Wechsel der Branchensoftware

Hamburger Jung

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Hallo Kollegen,
wir wollen unsere Branchensoftware wechseln.
Wir waren zwar viele Jahre mit unserer Software sehr zufrieden, aber seit dem letzen Update kommunizieren wir mit unserem Softwareanbieter nur noch über einen Anwalt.

Nun tun sich für uns folgende Fragen auf :
1.) Wie klappt das mit der Datenübernahme der Stammdaten, also Kunden und Lieferantendaten sowie der Materialstammdaten.
2.) wie lange muß man ca. Mit beiden Programmen parallel arbeiten bis man komplett umgestellt hat.
3.) kann man die alte Software ( die ja auf dem neusten Stand ist ) wieder verkaufen oder muß man diese behalten, da man ja im Falle einer Betriebsprüfung die Daten lesbar halten muß.

Es ist mir völlig klar, das man leider nicht alle Daten in das neue Programm bekommt. Auf sämtliche Kundenvorgänge muß wohl leider verzichtet werden. Auch die Zeitwirtschaft wird es wohl nicht schaffen umzuziehen.
Die Anbieter Versprechen ja viel, aber wird das auch so eingelöst ?

Es ist mir schon klar, das diese Fragen sehr allgemein gehalten werden, da ich die Softwareanbieter nicht genannt habe. Vielleicht hat aber schon jemand einen Wechsel hinter sich und kann etwas Berichten, egal ob positiv oder negativ.

Und zu guter letzt eine Frage an Flo : bist Du mit Deiner Software zufrieden, da wir diese auch ins Auge gefasst haben.
 

Hamburger Jung

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Hallo Holzbock,
so einfach mit Festnageln ist das ja nicht.
Es wird ja ganz unumwunden zugegeben das das mit der Datenübernahme nicht ganz so einfach ist.
Jeder Hersteller koch ja so ein Bisschen sein eigenes Süppchen.
Die Kundenstammdaten,Lieferanten und die Materialstammdaten sollten aber schon funktionieren, da diese auch über eine Tabelle exportiert werden können.
Das Schlimme ist halt, das man wohl über eine längere Zeit mit beiden Programmen arbeiten muß.
Zumindest so lange bis alle Aufträge die im alten Programm angefangen wurden, abgeschloßen oder als verloren abgehakt werden können.
Wir arbeiten nun auch schon seit über 8 Jahren mit dem jetzigen Programm.
 

bitbayt

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Hallo Hamburger Jung, ist das Programm das es "nicht" mehr sein soll, das mit drei Buchstaben?

gruß.
 

Hamburger Jung

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Ich kenne kein Programm mit drei Buchstaben.
Der Name des Programms ist die Mehrzahl von Korpus.
Das neue wird wohl Kuhnle werden.
Hast Du irgendwelche Erfahrungen mit einem Wechsel, Du würdest mir sehr helfen.
 

bitbayt

ww-fichte
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OSD meinte ich, zu Kuhnle kann ich dir nicht viel schreiben, nur so weit: Es ist ein leistungsfähiges Programm. Es ist ja auch davon abhängig wie Tief Du das mit der Software betreibst. Habt Ihr z.b. grüße Aufträge wo Abschlagsrechnungen, Zwischenrechnungen, komulliete Schlußrechnung gefordert werden, "die Sicherheitseinbehalte berücksichtigt sind"?
Das lasse dir zeigen. Nur mal so, letztlich hat jede Software eine eigene Logik, leider haben viele Softwarefirmen noch nichts von der VOB/VOL gehört.

gruß
 

holztill

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Hallo Hamburger Jung,

schade das es mit deinem jetzigen Programm nicht mehr klappt! Aber was ist denn vorgefallen? Wir haben nämlich zufällig das gleiche und bin auch ab und an unzufrieden. Aber gleich son stress??

Danke und Gruß
 

Hamburger Jung

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Hallo Holztill,
da wohl keine Einigung zu erzielen ist werden wir das ganze wohl gerichtlich würdigen lassen. Daher möchte ich auf die genauen Umstände hier nicht eingehen.
Wenn es Dich allerdings sehr Interssiert kann ich es Dir per PN grob umreißen.

Wichtiger ist für mich aber das ein Wechsel relativ verlustlos von statten geht.

Daher noch mal die Bitte an die Jenigen die mit Tischlersoftware arbeiten und mehrere Programme hatten, ihre Erfahrungen mit mir zu teilen:emoji_slight_smile:
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

ich habe zwar noch keine Schreinersoftware migriert, wohl aber an der Migrierung eines großen ERP- Systemes mitgewirkt (80 Rechner). Ich kenne mich auch ein wenig mit Datenbanken aus. Und hier liegt der Hund begraben. Sind beide Systeme Datenbankbasierend, kann man theoretisch alle Daten migrieren und auch neu verknüpfen. Aber eben nut theoretisch. In der Praxis ist der Aufwand einfach meist zu hoch. Es entstehen hohe Kosten. Nicht nur die Datenstruktur muss von einem System auf das andere Übertragen werden. Die Daten müssen eventuell neu strukturiert werden. Ein wahnsins Aufwand. Danach muss auch noch alles geprüft werden.

Schlimm ist es, wenn nicht alle Daten in der Datenbank liegen, das gibt es leider auch. Oder der Supergau: Eines der Systeme ist nicht Datenbankbasierend.

Das Ende vom Lied ist, dass man die wichtigsten Daten übernimmt. Also Adressdaten, Lagerbestände, Artikel.

Wir arbeiteten damals etwa ein Jahr lang parallel. Die vorhandenen Aufträge wurden im alten System abgearbeitet. Neue Aufträge wurden im neuen System bearbeitet. Das war noch recht simpel. Schlimm war das Lager und das Bestellwesen. Die Aufträge im alten System verbrauchten Material. Also musste die automatische Buchung abgeschaltet werden. Alle Lagerbewegungen mussten Manuell im neuen System gemacht werden. Das birgt dann auch das größte Risiko.

Ich weiß nicht, ob das für dich relevant ist, also ob du überhaupt das Lager in der EDV hast und mit den Aufträgen verknüpfst. Wenn, ist das der kritische Puntk und weniger die Aufträge.

Ein Systemwechsel ist immer Mist.

Noch eine weitere interessante Geschichte: Ich war kurz in einem Betrieb in dem Kuhnle lief. Der Chef hielt es nicht für nötig die Software aktuell zu halten. Es wurde mit einer uralt- Version gearbeitet. Diese lief irgendwann nicht mehr auf einem neuen Server, machte nur noch ärger, Support war schwierig. Der Chef holte dann doch neue Lizenzen. Dummerweise konnten die Daten von der Uralt-Version nur per Textdatei in die neue Version übernommen werden. Also immer schön aktuell halten. Kuhnle selbst machte einen guten Eindruck. Das Programm kann sehr viel, braucht aber wie jedes dieser Systeme auch viel Input. Aber das dürfte für dich nichts neues sein.

Gruß

Heiko
 

fahe

ww-robinie
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Schlimm ist es, wenn nicht alle Daten in der Datenbank liegen, das gibt es leider auch. Oder der Supergau: Eines der Systeme ist nicht Datenbankbasierend.

...so lange nicht ein Hersteller sich irgendein eigenes binäres Format zur Datenhaltung ausgedacht hat - was es 2015 im Jahre des Herrn hoffentlich nicht mehr geben sollte - ist es, wie Heiko schon schrieb, "lediglich" eine Frage des Aufwandes und des Nicht-/Vorhandenseins einer Dokumentation.

Ich kenne weder die eine noch die andere Branchenlösung, aber komplexe datenbankbasierte Applikationen zu entwickeln, ist unser täglich Brot.

Ich würde mir so jemanden an Board holen, kann auch ein pfiffiger Studi sein, der sich das mal ansieht. Wir haben auch schon Schnittstellen zu undokumentierten Systemen geschrieben, deren Hersteller längst verschollen war, und die eine völlige blackbox waren... nur mit vorn klappern und sehen, was hinten passiert...:emoji_wink: Macht aber keinen Spaß. Und ein Rest Unsicherheit bleibt.

Ein Hersteller, der noch am Markt agiert, sollte aber schon zu Auskünften bereit sein. Oder bereit zu machen sein...:emoji_wink:

Verrate doch mal den Namen der abzuschaffenden Lösung. Duden meint ja, von Korpus gebe es keinen Plural...:emoji_wink:

EDIT: Ok, geht wohl um ...... Eben einmal einen Blick ins Handbuch geworfen. Im Backend werkelt ein SQL Server. Das würde ich als gute Chance verstehen, alle Daten migriert zu bekommen. Allerdings gibt's bei DB-Entwicklern auch heute noch Frickler, die von Fremdschlüsseln offenbar nie gehört haben, dann wird es schon sehr aufwendig, die Relationen zu verstehen.




LG,
Falk
 

heiko-rech

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Hallo,
...so lange nicht ein Hersteller sich irgendein eigenes binäres Format zur Datenhaltung ausgedacht hat - was es 2015 im Jahre des Herrn hoffentlich nicht mehr geben sollte -
Doch, gibt es leider noch. Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung. Da gibt es noch einen Haufe (Tippfehler? :emoji_wink:) Programme.

Gruß

Heiko
 

fahe

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Hallo Heiko,
siehe oben. Ein bisschen google füttern reicht, um die "Interna" zu erfahren und das komplette Handbuch zu downloaden..:emoji_wink:

LG,
Falk
 

AnBo

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EDIT: Ok, geht wohl um ....... Eben einmal einen Blick ins Handbuch geworfen. Im Backend werkelt ein SQL Server. Das würde ich als gute Chance verstehen, alle Daten migriert zu bekommen. Allerdings gibt's bei DB-Entwicklern auch heute noch Frickler, die von Fremdschlüsseln offenbar nie gehört haben, dann wird es schon sehr aufwendig, die Relationen zu verstehen.

Bei ..... werkelt leider eine Sybase ASA, aber die kann man auch auslesen. ..... war glücklicherweise nicht sehr kreativ bei dem DB-Passwort... :emoji_grin:

Borm kann die Daten von ...... direkt auslesen und in die eigene Software überführen, jedoch ändert sich bei Pinncalc dauernd etwas, so dass ein wenig IT-Erfahrung und am besten auch noch SQL-Kentnisse vorhanden sein sollten.
Wir ärgern uns auch gerade mit ......., mein Senior hält aber leider daran fest, da er kein neues Programm erlernen möchte.
Die Politik von ...... grenzt aber schon fast an Kriminalität... (z.B.: Kapazitätsplanung gekauft -> entwicklung wurde eingestellt, da zu wenig Abnehmer. Nun sitzen wir mit einem 4.500€ Modul welches nicht wirklich funktioniert und es tut sich rein gar nichts. Ist leider nicht das einzige Modul welches nicht funktioniert, in Summe sind es knapp 6t€)
 

Tuerenschreiner

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Hallo Hamburger Jung,
wir sind vor 2 Jahren von unserer selbstgeschriebenen Software auf Access-Basis zu Schreiner´s Büro umgestiegen. Die Datenübernahme wäre technisch möglich gewesen. Wir haben dann aber lieber die Chance genutzt mal gründlich auszumisten. Alle Adressen, Werkstoffe und Beschläge haben wir neu angelgt. Heute würde ich mich wieder so entscheiden.
Für die alten Aufträge läuft die alte Software noch auf einem Rechner, solange es technisch eben noch geht. So kann ich die alten Aufträge aufrufen und anschauen. Brauch ich aber heute kaum noch.
Der Parallelbetrieb bei der Umstellung war relativ problemlos, da wir schon vor der Umstellung neue Aufträge in der neuen Software angelegt haben.
Das A und O ist eine gründliche Vorbereitung, die bei uns mehrere Monate gedauert hat.
 
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