Was kann meine neue Bohrmaschine eigentlich und wie bekomme ich Drehstrom dafür?

inselino

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Hallo zusammen,

vor einiger Zeit hatte ich in einem Thread schonmal über eine Standbohrmaschine nachgedacht. Damals war der Tenor eher, sich nach einem vernünftigen Bohrständer umzuschauen und später, wenn entsprechender Platz vorhanden ist auf eine gebrauchte gute Maschine umzusteigen.

Nunja mir ist da plötzlich eine Maschine der Firma Flott angespült worden für einen derart guten Preis, dass man nicht Nein sagen kann. Nur muss die Maschine jetzt erstmal im Keller herumstehen, denn die kleien Kellerwerkstatt hat gar keinen Drehstrom.

Jetzt frage ich mich ganz allgemein, was kann diese Maschine eigentlich alles? Taugt die richtig was oder war das damals eher die Einsteigervariante? Für mich soll sie ja nur Löcher bohren aber ich wäre trotzdem interessiert was da so geht. Ich habe bereits bei der Firma Flott angefragt und die Betriebsanleitung zu der TBZ 14 ST von 1976 erhalten. Nur leider gibt es da neben sehr detaillierten Zeichnungen und Anleitungen zum Ersatzteiltausch wenig zum Funktionsumfang. Vielleicht gibt es ja hier den ein oder anderen, der*die mir da ein paar Infos zu sagen kann.

Die etwas spezifischer Frage ist jetzt, wo das Teil im Keller steht, wie bekommt es Strom?
Denn ich habe unten nur Wechselstrom und keinen Drehstrom. Ich weiß, dass es da möglichkeiten gibt nur welche? Löst man das über die Verkabelung in der Maschine (Steinmetzschaltung) oder nehme ich eher einen Trafo oder sowas vor der Maschine?
Vielleicht gibt es auch dazu ein paar Tipps/Hinweise oder Stichwörter unter denen ich mich schlau machen kann. Den Kasten für den Stromkabelanschluss habe ich jetzt noch nicht aufgemacht, daher gibt es da noch kein Bild von.

Beste Grüße
inselino

(Bilder sind von mir selbstgemacht, Urheberrecht liegt bei mir)
 

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Johannes

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Hallo,
die eleganteste Variante ist, meiner Meinung nach, eine FU (Frequen Umformer) anzuschliessen. Der macht elektronisch aus dem Wechselstrom einen vollwertige Drehstrom und das ist bei der geringen Leistung der Bohrmaschine auch gut machbar. Als zusätzliches Bonbon hast du dann noch eine Drehzahlsteuerung.
Es gibt auch die Möglichkeit mit einem Kondensator eine Hilfsschaltung zu realisieren, dabei verliert die Maschine aber deutlich an Kraft.

Es grüßt Johannes
 

Da bin ich

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Diese Bohrmaschine auf Frequenzumrichter umzurüsten wäre echt nicht gut bzw geht auch nicht und billig wäre es auch nicht . Deine Bohrmaschine hat zwei elektrische Geschwindigkeiten und noch eine stufenlose Verstellung.
 

Ebe

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Ich habe eine alte Flott M1 mit 2 Geschwindigkeiten, Vorwärts/Rückwärts-Lauf und über den Hebel eine mechanische Drehzahlregulierung - so wie Deine. Schau, dass Du irgendwoher Drehstrom legst, so schwer kann das nicht sein, alles andere ist Blödsinn für so eine tolle Maschine. Auch für andere Maschinen kannst Du Drehstrom dann nutzen.
Grüße
Ebe
 

seschmi

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Sehr schöne Maschine!

Die beste Lösung ist, vom Elektriker Drehstrom legen zu lassen. Wie weit ist denn der Zählerkasten weg?

Eine Werkstatt ohne Drehstrom ist wie alkoholfreier Wein - bevor man verdurstet, akzeptiert man es, aber wenn man mal vom richtigen probiert hat…
 

Gelöscht schreiner80

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Erstmal Glückwunsch zur Flott da hast du alles richtig gemacht.

Die Maschine ist Industriequalität und wird dich nicht im Stich lassen.

Zum Strom die einzig richtige Lösung ist Starkstrom in den Keller zu legen.

Und wenn Du es gleich richtig machen willst dann montier Dir direkt eine separate Unterverteilung für deine Werkstatt.

Kabel kannst du ja selber verlegen und zum anklemmen nimmst Du einen Elektriker her.

Für die light Version wenn es nicht viel kosten darf brauchst Du Kabel NYM 5x2,5² ein Sicherungsautomat 16A und ein CE 16A Stecker.

Die Arbeit mit Kabel verlegen und der Elektriker zum anklemmen bleibt aber trotzdem.
 

inselino

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Schau, dass Du irgendwoher Drehstrom legst, so schwer kann das nicht sein, alles andere ist Blödsinn für so eine tolle Maschine.
Die beste Lösung ist, vom Elektriker Drehstrom legen zu lassen. Wie weit ist denn der Zählerkasten weg?

Ich hab euch ja alle gern, aber wenn das eine Option wäre, dann läge nicht erst für die Flott im Keller Drehstrom. Ich wohne in einem Berliner Altbau mit 12 Parteien und meine Werkstatt besteht im wesentlichen aus einem etwas größeren Kellerabteil. Der Wechselstrom der da gerade ankommt ist der Strom vom Licht was auch die einzige 230V Quelle da unten ist.
Meines Wissens gibt es in diesem Bereich des Kellers nicht mal einen größeren Hausanschlusspunkt, der liegt im Nachbargebäude.
Solange ich also mit der Erlaubnis der Parteien im Haus vom Hausanschlusspunkt im Nachbargebäude, durch die dazwischenliegende Souterainwohnung fremder Menschen und den kompletten Kellergang ein Kabel verlege wird das einfach nichts.

Also wir arbeiten daran, da die Hausgemeinschaft dazu zu bewegen da einen vernünftigen Stromanschluss hinzubauen, vielleicht wird das aber auch nichts. Denn es ist halt schon unser privates Vergnügen.

Wenn die anderen Optionen nicht gehen ist das ok für mich. Es ist absehbar, dass es für mich in den nächsten Jahren aufs Land geht und da auch mehr Platz sein wird, ich lasse die Maschine auch noch 3 Jahre eingepackt im Keller um sie dann wieder rauszuholen.
 

Ebe

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OK, das ist dann eine Situation, in der Drehstrom dann einfach nicht machbar ist. Pack die Maschine ein und gib sie nicht mehr her, das ist echt ein Schätzchen! Wenn Du eh irgendwann aufs Land ziehst, hast Du da dann evtl. bessere Möglichkeiten ... im jetzigen Keller am Strom zu "basteln" würde ich nicht machen, wenn Du sowieso mittelfristig die Alternative vor Augen hast.
 

inselino

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Alles klar danke für die Rückmeldungen das war ja genau die Frage, die ich hatte.
Das Ding wird dann erstmal mit Staubabdeckung im Keller bleiben und wieder vorgekramt wenn es an der Zeit ist.
 

Der-Holzwurm

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Also,
Entgegen der allgemeinen Meinung hier ist der Betrieb über Frequenzumrichter eine Option wenn nur 230V zur Verfügung stehen.

Als Voraussetzung muss der Motor dafür lediglich mit stern 400V und Dreieck 230V betrieben werden können (sollte gegeben sein).

Für eine Umrüstung sollte man wissen was man macht. Kosten für das Material belaufen sich grob auf 50-80€ für Kabel, Schalter, potentiometer, … der Preis für
einen Frequenzumrichter hängt stark vom Modell ab.
 

rafikus

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ntgegen der allgemeinen Meinung hier ist der Betrieb über Frequenzumrichter eine Option wenn nur 230V zur Verfügung stehen.

Als Voraussetzung muss der Motor dafür lediglich mit stern 400V und Dreieck 230V betrieben werden können (sollte gegeben sein).
Vor deinem Beitrag haben es doch schon andere geschrieben:
Diese Bohrmaschine auf Frequenzumrichter umzurüsten wäre echt nicht gut bzw geht auch nicht und billig wäre es auch nicht . Deine Bohrmaschine hat zwei elektrische Geschwindigkeiten
Das wird dann wohl ein Motor mit Dahlander-Wicklung sein. Und mir ist kein solcher bekannt, bei dem es sowas wie Stern/Dreieck bzw. 400V/230V Betrieb gibt. Der Motor ist nur für den Betrieb an 400V vorgesehen.

Jetzt nur am Rande: eine Bohrmaschine, die für Bohrungen von 13mm oder mehr in Stahl vorgesehen war und einen entsprechend leistungsstarken Motor verfügt, wird auch mit 230V (einphasig gespeister Frequenzumricher) statt 400V bei Holzarbeiten guten Dienst tun.
 

KalterBach

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Mein Vater betreibt seine Drehbank auch mit Frequenzumrichter, da er keine Drehstrom im Keller hat.

Frag einfach mal den Elektroingenieur des Vertrauens.
 

Time_to_wonder

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Wenn Du draußen bohren willst oder ein langes Kabel dazukaufst, im Baumarkt gibt es für weniger als 1.000 Taler sehr formschöne Aggregate, die bis viereinhalb kW Drehstrom liefern. :emoji_wink:
 

GertG

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Frequenzrichter.
Gebraucht in Deutschland (Siemens Micromaster) oder neu aus China immer unter 100,-Euro.
Drehzahlregelung und Anfahrrampe(Gewindebohren) inklusive.
Alle anderslautenden Vorschläge sind weltfremd.

Hol Dir beim Kauf und beim Anbau Hilfe von einem Elektriker.
Es gibt nämlich auch 3/3 Phasen Frequenzrichter und auch der richtige will korrekt angeschlossen sein.
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Wenn es denn so einfach wäre...
Wie ich den TE verstanden habe wohnt er in einem alten Mehrfamilienhaus, sein Strom ist eine einfache 230V Lichtleitung, an der möglichweise noch andere Keller dranhängen. Und dann ist am Ende in der Zählertafel -im Nachbarhaus- vielleicht noch eine 10A Sicherung drin.
Wenn es so ist wie ich denke, vergiss alle möglich Lösungen, die da bisher vorgeschlagen wurden. Es wird mehr Geld (und Aufwand) kosten, als du für dein Schätzchen bezahlt hast.
Pack das Ding gut ein und warte bis du in anderer Wohnsituation ordentlichen Drehstrom in deiner Werkstatt liegen hat / legen kannst.
Oder verkauf sie wieder mit Gewinn und leg dir eine gute und preiswerte 230V Maschine zu.
Gruß Wolfgang
 

DZaech

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Frequenzrichter.
Gebraucht in Deutschland (Siemens Micromaster) oder neu aus China immer unter 100,-Euro.
Drehzahlregelung und Anfahrrampe(Gewindebohren) inklusive.
Alle anderslautenden Vorschläge sind weltfremd.


Eben nicht in diesem Fall. Ein Dahlander mit 230V Fu funktioniert NICHT. Es gibt zwar 230V Fu‘s die 400 V Drehstrom erzeugen, die sind aber enorm selten und absolut nicht billig.

Und was soll eine zweite Drehzahlregelung bei einer stufenlosen Maschine nutzen??
 

seschmi

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Eben nicht in diesem Fall. Ein Dahlander mit 230V Fu funktioniert NICHT. Es gibt zwar 230V Fu‘s die 400 V Drehstrom erzeugen, die sind aber enorm selten und absolut nicht billig.

Elektrofragen sind in diesem Forum immer schwierig, das weiß ich.

Dennoch würde mich zu diesem Punkt der Grund interessieren: Mir ist klar, dass Stern/Dreieck mit Dahlander nicht geht. Ist ja logisch, weil die Umschaltung ja für die Drehzahländerung genutzt wird.

Aber was passiert, wenn man mit einem FU einen 230Volt-Dreiphasenstrom anlegt? Aus meinem Verständnis müsste der Motor dann drehen, nur mit deutlich verringerter Leistung, etwa 33% der normalen. Aber normaler Drehzahl. Das würde ja für einfache Bohrungen in Holz reichen. Warum sollte das nicht gehen? Schaltet der Motor bei Unterspannung ganz ab?

Kritisch ist natürlich die Drehzahl: Da der Motor für 50 Hertz gebaut ist, sollte man dem Versuch widerstehen, per FU hohe Drehzahlen zu erzeugen.
 

inselino

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Alles gut Leute ihr braucht euch nicht zu streiten ich bin dankbar über alle Hinweise und die wenig hilfreichen ignoriere ich dann gekonnt :emoji_slight_smile:

Mein alter Herr der mit im Haus wohnt ist zumindest Elektroingenieur also auch nicht komplett vom andern Stern. An der Lichtleitung hängt sonst niemand dran, wir sind die einzigen die eine Steckdose im Keller haben (mit eigenem Zähler und das dann auch entsprechend abrechnen).

Wie ich es bisher verstanden habe lässt sich ein Dahlandermotor erkennen und da kann man nicht mit einem Frequenzumrichter arbeiten zumindest nicht mit einem den man für kleineres Geld bekommt. Ich werde mir sicher keinenen Motor über Maschinenwert kaufen.

Von daher denke ich ist für mich das Thema Strom erstmal abgeschlossen. Wir schauen gerade, in wie weit es in dieser Kellerhälfte Anschlusspunkte für die überleigenden Wohnungen gibt und ob man da was anbauen kann. Ansonten bleibt die Maschine erstmal so wie sie ist und bei anderen Gegebenheiten wird sie dann wieder aufgebaut.

Jetzt würden mich noch mehr Infos zur Maschine interessieren gerne auch Hinweise wo man sich einliest, die Anleitung ist wenig ergiebig. Ich habe bisher viele Maschinen gesehen wo man die Riemen oben umlegt für unterschiedliche Übersetzungen. Das ist ja anscheinend nicht der Fall. Ich habe 2 Gänge und dann die stufenlose Verstellung. Ist das besser oder schlechter? Hat es Vor/Nachteile?

Wo kriege ich gute Infos für was ich welche Drehzahlen benutze?
Wo kriege ich geeignete Schmiermittel her? Ein Schmierplan habe ich in der Anleitung gefunden.

Womit sollte ich mich auseinandersetzen wovon ich derzeit noch nichtmal weiß? Also ist natürlich keine Raketentechnik aber wenn doch mal in Betrieb kommt möchte ich da nichts kaputt machen und bin daher etwas übervorsichtig.
 
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