Warnweste = Warnweste ?

jominho

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Zum Autor und zur Machart des Videos: Ich bin ebenfalls regelmäßiger Zuschauer von DashcamDriversGermany (ebenso wie von Saschas Fahrnünftig) Videos und kenne daher sehr viele Folgen.
Normalerweise sind die Videos sehr sachlich und er gibt sich viel Mühe Situationen zu analysieren, auch mit Geschwindigkeitsanalysen, und fügt oft Appelle etc. hinzu damit die Zuschauer auch etwas lernen. Damit hebt er sich normalerweise stark von den Videos ab, wo es nur um Unterhaltung und oftmals ja auch reines Clickbait geht - auch wenn die Titel im Thumbnail zugegeben manchmal etwas übertrieben sind.
Vielleicht wirkt das auf manche etwas oberlehrerhaft, aber er hat auch schon Fehler von sich gezeigt und stellt sich absolut nicht über andere.

Just my two cents. Finde es schade, wenn sonst direkt ein schlechter Eindruck von einem Kanal entsteht, der eigentlich ziemlich gut ist. :emoji_slight_smile:
 

inselino

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Dashcam Kanäle sorgen für einen gewissen Unterhaltungswert und eventuell bei dem ein oder anderen auch für Lerneffekte. Fahrnünftig ist mir dabei aber zum einen zu polemisch und zum anderen auch oft genug fachlich falsch, DDG hat da eine deutlich ausgewogenere Beurteilung.

Mich stört es, dass in den Debatten immer die Radfahrer in die Verantwortung genommen werden. Im letzten Jahr sind in Berlin an die 20 Radfahrende tödlich verunglückt und das war weder ein Problem von Westen noch ein Problem von Helmpflicht.
Es waren fehlende Abbiegeassistenten, nicht angepasste Geschwindigkeiten von Autos etc.

Und ja jetzt kommt man ganz schnell mit "Aber die Radfahrer fahren ständig über rot". Das ist aber nicht der Punkt. Egal ob Radfahrende oder Autofahrende sich falsch verhalten, beim tödlichen Unfall ist immer die Person auf dem Rad tot. Dementsprechend muss man auf dem Rad ohnehin schon für andere mitdenken. Weitere Verantwortung in Form von zusätzlichen SIcherheitsanforderungen an Radfahrende zu richten ist aus meiner Sicht der falsche Weg.
Mehr Vorschriften für Autos und z.B. regelmäßigere Fahreignungskontrollen, härtere Strafen etc. würden weit mehr tötliche Unfälle verhindern (auch mit Fußgängern und anderen Kfz).
 

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Es gibt Wege das zu verbessern.

"Vision Zero" wird in skandinavischen Ländern angestrebt. Einfach mal nachlesen. Für einen Staat wie unseren sollte das, nach meiner Meinung, Recht weit oben auf der Agenda stehen.

Ich meine, habe ich jetzt nicht geprüft, bei 3/4 Unfällen zwischen KFZ und Fahrrad trägt der Autofahrer die Schuld.

@Túrin wenn du Geschwindigkeits grenzen festlegst und massive Strafen einführst, ist die Akzeptanz Recht hoch. Oder kennst du jemanden der in der Schweiz nicht vom Gas geht ?

Statistik und menschliche Unversehrtheit.......

Edit: https://www.dvr.de/ueber-uns/vision-zero
Die Downloads sind das Interessante.
 

KalterBach

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Mehr Vorschriften für Autos und z.B. regelmäßigere Fahreignungskontrollen, härtere Strafen etc. würden weit mehr tötliche Unfälle verhindern (auch mit Fußgängern und anderen Kfz).
Glaubst Du das wirklich?
Ja, vor allem eine Kombination davon. Dazu Kontrollen die den Begriff Kontrollen auch verdienen. Hier im Landkreis gibt es Speditionen deren LKW so gut wie keine Autobahn sehen. Aber jeder der LKW, der vor mir auf der Landstraße fährt, ist mit mindestens 80 Stundenkilometer unterwegs. Wie kommst Du mit so einem Fahrzeug und der elektronischen Fahrerkarte ohne bezahlte Maut-Gebühren durch eine Kontrolle?

Führerschein für so eine Kiste habe ich auch ...

Wenn Du mit dem LKW die Situation nicht einsehen kannst, dann hast Du was zu tun? Fahren nach Gefühl?!

Bei uns im Dorf ist seit 15 Jahren 30 innerorts. Nach dem Bau der Umgehungsstrasse wurde das Tempo gesenkt. Aber auf dem Dorf gilt das Gewohnheitsrecht. Die älteren Jahrgänge fahren generell 50, egal was geschrieben steht. Wenn kein Vorfahrt-Achten-Schild steht, gilt auch „generell innerorts kein Rechts vor links“. Für Fahrradfahrer auf dem Dorf wird sowieso nur in Ausnahmefällen angehalten und wenn Du Glück hast, wird gerade noch entschuldigend die Hand gehoben.

Hier bei uns schauen die Rentner schon dreissig Meter vor der REWE-Einfahrt nach links um den Abbiegevorgang einzuläuten. Dumm nur, dass 10 Meter vor der Parkplatzeinfahrt eine Straße mit Rechts-vor-links einmündet. Was dort schon für Beinahe-Unfälle passiert sind.

"Vision Zero" wird in skandinavischen Ländern angestrebt.
Hierbei spielt die Kombination aus Geschwindigkeit und Fahrzeugform eine große Rolle. Dazu noch Assistenz-Systeme, die solche Unfällen verhindern sollen. Ich bin gespannt, aber der Weg ist schon sehr weit beschritten. Als ich vor mehr als 15 Jahren in Schweden war, ist keiner auch nur einen Hauch zu schnell gefahren. Auf der Autobahn haben die Schweden damals aus dem Flugzeug kontrolliert. Und der Strafzettel war richtig teuer.

Aber zurück zum Glauben. Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle Verkehrsteilnehmer. Dort ist klar geregelt, was man darf und was man nicht darf. Warum fahren viele zu schnell? Warum übersehen gewissen Gruppen grundsätzlich das Rechts-Vor-Links? Warum wird der schwächere Vekehrsteilnehmer (Roller, E-Bike, Fahrrad, ...) mit einem zu geringen Seitenabstand in unübersichtlichen Stellen überholt? Weil man zur Not „rechts rüber“ ziehen kann?

Warum verwechseln ausschließlich ältere Fahrzeugführer Gas- und Bremspedal? Warum melden Personen den SUV, SRAM, VW-Bus mit einer LKW-Zulassung an und blinken einen dann mit 150 bis 180 Stundenkilometer von der linken Spur? Warum fahren in der Baustelle alle nicht-LKW-Fahrer links auch wenn das nur für Fahrzeuge schmaler als 2 Meter zugelassen ist?

Alles nur marginale Beispiele aus der Perspektive eines wenig-Fahrers. Mir reicht das allmorgendliche Fahren mit dem Geschäftsauto im Berufsverkehr, bei dem sich gefühlt 50 Motorräder auf 5 Kilometer durch den Stau schlängeln und jeder meint, die Abkürzung rechts über die Brücke nehmen zu müssen. Mit welcher Begründung dürfen Motorräder im Stau auf der Autobahn zwischen den stehenden Fahrzeugen durchfahren?

Ja, mit geringeren Geschwindigkeiten, gegenseitigem Respekt, achtvollen Umgang miteinander und dem konsequenten Anwenden von Regeln wäre der Straßenverkehr für alle Teilnehmer sicherer! Ohne Kontrollen geht es nicht. Das weiß jeder.

Oder kennst du jemanden der in der Schweiz nicht vom Gas geht ?
Ich kenne gleich zwei Personen. Der eine ging ordentlich aufs Gas, überholte ausserorts mit deutlich über 100 km/h, ging dann ein Jahr zu Fuß und hat einen fünfstelligen Betrag bezahlt. Der andere fuhr Innerorts mit 50 km/h in der 30er-Zone und hatte nur einen Monat Fahrverbot und kam mit knapp 900 CHF „davon“.

In Deutschland hat ein anderer Kollege etwa das gleiche gemacht (Innerorts 26 km/h zu schnell). Das gab einen Monat Fahrverbot und 180 Euro. Die 180 Euro aber nur, weil er 14 Tage vorher auf der Autobahn schon mal mit zu hoher Geschwindigkeit geblitzt wurde. Sonst wären es nach seiner Aussage auch nur 90 Euro gewesen.

Was fällt dem geneigten Leser auf?
 

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Vision Zero bedeutet auch eine passende Infrastruktur zu schaffen. Also eine, die Fehler verzeiht. Der Mensch ist nicht perfekt, ist eine der Grundlagen.
 

carsten

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Weil Ihnen beim Stehen die Luftkühlung fehlt.
Hallo

und zwar für Fahrer UND Maschine

Und das wird in der Regel von der Polizei auch geduldet. Angepasstes Verhalten und Geschwindigkeit vorausgesetzt.

Und wenn die linke Spur nur für Fahrzeuge mit max 2m freigegeben ist bezieht sich das auf die tatsächliche Breite des Fahrzeuges von Spiegelaußenkante zu Spiegelaußenkante. Das ist NICHT das Maß, was im KFZ Schein steht. Als Info und Anhaltspunkt: Ein aktueller Golf ist inkl Spiegeln 2,06 m Breit.
 

Marsu65

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Jetzt wird´s echt unlustig! :emoji_poop::emoji_poop::emoji_poop: @#$%&?!
Mit welcher Begründung dürfen Motorräder im Stau auf der Autobahn zwischen den stehenden Fahrzeugen durchfahren?
Das ist in D'land nach der StVO schlicht verboten!
Siehe z.B. hier
Dass etwas nicht geahndet wird bzw. werden kann, setzt das Verbot nicht außer Kraft!

Wenn dem Motorradfahrer oder seiner Maschine der Hitzetot droht, darf er auf dem Standstreifen
stehend(!) für Abkühlung sorgen. Warnweste nicht vergessen.

Gruß Marsu
 
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"Aber die Radfahrer fahren ständig über rot". Das ist aber nicht der Punkt.

Doch, das ist genau der Punkt. Das ist täglich beobachtete Praxis:
Klugscheißende Freizeitradler stellen demonstrativ ihre vermeintlich ökologische Überlegenheit gegenüber den zwingend Motorisierten zur Schau.
Und nehmen dabei bewusst inkauf, den Kürzeren zu ziehen.
Ist das nicht ein bisschen krank?

Gruß
Peter
 

Mitglied 59145

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Doch, das ist genau der Punkt. Das ist täglich beobachtete Praxis:
Klugscheißende Freizeitradler stellen demonstrativ ihre vermeintlich ökologische Überlegenheit gegenüber den zwingend Motorisierten zur Schau.
Und nehmen dabei bewusst inkauf, den Kürzeren zu ziehen.
Ist das nicht ein bisschen krank?

Gruß
Peter

Ein bisschen krank ist es "seine Beobachtungen" über statistische Erfassungen zu stellen.

Wie stellen die denn ihre Überlgeneheit zur Schau?

.eine Welt hier sieht ganz anders aus, die Statistik auch.

Was ist deine Aussage jetzt? Persönliche Wahrnehmung die wohl wenig mit anderen Realitäten zu tun hat?

Wieso kommt immer wieder sowas?
Setzt euch doch mal mit dem Thema auseinander.

Es gibt ein paar die auffalen, kann sein. Der allergrößte ist aber ganz deutlich anders unterwegs.

Statistik.

Stammtisch.

Wie kommt das, warum fühlt sich jemand vom Fahrrad bedroht?
 

Mitglied 30872

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Ja, vor allem eine Kombination davon. Dazu Kontrollen die den Begriff Kontrollen auch verdienen. Hier im Landkreis gibt es Speditionen deren LKW so gut wie keine Autobahn sehen. Aber jeder der LKW, der vor mir auf der Landstraße fährt, ist mit mindestens 80 Stundenkilometer unterwegs. Wie kommst Du mit so einem Fahrzeug und der elektronischen Fahrerkarte ohne bezahlte Maut-Gebühren durch eine Kontrolle?

Führerschein für so eine Kiste habe ich auch ...

Wenn Du mit dem LKW die Situation nicht einsehen kannst, dann hast Du was zu tun? Fahren nach Gefühl?!

Bei uns im Dorf ist seit 15 Jahren 30 innerorts. Nach dem Bau der Umgehungsstrasse wurde das Tempo gesenkt. Aber auf dem Dorf gilt das Gewohnheitsrecht. Die älteren Jahrgänge fahren generell 50, egal was geschrieben steht. Wenn kein Vorfahrt-Achten-Schild steht, gilt auch „generell innerorts kein Rechts vor links“. Für Fahrradfahrer auf dem Dorf wird sowieso nur in Ausnahmefällen angehalten und wenn Du Glück hast, wird gerade noch entschuldigend die Hand gehoben.

Hier bei uns schauen die Rentner schon dreissig Meter vor der REWE-Einfahrt nach links um den Abbiegevorgang einzuläuten. Dumm nur, dass 10 Meter vor der Parkplatzeinfahrt eine Straße mit Rechts-vor-links einmündet. Was dort schon für Beinahe-Unfälle passiert sind.


Hierbei spielt die Kombination aus Geschwindigkeit und Fahrzeugform eine große Rolle. Dazu noch Assistenz-Systeme, die solche Unfällen verhindern sollen. Ich bin gespannt, aber der Weg ist schon sehr weit beschritten. Als ich vor mehr als 15 Jahren in Schweden war, ist keiner auch nur einen Hauch zu schnell gefahren. Auf der Autobahn haben die Schweden damals aus dem Flugzeug kontrolliert. Und der Strafzettel war richtig teuer.

Aber zurück zum Glauben. Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle Verkehrsteilnehmer. Dort ist klar geregelt, was man darf und was man nicht darf. Warum fahren viele zu schnell? Warum übersehen gewissen Gruppen grundsätzlich das Rechts-Vor-Links? Warum wird der schwächere Vekehrsteilnehmer (Roller, E-Bike, Fahrrad, ...) mit einem zu geringen Seitenabstand in unübersichtlichen Stellen überholt? Weil man zur Not „rechts rüber“ ziehen kann?

Warum verwechseln ausschließlich ältere Fahrzeugführer Gas- und Bremspedal? Warum melden Personen den SUV, SRAM, VW-Bus mit einer LKW-Zulassung an und blinken einen dann mit 150 bis 180 Stundenkilometer von der linken Spur? Warum fahren in der Baustelle alle nicht-LKW-Fahrer links auch wenn das nur für Fahrzeuge schmaler als 2 Meter zugelassen ist?

Alles nur marginale Beispiele aus der Perspektive eines wenig-Fahrers. Mir reicht das allmorgendliche Fahren mit dem Geschäftsauto im Berufsverkehr, bei dem sich gefühlt 50 Motorräder auf 5 Kilometer durch den Stau schlängeln und jeder meint, die Abkürzung rechts über die Brücke nehmen zu müssen. Mit welcher Begründung dürfen Motorräder im Stau auf der Autobahn zwischen den stehenden Fahrzeugen durchfahren?

Ja, mit geringeren Geschwindigkeiten, gegenseitigem Respekt, achtvollen Umgang miteinander und dem konsequenten Anwenden von Regeln wäre der Straßenverkehr für alle Teilnehmer sicherer! Ohne Kontrollen geht es nicht. Das weiß jeder.


Ich kenne gleich zwei Personen. Der eine ging ordentlich aufs Gas, überholte ausserorts mit deutlich über 100 km/h, ging dann ein Jahr zu Fuß und hat einen fünfstelligen Betrag bezahlt. Der andere fuhr Innerorts mit 50 km/h in der 30er-Zone und hatte nur einen Monat Fahrverbot und kam mit knapp 900 CHF „davon“.

In Deutschland hat ein anderer Kollege etwa das gleiche gemacht (Innerorts 26 km/h zu schnell). Das gab einen Monat Fahrverbot und 180 Euro. Die 180 Euro aber nur, weil er 14 Tage vorher auf der Autobahn schon mal mit zu hoher Geschwindigkeit geblitzt wurde. Sonst wären es nach seiner Aussage auch nur 90 Euro gewesen.

Was fällt dem geneigten Leser auf?
Das ist allerdings überhaupt nicht die Antwort auf meine Rückfrage an @inselino:
Mehr Vorschriften für Autos und z.B. regelmäßigere Fahreignungskontrollen, härtere Strafen etc. würden weit mehr tötliche Unfälle verhindern (auch mit Fußgängern und anderen Kfz).
Dass mehr Verkehrskontrollen und -überwachung helfen können, ist sicher so.
 

WinfriedM

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Ich glaub, die meisten Meinungs-Diskrepanzen entstehen durch selektive Wahrnehmung. Jeder hat seinen Fokus irgendwo drauf und sieht etwas besonders deutlich. Und nicht nur das, es gibt auch das selektive nicht Sehen wollen. Wenn man dann seine Wahrnehmung als Basis für ein reales Bild nimmt, wirds noch schwieriger.

Deshalb bin ich auch ein Fan von wissenschaftlichen Untersuchungen. Die sind zwar auch manchmal verzerrt, aber man bemüht sich zumindest um Objektivität. Und oft genug klappt das auch.

Wenn man verstehen will, wie man wirklich Unfälle effektiv vermeiden kann, ist der objektive Blick auf jeden Fall zielführender.

Was ich beim Fahrradfahren immer besonders gefährlich empfinde, sind Radwege auf der Straße direkt neben parkenden Autos. Also die öffnenden Autotüren, in die dann Radfahrer reinfahren. Und da gibt es so viele Autofahrer, die einfach die Tür aufreißen, ohne zu gucken. So ganz subjektiv aus meiner Wahrnehmung. Das hat auch einen Hintergrund, hat mich schon mehrfach fast erwischt.
 

Mitglied 59145

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Will ich etwas allgemein beurteilen, hilft nur möglichst große Mengen an Daten auszuwerten.

Die sind halt Recht klar. Wenn ich von Erhöhung der Strafen spreche, inkludiert das ebenso Radfahrer. Gleiches Recht für alle. Auch da würden höhere Strafen und schärfere Kontrollen wirken.

Holland Griff ist ein Teil der lösung für Winfrieds angesprochenen Problem.

Der andere ist halt, ich weiß ich sage es immer wieder, die Infrastruktur.

Ist die schlecht führt das zu Diskrepanzen und Unfällen.

Meine Sicht der Dinge ist natürlich eine ganz andere. Fast täglich bügele ich Fahrfehler von Autofahrern aus. Wirklich fast täglich, obwohl meine Strecken mit mglst wenig Verkehr gewählt sind.

Vision Zero behandelt dann gleich beides :emoji_wink:

Rücksicht sollte keine Bitte sondern eine Regel sein.
 

Mitglied 59145

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Ich weiß dass das da steht. Scheint aber wenig Rolle im Alltag zu spielen.

Muss sich nur jeder dran halten
Ich denke nicht das es funktioniert, bzw reicht.
Sehen wir ja an der aufgeladenen Stimmung.

Irgendwer muss halt bei der Planung Verantwortung übernehmen.

Oben gibt es das Beispiel mit dem Kran und dem Helm. Da ist der Betrieb verantwortlich, dass das umgesetzt wird.

Bei uns schreibt man in Paragraph 1 es ist Rücksicht zu nehmen...... Wäre als Gewerbetreibender auch einfach.
Ist aber nicht und ist richtig.

Ich habe für die passenden Vorraussetzungen zu sorgen und auch für die Umsetzung.

Beides sehe ich als sehr mangelhaft an.

Wieviele Verkehrstote nehmen wir jährlich in Kauf? Wieviel zahlt das Gesundheitssystem für die Folgen?

Und, ganz wichtig, das sind ja nicht nur Radfahrer.
 

jominho

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Meine Sicht der Dinge ist natürlich eine ganz andere. Fast täglich bügele ich Fahrfehler von Autofahrern aus. Wirklich fast täglich, obwohl meine Strecken mit mglst wenig Verkehr gewählt sind.

Das ist aber eigentlich normal, egal, ob ich gerade Autofahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger oder sonstiges bin. Man muss ständig für andere mitdenken und aufpassen. Wenn man das nicht tut kann man andauernd einen Unfall haben. Einige Menschen sind leider sehr unaufmerksam.
Was ich bei vielen Radfahrern/Rollerfahrern nicht verstehe: Gerade wenn ich keine Knautschzone habe, würde ich ja erwarten, dass man vorsichtiger fährt. Aber man sieht da manchmal schon haarsträubende Manöver. Wie gesagt, man muss für andere mitdenken im Straßenverkehr.

Davon abgesehen fahre ich auch gerne Auto, aber ich würde mir auch härtere Strafen wünschen. Alleine das Tempolimit zu überschreiten, gilt hierzulande ja eigentlich schon als Kavaliersdelikt. Da wäre es schon wünschenswert, wenn manche Leute längerfristig Auto und Führerschein abgeben müssten. Von den ganzen anderen Sachen wie Unterschreiten des Sicherheitsabstands, Handy am Steuer, Mittelspurschleichen, Drängeln will ich jetzt mal gar nicht anfangen...
 

KalterBach

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Weil Ihnen beim Stehen die Luftkühlung fehlt.

Und damit gelten die Regeln nicht mehr?! Hier könnte ein Ironie-Smiley stehen, aber irgendwie finde ich den gerade nicht mehr. :emoji_innocent:
Wenn dem Motorradfahrer oder seiner Maschine der Hitzetot droht, darf er auf dem Standstreifen
stehend(!) für Abkühlung sorgen. Warnweste nicht vergessen.
Klick.

Und wenn die linke Spur nur für Fahrzeuge mit max 2m freigegeben ist bezieht sich das auf die tatsächliche Breite des Fahrzeuges von Spiegelaußenkante zu Spiegelaußenkante.
Korrekt. Ein Kollege hat auf der BAB damit bereits Erfahrungswerte gesammelt.

Doch, das ist genau der Punkt. Das ist täglich beobachtete Praxis:
Klugscheißende Freizeitradler stellen demonstrativ ihre vermeintlich ökologische Überlegenheit gegenüber den zwingend Motorisierten zur Schau.
Und nehmen dabei bewusst inkauf, den Kürzeren zu ziehen.
Ist das nicht ein bisschen krank?
Ja. Hier im Dorf hat es keinen einzige Ampel, weniger Verkehr und genauso „krankes“ Verhalten. Es kommt halt auf die Perspektive und die Häufigkeit an. Verkehrserziehung fängt da an, wo Verstöße geahndet werden und die Strafen auch einen erzieherischen Aspekt, sowie eine gewisse Scherzhaftigkeit aufweisen. Irgendwie funktioniert das in der Schweiz zum Beispiel besser. :emoji_thinking:

Wie kommt das, warum fühlt sich jemand vom Fahrrad bedroht?
Es gibt schon vermeidbare Situation. Wenn Dich kurz vorm Abbiegen ein 45er-S-Pedelec rechts auf dem Schutzstreifen „überholt“, das will man auch als Autofahrer nicht. Ebensowenig, wenn Rennradler ohne Klingeln mit 30+ km/h und wenig bis gar keinem Abstand auf dem gemischten Radweg an Kinderwagen und Kinderfahrrad vorbei „rasen“. Wie fühlt sich Omi mit dem Rollator auf dem Dorfplatz, wenn kurz vorher noch ein Radfahrer vorbeidrängelt?

Ich kenne diese Situationen auch aus anderer Perspektive und finde sie nicht gut.
Bei uns schreibt man in Paragraph 1 es ist Rücksicht zu nehmen

Deine Frage bezog sich auf:
Mehr Vorschriften für Autos und z.B. regelmäßigere Fahreignungskontrollen, härtere Strafen etc. würden weit mehr tötliche Unfälle verhindern (auch mit Fußgängern und anderen Kfz).
Glaubst Du das wirklich?
Warum soll man das nicht glauben? Wenn die Mehrheit der Bevölkerung das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen verliert oder bereits verloren hat, ist die Kontrolle von Auto- und Radfahrern unser kleinstes Problem.

Ich glaub, die meisten Meinungs-Diskrepanzen entstehen durch selektive Wahrnehmung. Jeder hat seinen Fokus irgendwo drauf und sieht etwas besonders deutlich. Und nicht nur das, es gibt auch das selektive nicht Sehen wollen. Wenn man dann seine Wahrnehmung als Basis für ein reales Bild nimmt, wirds noch schwieriger.
Guter Punkt. Nur leider ist sehr deutlich beobachtbar, dass der Mensch als rationales Wesen seine Wahrnehmung immer mehr mit unüberlegten und wenig faktenbasierten Ansichten überlagert und dann ein völlig irrationales Handeln an den Tag legt. Tendenz, steigend.

Deshalb bin ich auch ein Fan von wissenschaftlichen Untersuchungen. Die sind zwar auch manchmal verzerrt, aber man bemüht sich zumindest um Objektivität. Und oft genug klappt das auch.

Wenn man verstehen will, wie man wirklich Unfälle effektiv vermeiden kann, ist der objektive Blick auf jeden Fall zielführender.
Absolut. Und wenn objektiv Dinge festgestellt werden, dann muss man als Mensch dies auch akzeptieren. Wenn natürlich die Datenlage und Studienanlage fehlerhaft ist, muss diese korrigiert werden.

Will ich etwas allgemein beurteilen, hilft nur möglichst große Mengen an Daten auszuwerten.
Jein. Es hilft vor allem, wenn ich die vorhandenen Daten mit dem richtigen Ansatz und Modell auswerte.

Was ich beim Fahrradfahren immer besonders gefährlich empfinde, sind Radwege auf der Straße direkt neben parkenden Autos. Also die öffnenden Autotüren, in die dann Radfahrer reinfahren. Und da gibt es so viele Autofahrer, die einfach die Tür aufreißen, ohne zu gucken. So ganz subjektiv aus meiner Wahrnehmung. Das hat auch einen Hintergrund, hat mich schon mehrfach fast erwischt.
Dooring“ ist ein unfassbar schlecht greifbares Problem. In anderen Ländern lernt man in der Fahrschule, dass die Tür so geöffnet wird, dass man nach hinten schaut. Linke Tür, rechte Hand am Türöffner. Rechte Tür, linke Hand am Türöffner. Vorteil: man dreht sich automatisch in Blickrichtung und sieht viel besser den Bereich vor dem Öffnungsbereich der Tür.

Holland Griff ist ein Teil der lösung für Winfrieds angesprochenen Problem.

Der andere ist halt, ich weiß ich sage es immer wieder, die Infrastruktur.
Ich war letzte Woche in Bremen. Auf den ersten undifferenzierten Blick: Tram, Autoverkehr, Fahrrad und Fußgänger sind dort, wenn möglich baulich getrennt. Der Radstreifen verläuft auch nicht direkt an der Gartenmauer/ Hofausfahrt entlang.

Hier im Süden gibt es höchstens Schutzstreifen für Fahrradfahrer bei vergleichbarer Strassenbreite. Subjektive Wahrnehmung aus dem Dreiländereck CH/D/F.

Und, ganz wichtig, das sind ja nicht nur Radfahrer.
Ich werfe mal einen Blick auf die Bahn. Mich würde mal interessieren, wie viele gesundheitliche Folgen durch ständigen Stress beim Bahnfahren vermeidbar wären, wenn a) die Umsteigezeiten fünf anstatt drei Minuten betragen würden, b) die Pünktlichkeit und der Informationsgehalt verbessert würde und c) die Züge nicht proppenvoll und d) nicht die Reisenden 10 Minuten vor Ankunft am Umsteigebahnhof sich bereits im Gang zum Sprint aufwärmen müssten.

Man sieht, es gibt auch andere Gesundheitsgefahren als der Auto- und Radverkehr.

Gerade wenn ich keine Knautschzone habe, würde ich ja erwarten, dass man vorsichtiger fährt. Aber man sieht da manchmal schon haarsträubende Manöver. Wie gesagt, man muss für andere mitdenken im Straßenverkehr.
Gerade gestern erlebt. Zwei mal in zwei Minuten, Quartierstrasse. Erst fährt eine Mama Mitte vierzig mit der Tochter ohne zu gucken aus der Einfahrt. Den Beinahezusammenstoss konnten wir gerade noch verhindern. Kurze Zeit später, der Mittfünfziger fährt mit dem E-Freerider nach Gehör über die Rechts-vor-Links-Kreuzung. Ich rief noch Achtung. Mit einem Riesen Schlenker konnte der Zusammenstoß mit dem fünfjährigen Kind verhindert werden. Das oft praktizierte Fahren nach Gehör inkl. Kopfhörer funktioniert halt bei Fahrrädern und E-Fahrzeugen mit wenig bis gar keiner Geräusch-Emission schlecht.
 

pedder

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Wir kommen vom Höxchen aufs Stöxchen. Es gibt soviele Problem im Straßenverkehr. Soviel regelmäßiges Fehlverhalten von allen Gruppen.
An die eigene Nase fassen und den anderen ihre Fehler lassen ist wahrscheinlich das Rezept. Mir fällt das sehr schwer.
 

Mitglied 59145

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Etwas Toleranz gehört wohl auch dazu.

Auch wenn ich mich wiederhole, wir haben halt eine Infrastruktur die leider zu wenig Fehler verzeiht.

Das geht besser und spart auch deutlich Kosten, eine Investition die sich finanziell wie auch menschlich lohnt.

Vision Zero

Nur wird tatsächlich häufig so getan, als würde Schaden entstehen. Ist aber falsch.

Die Infrastruktur ist nicht an Menschen mit verschiedenen Verkehrsmitteln angepasst sondern an Kraftfahrzeuge. In den Niederlanden und wahrscheinlich allen anderen skandinavischen Ländern sind die Ergebnisse bei Umfragen durchweg anders.

Es gibt real kaum Nachteile.
 
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