Mehr Vorschriften für Autos und z.B. regelmäßigere Fahreignungskontrollen, härtere Strafen etc. würden weit mehr tötliche Unfälle verhindern (auch mit Fußgängern und anderen Kfz).
Ja, vor allem eine Kombination davon. Dazu Kontrollen die den Begriff Kontrollen auch verdienen. Hier im Landkreis gibt es Speditionen deren LKW so gut wie keine Autobahn sehen. Aber jeder der LKW, der vor mir auf der Landstraße fährt, ist mit mindestens 80 Stundenkilometer unterwegs. Wie kommst Du mit so einem Fahrzeug und der elektronischen Fahrerkarte ohne bezahlte Maut-Gebühren durch eine Kontrolle?
Führerschein für so eine Kiste habe ich auch ...
Wenn Du mit dem LKW die Situation nicht einsehen kannst, dann hast Du was zu tun? Fahren nach Gefühl?!
Bei uns im Dorf ist seit 15 Jahren 30 innerorts. Nach dem Bau der Umgehungsstrasse wurde das Tempo gesenkt. Aber auf dem Dorf gilt das Gewohnheitsrecht. Die älteren Jahrgänge fahren generell 50, egal was geschrieben steht. Wenn kein Vorfahrt-Achten-Schild steht, gilt auch „generell innerorts
kein Rechts vor links“. Für Fahrradfahrer auf dem Dorf wird sowieso nur in Ausnahmefällen angehalten und wenn Du Glück hast, wird gerade noch entschuldigend die Hand gehoben.
Hier bei uns schauen die Rentner schon dreissig Meter vor der REWE-Einfahrt nach links um den Abbiegevorgang einzuläuten. Dumm nur, dass 10 Meter vor der Parkplatzeinfahrt eine Straße mit Rechts-vor-links einmündet. Was dort schon für Beinahe-Unfälle passiert sind.
"Vision Zero" wird in skandinavischen Ländern angestrebt.
Hierbei spielt die Kombination aus Geschwindigkeit und Fahrzeugform eine große Rolle. Dazu noch Assistenz-Systeme, die solche Unfällen verhindern sollen. Ich bin gespannt, aber der Weg ist schon sehr weit beschritten. Als ich vor mehr als 15 Jahren in Schweden war, ist keiner auch nur einen Hauch zu schnell gefahren. Auf der Autobahn haben die Schweden damals aus dem Flugzeug kontrolliert. Und der Strafzettel war richtig teuer.
Aber zurück zum Glauben. Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle Verkehrsteilnehmer. Dort ist klar geregelt, was man darf und was man nicht darf. Warum fahren viele zu schnell? Warum übersehen gewissen Gruppen grundsätzlich das Rechts-Vor-Links? Warum wird der schwächere Vekehrsteilnehmer (Roller, E-Bike, Fahrrad, ...) mit einem zu geringen Seitenabstand in unübersichtlichen Stellen überholt? Weil man zur Not „rechts rüber“ ziehen kann?
Warum verwechseln ausschließlich ältere Fahrzeugführer Gas- und Bremspedal? Warum melden Personen den SUV, SRAM, VW-Bus mit einer LKW-Zulassung an und blinken einen dann mit 150 bis 180 Stundenkilometer von der linken Spur? Warum fahren in der Baustelle alle nicht-LKW-Fahrer links auch wenn das nur für Fahrzeuge schmaler als 2 Meter zugelassen ist?
Alles nur marginale Beispiele aus der Perspektive eines wenig-Fahrers. Mir reicht das allmorgendliche Fahren mit dem Geschäftsauto im Berufsverkehr, bei dem sich gefühlt 50 Motorräder auf 5 Kilometer durch den Stau schlängeln und jeder meint, die Abkürzung rechts über die Brücke nehmen zu müssen. Mit welcher Begründung dürfen Motorräder im Stau auf der Autobahn zwischen den stehenden Fahrzeugen durchfahren?
Ja, mit geringeren Geschwindigkeiten, gegenseitigem Respekt, achtvollen Umgang miteinander und dem konsequenten Anwenden von Regeln wäre der Straßenverkehr für alle Teilnehmer sicherer! Ohne Kontrollen geht es nicht. Das weiß jeder.
Oder kennst du jemanden der in der Schweiz nicht vom Gas geht ?
Ich kenne gleich zwei Personen. Der eine ging ordentlich aufs Gas, überholte ausserorts mit deutlich über 100 km/h, ging dann ein Jahr zu Fuß und hat einen fünfstelligen Betrag bezahlt. Der andere fuhr Innerorts mit 50 km/h in der 30er-Zone und hatte nur einen Monat Fahrverbot und kam mit knapp 900 CHF „davon“.
In Deutschland hat ein anderer Kollege etwa das gleiche gemacht (Innerorts 26 km/h zu schnell). Das gab einen Monat Fahrverbot und 180 Euro. Die 180 Euro aber nur, weil er 14 Tage vorher auf der Autobahn schon mal mit zu hoher Geschwindigkeit geblitzt wurde. Sonst wären es nach seiner Aussage auch nur 90 Euro gewesen.
Was fällt dem geneigten Leser auf?