Was darf ein CNC-Auftrag kosten?

dommii

ww-pappel
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Hallo Forum,

bis jetzt habe ich alle Arbeiten für mein Nebengewerbe (Lautsprecherbau) in der Schreinerei nebenan erledigt - man kennt sich, die Maschinen sind längst abgeschrieben und das Bier nach Feierabend fließt in rauen Mengen - und war mit dieser Situation mehr als glücklich. Nun muss ich aber an eine große CNC, für Diffusoren müssen jeweils 40 Platten a 72x36cm wie im Anhang zu sehen (mit jeweils unterschiedlichen Profilen) aus 18mm Birke Multiplex gefräst werden.

Blauäugig wie ich bin habe ich dann einfach mal in der Umgebung bei drei Schreinereien angefragt. Eine wollte mit dieser 'Schererei' erst garnichts zu tun haben, die zwei anderen klangen angepisst und lagen unabhängig vom Auftragsvolumen (das läge für den Anfang bei 20-40 Stück, je nach Preis, und liefe auf eine längere Zusammenarbeit hinaus) bei ~800€ bzw ~1000€ pro Diffusor, und zwar obwohl ich gerne aufgearbeitete CAD-Daten zur Verfügung gestellt hätte und es nur um die Frästeile ohne Zusammenbau ging.

Wenn es nicht A-Qualität sein muss kriege ich das Birke MPX bei solchen Abnahmemengen für rund 9€/qm (ein Diffusor braucht ungefähr 10qm inkl Verschnitt) und die Maschinenstunden auf einer einfachen CNC mit aufgearbeiteten Daten sollten doch nun wirklich nicht allzu hoch liegen, vorallem bei der Menge, weshalb ich mich arg gewundert habe.

Was sagt ihr dazu, soll ich mich weiterhin auf die Suche nach günstigeren und kooperativeren Schreinern machen, oder mir die Sache gleich aus dem Kopf schlagen? Ich hatte nach eigener Überschlagsrechnung mit unter 300€ pro Stück gerechnet..

Beste Grüße,

Dominic
 

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Undead

ww-esche
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Hallo Forum,

bis jetzt habe ich alle Arbeiten für mein Nebengewerbe (Lautsprecherbau) in der Schreinerei nebenan erledigt - man kennt sich, die Maschinen sind längst abgeschrieben und das Bier nach Feierabend fließt in rauen Mengen - und war mit dieser Situation mehr als glücklich. Nun muss ich aber an eine große CNC, für Diffusoren müssen jeweils 40 Platten a 72x36cm wie im Anhang zu sehen (mit jeweils unterschiedlichen Profilen) aus 18mm Birke Multiplex gefräst werden.

Blauäugig wie ich bin habe ich dann einfach mal in der Umgebung bei drei Schreinereien angefragt. Eine wollte mit dieser 'Schererei' erst garnichts zu tun haben, die zwei anderen klangen angepisst und lagen unabhängig vom Auftragsvolumen (das läge für den Anfang bei 20-40 Stück, je nach Preis, und liefe auf eine längere Zusammenarbeit hinaus) bei ~800€ bzw ~1000€ pro Diffusor, und zwar obwohl ich gerne aufgearbeitete CAD-Daten zur Verfügung gestellt hätte und es nur um die Frästeile ohne Zusammenbau ging.

Wenn es nicht A-Qualität sein muss kriege ich das Birke MPX bei solchen Abnahmemengen für rund 9€/qm (ein Diffusor braucht ungefähr 10qm inkl Verschnitt) und die Maschinenstunden auf einer einfachen CNC mit aufgearbeiteten Daten sollten doch nun wirklich nicht allzu hoch liegen, vorallem bei der Menge, weshalb ich mich arg gewundert habe.

Was sagt ihr dazu, soll ich mich weiterhin auf die Suche nach günstigeren und kooperativeren Schreinern machen, oder mir die Sache gleich aus dem Kopf schlagen? Ich hatte nach eigener Überschlagsrechnung mit unter 300€ pro Stück gerechnet..

Beste Grüße,

Dominic

Dann wünsche ich dir viel Glück bei der Suche. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das du dein gestecktes Ziel Preislich erreichen kannst. In der kleinen Schreinerei in der ich gelernt habe steht auch ein schönes großes BAZ, dies erleichtert den Möbel sowie Fenster und Türen bau allgemein. Nur ist es eben eine Maschine und wenn diese Maschine besetzt ist, ist sie besetzt.
Will heißen wenn ich da etwas fertige an dem meine Marge klein ist, die Maschinenstunden aber hoch dann wird das entsprechende Werkstück natürlich teurer, denn wenn ich ausgelastet bin mit Werkstücken mit denen ich Geld verdienen kann kosten mich diese "Kleinigkeiten" eben mehr Geld als sie mir bringen. So würde ich das mal als Geselle sehen.

Dann muss ich folgendes berechnen, Maschinenstunden, Werkzeugverschleiss , ggf. Restzeit, Arbeitszeit eines Gesellen ( Beschickung ).

Und dann hätte ich immer noch im Hinterkopf das meine Schränke, Türen, Fenster warten müssen bis ich die anderen Werkstücke fertig habe & Ich behaupte einfach mal das ich an Möbelstücken , Fenstern & Türen mehr verdienen kann.


Das ist jetzt nur mal so meine Meinung dazu.


Idee:
Wäre es für dich nicht kostendeckend wenn du dir selber eine kleine CNC Maschine mit Fräsmotor anschaffen würdest ? So von den Bildern her ist das ganze ja garnicht so komplex. Bis auf die 90Grad unten im Grund, das müsste man eben nacharbeiten. Gerade wenn du sagst das du sowas on größerer Stückzahl produzieren wollen würdest sollte sich eine kleinere CNC Maschine doch rechnen.


Mit freundlichen Grüßen Olli
 

dommii

ww-pappel
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Na das macht ja Mut, trotzdem danke für die Antwort.

Die Innenradien müssen nicht nachgearbeitet werden, so genau muss es garnicht sein. Vor meinem Umzug hatte ich einen besseren Draht zu den lokalen Betrieben, da hatte ich das Gefühl das die BAZs am Tag mehrere Stunden brach liegen. Vielleicht muss ich einfach noch ein bisschen suchen..

Eine eigene CNC anzuschaffen wäre natürlich auch eine Variante, allerdings befürchte ich bei allem unter 10.000€ das sich irgendwann das "wer billig kauft kauft zweimal" rächt. Was gäbe es denn Empfehlenswertes in diesem Preissektor? Fahrwege von 1250x1000x100 wären ziemlich praktisch..

Beste Grüße,

Dominic
 

Yggdrasil

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Ohne jetzt die Dimensionen genau zu kennen hätte ich zwei Ideen:
1. Du lässt Dir einmal auf der CNC Schablonen fräsen und machst die Teile dann selbst mit der Oberfräse.
2. Du schneidest unterschiedlich lange Leisten und leimst sie in einer Schablone zusammen. Das gäbe auch noch weniger Verschnitt.

Gruß,

Sebastian
 

carsten

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Hallo

naja es gibt etliche Firmen da ist die CNC weit von der kompletten Auslastung entfernt.
Da würde sowas jederzeit laufen können.
Aber wenn ich das Teil so sehe und es gibt ja so wie ich ich bild 1 interprtiere mehrer Varianten davon sehe ich als erstes das Problem des Aufspannens. Die Teile scheinen mir recht filigran. Sie alá nesting nur per Vakuum zu Spannen funktioniert vermutlich nicht.
Bleibt also die Aufgabe eine "Spannvorrichtung" zu bauen.
Darauf haben viele Schreiner keinen Bock. Die Zeit dafür zu planen und evtl vorab in eine Kalkulation einfließen zu lassen ist schwierig, da nicht selten für sowas die Erfahrung fehlt.
 

CaptainCrunch

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Wie carsten schon geschrieben hat ist sicher das Aufspannen ein Problem.

Zwar gibt es auch Bearbeitungszentren, die über einen Tisch vollflächig Vakuum absaugen, um effektiv durch Nesting viele kleine Teile aus ganzen Platten zaubern zu können..

Die meisten BAZs, die ich allerdings aus normalen Schreinereien kenne, arbeiten mit Einzelsaugern, wodurch extra Spannvorrichtungen angefertigt werden müssen.

Ausserdem müssen je nach System und unter der Annahme, dass in deinem Diffusor jedes Teil unterschiedlich ist, bis zu 40 Fräsprogramme für das BAZ aufbereitet werden. Auch hier könnte ich mir vorstellen, dass die Standard-Schreinerei hier den Aufwand scheut oder das entsprechend kalkuliert.

An deiner Stelle würde ich mir online Firmen raussuchen, die CNC Lohnfräsen anbieten, und da Angebote einholen.
 

Komihaxu

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Da würde ich nochmal grundsätzlich überlegen ob
1. Der Diffusor wirklich die akustisch optimale Lösung ist. Ist bewusst Diffusion gewählt worden oder ginge auch Absorption?
2. Ob man das wirklich aus Holz machen muss (Gewicht!)
3. Ob das wirklich aus dem Vollen zerspant werden muss oder ob man nicht besser Leisten aneinanderleimt.
4. Ob das genau das spezielle Maß sein muss oder ob man das nicht fertig zukauft.
 

dommii

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Offensichtlich war mein erster Post doch etwas zu krude verfasst, das kommt davon wenn man viel Inhalt in wenig Worte pressen will.

Ihr habt es jedenfalls richtig verstanden das jeder der 40 Platten anders ausschaut. Sie sollen nachher mit Dübeln in der richtigen Orientierung gehalten und dann per Gewindestangen fixiert werden, denn die Platten müssen auswechselbar sein. Deshalb geht auch Leisten aneinanderleimen nicht wirklich gut, erstens dauert das viel zu lange, und zweitens sind die Toleranzen beim späteren Zusammenbau nicht zu vernachlässigen.

Die einzelnen Leisten sind 19,5mm breit, da dachte ich mir das es ausreichen sollte die Bohrungen für die Dübel als Fixierung auf der Fräse zu nehmen und dann gemächlich mit einem 6mm Fräser im Gegenlauf an der Kontur entlang zu gehen. Habe ich auch da falsch gedacht? Was wäre ein adequater Preis (ungefähr) wenn man da nicht mit 'Null-Bock'-Einstellung rangeht? Vorallem bei einer Erstabnahme von bis zu 40 Stück bei passendem Preis und einer Weiterführung mit exakt dem gleichen Programm?

Beste Grüße,

Dominic
 

WinfriedM

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Die scharfen Innen-Ecken gehen so natürlich nicht zu fräsen, da müsstest du gleich mal z.B. 4mm Radien einsetzen, damit man es mit einem 8er Fräser bearbeiten kann. Man kann dann zahlreiche Teile aus einer großen Platte ausfräsen. Ein paar Stege stehenlassen, so dass die Teile nicht rausfallen und beim Fräsen sicher gehalten werden. Dann müsste man einfach mal überschlagsweise rechnen, wie lange man daran fräst und ungefähr die Maschinenstunde kennen. Rüstzeiten müssen natürlich noch drauf.

Mal ein Überschlag: 4 Minuten Fräszeit pro Teil x 40 = 2,67h. Mit Rüstzeit vielleicht 3 h. Bei 250 Euro Maschinenstunde wären es schon 750 Euro. Nur mal, um ein Gefühl für die Sache zu bekommen.

ABER: Steht bei jemanden die Fräse eh nutzlos rum, würden sich vermutlich auch 100 Euro pro Stunde noch lohnen. Ob jemand dafür bereit ist, ist natürlich eine andere Frage.

Einmalkosten für Fräsdatenerstellung musst du natürlich auch noch separat einrechnen.

Frag doch mal al_bundy hier im Forum, vielleicht hat er noch freie Kapazitäten:

https://www.woodworker.de/forum/spanabsaugung-cnc-t100934.html

Ich gehe mal davon aus, dass du bei "40 Stück" 40 Diffussoren meinst, also 1600 Einzelteile. Das ist doch schonmal ein gewisses Auftragsvolumen.
 

CaptainCrunch

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Jetzt kommen wir der Sache schon näher..

Ich hab eine Fräse mit 1500x1050x200 Aufspannfläche und momentan auch Verfügbarkeiten...
Wenn Versand für dich auch in Frage kommt können wir da sicher drüber reden.

Ab 5 Beiträgen kannst du private Nachrichten schreiben, weiß jetzt allerdings nicht, ob ich hier auch so meine Mailadresse reinsetzen darf :emoji_slight_smile:
 

CaptainCrunch

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Die scharfen Innen-Ecken gehen so natürlich nicht zu fräsen, da müsstest du gleich mal z.B. 4mm Radien einsetzen, damit man es mit einem 8er Fräser bearbeiten kann.

Natürlich gehen die so zu bearbeiten. Wenn eine scharfe Ecke im Programm eingesetzt ist und der Fräser 8mm hat ergibt sich automatisch eine 4mm Rundung, die muss nicht vorher in der Software angegeben werden.
 

pasch

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Hallo Dominic,
für das Projekt würde ich das Lasern vorziehen.
Spannprobleme gibt es da nicht. Wenn die braunen bis schwarzen Schnittkanten stören und der Holzcharakter erhalten bleiben soll, kann man abschließend noch mit dem Sandstrahler drübergehen.
Günther
 

carsten

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Hallo

OK wenn da eh ne Bohrung reinkomt vereinfacht dass das Spannen schon mal erheblich. Dann wäre noch zu testen wie stabil die einzelnen Finger stehen wenn gefräst wird.
zu klären wäre welchen Radius die Ecken haben dürfen.
Wie sauber die Schnittkanten sein müssen.
die 250 €Stundensatz für die CNC sind schon recht hoch angesetzt. Dafür würde ich die 4 min als unterste Grenze ansetzen. Die Programmierzeiten und Schablonenebau nur gegen Stundenabrechnung.
Ich würde auch nicht die einzeln aufspannen sonder evtl versuchen die max Zahl evtl ein Satz aus einer Platte zu bekommen. Geht vermutlich am besten wenn man die Daten durch ein Nestingprogramm verarbeiten läßt.
 

Rainer64

ww-kastanie
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Cnc fräsen

Hallo Dominic,

aus welcher "Ecke" kommst Du und wie schnell
brauchst du die Teile?
Ich hab hier eine CNC mit 1000x600mm Fahrweg ab Freitag frei
und die große mit 2000x3000mm wird demnächst auch wieder frei?
Für Rückfragen bin ich auch gerne unter 0171-6540526 zu erreichen.

Gruß Rainer
 

predatorklein

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Moin

@ dommii

Frag mal in Behindertenwerkstätten .

Im Raum DA gibt es eine die auch eine große CNC haben , hat mit mal ein Kollege erzählt der dort was in Auftraggegeben hat .
Sollen preislich sehr günstig sein , sind allerdings stark ausgelastet weil das bekannt ist :emoji_wink:

Gruß
 

jankees

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Hallo Dominic,

ich denke auch, dass grundsätzlich die Systematik hinterfragt werden sollte. Ich sehe hier weniger eine Fräsarbeit, mehr eine Addition von Einzelstäben - könnten diese z. B. auch ohne aufwändiges Leimen stirnseitig auf eine Grundplatte mit entsprechenden Rasterbohrungen gesteckt/geschraubt werden?

Gruß

Jankees
 

Stephan_K

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Hallo dommii
Hätte evt. auch noch Kapazität.
Zwei Fragen noch:
- stellst du das Material?
- woher kommst du?
Gruss Stephan
 

Holzfummler

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Hi dominii,

predator hatte auch die Idee mit der Behindertenwerkstatt, jedoch mit CNC.

Mir käme in den Sinn, jede Platte aus Leisten (in einer entsprechenden Vorrichtung) zu leimen und dann die Platten zu verbinden.

Die einzelne Platte sieht ja so aus, als wenn diese aus Stäben zusammengesetzt werden kann.

Der Vorteile wäre der einfacher Zuschnitt der Leisten sowie Zusammenbau nach Schablone.

Keine Ahnung, wie lange dies in Summe dauern würde und wann du liefern mußt.

Gruß
Thomas
 

Stephan_K

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Hallo
Bearbeitungskosten berechnen sich aus Aufwand für Programmierung + Bearbeitungszeit x Maschinenstundenansatz.
Bei 40 solchen unterschiedlichen aber ähnlichen Teilen sollte ein Preis unter 10 Euro machbar sein (ohne Material).
Voraussetzung sind aber saubere CAD Daten.
Gruss Stephan
 

skruve

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Hi Dominic,

ein Set (40 Teile 720x360mm)
inklusive Material: 18mm Birke Multiplex BB/BB:

475.90 Eur EX WORKS Riga

Bei interesse pn

Karl
 
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