Wechsel Gas / Stromanbieter lohnend ?

Tulesch

ww-nussbaum
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Ich finde man sollte hier Leben und leben lassen.

Wer meint in ÖkoStrom ivestieren zu müssen kann das von mir aus machen.
Wir zu Hause werden keinen Cent für sowas ausgeben, wenn im Norden Anlagen stehen, für die man "vergessen hat das Kabel zu legen" und die sowieso über Steuern mit Finanzspritzen versorgt werden.

Natürlich fände ich es gut, wenn unser Planet wieder etwas grüner werden würde. Aber momentan sehe ich ÖkoStrom genau wie Zara oder Biolebensmittel. Leuten etwas vermeintlich gutes teuer zu verkaufen, obwohl es das nicht ist.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Aber momentan sehe ich ÖkoStrom genau wie Zara oder Biolebensmittel. Leuten etwas vermeintlich gutes teuer zu verkaufen, obwohl es das nicht ist.

Das mag im Einzelfall sogar so zutreffen, trotzdem teile ich diesen "Zweckpessimismus" nicht. Für mich beginnt die ganze Geschichte an der Stelle, wo der Manager eines Einzelhandelskonzerns in einer Talkshow sitzt und gefragt wird, warum mittlerweile alle Äpfel gleich groß und alle Gurken gleich lang und alles in Plastik verpackt ist. Er sagt dann: "Weil der Kunde es so will!".

Jeder Euro, den wir ausgeben, hinterlässt irgendwo eine Reaktion. Also signalisiere ich dem Manager, das ICH das nicht will und kaufe Obst und Gemüse Samstag Morgen auf dem Markt. Nicht weil es besser schmeckt, dass tut es tatsächlich kaum, aber um mein persönliches Statement abzugeben. Und hier darf ich dann entscheiden: Bio oder nicht? Ich sehe identisch aussehende Auslagen zu leicht unterschiedlichen Preisen, weiss aber, dass einer von beiden ohne Glyphosat auskommt. Also ist meine Entscheidung klar.

Das Gleiche gilt für Strom. Dem Klima ist es herzlich egal, ob meine persönlichen 3.000 kWh pro Jahr aus Cattenom oder einem Windrad stammen. Elektrotechnisch habe ich da eh keinen Einfluss drauf. Aber die ganzen regionalen Stromanbieter haben doch jetzt nur Ökotarife im Angebot, weil denen die Kunden davongelaufen sind. Das tun die nicht aus ideologischer Überzeugung, sondern weil sie auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.

Jeder Geldschein ist auch ein Wahlschein.
 

Variatio

ww-ahorn
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Jeder Euro, den wir ausgeben, hinterlässt irgendwo eine Reaktion. Also signalisiere ich dem Manager, das ICH das nicht will und kaufe Obst und Gemüse Samstag Morgen auf dem Markt. Nicht weil es besser schmeckt, dass tut es tatsächlich kaum, aber um mein persönliches Statement abzugeben. Und hier darf ich dann entscheiden: Bio oder nicht? Ich sehe identisch aussehende Auslagen zu leicht unterschiedlichen Preisen, weiss aber, dass einer von beiden ohne Glyphosat auskommt. Also ist meine Entscheidung klar.

Das Gleiche gilt für Strom. Dem Klima ist es herzlich egal, ob meine persönlichen 3.000 kWh pro Jahr aus Cattenom oder einem Windrad stammen. Elektrotechnisch habe ich da eh keinen Einfluss drauf. Aber die ganzen regionalen Stromanbieter haben doch jetzt nur Ökotarife im Angebot, weil denen die Kunden davongelaufen sind. Das tun die nicht aus ideologischer Überzeugung, sondern weil sie auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.

Jeder Geldschein ist auch ein Wahlschein.
Hier mal ein ganz großes LIKE :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

ww-robinie
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Jeder Geldschein ist auch ein Wahlschein.

Das Statement gefällt mir viel besser, als dieses "absolut keine Entscheidungsmöglichkeit". Wer mit dieser Idee durch die Welt geht und sich vor allem auch informiert, wird bemerken, dass er mit noch so wenig Geld viel Wahlmöglichkeit hat. Und mitunter ist es sogar so verrückt, dass eine gute Wahl auch noch billiger ist.

Das es völlig unfair ist, dass viele so gering entlohnt werden, ist ein anderes Thema.
 

Antiskill

ww-eiche
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Du könntest auch eine Bank ausrauben und das Geld dann in solche Vereine stecken. :rolleyes:

Klar, würde ich sofort machen, ist leider gegen das Gesetz.
So ganz durchsichtig finde ich deine Argumentation allerdings nicht.


Zu dem Lebensmittelthema:

Sehe ich ähnlich, war zum Glück noch nie in der Situation auf den Preis schauen zu müssen. Fleisch gibts meist vom Fleischer -hier stehen sogar die Rinder noch auf ner Wiese :emoji_grin:

Ertappe mich allerdings auch oft dabei wie ich Bio-Gemüse kaufe um was "gutes" zu tun. Bin mir allerdings -ähnlich wie beim Strom- nicht sicher ob das wirklich Sinn hat.

(...)Wer mit dieser Idee durch die Welt geht und sich vor allem auch informiert, wird bemerken, dass er mit noch so wenig Geld viel Wahlmöglichkeit hat. Und mitunter ist es sogar so verrückt, dass eine gute Wahl auch noch billiger ist.

Ich kenne einige Bekannte/Verwandte bei denen gibts einfach keinen Weg auf nen Markt. Alleine weil der zu weit weg ist und nur ein- oder zweimal pro Woche stattfindet.
Erschwerend kommt dazu wenn man unmögliche Schichten von 11:00 bis 2:00 geht, das absolut keine Zeit und Kraft mehr vorhanden ist, um sich mir irgend solchen Sachen zu beschäftigen.

Das gleiche gilt für die Arbeitswege, wenn man drei Stunden am Tag im Auto sitzt ists einem eigentlich scheiss egal woher das essen kommt, Hauptsache es ist da.

Und wenn man kündigt gibts erstmal 12 Wochen kein Geld.
Man könnte sich natürlich vorher was anderes Suchen, funktioniert nicht, wenn der Beruf kaum noch gebraucht wird, oder ein überangebot existiert, das man vom Regen in die Traufe kommt und den selben Mist wie vorher durchmacht.
 

jp7gti

ww-kiefer
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Was ist lohnend?

Hallo,

ich habe bei einem Örtlichen Versorger gearbeitet, auf Grund der Gesetze in unserem Land ist dieser genötigt den Netzbetrieb in eine eigene GmbH auszugliedern. Um Energievermarktung und Energieverteilung zu trennen.

Das Stadtwerk in unserer Stadt ist eine 100% Tochter der Stadt, dass heißt auch das Gewinne die in diesem Stadtwerk generiert werden, zu 100% in den städtischen Haushalt einfließen. Eben so wie sämtliche Steuerabgaben.
Reduzieren sich hier die Gewinne, so wirkt sich das indirekt auf die gesamte Stadt aus.

Und bei uns erhält jeder Kunde 100% Service ohne das er es mitbekommt, da wir Rund um die Uhr dafür sorgen das Gas,Wasser und Strom vom Kunden problemlos genutzt werden können.

Jeder Energievermarkter verkauft seine Energie aber immer über das Netz des örtlichen Netzbetreibers, klar fallen hierfür aber Gebühren an. Es wird aber schwieriger hier kostendeckend zu agieren, zumal die Bundesnetzagentur das Netznutzungsentgeld jedes Jahr neu berechnet.

Als reiner Energievermarkter am Markt habe ich somit keinerlei Risiko eines Netzes das betrieben und Instand gehalten werden möchte.

Eine feststellung zum Ursprungs des Stroms an der Steckdose ist nicht möglich egal wer das anbietet.

Abschließend noch eins der Strom kommt nicht einfach nur aus der Steckdose, auch wenn das viele immer noch Leid voll lernen.

Grüße
 
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