockneten Holz, empfinde ich schon als kritisch. Ideal wäre eine Zinkung.
Lamello oder Dübel halten da auch nicht mehr als eine gute Gehrung.
Das Schwinden ist nicht das Problem, eher das Werfen der Teile. Um da eine Schätzung zu abzugeben, müsste man die Holzauswahl sehen und wissen wie das Stück fertig aussieht.

Gruss
Ben
 

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Das Schwinden ist nicht das Problem, eher das Werfen der Teile. Um da eine Schätzung zu abzugeben, müsste man die Holzauswahl sehen und wissen wie das Stück fertig aussieht.

Genau das sind auch meine Bedenken bzw. meinte ich damit das sich noch einiges tut.
Im Anhang der Entwurf, das Gestell ist schon fertig und soll mit Nutklötzen mit dem Korpus verbunden werden.
Die einzelnen Holzlamellen der Platten sind zwischen 10-15cm breit und so gut wie es geht Kern an Kern verleimt, allerdings sind auch liegende Jahrringe vorhanden.
 

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Mitglied 59145

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Tja, das bleibt Rätselraten.....
Bei dem Konstrukt bleibt doch eigentlich nur Gehrung oder Zinken. Alles andere wäre für mich unpassend. Gehrung scheint ja nichts zu werden.
Noch ein Tipp, ich mache immer möglichst früh die Dinge, die mir ammeisten Sorgen bereiten. Das Gestell hätte ich nach dem Korpus gemacht, jedenfalls wenn mir die Eck Verbindung Sorge bereitet.

Gruss
Ben
 

Friederich

ww-robinie
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Gehrung würde ich mir ersparen. Bringt nur Komplikationen. Lieber stumpf und mit Dübeln. Oder dekorative Schwalbenschwanzverbindung.
 

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Noch ein Tipp, ich mache immer möglichst früh die Dinge, die mir ammeisten Sorgen bereiten. Das Gestell hätte ich nach dem Korpus gemacht, jedenfalls wenn mir die Eck Verbindung Sorge bereitet.

Irgendwas ist ja bekanntlich immer :emoji_slight_smile:. Ich werde es einfach versuchen mit den Zinken, wird schon schief gehen.
 

Mitglied 59145

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Gehrung würde ich mir ersparen. Bringt nur Komplikationen. Lieber stumpf und mit Dübeln. Oder dekorative Schwalbenschwanzverbindung.

Was für Komplikationen bringt denn eine Gehrung, die eine gedübelte Verbindung vermeidet? Gerade hier ist die Zinlung nicht dekoration, sondern auch technisch Sinnvoll.

Gruss
BEn
 

derdad

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Die einzelnen Holzlamellen der Platten sind zwischen 10-15cm breit und so gut wie es geht Kern an Kern verleimt, allerdings sind auch liegende Jahrringe vorhanden.

Kern an Kern............. wird immer als erstes genannt wenn es um die Verleimregeln geht. Dabei ist das meines Erachtens nachrangig. Damit wird nur ein kleiner Stärkenversatz vermieden. Wichtig ist das Abwechseln von linker und rechter Seite. Nur dadurch wird ein allzu großes Werfen verhindert.
LG Gerhard
 

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Kern an Kern............. wird immer als erstes genannt wenn es um die Verleimregeln geht. Dabei ist das meines Erachtens nachrangig. Damit wird nur ein kleiner Stärkenversatz vermieden. Wichtig ist das Abwechseln von linker und rechter Seite. Nur dadurch wird ein allzu großes Werfen verhindert.
LG Gerhard

Natürlich, das habe ich auch getan, aber trotzdem verleimt man doch Kern an Kern.
 

Mitglied 59145

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"Man" verleimt halt immer so wie es gerade angemessen ist. Stumpf einer Regel folgend sieht oft nicht sehr schön aus.

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Die 'Rückwand braucht man, zum Beispiel bei Zinken in den Abmessungen, nicht mehr. Also schon abhängig von der Art der Verbindung.

Gruss
Ben
 

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Also vielen Dank für den Input.
Ich werde es jetzt wie ursprünglich geplant mit einer Zinkenverbindung probieren.
 

Friederich

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...mit einer Zinkenverbindung
Die senkrechte Mittelwand könnte man dann mit Fingerzinken versehen.
Die Schwalben dann sinnvollerweise an Boden und Deckel. Damit man nur in eine Richtung zusammenzuzwingen braucht.
Und VORHER überlegen, wie man die stabilisierende Rückwand einsetzen will. In Nut oder Falz.
Falls Nut, dann diese natürlich vorher einschneiden/fräsen.
 

Mitglied 59145

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Ich zwinge die meistens gar nicht. Eigentlich nur wenn der Hammer nicht reicht.

Gruss
Ben
 

Eure_Dudeheit

ww-pappel
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Ich konnte zwar noch nicht mit dem Zinken anfangen aber immerhin habe ich alles zugeschnitten.
Jetzt überlege ich ob ich die Konstruktion noch mal ändere.
Geplant war ja wie auf dem Bild oben eine Stütze in der Mitte, zwei Schubkästen und eine Rückwand.
Jetzt mal zusammen gestellt wirkt das Ganze aber doch recht stabil bzw. kann ich mir vorstellen wie es ist wenn es gezinkt ist.
Ich überlege ob ich zwei Schubkästen mache, also jeweils von Vorne und hinten, ohne Rückwand, ohne Mittelteil.
Die Frage wäre jetzt, ab wann so eine Platte tatsächlich dazu neigt durch zu hängen? Ich konnte in meinen Büchern dazu keine Antwort finden.
Eine Rückwand zur Stabilität ist denke ich überflüssig bei der der Zinkung.
Wie sind eure Erfahrungen? Was würdet ihr mir raten?
 

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dascello

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Dieses Design ist ein Paradebeispiel für die Verwendung von Plattenmaterial. Spanplatte furniert mit Massivholzanleimern usw., am Ende Nitrolack gespritzt. Typisch „Mid-Century“ wie das jetzt heißt.
Kein Mensch wäre damals auf die Idee gekommen, sowas massiv zu machen.
Wenn du das jetzt machst, ist das Rolle rückwärts und wird nicht voll überzeugen.
Massivholz-Möbeldesign sieht anders aus.

meint

michael
 

Undead

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Ist das dein Fertig Maß ? Du hast hoffentlich 2x Plattenstärke hinzu Gerechnet wegen der Zinkung ?
Die Hauptsache ist, das es dir gefällt und man wächst ja auch mein seinen Projekten. Ich hoffe du hast das Zinken fleißig geübt bevor du dich an dein Wohnzimmermöbel begibst. Ganz Blauäugig ohne ausreichend Übung wird das leider in den wenigsten fällen etwas ansehnliches. Oder du gehst den "einfacheren" weg der Maschienenarbeit. Ich würde allerdings von Hand Zinken, wenn ich hier dei Schublade meines Schreibtisches neben mir Herausziehe und auf meine Handgezinkten verbindungen schaue kommt immer wieder ein gefühl von Stolz auf :emoji_relieved:.

Mit schönen Zinken und Geölt , passende Beine vorausgessetzt könnte das ja noch werden. Zum jetzigen Zeitpunkt wirkt es auf mich leider erstmal nur wie ein ziemlich massiver "klotz" und eher unesthetisch. Liegt vermitlich an der Materialdicke im Verhältniss zu den demensionen. Etwas länger schon würde der Tisch deutlich weniger Klobig wirken. Letztenendes bleibt ja optisch nur die Zinkung, bevorzugt hätte ich Durchgetrocknetes Holz dann auf Gehrung geschnitten und mit Gehrungsdübeln verleimt. Wirkt am schönsten wenn die Maserung durchläuft. Gerade bei einem "Filigraneren" Möbel wie ein Couchtisch.

MfG Olli
 

Friederich

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Eine Rückwand zur Stabilität ist denke ich überflüssig
Da eine Rückwand sowieso sinnvoll ist, nutzt man sie auch gleich zur Stabilisierung.
Mit der Materialstärke könnte man dann heruntergehen.

Die Mittelwand ist für die seitliche Anbrinung der Schubladenführung sinnvoll, und trägt außerdem (deutlich) zur Stabilität bei.
 

Dusi

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ich habe mal so ein ähnliches Projekt gemacht als Couchtisch. Es hatte mich zum Schluss nicht ganz überzeugt und ich habe mich geärgert, dass ich den Korpus nicht auf Gehrung hergestellt habe. Das hätte dem ganzen Möbel ein Aussehen wie aus einem Guss gegeben. Ein Mittelteil hatte ich auch gemacht, damit ich die Schubladenführungen anbringen konnte.

Und ich bin sicher, dass das Möbel aus Massivholz toll aussehen wird.

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