.... in einen Nachbarthread.
Ich habe in den letzten Tagen eine Kommode wieder aufgepäppelt, die mindestens vierzig Jahre in meinem Besitz ist und die immer ein unbeachtetes Dasein fristete. Sie stand mal im Kinderzimmer, dann in der Ecke im Esszimmer, ganz früher war sie Wickelkommode.
Ja, und bevor ich sie hatte, stand sie auch mal an der Straße beim Sperrmüll.
Sie stammt aus der Gründerzeit, ca. 1880 und ist aus Weichholz, furniert mit Nussbaum und verziert mit üppigen originalen Messingbeschlägen.
Diese sind neobarock, der Rest eher Neoklassizistisch, also reinster Historismus.
Die Platte ist Tischlerplatte, ich schätze aus der Nachkriegszeit.
Alle Schubkästenböden waren so stark geschwunden, dass sie vorne aus der Nut raus waren.
Die Oberflächen waren verschmoddert und teilweise mit Sprühfarbendunst versaut (ja, Werkbank war sie auch mal).
Die Platte hat wohl mal nen Blumenpott getragen, was die üblichen runden Hinterlassenschaften verursachte.
Einige Holzverzierungen waren abgebrochen oder gar ganz verschwunden.
Bei vielen Beschlägen fehlten die sichernden Muttern innen - nicht metrisch.
Also: Fehlende Holzteile neu gefräst, gedreht, angeleimt (yes, zum ersten Mal Hautleim benutzt, war geil!), auch Furnierabplatzungen. Schmodder runtergeschliffen, geschabt, gewaschen.
Schubkästenböden rausgenommen, Frisches Holz angeleimt und wieder rein in die Falz bis ganz vorn. Ein sichernder Nagel hinten reicht.
Heile Schellackoberflächen angeschliffen (jawohl, an einer Stelle leider durchs Furnier durch - Shame on me!).
Beschlaggewinde im M5 nachgeschnitten. Die Deckplatte bis aufs Pappelholz runtergeschliffen, ging nicht anders.
Dann Schubkästenfronten und Korpus neu schellackiert. Wo es sich lohnte mit Ballen, sonst gepinselt.
Platte farbig lasiert und Klarlack drüber. Machtjanixkaputt. (ach ja, aufm Bild noch nicht fertig)
Alles in allem: Nicht zu viel Aufwand, aber jetzt kann das Möbel wieder Ehre einlegen. Wie neu ist es nicht, das muss aber auch nicht.
Ich bin ja selbst auch nicht mehr neu.
Grüße
Michael
Ich habe in den letzten Tagen eine Kommode wieder aufgepäppelt, die mindestens vierzig Jahre in meinem Besitz ist und die immer ein unbeachtetes Dasein fristete. Sie stand mal im Kinderzimmer, dann in der Ecke im Esszimmer, ganz früher war sie Wickelkommode.
Ja, und bevor ich sie hatte, stand sie auch mal an der Straße beim Sperrmüll.
Sie stammt aus der Gründerzeit, ca. 1880 und ist aus Weichholz, furniert mit Nussbaum und verziert mit üppigen originalen Messingbeschlägen.
Diese sind neobarock, der Rest eher Neoklassizistisch, also reinster Historismus.
Die Platte ist Tischlerplatte, ich schätze aus der Nachkriegszeit.
Alle Schubkästenböden waren so stark geschwunden, dass sie vorne aus der Nut raus waren.
Die Oberflächen waren verschmoddert und teilweise mit Sprühfarbendunst versaut (ja, Werkbank war sie auch mal).
Die Platte hat wohl mal nen Blumenpott getragen, was die üblichen runden Hinterlassenschaften verursachte.
Einige Holzverzierungen waren abgebrochen oder gar ganz verschwunden.
Bei vielen Beschlägen fehlten die sichernden Muttern innen - nicht metrisch.
Also: Fehlende Holzteile neu gefräst, gedreht, angeleimt (yes, zum ersten Mal Hautleim benutzt, war geil!), auch Furnierabplatzungen. Schmodder runtergeschliffen, geschabt, gewaschen.
Schubkästenböden rausgenommen, Frisches Holz angeleimt und wieder rein in die Falz bis ganz vorn. Ein sichernder Nagel hinten reicht.
Heile Schellackoberflächen angeschliffen (jawohl, an einer Stelle leider durchs Furnier durch - Shame on me!).
Beschlaggewinde im M5 nachgeschnitten. Die Deckplatte bis aufs Pappelholz runtergeschliffen, ging nicht anders.
Dann Schubkästenfronten und Korpus neu schellackiert. Wo es sich lohnte mit Ballen, sonst gepinselt.
Platte farbig lasiert und Klarlack drüber. Machtjanixkaputt. (ach ja, aufm Bild noch nicht fertig)
Alles in allem: Nicht zu viel Aufwand, aber jetzt kann das Möbel wieder Ehre einlegen. Wie neu ist es nicht, das muss aber auch nicht.
Ich bin ja selbst auch nicht mehr neu.
Grüße
Michael
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