Was haltet ihr von der Holzrahmenbauweise ?

Thersece

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Hallo Leute,

in den USA ist diese Rahmenbauweise bei Häusern ja sehr verbreitet,
wobei sich das in Europa irgendwie überhaupt nicht durchgesetzt hat.
Dabei hat man da allerlei Vorteile (vor allem finanziell).
Könnte mir auf jeden Fall vorstellen, sowas auch mal zu machen.

Was haltet ihr davon?
 

SteffenH

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Jedes Fertighaus ist so gebaut. Im Gegensatz zu dem Schrott in Amerika ist das hier eine ausgereifte, relativ aufwändige Bauweise bei der es kaum Kostenvorteile gibt. Letzten Endes Geschmacksache, ich find's gut und habe schon etliche mitgebaut. In Deutschland will der Häuslebauer meistens "massiv" und "Stein auf Stein".
 

PeterQ

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Warum hat sich das in Europa nicht durchgesetzt?

In Schweden sehe ich sehr viele solcher Häuser.
 

falco

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Jedes Fertighaus ist so gebaut. Im Gegensatz zu dem Schrott in Amerika ist das hier eine ausgereifte, relativ aufwändige Bauweise bei der es kaum Kostenvorteile gibt. Letzten Endes Geschmacksache, ich find's gut und habe schon etliche mitgebaut. In Deutschland will der Häuslebauer meistens "massiv" und "Stein auf Stein".

Dem gibt es eigentlich kaum was hinzuzufügen. Ich find es nicht so gut, aber das ist eben wirklich Geschmackssache.
 

Torsten81

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Hallo

Ein modernes in Holzrahmenbauweise gebautes Haus ist auch nicht preiswerter als ein Haus aus Stein.
Wir haben gerade erst so ein Haus gebaut.
Man kann auch nicht die Bauweise der amerikanischen Häuser mit unseren Häusern hier vergleichen.
Bei amerikanischen Häusern habe ich bisher noch keine Schwalbenschwanzverbindung gesehen, die tackern die Balken meist stumpf zusammen und gut ist das.

So sieht es aus wenn die Balken aus der Abbundanlage kommen:
30169091wl.jpg


Ich hatte das Glück direkt im Werk mitarbeiten zu dürfen:
30169090xr.jpg


Ich würde jederzeit wieder so bauen.

MFG Torsten
 

Friederich

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Hallo Torsten, sind die Dämmwerte nicht besser als bei einem einschichtigen Steinhaus?
 

dascello

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Z.B. Dachstühle in Amerika: "Trusses" aus Kanthölzern in Dimensionen, die wir hier unter "Latten" einordnen würden. Das ganze wird steif durch die aufgenagelten OSB- Platten, auf die dann Pappschindeln genagelt werden. Ich selbst bin mal mit meinem Schwiegervater in Florida auf den "Dachstuhl" geklettert. Da konnte man keinen großen Koffer abstellen wg der kreuz & quer verlaufenden lattenverstrebungen.
Grauslig. Aber großes Haus, direkt am 10. Fairway, geiler Platz!


Gruß

Michael
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe da gerade selbst ein wenig herumgesponnen und angefangen Häuser zu planen, die ich nicht realisieren kann.... Planen und träumen macht ja durchaus Spaß!

Was ich mich dabei frage, ist ob wir in Deutschland nicht zuviel Aufwand treiben. Klar, niemand will oder soll zum "Fenster herausheizen" und ein ordentlicher Schallschutz ist auch wichtig.... Ich frage mich aber trotzdem, ob das ganze Thema nicht ein wenig heruntergebrochen werden könnte?

Gut, mein Beitrag ist völlig off-topic und reizt nur zur haarsträubenden Grundsatzdiskussion... Ich habe einfach darüber nachgedacht, was man mit ein paar Dachlatten und einer Palette OSB schon alles in die Landschaft zaubern könnte - klar, dass das mancher (vielleicht nicht zu unrecht!) grauslich finden wird. Für mich wäre es die Realisierung eines Traums, der sonst nicht zu realisieren sein wird....
 

derdad

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Ich glaub einfach wir Europäer sind einfach sesshafte. Die Häuser die wir bauen sollen für Generationen gebaut sein. Auch wenn sich in unserer Zeit auch sehr oft zeigt, dass die jungen dann nicht zuhause bleiben. In Amerika wird da eher auf kurze Zeit gebaut, nicht auf Dauer. Deshalb sollen die Häuser schnell gebaut und günstig sein.

LG Gerhard
 

Torsten81

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Hallo

Hallo Torsten, sind die Dämmwerte nicht besser als bei einem einschichtigen Steinhaus?

Warum sollten die schlechter sein?
Zumindest hier in Europa wird auf vernünftige Wärmedämmung Wert gelegt.
Wer aber ein Holzhaus baut und sich dann Styropor zur Wärmedämmung reinhaut, naja, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen aber das ist auch anderes Thema.

Meine Frau wollte immer ein Steinhaus, ich als Holzwurm ein Holzhaus. Wie das so ist wenn man ein Haus bauen möchte haben wir viel Zeit in diversen Musterhausparks verbracht und irgendwann hat meine Frau gemerkt das sie sich in einem Holzhaus vom Klima her einfach wohler fühlt, mein Glück.



Was man beachten sollte ist auch die klimatische Umgebung in welcher ein Haus steht. In Florida brauch ich keine gute Wärmedämmung, hier hingegen schon.
Natürlich kann man mit wenig Materialeinsatz viel erreichen aber wie ist dann der Wohnkomfort auf lange Zeit?

Wir kommen mit unserem Haus von den Unterhaltskosten her günstiger weg wie zuvor in einer DG-Wohnung in einem Steinhaus. Das liegt vor allem an der vernünftigen Bauweise und nicht nur hier ein paar Latten und dort etwas OSB.

MFG Torsten
 

HolgerAusM

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Die amerikanische Bauweise finde ich absolut faszinierend. Platform framing. Viele einfache 2x4" Bälkchen, die noch nicht mal genau diese Maße haben, sondern weniger, nach einem relativ einfachen System zusammengenagelt, Platten drauf, Kabel und Rohre rein, ggf. ausgeschäumt. Alles einfach konstruiert und immer ordentlich Nägel rein. Fundamente minimalistisch. Für kältere Gegenden bauen die auch größere Wandquerschnitte. Ist irgendwie das andere Extrem zu uns und die wundern sich, warum wir immer noch Burgen bauen:emoji_slight_smile: Auf youtube kann man anschauen, wie da zwei Leute mal eben ein Rohbaugeschoss hochziehen.

Eine schöne Erklärung der amerikanischen Sicht gibt es hier: Amerikanische Häuser und die Liebe zum Holzmaß Two-By-Four

Toll finde ich, dass mit relativ wenig Aufwand was echt Hübsches geschaffen wird. Hält nicht ewig, soll es aber auch gar nicht. Kann man dann ja neu und toller bauen oder vergleichsweise einfach wieder herrichten.

Wer sich für sowas interessiert, kann sich mal Fixer Upper anschauen, das kommt regelmäßig auf Sixx. Die richten alte, verkommene Häuser her. Wenn da Fundamente abgesunken sind, kein Problem. Loch in den Holzboden, unterm Haus einige Hydraulikzylinder rein, von Hand hochgepumpt, wie beim Auto, und ausgeglichen. Da sieht man viele alte Konstruktionen, aber auch das, was die aktuell so bauen. Alles im warmen Texas. Wer Shabby Chic, amerikanischen Landhausstil oder schöne Sachen aus alten Hölzern mag, könnte Spaß an der Serie haben. Die Leute dahinter gibt es echt, ist halt fürs TV etwas aufgepeppt.

Manchmal frage ich mich, ob bei denen die Schwerkraft kleiner ist, so lapprig wie das statisch oft aussieht.

Ich frag mich auch, ob man sowas hier überhaupt genehmigt bekäme. Brandschutz und vieles mehr ist schon recht anders als bei uns.
 

andama

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Weshalb sollte ein Haus in Holzständerbauweise schlechter sein.
Wenn man in Deutschland ein Haus baut oder ausbaut, wird man es ca. 50 Jahre nutzen. Danach ist die Haustechnik veraltet und die Ansprüche anders und es wird erneuert und ausgebaut.
Die Vorteile des Holzbaues liegen doch auf der Hand, die Bauzeit ist wesentlich kürzer, die Haltbarkeit für den Erbauer absolut ausreichend.
Wenn ich nochmal neubauen würde, dann nur in Holzständer (Fertigbauweise).
 

Sägenbremser

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Sehe ich im Einfamilienhausbau auch wie Andreas.
Die Erweiterung meines Elternhauses hat nach den
40 Jahren auch den Umfang eines Neubaues gehabt.

Die Umbauarbeiten an meinem Haus aus den 20ern
waren auch so erheblich, das hätten wir auch neu auf-
bauen gekonnt. Anders schaut es schon im Mietshaus
aus. Diesen über 100 Jahre bestehenden Baukörper
würde ich heute nicht mehr zu diesem Erwerbspreis
errichten können.

Mein Sohn macht seine Zimmererausbildung bei einer
Firma in Bodenseenähe, die bauen 25-28 Häuser in der
Rahmenbauweise/Jahr. Bei 22-24 Mitarbeitern ein schon
tüchtiger Wert finde ich. Die Dachdeckerarbeiten werden
da auch mit erledigt und der gut koordinierte Verbund mit
den angeschlossenen Handwerksbetrieben sorgt für einen
termingerechten Bauabschluss.

Diese Nagelkisten in den USA habe ich mir in den 80ern
auch immer fasziniert beim Aufbau angeschaut. Wirklich
kostenoptimiert ist das nur durch den Einsatz von sehr
viel extrem preisgünstiger Arbeitskraft zu realisieren. Ist
bei unserer Lohnkostenstruktur zum Glück nicht baubar.

Wer das für sich selber so nachvollziehen möchte, sollte
aber zuvor einmal mit spitzem Bleistift den konventionellen
Mauerbau in den Vergleich mit einbeziehen. Der Rohbau des
Hauses sind wirklich nur 10-12% der Erstellungskosten und
ob sich da wirklich dieser personalintensive Aufbau rechnen
könnte, wage ich so schon zu bezweifeln.

Gruss Harald
 

SteffenH

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Was ich immer ganz lustig finde: von vielen Bauherren habe ich schon gehört "ich will ein richtiges Haus, gemauert, aus Stein, nicht so eine Papphütte". Dass moderne "Steine" heutzutage bis zu 80% aus Luft bestehen, wird dabei irgendwie ausgeblendet.
 

Oettinger

ww-buche
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Mich würde einmal ein direkter Kostenvergleich interessieren bzw. eine Aufschlüsselung was der Hausbau in Amerika so kostet (Lohn, Rohbau, Ausbau, Material usw).

Diese Bauweise wird ja gerade hier in Deutschland oft belächelt, aber wieso "muss" ich hier ein Haus für wahnsinnig viel Geld bauen - nur damit es theoretisch 500 Jahre hält. Mit "Pech" wohnen ja schon nicht mal mehr meine Kinder darin.
Da muss man schon viel Heizkosten sparen, damit sich der Unterschied rechnet.


Regards
 

andama

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Fachwerkhäuser sind auch mit viel Holz gebaut und haben wenn sie vor Wasserschäden geschützt waren mehrere Jahrhunderte unbeschadet überstanden.
Die Inneneinrichtung ist sowieso nach ca. 50 Jahren überholungswürdig und viel länger wirst du das Haus auch nicht nutzen können.
 

Sägenbremser

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Wer soll dir den das hier beantworten können?

Wir bauen unsere Häuser in Europa und da gibt
es ein paar bautechnische Vorgaben die sich über
einige Jahrzehnte als durchaus nachvollziehbar im
Anforderungkatalog herausgebildet haben.

Melde dich flux in einem DIY Forum in den Staaten
an und du bekommst belastbare Aussagen für diesen
Aufbau. Was dir das jetzt hier in Deutschland auch in
der Form nützen könnte, kann ich nicht beurteilen.

Mit etwas Kenntnis der Verordnungen im Hochbau ist
es dir dabei freigestellt diese Bauweise auch hier einmal
so nachzuvollziehen. Wenn du das alles selber erledigen
möchtest - ein tapferes Projekt:emoji_slight_smile:

Gruss Harald
 

TomfromMuc

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....da muß er nicht viel rechnen. Es ist eine Tatsache, daß Holzbau hierzulande teurer ist als konventionell in Ziegel.

LG Tom
 

Keilzink

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... bisschen was Historisches dazu:
Bevor die Römer bei uns einfielen, wurde mit dem vor Ort vorhandenem Material gebaut. Da Mitteleuropa zu dieser Zeit im wesentlichen ein einziger großer Wald war ... Selbst das, was dann später "Burg" genannt wurde, war aus Holz. Die Römer hatten eine andere Tradition in dieser Hinsicht, auch weil Holz bei ihnen nicht im selben Maß verfügbar war, vor allem aber, weil sie eine extrem kriegerische Kultur pflegten. Und Stein brennt nun mal nicht so leicht ... Die von ihnen eroberten Völker haben dann die Lektion gelernt und angefangen, ebenfalls in Stein zu bauen.
Nach kurzer Zeit wurde dann Holzbau als rückständig und gefährlich betrachtet, wer es sich leisten konnte, baute in Stein, es galt als sicher und vornehm. Und von diesem Dogma kommen wir erst jetzt so langsam wieder runter.

BTW: Mark Twain schreibt in seinem "Bummel durch Europa" (sinngemäß): Das beste an Deutschland seinen die vielen Heilbäder mit ihren heißen Quellen. Wenn man einige Zeit in den kalten feuchten Steinhäusern gelebt hätte, wüsste man auch, weshalb es so viele davon gäbe.
(Ich erlebe es gerade live: Ein Holzbau ist im Winter warm, im Sommer kühl. Was will man mehr?)
Und in Skandinavien haben wir heute noch eine ausgeprägte Holzarchitektur - aber das berühmte Faluner Rot wurde als Anstrich von Holzhäusern vor allem deshalb so beliebt, weil die damit gestrichenen Häuser aus einigem Abstand betrachtet wie aus Ziegel gemauert wirkten. Und auch dort galt das als die vornehmere Bauweise.
 

ranx

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Oh, sehr interessant !

Moin,

eine Blockhütte funktioniert ja noch genauso wie früher ... aber alle anderen Bauwerke haben ein Entwicklung hinter sich die in den letzten Jahrzehnten sehr rasant war, finde ich.
Wenn man das Haus ohne große Mühe später wieder auseinandernehmen und das Baumaterial weiter verwerten kann würde ich das begrüßen.
Von "nach mir die Sintflut" halte ich nix.

LG uwe
 

andama

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Von "nach mir die Sintflut" halte ich nix.

Von nach mir die Sintflut hat keiner gesprochen, wenn dein Haus mal zum Weitergeben an deine Nachfolger, ob es jetzt deine Enkel seien oder die verkaufen das Haus, dann haben die neuen Eigentümer ganz andere Vorstellungen vom Wohnen und werden den größten Teil erneuern und umbauen, sodass die Sachen die du eingebaut hast einfach wertlos sind.
 

khkb

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Moin Michael,

Z.B. Dachstühle in Amerika: "Trusses" aus Kanthölzern in Dimensionen, die wir hier unter "Latten" einordnen würden. Das ganze wird steif durch die aufgenagelten OSB- Platten, auf die dann Pappschindeln genagelt werden. [...]
Grauslig. Aber großes Haus, direkt am 10. Fairway, geiler Platz!

Das mag ja sein, fragt sich halt nur wie lange noch. Wenn da mal eine Katrina oder ein Harvey vorbeikommt (schließlich wird Florida zusammen mit Louisiana und Texas am meisten von Hurricanes heimgesucht), sieht das wohl nicht mehr so schick aus. :emoji_frowning2:

Ich habe mich ohnehin viele Jahre gewundert, warum das nach Hurricanes oder Tornados (okay, die sind noch mal was ganz anderes, was Windgeschwindigkeiten angeht) so dermaßen verwüstet aussieht. Nach Deiner obigen Schilderung und einigen Photos von Harveys Durchzug ist mir das nun völlig klar.

Ich verstehe nur nicht, warum die in diesen so sturmgefährdeten Gebieten nicht solider bauen...
 

Paffl

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Weils dennoch zerstört wird und so schnell wieder aufgebaut ist?

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